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Große Steinblöcke, dicht an dicht verfugt und abgedichtet, bildeten das Gewölbe der Cloaca Maxima, das breite Netz der Kanalisation unter der römischen Stadt. Schon seit der Königszeit durchzog die Cloaca die Stadt. Ständig unter dem Licht des Tages, barg sie viele Geheimnisse und Mysterien. Allerlei Spuckgeschichten geisterte unter den Menschen von Rom über die Cloaca herum. Was daran wahr war, wussten wohl nur wenige. Und zwar die, die sich nicht scheuten durch die Kanäle zu laufen oder gar ihre Geschäfte dort zu betreiben.
~Im Moment befinden wir uns zwar in der Cloaca, doch noch nicht unter der Subura. Eher unter einem gehobenen Viertel, in der die Casa Caecilia ihr Domizil hatte. Ein kleiner und schmaler Gang, ein kleiner Bach aus ekelhaften Abfällen, Schlammwasser und die Fäkalien der verschiedenen Häuser. Anwesende Personen sind ein völlig verdreckter Fabus, der Hochstapler Decius, mit einer Laterne in der Hand (aus dem Atrium der Caecilia auch als Salzhändler Pulcher bekannt), zwei Handlanger, der nicht minder stinkende Hannibal und die „gerettete“ Nadia. Alle sind noch um den Latrinenausgang der Casa Caecilia versammelt. Die letzten Worte von Nadia hallten durch den Gang. "Haben wir es geschafft?" Steigen wir nun wieder nach dieser kurzen Übersicht in die Handlung~
Misstrauisch sah sich Hannibal in dem kleinen Kanal um. Einige Ratten krabbelten über den kleinen Steg, Wasser rann an der Wand hinab, es schien wohl draußen wieder mal zu regnen. Doch abgesehen von den vielen kleinen Nagetieren, die die Kanalisation unsicher machten, schien es ruhig zu sein. Von den Latrinen waren auch keine aufgeregte Rufe zu hören. Hannibal nickte und lächelte schief. „Das haben wir! Aber komm, lass uns von hier verschwinden!“ Er begnügte sich lediglich mit dem Lächeln, denn so dreckig wie Hannibal war, wollte er Nadia den weiteren Gestank durch eine Berührung nicht zumuten. Außerdem hatten sie sowieso Zuschauer, die immer noch leise ab und an vor sich hin kicherten. Nur Fabus teilte die Erheiterung nicht, war er doch voll in den Kanal gefallen. Hannibal nickte auch ihnen zu und wandte sich um. Vorsichtig balancierte er auf dem steinernen Sims entlang. Noch mal in den Kanal fallen, wollte Hannibal auch wieder nicht. Das war schon genug an Überwindung, die er heute geschafft hatte.
Zielstrebig führten ihn die Schritte durch den Kanal und zu einer Weggabelung. Ohne zu zögern, und nur mit einem kontrollierenden Blick, nahm er den rechten Weg und lief schnell weiter. Immer mal wieder warf er einen Blick über seine Schulter, um nach Nadia zu sehen. Aufmunternd lächelte er dabei. Hinter Nadia liefen die anderen Hochstapler, leise vor sich hintuschelnd und murmelnd. Verschiedene Gänge wurden durchquert, sie wurden immer größer und dann wieder kleiner und noch verworrener. Es schien eine halbe Ewigkeit zu vergehen als plötzlich Schritte an einer Weggabelung zu hören waren und ein Schaben. Hannibal hob die Hand und blieb stehen. Mit gerunzelten Augenbrauen spähte er um die Ecke. „Decius, mach die Lampe aus! Schnell!“ Ohne zu widersprechen blies Decius die kleine Windlaterne aus und es wurde stockdunkel im Gang. Die Schritte kamen näher und ein vager Lichtschein. Und ein leises Schimpfen....