Audienz für den Princeps Senatus Vinicius Hungaricus

  • Hungi nickte und schaute sich um, als er alleine war. Naja, er war nicht ganz alleine, die obligatorischen prätorianischen Wachen teilten mit ihm die Stille. Er konnte sich allerdings nicht zurückhalten, er ging auf einen der Prätorianer zu, um ihn genau zu betrachten und seine blitzblanke Rüstung auf unscheinbare Fehler zu untersuchen...

  • "Zufrieden?", schallt es plötzlich hinter Hungaricus. Der Kaiser ist eingetreten und hat die Aufmerksamkeit des alten Praefectus Praetorio was die Wache betrifft amüsiert beobachtet.


    "Salve, Hungaricus! Was führt dich zu mir? Ich nehme an, es ist nicht die Sehnsucht nach mir."

  • Überrascht wandte Hungi sich um.


    Die Götter mögen mit dir sein, mein Imperator. Tatsächlich bin ich nicht auf einen Plausch gekommen, wenngleich ich einmal auf diese Ehre hoffe. Ein Schmunzeln legte sich auf sein Gesicht.


    Ich bin wegen zweier Dinge gekommen. Zunächst möchte ich ein Schreiben des Senats überbringen.


    Er trat zum Kaiser und übergab das Genannte.



    Der Senat empfiehlt Auszeichnungen für folgende ehemalige Magistrate:


    Cursus Honorum 04/06


    Prätrix Tiberia Livia
    Tribunus Plebis Marcus Vinicius Lucianus
    Aedilis Curulis Lucius Flavius Furianus
    Aedilis Plebeii Spurius Purgitius Macer
    Quaestor Caius Helvetius Tacitus
    Quaestor Decimus Pompeius Strabo



    Cursus Honorum 06/06


    Tribunus Plebis Lucius Annaeus Florus
    Quaestor Quintus Tiberius Vitamalacus
    Quaestrix Artoria Medeia
    Quaestor Titus Petronius Varus

  • Er nimmt das Schreiben und wirft auch sogleich einen Blick darauf.


    "Die Auszeichnungen zum Cursus Honorum."
    Überrascht sieht er auf dieser Liste auch Vorschläge für Auszeichnungen der Magistrate der vorletzten Periode. Seine Berater hatten damals wohl darauf vergessen.
    "Dem Senat sei Dank für seine Vorschläge, ich werde mich damit befassen.


    Was ist dein zweites Anliegen?"

  • Erster Punkt abgehakt. Schön.


    Auch mein zweites Anliegen stammt aus dem Senat. Im Zuge der Auflösung der Sparkonten hat der Senat sich Gedanken über die momentane Steuerlage gemacht. So ziemlich alle Senatoren waren sich einig, daß die momentanen Steuern zu hoch wären und die Plebejer gleich welchen Standes kaum Möglichkeiten hätten, ohne ein steuerfreies Sparkonto sich etwas auf die hohe Kante zu legen.


    Na toll, jetzt erst kam Hungi drauf, daß er die Steuerpolitik des Kaisers kritisierte. Er hoffte, daß der Imperator die gar nicht so subtile Anmerkung überhörte.


    In langwierigen Sitzungen haben wir daher versucht, ein Steuersystem zu kreieren, der dieser Überlegung standhalten kann, der aber ebenfalls keine Löcher in die Staatskasse reissen soll.


    Mal sehen, ob das Interesse des Kaisers geweckt war, oder der Imperator ihn aus dem Palast schmeißen ließ. ;)

  • "Sehr rücksichtsvoll, dass der Senat keine Löcher in die Staatskasse reißen möchte."


    Der Kaiser schmunzelt und denkt einige Jahre und Jahrzehnte zurück, wer damals die Kassen plünderte.


    "Zu welchem kreativen Ergebnis sind die Senatoren gelangt?"

  • Schön, er hat nicht drauf geachtet. Oder er tut so. Egal, welche Version die richtige war, Hungi war doch jetzt ein wenig erleichtert.


    Der Senat schlägt vor, die Steuern bis zu einem Vermögen von 500 Sz zu erlassen. Ab da bis zu 5000 Sesterzen sollen 2 % gezahlt werden, kommt jemand über diese Hürde, so soll er 5 % von seinem Vermögen an die Staatskasse führen.

  • "Eine nicht unbeträchtliche Änderung gegenüber dem aktuellen System. Eine Steigerung der Freigbeträge und eine Senkung der Steuersätze.


    Der Senat geht davon aus, dass die Mindereinnahmen durch die höheren Zahlungen derer kompensiert werden, die bisher ihr Geld auf steuerfreien Konten lagern?"

  • So ist es. Ich habe jetzt nicht die genauen Zahlen im Kopf, aber auf den Sparkonten lagen ja Millionen Sesterzen, die bisher nicht versteuert wurden.


    Gut, seine kleinen Ersparnisse trugen auch dazu bei, aber das wollte er nicht unbedingt erwähnen. 8)

  • "Ich werde meine Finanzabteilung das selbstverständlich ebenfalls noch einmal prüfen lassen. Der Senat scheint sich jedoch eingehend damit befasst zu haben, wenn ich die Dauer der Beratungen betrachte. Ich denke, die nötigen Änderungen werden sich dann recht rasch umsetzen lassen.


    Spricht der Senat noch weitere Empfehlungen zu diesem Themenkomplex aus?"

  • Der Kaiser fand es nicht schlecht, dass der Senat sich offenbar eng an sein Vorgaben hielt und nicht meinte, das Thema ausführlicher als nötig zu behandeln.


    "Dann danke ich dem Senat für seine Beratung und dir für die Überbringung der Ergebnisse. Wenn es sonst nichts mehr gibt, kannst du dich zurückziehen."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!