Centurienbarracke | Centuria I, Cohors V

  • Valerian konnte es wirklich nicht glauben. "Ich weiß all diese Wege der Zerstreuung durchaus zu schätzen. Und es ist ja nun auch nicht so, als würde ich jeden freien Tag in einem Lupanar verbringen. Doch ich muß sagen, so völlig auf dieses Vergnügen verzichten, möchte ich wirklich nicht. Aber gut, jeder ist eben anders. Und wenn es bei euch eben so streng gesehen wird, dann verstehe ich das natürlich." Nagut, verstehen war zuviel gesagt. Aber er respektierte es. Und es war gut, daß er das jetzt erfuhr, bevor er versuchte, den Kameraden in ein solches Haus zu entführen.


    Doch dann entwarf Eburnus dieses Szenario und Valerian meinte, ohne lange nachdenken zu müssen: "Naja, als erstes natürlich das Signum schnappen und hochhalten. Wenn es kein anderer schon getan hat. Ich meine, das macht doch eigentlich jeder, oder nicht? Es kommt dann auf die Situation an. Aber ich denke, wenn man die Männer sich sammeln läßt, so daß sie sich gegenseitig unterstützen können im Kampf, dann ist schon die Hälfte geschafft. Gewohnte Befehle geben halt... Die passenden natürlich..." Er zuckte die Schultern. Ob das für Führungsqualitäten sprach?

  • Als Quintus in sein Contubernium kam, saßen die anderen da und machten sich gerade für den Tagesdienst fertig. Er warf Valerian zwinkernd die Rolle zu...


    Hier, schon wieder Post von du weißt schon wem.



    Lucius Quintilius Valerian
    Castra Praetoriae
    Roma



    Salve Valerian,


    Ich kann dir gar nicht sagen wie sehr ich mich über Deinen Brief gefreut habe. Es macht gar nichts, dass Du nicht geschrieben hast, denn ich kann es nachvollziehen wie es ist einen Brief zu beginnen ohne zu wissen wie. Auch ich saß sehr lange vor meinem Brief und habe einige Anläufe gebraucht bis ich die ersten Zeilen so hatte wie ich sie haben wollte. Dafür lese ich nun deine Zeilen immer und immer wieder, denn deine Worte machen mich glücklich und zaubern ein Lächeln auf meine Lippen.


    Es tut gut zu hören, dass Dir kein Ärger wegen der Sache im Park widerfahren ist, also wegen dem zu Spät kommen. Nun, ich habe zu Hause nicht erzählt, dass ich in den Baum geklettert bin und dann nicht mehr runter kam. Ich weiß nicht wie man reagiert hätte, aber ich denke eine Frau sollte solche Ausflüge nicht machen und außerdem wäre ich wohl ind Grund und Boden versunken hätte jemand hier angefangen zu lachen.
    Ja Cassius macht nicht nur viel Freude sondern auch viel Unsinn. Je länger er bei mir ist, desto aufgeweckter ist er und desto mehr stellt er an. Von mir hat er das ganz sicher nicht!


    Ich kann Dir gar nicht sagen was Deine Worte mir bedeuten, dass auch Du mich wiedersehen möchtest, denn ich würde mich sehr darüber freuen Dich noch ein wenig besser kennen zu lernen. Der nächste Platz muss ja nicht in einem Baum sein, aber vielleicht daneben. Sie diesen Satz mit einem kleinen Augenzwinkern von mir und einem Schmunzeln dazu.
    Ich glaube nicht, dass ich Probleme bekommen werde wenn wir uns sehen, ich wüsste nichts was dagegen sprechen soll, zumal ich, wie ich Dir versprochen habe, das Haus nicht mehr ohne Begleitung verlassen werde. Ich halte meine Versprechen. Wann immer Du Zeit haben solltest, sage mir einfach bescheid und ich werde sehen, dass ich da sein kann.


    Mögen auch Dich die Götter immer schützen und Dir wohlgesonnen sein.


    In Erinerung


    Philogena

  • Zitat

    Original von Quintus Duccius Eburnus
    Quintus grinste. Vor jenem schicksalhaften Tag in Borbetomagus hätte genauso geantwortet. Er beschloss, die Situation auf die Spitze zu treiben...


    Welche Befehle Miles? Schnell!



    Ja, in Borbetomagus hatte es ein paar Fälle gegeben... doch das war eher die Ausnahme gewesen. Zumindest dort, wo er gekämpft hatte. "Milites! convenite!", antwortete er jedenfalls wie von der Bogensehne geschnellt. "Gibt es der Raum und die aktuelle Situation her, würde ich möglichst eine Linie bilden lassen, oder eine Doppellinie."


    Er zuckte die Schultern. "Sicher, es macht einen Offizier aus, daß er in der schlimmsten Schlacht einen kühlen Kopf und den Überblick behält. Daß seine Stimme den Männern Halt gibt... Mit gewohnten Befehlen, die man einfach nur ausführen muß, wenn man im Kampf plötzlich nicht mehr weiß, was man da eigentlich macht. Wenn man das Gefühl hat, der Boden tut sich unter den Füßen auf..." Die Stimmes seines Centurios ... ja, das würde er nie vergessen.


    "Aber das ist ja nicht alles. Ein Offizier muß auch seine Männer kennen, sie einschätzen können. Er muß Organisationstalent besitzen und die Fähigkeit besitzen, sich bei den Männern durchzusetzen. - - Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich all diese Eigenschaften besitze. - Vielleicht zweifle ich so an mir, weil ich in der Verwaltung so versagt habe..."

  • Zitat

    Original von Quintus Duccius Eburnus
    Als Quintus in sein Contubernium kam, saßen die anderen da und machten sich gerade für den Tagesdienst fertig. Er warf Valerian zwinkernd die Rolle zu...


    Hier, schon wieder Post von du weißt schon wem.


    Valerian fing die Schriftrolle auf. "Was? So schnell?" Seine Ohren röteten sich unübersehbar und mit fliegenden Fingern löste er die Versiegelung. Dann begann er zu lesen. Er verschlang Wort für Wort und dabei wurde ihm ganz warm ums Herz. Schließlich ließ er die Schriftrolle sinken. "Sie möchte sich wieder mit mir treffen..."

  • Quintus hatte sich nicht in seinem Kameraden getäuscht.


    Glaube mir, Valerian, du hast alles, was du zum Offizier brauchst. Allein dein mangelndes Selbstvertrauen hält dich zurück. Bei unserem Duell warst du doch auch nicht so zimperlich. Sei forsch und schreite voran!


    Der Duccier wusste, dass sich das alles leichter anhörte, als es tatsächlich war, aber Valerian musste einsehen, dass er selbst es war, der ihm im Weg stand...

  • Zitat

    Original von Quintus Duccius Eburnus
    Quintus hatte sich nicht in seinem Kameraden getäuscht.


    Glaube mir, Valerian, du hast alles, was du zum Offizier brauchst. Allein dein mangelndes Selbstvertrauen hält dich zurück. Bei unserem Duell warst du doch auch nicht so zimperlich. Sei forsch und schreite voran!


    Der Duccier wusste, dass sich das alles leichter anhörte, als es tatsächlich war, aber Valerian musste einsehen, dass er selbst es war, der ihm im Weg stand...


    Nachdenkliche blickte Valerian seinen Kameraden an. Konnte es sein, daß er einfach zu wenig an sich selbst glaubte? Kämpfen konnte er, da hatte er keine Schwierigkeiten, seinen Fähigkeiten zu vertrauen. Doch sein damaliges Versagen in der Verwaltung ließ ihn eben zweifeln, ob er den Aufgaben eines Offiziers gewachsen war. Immerhin hatten auch das nicht wenig mit Verwaltung zu tun. Allerdings war er jetzt auch einige Jahre älter. Hatte Erfahrungen sammeln können und kannte sich mit der Materie, mit der er ja auch dann zu tun bekommen würde, bereits aus.


    Es dauerte eine Weile, bis er auf die Worte des Freundes antwortete. "Vielleicht hast Du recht. Ich... ich werde über Deine Worte nachdenken. Vielleicht... vielleicht hast Du wirklich recht. - Danke, Eburnus." Er kaute auf seiner Unterlippe. Vermutlich war es mal nötig gewesen, daß ihm jemand den Kopf zurechtrückte.

  • Decius trat vor die Barracken seiner Centurie und ließ seine Stimme erschallen:


    "Milites, antreten zur Rationenausgabe!"


    Es war wieder Zeit die Nahrungsvorräter der Centurie aufzufüllen, und heute war seine Centurie an der Reihe. Das hieß, dass aus jedem Cotubernium ein Miles von seinen Kmaeraden damit betraut wurde die Vorräte für das gesamte Contubernium an den Lagerhäusern abzuholen. Diese Milites sollten nun vor ihrem Centurio antreten, damit dieser mit ihnen zu den Lagern gehen konnte.

  • Zitat

    Original von Quintus Duccius Eburnus
    Quintus grinste.


    Dann, mein Freund, solltest du ihren Wunsch erfüllen.


    Er nahm sich eine Schale Puls und begann zu frühstücken...


    Valerian rollte die Schriftrolle zusammen und steckte sie in die Kiste, in der seine wenige persönliche Habe sich befand. "Na, der nächste freie Tag ist damit wohl gerettet", grinste er ein wenig verlegen zurück. In seinem Magen flatterte es unruhig. Trotzdem nahm er sich auch etwas zu essen, immerhin hatten sie einen harten Tag vor sich.

  • Diesmal hatte das Los Quintus getroffen, und so schnappte sich der Miles alle Schüsseln, Säcke und Kannen, die benötigt wurden und trat vor den Unterkünften an. Erst als er da so stand, wurde ihm bewusst, dass es ja gar nicht der Optio war, der gebrüllt hatte, sondern eine ihm fremde Person. Der Mann trug die Uniform eines Centurio. Dann musste es sich wohl um Caecilius Decius handeln, seinen ranghöchsten direkten Vorgesetzten...

  • Innerhalb kürzester Zeit hatten sich die für die Rationierung eingeteilten Soldaten gesammelt, und Decius nickte zufrieden. Es war das übliche Prozedere, und für die Männer war es daher reine Routine.


    Er gab den Männern ein Zeichen, dass sie sich in Bewegung setzen sollten und marschierte mit ihnen in geordneter Formation zu den Horrea.

  • Früh am Morgen, kurz vor dem Sonnenaufgang lief der Optio den langen Gang an den Stuben entlang und bellte Befehle:


    "Erste Centurie der fünften Kohorte, Marschbereitshcaft herstellen und auf dem Exerzierplatz sammeln!"


    Dabei klopfte er energisch an die Türen der Stuben um die Soldaten aus ihrem Schlaf zu reißen und auf sich aufmerksam zu machen.


  • Ein ganz normaler Morgen in der Castra. Die Milites waren wohl dabei sich ihr Frühstück einzuverleiben, da kam auch schon der Optio und klopfte wie üblich an alle Türen der Barracken während er die Befehle lauthals verkündete:


    "Milites, auf dem Exerzierplatz in Kampfmontur antreten."


  • "Ach, verdammt aber auch! Daß die einen nie in Ruhe essen lassen!" Valerian hatte an diesem Morgen etwas länger auf der Latrine gebraucht und deshalb gerade erst angefangen zu essen. Er stopfte sich noch schnell zwei Löffel Puls in den Mund und stellte seine Schüssel dann einfach ab. In Windeseile warf er sich in die volle Montur. Es war schon zur Routine geworden, daß sie sich gegenseitig halfen beim Anlegen der Lorica. Das sparte echt Zeit. Und so waren sie mit die ersten, die ordnungsgemäß nach draußen stürmten.

  • Als Quintus ein Stück Brot kauend in die Barracke trat, sah er zu seiner Verwunderung seine Kameraden in heller Aufregung.


    Was ist denn los? Ich bin draußen fast mit dem Optio zusammengestoßen.


    Statt einer Antwort deuteten die anderen jedoch nur auf die Ausrüstung und irgendwer sagte Exerzierplatz...

  • Ein Miles kam pfeifend in die Stube des Ducciers und des Quintiliers marschiert und richtete etwas auf. Er war auf seinem Weg zur Fabrica dem Centurio Caecilius in die Hände gefallen, und dieser hate ihm sofort etwas aufgebrummt.


    "Salve Kameraden, Duccius Eburnus und Quintilius Valerian sollen sofort beim Centurio vorstellig werden! Soll ich euch ausrichten."


    Sprach's, drehte sich wieder herum und stapfte weiter pfeifend auf die Fabrica zu.

  • Valerian überlegte rasch, was er verbrochen haben könnte. Aber so direkt fiel ihm da nichts ein. Außer den Treffen mit Philogena. Aber da er da dienstfrei gehabt hatte, war das doch eigentlich kein Verbrechen? Es sei denn, der Senator Purgitius hätte etwas mitbekommen und... Nein, warum sollte dann Eburnus auch mit hin? "Also, mir fällt nichts ein, was ich angestellt haben könnte. Und wie sieht es bei Dir aus?" In Windeseile brachte er sein Äußeres in Ordnung, damit sie gleich loskonnten.

  • Auch Quintus war sich keiner Schuld bewusst. Er richtete seine Tunika und stand schon in der Tür, als ihm ein Gedanke kam.


    Wer weiß schon, was meine Base wieder angestellt hat. Vielleicht hat sie wieder mit Büchern nach dem Praefectus geworfen.

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