Quarto schmunzelte. Was er da hörte, schien ihn zu amüsieren, oder hatte er vielleicht gerade an etwas ganz anderes gedacht?
Hauptverhandlung IUD IMP I/DCCCLVI - Imperium Romanum vs. Caius Helvetius Tacitus
- Marcus Vinicius Lucianus
- Geschlossen
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Gespannt wartete ich darauf, dass der Angeklagte endlich die Frage beantwortete, aber seine lange Nachdenkphase liess schon einige Schlüsse zu.
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Sim-Off: Du willst mir aber jetzt nicht sim-on einen Strick drehen, weil ich sim-off nicht so schnell geantwortet habe ?
Tacitus sah zu seinem advocatus. Nachdem er einige Worte gewechselt hatte, drehte er sich wieder zum Gericht, ehe er sich erneut von seinem Platz erhob.
"Die Verteidigung beantragt die Vernehmung eines Zeugens."
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Interessante Taktik, dachte ich mir, was wohl der Kaiser dazu sagen würde, wenn man seine Frage nicht beantwortet?!?
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Der Kaiser stellte dir eine Frage, beantworte sie!
wies ihn Crassus zurecht. Man konnte vom Kaiser ja nicht erwarten, dass er die Frage noch einmal wiederholen oder gar höchstpersönlich auf die Ignoranz des Ex-Ädils eingehen würde - wo kämen wir denn da sonst hin? Und wenn der Kaiser es schon nicht wiederholen konnte, so sicherlich sein verlängerter Arm.
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Die Worte des Praefekten ignorierte er. Stattdessen wandte er sich an den Kaiser persönlich.
"O Caesar, dieser Zeuge wird dazu geeignet sein, die von Dir gestellte Frage zu beantworten."
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Durus horchte überrascht auf, als Tacitus die Vernehmung eines Zeugen beantragte.
Es war doch interessant, zu sehen, wie er versuchte, sich aus der Verantwortung zu ziehen... -
Der Kaiser verfällt in einen äußerst geschäftsmäßigen Tonfall.
"Der Zeuge wird gehört werden. Doch zuvor wird der Angeklagte meiner Aufforderung nachkommen und uns erklären, ob und warum er das ihm anvertraute magistratische Siegel nicht immer bei sich trägt."
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Etwas verwundert sieht Tacitus zum Imperator.
"Mit Verlaub, Caesar Augustus, trägst Du denn immer Dein Siegel mit Dir herum ? Und dabei ist es Dein persönliches. Warum sollte ich ein magistratisches Siegel immer mit mir tragen, auch in meinen eigenen vier Wänden, wo doch die Gefahr der Entwendung bei einem Einbruch viel höher ist, als in den Wänden der gesicherten basilica iulia ?"
Sim-Off: Kleiner Hinweis: Es wurde mit keinem Wort irgendwo erwähnt, daß das magistratische Siegel, ein Siegelring wäre, den man am Finger trägt. Also geh ich davon aus, daß das magistratische Siegel kein Ring ist, zumal das auch sehr aufwändig wäre, wenn man für jeden Magistrat einen passenden Siegelring anfertigen müsse.
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Der Advocatus Imperialis zog eine Augenbraue hoch. Dann entspannten sich seine Gesichtszüge und er erhob sich erneut.
"Dann willst du also erklären, dass ein anderer dein Siegel ohne dein Wissen verwendet hat, dein Edikt ausgehängt und in das ganze Imperium verschickt hat, ohne dass du etwas davon mitbekommen hast?
Sehen wir uns den Ablauf noch einmal an:
Das 'Edikt' wurde ANTE DIEM XIII KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (20.8.2006/103 n.Chr.) in der Basilica veröffentlicht. Acht Tage später erst - am ANTE DIEM V KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (28.8.2006/103 n.Chr.) - wurde es von den Cohortes Praetoriae abgenommen.
Willst du mir etwa sagen, dass du bis zu diesem Tag nicht in Rom warst, dein Siegel jedoch schon?"Wieder machte er eine kurze Pause, um die Möglichkeit zum Nachdenken zu geben. Durus war gespannt, was der Angeklagte nun erwidern würde...
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Sim-Off: Ich hätte an der Stelle mal eine kleine Verständnisfrage. Hat wirklich jeder Magistrat des CH ein eigenes Siegel? Weil ich verstehe den entsprechenden Paragraphen eher so, dass es ein Siegel für alle gibt. Und dann wäre es sehr fragwürdig, warum ausgerechnet der Aedil es bei sich tragen müsste.
Zitat§ 50 Amtssiegel
Die Amtshandlungen sämtlicher Magistrate des Cursus Honorum werden mit dem Universalsiegel des Staates gesiegelt und per Procura Plebis abgezeichnet.Balbus sass an der Seite seines Mandanten und war über den bisherigen Verlauf nicht sonderlich erfreut.
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Quarto verfolgte schweigend den Fortgang des Prozesses. Allerdings hätte ein aufmerksamer Beobachter bemerken können, dass er einmal kurz prüfend seinen Ringfinger betastete um zu sehen, ob sein Siegelring wohl noch an dem Platze war, wo er hingehörte.
Sim-Off: Das ist wohl eine Frage der deutschen Sprache. Zwischen Siegel als Abdruck und dem Siegelstempel oder Siegelring wird ja begrifflich nicht unterschieden. Wenn also zum Beispiel irgendwo steht, dass ein Dokumente mit dem Siegel XY beglaubigt werden muss, dann ist damit gewöhnlich nicht ein bestimmtes Prägewerkzeug gemeint, sondern das Siegelbild als solches. Genau so ist auch §50 zu verstehen. Die Magistrate des CH verwenden das Universalsiegel, aber damit ist nicht gemeint, dass es nur ein einziges Exemplar gibt.
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Bei der Antwort des Angeklagten konnte ich nur still Lächeln....
Bis jetzt hatte ich mir so meine Notizen gemacht, doch nun lehnte ich mich zurück, verschrenkte die Arme und wartete auf den Ausbruch des Kaisers......
Was bildete sich der Mann ein eine frage des Kaisers mit einer Gegenfrage zu beantworten?
Ein kleiner Seitenblick zu Crassus liess mich erkennen, dass er einen Wutausbruch schon schwer zurückhalten musste und nur darauf wartete, dass ihm der Kaiser ein Zeichen gab.....
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Lieber später als nie, so handelte wohl Medeia nach dem Sprichwort. Zwar hatte die Verhandlung schon angefangen, aber sie betrat den Saal und ging leise, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, zu einen der wenig freien Zuschauerplätze, wo sie sich hinsetzte. Bemüht nicht zu rascheln holte sie eine kleine Tabula aus Wachs hervor und einen schmalen Griffel, um die Verhandlung mit eigenen Notizen verfolgen zu können. Interessiert sah sie nach vorne und hörte dem letzten Hin und Her der Ankläger und ihrem Amtsvorgänger zu. Kurz sah sie sich im Saal um, wer denn noch unter den Zuschauern und Beobachtern saß. Doch dann fesselte wieder die Verhandlung ihre Aufmerksamkeit.
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Er hatte sich etwas verspätet, doch Titus hatte nicht nur einen Platz für ihn freigehalten, sondern unterrichtete ihn auch knapp über das bereits passierte informierte. Er schmunzelte leicht, denn Titus Kommentar war recht knapp gewesen, einfach nur : "Der will sich raus reden."
Tiberius Vitmalacus setzte sich, nickte seiner Kollegin zu und wandte sich dann dem Geschehen zu.
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Nur mit Mühe konnte Quarto ein Gähnen unterdrücken.
Der Fortgang dieser Verhandlung verlief doch etwas schleppend. -
Ein kleiner Seitenblick zu Quarto, mit hochgezogenen Augenbrauen würde wohl meine Stimmung am Besten ausdrücken.
Ich hatte wahrlich noch Anderes zu tun, als auf dei Antworten des Angeklagten zu warten, für die er immer eine Ewigkeit zu brauchen schien.
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Sein Blick ging zum Imperator, schien doch der mächtigste Mann des Universums tiefgreifend über eine Antwort nachzudenken.
Ein Seitenblick kassierte der amtierende Praetor, dem er nicht allzu viel rhetorische Eloquenz zutraute, als daß er den Unterschied zwischen eine bewussten Gegenfrage und einer bloßen rhetorischen Frage, wie er sie in den Raum geworfen hatte, erkennen würde.
Die Frage des advocatus imperialis ignorierte er. Schließlich hatte jener, nicht ohne die ausdrückliche Genehmigung des Gerichts das Wort erhoben.Kurz fiel sein Blick in den Zuschauerraum, in dem sich in der andauernden Stille einiges tat. Genüßlich nahm er zur Kenntnis, daß sich das neue (Alb-)traumpäärchen Roms inzwischen auch eingefunden hatte.
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Durus wurde etwas nervös - nein, ärgerlich. Wieso antwortete Tacitus nicht?
"Hast du mich nicht verstanden, Helvetius Tacitus?"
fragte er mit leicht ungehaltenem Tonfall.
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Sim-Off: OK, wir können jetzt hingehen und uns gegenseitig lange Antwortzeiten vorhalten und alle Postings so schreiben, dass ständig der Kaiser die Arbeit machen muss. Wer meint, damit den Ausgang des Prozesses beeinflussen zu können, dem wünsche ich viel Spass.
Zum Thema Siegel:
- Das "magistratische Siegel" ist kein persönliches Siegel und existiert in mehrfacher Ausfertigung. Jeder Magistrat bekommt zu Beginn seiner Amtszeit eines ausgehändigt.
- Ob es ein Siegelring oder ein anderer geeigneter Gegenstand ist, tut nichts zur Sache - man macht es sich allerdings leichter, typisch römisch von ersterem auszugehen.Erneut macht der Kaiser Notizen und wartet auf die Antwort auf die vom Ankläger gestellte Frage. Die Antwort kann er sich zwar denken, aber er sieht keine Notwendigkeit, den Frage deshalb zurückzuweisen.
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