• "Jawohl, Herr.
    Die centuria, wie die ganze cohors ist eine hervorragende Einheit. Es macht Spaß mit den Männern zu arbeiten."

    Licinus hatte in Anschluss an seine Ernennung zuerst seine eigene Einheit inspiziert und sich dann mit den übrigen centurionen zusammenzusetzen.
    Niemand sollte ihm nachsagen können, nicht von Anfang an mit allem Einsatz dabei gewesen zu sein. Auch wenn dies kleinere Opfer kostete, zum Beispiel einen Großteil des Schlafes der letzten Nacht.

  • Brutus nickte und gab einem der Miles einen Wink. Der Stabsschreiber hatte gerade die Krüge mit Wein und Wasser hergerichtet und war gerade dabei, beide Flüssigkeiten im rechten Verhältnis zu mischen. Er nahm zwei Becher und reichte einen davon an Brutus, lief um den Tisch herum und stellte einen vor Licinus ab.
    Mit einem prüfenden Blick nahm Brutus einen Schluck und setzte dann den Becher ab. "Schön zu hören, dass du Freude an deinem Posten hast. Du hast sicher schon mit deinen Kameraden gesprochen. Wie ist die Stimmung nach der Todesmeldung des Legatus? Gibt es Probleme?" fragte er. Eine Truppe ohne klare Führung, zudem noch in Italia, war ein nicht zu unterschätzender Unsicherheitsfaktor.

  • Licinus nahm seinen Becher entgegen, hielt ihn jedoch nur in der Hand, im Moment wollte er nichts trinken.
    "Praefectus, da nimmst du ein Thema vorweg, das ich gleich ansprechen wollte. Natürlich war die Stimmung getrübt, über den trotz der Krankheitsphase, plötzlichen Verlust des legatus. Probleme sehe ich eigentlich keine. Man spekuliert natürlich darüber wer sein Nachfolger wird.
    Namen hierbei sind allerdings breit gestreut, ich glaube es wurde schon so ziemlich jeder Senator genannt, jedoch kehren einige Namen immer wieder, zum Beispiel die der gewesenen tribuni laticlavii Aeneus und Aurelius.
    Mir kam sogar schon das Gerücht zu Ohren, der Imperator selbst würde das Amt übernehmen."

    gab Licinus wieder, was er von den anderen centurionen und in Gesprächen mit seinen eigenen Männern mitbekommen hatte. Bei letzterem war er sich jedoch sicher, dass es falsch war, denn auch wenn der Imperator schon einmal die legio I kommandiert hatte, wie man so hörte, so biss sich diese Annahme doch mit den Meldungen über den Gesundheitszustand desselben.
    "Mein Fazit:
    Insgesamt wäre es zu begrüßen, wenn diesbezüglich bald eine Entscheidung in Rom fiele!"

  • Mit einer knappen Verspätung fand sich nun auch aus heiterem Himmel Reatinus im Raum ein und nahm mit einem Nicken ziemlich in der Mitte des Tisches Platz. "Salve, die Herren", grüßte er den Primus Pilus und den Kommandandten, "Entschuldigt die leichte Verspätung. Die Bürokratie hält einen immer auf, es ist unerträglich!" Ihm folgten zwei senatorische und zwei ritterliche Tribune ebenfalls in den Raum, welcher nun schon ein wenig voller, aber nicht komplett ausgefüllt war.
    Die Stabsbesprechung wurde recht plötzlich ausgerufen, dass auch Reatinus sich wunderte, worum es wohl ging. War es etwas Ernstzunehmendes? Und wo waren die anderen, haben die verschlafen oder hatten die schlechte Scribae, die nicht an Termine erinnerten?

  • Leider schaffte auch Macer es nicht, pünktlich zu erscheinen. Die Sitzung war doch sehr früh angesetzt und er musste die Strapazen der letzten Tage noch ausbügeln.
    Salve, entschuldigt meine Verspätung. Ohne weiter Aufsehen zu eregen, setzte er sich auf einen der letzen freien Plätzen und lauschte der Besprechung...

  • Brutus kratzte sich das Kinn und blickte gedankenverloren zu Licinus. Der Centurio hatte ihm gesagt, was er schon vermutet hatte. Er runzelte die Stirne, während die letzten Männer eintraten. "Danke für deine Ausführungen, Licinus!" brummte er, wandte sich dann ab um die letzten Nachzügler zu begrüßen. Als schließlich auch der neue senatorische Tribun seinen Platz gefunden hatte, erhob sich Brutus.
    "Meine Herren, es mag vielleicht ein wenig kurzfristig erscheinen, doch ich hielt eine Stabsbesprechung für erforderlich." Er blickte in die Runde und sah fragende und skeptische Gesichter. "Es gibt einige Punkte zu besprechen, die ich so schnell wie möglich aus der Welt wissen möchte.
    Zum einen soll die Verbrennung des Legatus Legionis noch heute erfolgen, ich erwarte einen würdigen Abschied und saubere Rüstungen.
    Zum zweiten liegt mir am Herzen, dass die Männer sich an ihren Eid erinnern, den sie dem Kaiser und nicht ihrem Legaten geschworen haben. Centurio Licinus meldet keine Probleme bezüglich der Moral der Männer, doch ich habe noch keine Nachricht bezüglich eines Nachfolgers erhalten. Damit brodelt die Gerüchteküche und die wildesten Spekulationen werden laut. Ich hoffe aber, dass es trotzdem keine nennenswerten Vorkommnisse gibt.
    Als drittes möchte ich wissen, wie die Aufräumarbeiten in Mantua laufen und welche Schäden entstanden sind.
    Der vierte Punkt sind Anregungen und Wünsche eurerseits."
    Er nahm wieder Platz und nahm einen großen Schluck aus seinem Becher.
    "Hat jemand Vorschläge für die Verbrennung? Sollen wir ein besonderes Opfer stiften?"

  • Macer beobachtete den gesamten Stab und lauschte den Worten des Praefectus. Als er über den verstorbenen Legaten sprach, musste Macer kurz zurückdenken, als er die schreckliche Todesnachricht überbringen würde. Dass er nun selber bei dessen Bestattung dabei sein würde machte das ganze nicht viel einfacher.
    Dann entschloss er sich, sich nicht weiter zu verstecken, sondern sofort über mit einem Bericht über die Aufräumarbeiten zu beginnen.Da die Organisation der Aufräumarbeiten in der Stadt mir übertragen wurde, kann ich über die Schäden und Arbeiten Bericht leisten. Auch wenn ich selber nicht anwesend war, musste das Unwetter eine immense Kraft gehabt haben. Es gibt zahlreiche umgestürzte Bäume, die leider auch auf die Wege fielen. Dazu kommen Schutt und größere Steine, die wir mühsam abtransportieren müssen. Allerdings laufen die Aufräumarbeiten dank einer grandiosen Truppenleistung bestens und werden so nicht mehr lange andauern!

  • Der Tribun saß gespannt da und war ebenso neugierig über den Grund dieser Stabssitzung. In der Regel war eine solche Sitzung mit viel Trubel angehaucht und Reatinus hoffte, dass es auch Sinn machte, dass sie einberufen wurde. Am meisten hasste er solche Sitzungen, an denen einige Formalitäten besprochen wurden, die eh schon selbstverständlich waren und die anschließend aufgelöst wurden. Diese hier war keine davon. Wie sie schon bald erfuhren, galten einige größer angelegte Aktionen als Diskussionswürdig und sollten vom Stab besondere Aufmerksamkeit erhalten. Dazu gehörte auch Reatinus' sorgenerregendes Thema über die Nachfolge des Legaten. Hatte man überhaupt vor, ihnen in der nächsten Zeit einen Solchen zu schicken?


    "Was die Verbrennung des Leichnams angeht, sollten wir uns jedoch vergewissern, in welcher Form die Familie diesen haben möchte... sollten sie die Verbrennung nicht selbst durchführen, sehe ich das als Aufgabe der Legion." Reatinus legte eine kurze Pause ein.
    "Sorgen bereitet mir eher die Nachfolge dieses Amtes. Meine Treue gilt natürlich unangefochten dem Kaiser und dem Imperium, dennoch hege ich Zweifel, ob die ganz oben demnächst jemanden schicken wollen. Und vor allem, wer soll dieser jemand überhaupt sein?"

  • Nachdem sich die ranghöheren Offiziere zu Wort gemeldet hatten, sah Licinus die Zeit gekommen, seine Gedanken zum Übergang des legatus in den orcus zu Gehör zu bringen:
    "Ich schließe mich dem tribunus Reatinus an, dass es Aufgabe der legio ist, für eine angemessene Beerdigung zu sorgen.
    Dazu möchte ich daran erinnern, dass Tiberius Vitamalacus nicht nur eine lange Zeit legatus legionis der prima war, sondern auch der Feldzug gegen die Parther in seine Amtszeit fiel. Daher erscheint mir ein größeres Opfer durchaus angemessen."
    Wobei Licinus in sakralen Dingen zu wenig erfahren war, alsdass er ein solches "angemessenes größeres Opfer" genauer spezifizieren konnte.
    "Ich würde desweiteren vorschlagen, die Männer an ihren Eid zu erinnern, indem wir sie nach der Verbrennung neu vereidigen." Es hatte ja durchaus eine gewisse Tradition, dass der Eid bei besonderen Gelgenheiten, wie hohen Feiertagen und Kommandowechseln erneuert wurde.
    "Eine Frage tribunus" wandte er sich an den Artorier "Warum glaubst du, dass wir in näherer Zukunft keinen neuen legatus zugeteilt bekommen?" für Licinus war dieser Zustand nämlich schlicht unvorstellbar, um nicht zu sagen katastrophal.

  • Macer mischte sich zunächst nicht weiter ein, bis der Stab auf den Tod des Legaten näher einging. Es war ein rießen Zufall, dass er selbst mit diesem Fall zu tun gehabt hatte und so konnte er sich ein kleinen Kommentar doch nicht verkneifen.


    Wenn ich hier kurz ein paar Worte einbringen darf, ich selbst habe das Erbe dieses Todesfall verteilt und bin so ein wenig damit vertraut. Seine Angehörigen waren über dessen Tod sehr schockiert und auch wenn es, wie Centurio Licinus richtig angemerkt hat, auch eine Aufgabe der Legio wäre ihn zu verbrennen, so würde ich doch erst noch absichern, ob die Familie wirklich nichts mit der Bestattung zu tun haben möchte.

  • Reatinus nickte trocken auf die Aussage des Primus Pilus... er hatte nichts hinzuzufügen, bis der Iulier ihn fragte, warum Reatinus nicht von einer schnellen Nachfolge ausging. Eine Frage, die Reatinus auch leicht beantworten konnte:


    "Lasse mich zusammenfassen, Primus Pilus: Wir sind nun schon Wochen und Monate ohne Legaten und haben mit Praefectus Iunius endlich jemanden auf höherer Ebene, der Entscheidungen fällen kann. Es gibt keinerlei Anzeichen und Informationen, ob uns ein neuer Legat erreichen soll. Deshalb hege ich Zweifel, warum man uns niemanden schickt. Wenn nicht bis jetzt, wann dann?" Die Frage war selbstverständlich rhetorisch gemeint...

  • Nun, von den Anzeichen und Informationen bekamen die tribuni durch ihre Kontakte in Rom sicherlich mehr mit, als Licinus selbst, jedoch wollte er einen Punkt nicht vergessen wissen.
    "Nun, theoretisch hatten wir bis vor ein paar Tagen noch einen Kommandanten. Vielleicht reagiert die Verwaltung ja nun, da Tiberius Vitamalacus verstorben ist, ein weniger zügiger.
    Das hoffe ich zumindest."

    Natürlich war es ein mehr als trauriger Umstand, wenn dem so wäre, dass ein dienstunfähig gewordener Kommandant für Rom ein geringeres Problem war, als ein toter. Einen centurio entband man in einem solchen Fall ja auch von seinen Pflichten und ersetzte ihn. Zumindest zeitweise.


    Sim-Off:

    Tatsächlich kann er ja Sim-On noch nicht lange tot sein, wenn wir hier erst über die Beerdigung reden

  • "Sei's drum", erwiderte Reatinus stirnrunzelnd, "Sicherlich wissen wir erst seit Kurzem über den Tod des Legaten Bescheid. De facto kommen wir aber schon seit einer Weile ohne ihn aus. Das unterstreicht die Dringlichkeit unserer Situation." Reatinus lehnte sich zurück - einige stimmten seinen Äußerungen mit Kopfschütteln zu, andere wiederum saßen nachdenklich im Raum, in irgendeiner Geste, die ihre Nachdenklichkeit nach außen hin zeigte.
    "Wir werden wohl einfach abwarten müssen und das Beste daraus machen. Mir wäre es trotzdem lieber, dass wir den Soldaten noch einmal ins Gedächtnis rufen, dass dies nicht an ihrer Treue gegenüber dem Kaiser rütteln sollte. Womöglich kann Praefectus Iunius in der Zwischenzeit in Rom etwas anstoßen?" Reatinus sah den Kommandanten fragend an.

  • Scheinbar war die Stille aus dem Grund in den Raum gekehrt, weil Reatinus die Kollegen mit der harten Wahrheit konfrontiert hatte, die nicht immer einfach aufzufassen war. Oder war es einfach, weil man der Sache nichts mehr hinzuzufügen hatte? Er wusste es selbst nicht, doch ebenso war es dem Artorier egal, wenn die Stille bald endlich aufhörte und die Besprechung weiter ging. Er räusperte sich laut in dem Raum, um zu mehr Aktivität anzuregen. Immerhin waren nicht alle Sachen besprochen und wenn doch, hatte niemand die Sitzung aufgelöst. Zumindest gedachte Reatinus nicht, den ganzen Tag hier sitzen zu bleiben!

  • Sim-Off:

    So, ich bekomme langsam den Zeitebenenkoller, mit den ganzen Ereignissen.
    Da Macer hier mit am Tisch sitzt und der bei seiner Ankunft schon die Aurfäumarbeiten zugeteilt bekommen hat, tue ich jetzt einfach so, als wäre das hier sehr kurz danach, maximal 48 Stunden. Einverstanden? Wenn nicht PN und ich editier es um


    Da offensichtlich niemand mehr etwas zu sagen hatte, zum Thema "Einäscherung legatus Tiberius" und auch ansonsten geschwiegen wurde wagte Licinus einen kühnen Vorstoß:
    "praefectus, mit deiner Erlaubnis fahre ich fort?" fragte er sicherheitshalber den ranghöchsten am Tische. Wobei er sich schon vorgestellt hatte, dass diese Stabssitzungen etwas, nun ja, zackiger und geordneter abliefen. Da jedoch keine Widerworte zu hören war begann er:
    "Zu den Aufräumarbeiten kann ich folgendes sagen:
    Als wir die Stadt erreichten bezogen wir vorerst Stellung auf dem Forum, von wo aus wir ausschwärmten. In kleinen Trupps von der Größe eines halben contuberniums machten sich die Männer daran, die Straßen von Schmutz und Schutt, sowie sonstigen Hindernissen zu befreien, andere schütteten die ausgehobenen Entwässerungsgräben wieder zu. Der Abraum wurde an verschiedenen Sammelpunkten vor der Stadt gelagert, was natürlich keine Dauerlösung ist, wie ein magistrat der Stadt bereits feststellte. Er erzählte, dass die Stadt den Schutt in den Sümpfen verklappen will, sowie die dortigen Pfade wieder gangbar sind.
    An dieser Stelle ein Wort zu der Stadtverwaltung: Es ist uns nicht gelungen einen der duumviri zu sprechen, noch einen anderen außer den bereits genannten magistraten, ich denke, dies sollte in einem Bericht nach Rom oder die Cora rei publicae aufgenommen werden, so es einen solchen geben wird."

    Ob es freilich einen solchen geben würde, das wusste Licinus nicht. Der Punkt war ihm erst gekommen, als er gesprochen hätte, sonst wäre gewiss eine Abstimmung mit dem oktavischen tribunus erfolgt. So hatte er es, ganz Soldat, frei herausgesprochen.
    Nach einem kurzen Blick in die Runde erwartete er Ergänzungen seitens Macer oder Rückfragen von den übrigen Herren.

  • Reatinus hörte den Ausführungen des Iuliers zu und hatte letzten Endes nichts hinzuzufügen. Der Bericht war informativ genug für ihn, der sich nicht persönlich zu den Aufräumarbeiten begeben hatte. Dass die übrigens Schäden und Mängel schnell beseitigt werden sollten, war keine Frage, sondern eine Selbstverständlichkeit. Immerhin übernahm die Legion schon seit langer Zeit Bau- und Reparaturarbeiten, wo keine anderen Kräfte zur Verfügung standen.
    Reatinus interessierte jedoch, wie es den Verletzten ging.


    "Eine Frage, Iulius: Liegen dir Berichte über den Zustand unserer Verletzten im Valetudinarium vor? Gab es jemanden, der es nicht geschafft hat", fragte er ernst.

  • Macer hörte dem Bericht des zuständigen Centurio zu und nickte zufrieden. Centurio Licinus hat die Aufräumarbeiten zu genüge beschrieben und ich habe dazu nichts mehr zu sagen, allerdings noch zur aktuellen Situation in der Verwaltung, auch wenn das uns ja relativ egal sein kann. Es ist notwendig, dass sich in Mantua endlich wieder ein aufrichtiger Duumvir einfindet mit dem wir solch Aufgaben im Einklang lösen können... Damit stimmte er indirekt natürlich dem Antrag des Centurio zu, einen Bericht darüber nach Rom zu schicken.


    Als nun das Thema der Verletzungen zur Sprache kam verstummte Macer wieder. Noch wusste er nicht, ob die Frau, von der er schon gehört hatte, überlebt hat. Gespannt blickte er zu Licinus...

  • "Die leichter Verletzten konnten das valetudinarium bereits verlassen, bei den meisten schwerer Verletzten geht es gesundheitlich bergauf, wenn auch einige gravierendere Eingriffe vorgenommen werden mussten. Jedoch sollten es wohl alle schaffen."
    Soviel zur Einleitung. Nun kam er unangenehme Teil des Berichtes.
    "Einzig für die Frau aus dem zusammengebrochenen Haus treffen dieses Aussagen leider nicht zu. Der medicus ordinarius primus hält es für unwahrscheinlich, dass sie überleben wird. Die Mannschaft gibt jedoch ihr bestes." Und da es grade passte, ging Licinus noch mal auf die Tochter der Frau ein.
    "So der Stand heute morgen nach dem Appell.
    Die Suche nach Verwandten der Frau, die die Tochter versorgen konnte verlief bisher im Sande, wir konnten niemanden finden. Daher habe ich mich mit dem ordinarius primus verständigt, dass das Mädchen vorläufig weiter in einer bis dato ungenutzten Kammer des valetudinariums bleiben kann, um in der Nähe seiner Mutter sein zu können."

  • Reatinus schwieg bedauerlich und kommentierte den Bericht von Licinus nicht weiter. Weiter wollte er anscheinend selbst nichts mehr darüber hören. "Dann kümmern wir uns weiter um sie, bis sie wieder auf eigenen Beinen stehen", äußerte er dann doch, bis Licinus die Tochter der Frau erwähnte, die es wohl nicht schaffen würde. Das Leben war grausam, selbst mit den Jüngsten unter ihnen. "Und wo gedenkt ihr, die Kleine unterzubringen, falls..." Reatinus sprach den Satz lieber nicht aus, doch verstand man, worauf er hinaus wollte.

  • Puh, kalt erwischt, dachte sich Licinus, zwar hatte er für sich schon beschlossen, sich in einem solchen Fall um Esquilina zu kümmern, aber konkrete Pläne.
    "Nun... vorläufig... wenn die Herren hier keine Einwände haben, dann erstmal bei mir. Die neue habitatio ist groß genug. Anschließend vielleicht in Mantua oder auf meinem Landgut hier in der Nähe. Etwa einen Reittag entfernt." und mit einem Blick auf den tribunus ad equitum fügte er selbstironisch hinzu:
    "Mein Reittempo, nicht deines."
    Licinus war sich seiner Schwäche hier durchaus bewusst.

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