Missgeschick in Roma...

  • Roma war eine riesige Stadt. Das Herz des Imperiums, jede Straße war eine Ader die das Herz belebte. Jede Provinz war ein Körperteil, welche ohne das Herz nicht existieren konnte und das Herz brauchte ebenso diese Provinzen. Roma, eine Stadt in der man alles erreichen, aber ebenso gut alles verlieren konnte. Wenn man schon einmal hier war, dann sollte man diese Stadt wenigstens mit einem Spaziergang würdigen...


    Lange war es her, dass Tacitus durch diese Straßen geschlendert ist. Viel zu lange. Nur ganz entfernt erinnerte er sich an einige Details, Details, die aber wohl jeder kannte, der einmal in Rom war. Nein, es war kein Beweis, dass er hier lebte, aber wie sollte er hier irgendetwas wiederfinden? Diese Stadt veränderte sich täglich ein bisschen und wöchentlich ein ganzes Stück. Wie sollte er sich denn nach Monaten, ach was, Jahren wieder zurecht finden? Das schien einfach unmöglich zu sein. Was er kannte, waren die zeitlosen Dinge. Große Bauwerke, die schon ewig standen, die nicht einfach so ihren Standort änderten. Das war seine einzige Orientierungsmöglichkeit. Schon der Weg zur Casa Artoria war eine kleine Odyssee...
    “Hach Roma ... ich muss zugeben: Ein klein wenig habe ich dich schon vermisst. Aber obwohl du dich sehr verändert hast, hast du dich doch gut gehalten.“ Ja, jetzt, nach dieser großen Zeitspanne schien im die Idee, aus Roma vorzuziehen einfach nur dämlich vor. Was hatte er sich damals gedacht? Man konnte Mantua gar nicht mit Rom vergleichen. Zugegeben, Mantua war auch eine wundervolle Stadt, aber die Art, wie Tacitus dort lebte war ein Zustand. Ja, 'leben' konnte man das gar nicht mehr nennen, es war mehr ein 'hausen'. Ein verdammt armseliges Hausen. Jeden Monat musste man hadern, dass das Geld reichte. Vorher musste man auch auf sein Geld achten, aber, es war wesentlich angenehmer. Der Artorier dachte eine ganze zeit lang, dass bessere Zeiten folgen mussten, so wie der Tag der Nacht folgt, aber für ihn war eine anhaltende Dunkelheit. Vielleicht war jetzt der passende Augenblick gekommen, den Sonnenaufgang zu genießen?


    Jaja, unser Tacitus. Versunken in Selbstmitleid und voller Reue über sein überstürztes Handeln vor einigen Jahren. Niemand – nicht einmal er selbst – konnte diese Entscheidung nachvollziehen und er hoffte, dass sein bisheriges Leben hier einen Schlussstrich hatte. Einen neuen Anfang wollte er, einen Teil seiner Vergangenheit hinter sich lassen und ironischerweise wollte er das aber wieder in Mantua stattfinden lassen ... nachdem er eine kurze Weile in Rom verbracht hätte. Aber man würde sehen, was die Zukunft noch bringen würde...


    “Mal schauen, wie viele Sesterze ich überhaupt noch dabei habe ...“ murmelte er und griff nach seinem Lederbeutel, der an einem braunen und stabilen Gürtel um seine Tunika hing. Ein uralter Lederbeutel, noch aus seiner Kinderzeit. Er hatte ihn mit viel Müh und Not selbst gemacht. Das Leder richtig behandelt und das Bändchen eingefädelt. Natürlich war das für ihn jetzt kein Problem, aber als kleines Kind, wie er es da war, wurde das zu einer richtigen Herausforderung. In dem Moment, wo Tacitus den Lederbeutel in seiner Hand öffnete, um nach dem Inhalt zu schauen, war ein kleiner und harmloser Aufruhr auf der anderen Straßenseite ausgebrochen, welchen den Artorier leicht zusammenschrecken ließ und darüberhinaus auch den Beutel aus seiner Hand gleiten ließ. Mit einem eleganten Bogen purzelte das braune Etwas auf das Kopfsteinpflaster und der klimpernde Inhalt verteilte sich auf einer nicht gerade kleinen Fläche.
    “Ach, so ein Dreck verdammt!“ murrte er, als sein Missgeschick bemerkte und ging dann in die Hocke, um seine teuer verdienten Münzen wieder aufzulesen.


    Sim-Off:

    Vielleicht mag ja einer helfen, oder einige Geldstücke mitgehen lassen ... ;)

  • Mit einigen Wachstafeln in einem Beutel verpackt ist Vic auf dem Rückweg von der Schola Atheniensis in die Regia des Cultus Deorum. Er hat es nicht eilig, denn an seinem Ziel wartet nur sein Officium und die Wachstafeln warten darauf, korrigiert zu werden - eine Arbeit, die er überhaupt nicht gerne tut. Im Prinzip tut er nichts gern, was mit Wachstafeln oder sonstigen Schriftstücken zu tun hat, weder sie beschreiben, noch sie lesen, noch sie korrigieren. Aber viel Auswahl bleibt ihm nicht, denn seine Arbeit gibt das Collegium Pontificium vor und das schert sich wenig darum, was die Septemviri gerne tun. Er grübelt darüber nach, wann die nächste Kulthandlung für ihn anstehen würde, doch eher als das Epulum Iovis bei den Ludi Plebii gibt es nichts. Bis dahin bleibt ihm wohl nur der Schriftkram und das Begutachten von Prüfungen und sonstigen Feiertagsopfern.


    Er wird aus seinen Gedanken gerissen, als vor ihm das Klingen von Münzen zu hören ist. Er hebt eine Augenbraue, als der Mann, dem die Münzen anscheinend gehören, anfängt, diese wieder einzusammeln. Vic geht in die Hocke, sammelt ein paar Sesterzen auf und hält sie dem Mann grinsend hin. "Wenn du eine Möglichkeit suchst, dein Geld los zu werden, dann bist du in dieser Ecke Roms genau richtig. Ein paar Straßen weiter gibts ein ziemlich gutes Lupanar und Tavernen gibts an jeder Ecke. Du brauchst die Münzen also nicht gleich auf die Straße zu kippen."

  • Anscheinend hatte Tacitus mit seiner Reise nach Rom die Götter erzürnt, denn das war nicht das einzige Missgeschick, was heute passierte. Mit grauen erinnerte er sich daran, wie er durch halb Rom marschiert ist, ohne sein Ziel zu erreichen – am Ende fand er heraus, dass er ganz am Anfang dran vorbeigelaufen war -, oder der Karren, der ihn fast überrollt hätte. Am Ende hat dieser dämliche Peregrinus auch noch ihm die Schuld gegeben. Ja, das war bisher ein Tag, der das Pech förmlich anzog. Das mein Lederbeutel auf den Boden viel und die Münzen verteilte, war da nur die Spitze des Eisberges (hätte Tacitus Eisberge gekannt).


    Vom Pech verfolgt ... die Götter erzürnt ... Was er sich alles so Gedanken macht. Dabei ist der einfachste und logsichste Grund doch eher, dass er einfach heute einen schlechten Tag hat, nicht wirklich aufpasst. Er ist unkonzentriert und vorallem aufgeregt. Aber soetwas würde er ja nie zugeben. Nein, dafür ist er zu Stolz, es müssen ja die Götter sein, es muss das Pech sein. Eigenverschulden sollte, oder darf gar nicht erst in Erwägung gezogen werden. Aber es gibt nun einmal solche und solche. Und gut, dass es solche wie Vibius Valerius Victor gibt, die hilfsbereit sind:


    Etwas irritiert schaute der Artorier auf. Irritiert, weil er nicht damit rechnete, dass ihm jemand helfen würde. Dass der Fremde ihm die Sesterzen hinhielt, bemerkte er erst nach einigen Sekunden, die ihm fast unendlich lange vorkamen. Vielleicht hatte seine Pechsträhne ein Ende gefunden, vielleicht sollte der Rest des Tages gut verlaufen ...
    “Ich kann damit nichts anfangen, der Besitzer braucht ja nicht zu bezahlen.“ erwiderte Tacitus mit einem kleinen Grinsen und versuchte, die ganze Situation humorvoll und gelassen zu sehen. “Scherz beiseite. Ich danke Dir ... Bürger. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mir jemand hilft.
    Tacitus nahm die Sesterzen, mit einem freundlichen Nicken entgegen und steckte sie, zusammen mit den übrigen wieder in seinen dunkelbraunen Lederbeutel, den er auch gut zusammengeschnürt wieder verstaute. Danach erhob er sich wieder langsam und klopfte sich kurz den Staub von der Tunika, auch wenn kaum etwas davon zu sehen war. “Sag, wie kann ich mich daür erkenntlich zeigen?“


    Eines der Dinge, an die man sich bei Tacitus gewöhnen musste, war wohl sein Hang, für alles dankbar zu sein. Gut, in diesem Fall war es vielleicht sogar angemessen. Solch seltene Hilfsbereitschaft musste gefördert werden, aber im Allgemeinen konnte man sagen, dass er zu jedem und wegen allem dankbar war – zumindest wenn es ihm etwas Gutes gebracht hat.

  • Auch Vic steht grinsend wieder auf und winkt ab. "Nicht der Rede wert. Allerdings solltest du besser drauf aufpassen, Rom ist nicht umsonst die Stadt mit den reichsten Gauner des ganzen Imperiums." Dass sich der Spruch normal auf ganz andere Gauner als die kleinen Straßenräuber bezieht, ist in diesem Fall unwichtig.


    Als Tacitus anbietet, sich erkenntlich zu zeigen, denkt Vic nicht lange nach. Das ist geradezu eine perfekte Gelegenheit, sich von der ungeliebten Arbeit abhalten zu lassen und immerhin gehört die Öffentlichkeitsarbeit auch zu den Aufgaben eines Septemvir. "Hmm, wenn du sonst nichts vorhast, dann würde ich mich auf einen Becher Wein einladen lassen, hrhr. Falls du es aber eilig hast, dann muss es auch nicht sein." Er zuckt unschlüssig mit den Schultern. Im Fall des Falles könnte er auch beim Tempel des Mars Ultor vorbeigehen und bei Sacerdos Flavius nachfragen was die Renovierung macht und dabei schauen, ob zufällig ein Opfer auf seine Vernichtung wartet. Genau genommen fallen ihm auch so recht viele Dinge ein, die er noch in der Stadt erledigen müsste, oder zumindest könnte. Für das Officium ist der sonnige Tag sowieso viel zu heiß.

  • Ja, aufpassen musste er sehr wohl. Und es war Glück, das überhaupt ein gutmütiger Bürger kam, um ihm zu helfen. Ebenso gut, oder viel wahrscheinlicher hätte irgendeine Peregrina oder eine Serva sich vereinzelt eine Münze unrechtmäßig schnappen können und dann müsste noch eine kleine Jagd durch Rom wegen einigen lausigen Sesterzen stattfinden. Tacitus war ja nicht unsportlich, im Gegenteil, aber was nicht sein muss, muss nicht sein.


    “Ich werd's mir merken." grinste er zurück. Das sich der Spruch eigentlich auf den anderes bezieht hatte er sich schon gedacht, obwohl ihm der Sprich an sich unbekannt war. Trotzdem passte er gut zu dieser Situation und würde ihm eine Lehre sein. Jetzt erst blieb Tacitus musternder Blick ein wenig länger auf dem Fremden und versuchte einzuschätzen, wie er so war und was er tat, was ihm aber nicht gelang. Im einschätzen von Menschen war er eher schlecht und bei vielen Menschen konnte man sowieso nicht feststellen, was sie beruflich machten, da sie auch als Verwalter irgendeines Betriebes oder in Stadtverwaltung ebenso muskulös und durchtrainiert sein konnten, wie ein Legionär. Gut, die Manieren spielten da vielleicht eine Rolle, aber das Klischee des rüpelhaften Soldaten traf auch lang nicht auf jeden zu. Außerdem würde er es vielleicht ja auch bald erfahren ... bei einem Becher Wein, wie er vorschlug.


    So dankbar unser Artorier auch war, gerade in diesen Momenten spürte er schon fast, wie sein Lederbeutel wieder leichter wurde. Zu der Zeit, wo es ihm schon an Geld mangelte, fühlte er sich verpflichtet, der Bitte des Fremden nachzukommen. Es wäre natürlich ziemlich unhöflich gewesen, etwas anzubieten und dann doch zu sagen „Ne, ich hab's mir anders überlegt.“. Aber so war nun einmal das Leben und das zeigte auch, dass Dankbarkeit einem selbst nicht immer Gutes bringt.


    “Wenn Du mir verraten kannst, wo es eine gute Taverne gibt, gerne! Seit meinem letzten Aufenthalt in Rom hat sich das ein oder andere schon verändert...“ erwiderte er offen und wartete darauf, dass ihm Valerius einen Tavernennamen nannte. Obwohl es besser wäre, ihn grad dahin zuführen, mit einem Namen konnte Tacitus wohl auch nicht viel anfangen. Sein Blick löste sich von seinem Helfer und schweifte über die Umgebung, um vielleicht schon eine Taverne zu entdecken, aber er packte die Sache eher halbherzig an und beschloss dann auf halbem Weg, dass doch jemanden machen zu lasen, der sich damit auskannte.

  • Wie üblich hängt die kleine patera an Vics Gürtel und weist ihn als Septemvir aus. Allerdings hat er noch den Beutel mit den Wachstafeln in der Hand, wohinter die kleine Opferschale meist verschwindet und nicht unbedingt auf den ersten Blick zu sehen ist. Er schaut sich kurz um. Rom ist ihm schon immer ein Rätsel gewesen und wird es wohl auch immer bleiben. Alle Wege führen nach Rom, kein Zweifel, aber welcher Weg führt in Rom wohin? Ein Stück voraus weist ein Schild die Taverne 'Zum fliegenden Germanen' aus, aber dort gibt es hauptsächlich Bier und Honigwein. Von beidem ist Vic nicht wirklich begeistert. Allerdings kann man seinen Weg durch Rom sehr gut an Tavernen ausrichten und nach dem fliegenden Germanen linkerhand kommt bald rechterhand die Taverne 'Zum sumpfigen Tiber', in der man nicht wirklich gut essen, dafür um so besseren Wein trinken kann. Vic deutet in die entsprechende Richtung. "Ein Stück die Straße weiter ist eine ganz ordentliche Taverne." Schon übernimmt Vic die Führung. "Du bist also gerade erst nach Rom gekommen? Was treibt dich in diese Stadt?"

  • Die patera war in diesen Momenten wirklich nicht, oder zumindest nur schlecht zu sehen. Es wäre aber auch unnormal gewesen, hätte Tacitus sie entdeckt, würde sie sichtbar am Gürtel des Valeriers baumeln. Da war er dann doch nicht ganz so aufmerksam, wie er sein sollte und besonders jetzt, wo er wieder von Roms Glanz und Prächtigkeit förmlich erschlagen wurde, lag seine Konzentration verständlicherweise woanders. Nicht, das Mantua nicht ebenfalls schön wäre, nein, dort ließ es sich ebenfalls gut leben und es gab viele nette Einwohner, mit denen man mal einen heben konnte, für ihn selbst war Mantua aber nie wirklich eine Heimat gewesen, dafür ging es ihm dann doch zu schlecht. Hier fühlte er sich aber fast schon wieder heimisch, auch wenn die tatsächliche Dauer seiner Aufenthaltes in den Straßen dieser riesigen Stadt nicht einmal einen Tag ausfüllen konnten.
    “Dann folge ich dir einfach mal. warf der Artorier dem Fremden hinterher und heftete sich dann an seine Fersen, seine Blicke allerdings galten eher der Umgebung, als dem Weg vorhin, was ihm auch fast wieder in eine missliche Lage gebracht hätte, als plötzlich einer der vielen, etwas dickeren Händler schweißgebadet aus einer der schmalen Gassen rücksichtslos angerannt kam, und ihn fast über den Haufen gerannt hätte. Darunter zu liegen wäre sicher nicht so prickelnd und so machte er noch einen kurzen Satz nach vorne, um ihm noch auszuweichen. “Diese Hektik hier ... hatte ich fast vermisst.“ flüsterte er mehr zu sich selbst, als zum Valerius Victor, fügte dann aber nahtlos seine Antwort hinzu. “Ja, ich bin heute angekommen. Ich wollte unbedingt meine Familie wiedersehen, mit ihnen Reden, vielleicht eine kleine Freizeitbeschäftigung mit ihnen unternehmen ... mal schauen. Sehr lange wollte ich aber nicht hier bleiben. Die Pflicht ruft ... ... oder besser das Pflichtgefühl' dachte er noch weiter und bemühte sich nun, wieder gleichauf mit dem Gottesdiener zu sein.


    “Du bist aber wohl schon eine Weile in Rom, oder? Zumindest machst Du auf mich nicht den Eindruck, dass Du dich hier fremd fühlst?!“ vermutete Tacitus und war gespannt, ob er recht hatte. Er musste ein wenig seine Menschenkenntnis trainieren, das würde sich in Zukunft noch als nützlicher herausstellen, als so manch einer denken mag.


    Da brach sie wieder hervor ... die Neugier, versteckt unter dem Deckmantel des Trainings der Menschenkenntnis. Wie man sich nur so billig selbst belügen konnte, war wohl jedem schleierhaft, aber das merkwürdige daran war ja, dass es funktionierte. Konnte man so einfältig sein?

  • Von Hektik lässt sich Vic nicht anstecken. Er ist schon zu lange in Rom, als dass er nicht einfach im Strom mitschwimmen würde und so automatisch jedes Hindernis umgeht. "Hrhr, pass auf wo du hinläufst, in Rom darf man sich nicht gegen die Masse stellen." Er grinst breit. "Wo kommst du her? Italia, oder eine der anderen Provinzen? Nuja, Rom ist auf jeden Fall der richte Ort, ganz egal um was zu tun. Mich hats vor Jahren hierher verschlagen und irgendwie komm ich auch nicht mehr weg. Liegt wohl auch an der Arbeit, aber es gibt einfach zu viel in Rom, was es sonst nirgends gibt. Wo gibts schon in einer Straße zehn Tavernen und gegenüber von jeder direkt ein Lupanar? Wo gibts eine Rennbahn wie den Circus Maximus und ein Theater wie das Flavische? Das Zentrum der Welt hat es nunmal an sich, dass es es nur einmal gibt und das ist eben hier in Rom, da gibts nichts zu rütteln."


    Sie kommen am 'sumpfigen Tiber' an und Vic geht direkt rein. Eine Gesichtskontrolle vor der Tür gibt es nicht, zumindest zu dieser Tageszeit kann noch jedermann diese Taverne betreten. Noch bevor sie sitzen hat er bei der Bedienung schon zwei Becher und eine Kanne Wein geordert. "Und wo wird dich deine Pflicht hinschicken, wenn ich fragen darf?"

  • In Rom darf man sich nicht gegen die Massen stellen, also einfach mit ihnen ziehen und sich ziehen lassen. Ob das der richtige Weg war? Immer das zu tun, was die Masse tat? So kam man wohl eher weniger weiter, manchmal musste man sich einfach dagegen stellen, sich hervortun und rufen: 'Ich ordne mich nicht unter!'. Gut, beim Militär wäre das sicherlich anfangs nicht so das wahre, besonders als probatus würde man dann wohl noch am ersten Tag eine kräftige Abreibung bekommen, denn dort musste man sich unterordnen, wollte man nicht am nächsten Tag die Latrinen kalken, oder einmal eine Extrarunde auf dem Exerzierplatz drehen.
    “Ursprünglich komme ich aus Achaia, wohnte dann eine kurze Zeit hier in Roma und war dann bis heute in Mantua. Also die meiste Zeit meines Lebens war somit in Italien, Rom selbst aber nicht wirklich lange. Natürlich ist Rom wohl einzigartig und kann mit anderen Städten gar nicht verglichen werden, aber es muss für einen Mann einfach geschaffen sein und was mich betrifft ... so mag ich es doch ein klein wenig gemütlicher und kleiner. Diese ganzen Superlative brauch ich nicht, denn das Mittelmaß tut es oftmals auch.“


    Obwohl Tacitus es wohl auch gefallen würde, hätte er in Mantua eine Straße voller Tavernen und direkt gegenüber einen, oder mehrere, Lupanar. So ließ es sich leben und Tacitus liebte ja den Wein und die Frauen, so war beides zusammen wohl eine Art Wunsch, den er sich hier in Rom vielleicht erfüllen konnte. Sagte man denn nicht auch, dass Rom die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten war? Wo nichts unmöglich schien? ;)


    Ohne zu zögern folgte der Artorier seinem Führer in die Taverne, die allerdings mit den Namen 'sumpfiger Tiber' nicht die einladenste Taverne war. Obwohl, im Gegensatz zu so manch anderen Tavernen war das noch recht harmlos. Er erinnerte sich nur zu gern an den 'lüsternen Bacchus', wo darunter ein unverkennbares Bild zu sehen war, was aber nun auch nicht weiter erwähnenswert war. Tacitus war überrascht, wie schnell der Valerier schon den Wein bestellte, denn sie saßen noch nicht richtig, da kam er auch schon zu ihnen gebracht. Entweder sehr guter Service, oder Valerius Victor war hier schon bekannt ... oder berüchtigt.
    “Meine Pflicht wird mich wohl in die Legio führen. Ich denke nicht, dass ich für einen Priester geschaffen bin und Schreibarbeit ... da brauche ich gar nicht drüber nachdenken, als der Verwaltung ein klares 'Nein' zuzuschreiben.“

  • Eine Sklavin bringt wie gewünscht den Wein und stellt eine Kanne Wasser dazu. Vic schenkt ihnen ein, in Hinblick auf die Tageszeit mischt er gut Wasser in die Becher, und hebt dann eine Augenbraue. "Mantua ist eine merkwürdige Stadt. Finde ich zumindest. Bisschen verklemmt. Nuja, da lob ich mir Rom." Er hebt den Becher prostet Tacitus zu."Auf die schöne Roma!" Vic lässt sich das kühle Getränk schmecken, auch wenn es nicht der beste Wein ist. Mit Wasser gemischt ist er verträglich.


    "Zur Legio also. Nuja, mancher findet aber auch übers Militär in den Cultus Deorum, das kann man vorher nie so genau wissen. Mars braucht schließlich auch seine Priester. Auf Mars! Möge er in Zukunft seine schützende Hand über dich halten, egal, wohin dein Weg dich noch führt." Er hebt den Becher und schüttet ein Schluck auf den Boden. "Für welche Legio willst du dich melden? Für eine hier in Italia? Oder für die Provinz?"

  • Tacitus lachte kurz auf und begrüßte nur den Becher, welchen Valerius Vitcor mit Wein füllte. Er hatte heute noch gar nicht viel getrunken und so konnte er mit einem Schlückchen, oder besser einem, Becher erstens seine Kehle bringen und zweitens seine Laune wieder auf Vordermann bringen. Viel zu lange ist es her, dass ein solcher roter Saft seinen Magen füllte ... das letzte Mal war ja schon zwei Tage her! Schade nur, dass der Wein mit Wasser verdünnt wurde, so war der Alkohol nicht ganz so stark herauszuschmecken, wirkte sogar noch weniger – vielleicht war das aber im Angesicht seiner Vorhaben heute auch gar nicht so schlecht. Es käme sicher nicht gut, gerade am ersten Tag wieder bei der Familie aufzukreuzen und er war schon mehr als beschwippst.
    “Man könnte ja auch wieder argumentieren, dass man ebenso für Mantua geschaffen sein muss.“ Der Artorier zuckte kurz mit den Schultern. Ihm war es eigentlich egal, ob man lieber Roma oder lieber Mantua mochte. Tatsache war doch, dass Roma die Hauptstadt unseres geliebten Imperiums war und somit ja schon geliebt, mindestens doch gemocht werden musste und so stieß er mit seinem Begleiter auf die riesige Metropole an und trank von dem Wein-Wassergemisch: “Auf die schöne Roma!“


    Welche Wohltat es doch war, diese kühle Flüssigkeit an seinem Gaumen zu schmecken. Gut, er kannte besseren Wein und auch das Wasser darin machte einen seltsamen Geschmack aus, aber man sollte ja nicht zu hohe Ansprüche stellen, vor allem nicht in den Kneipen und Tavernen. Zu schnell konnte so etwas nämlich in einer Rangelei enden, darin hatte Tacitus ja schon Erfahrung!
    “Vielleicht werden wir und ja eines Tages in einem der Tempel wiederfinden, vielleicht aber auch nicht. Mars allein wird bestimmen, ob ich ihm als Soldat oder als Priester dienen werde. Ich werde das machen, wofür die Götter sich entscheiden. Auf Mars!“ fiel er dann ein weiteres Mal in den Trinkspruch ein und trank einen weiteren Schluck.


    “Ich werde in die Legio I eintreten. Also in einer in Italia-stationierten Legion. Man hört, dass die I. Legion die ruhmreichste ist und außerdem ist sie ihr Castellum ja bei Mantua. Da kenne ich mich wenigstens aus ... Mit den anderen Provinzen hab ich nicht viel am Hut, Achaia ausgeschlossen. Mein Herz schlägt für Italia und dort werde ich auch vorerst bleiben.“

  • Dass er irgendwann mal in einem Tempel landen würde hätte Vic früher auch nicht gedacht, drum grinst er nur versonnen nach dem Trinkspruch auf Mars. Dann zieht er wieder mal eine Augenbraue nach oben. "Tja, über die Legio I kann ich dir auch nicht viel sagen, aber wenn man hört, dass sie die ruhmreichste ist, dann wird das wohl stimmen." Er kann sich zwar nicht vorstellen wie eine inneritalische Legion groß an Ruhm kommen soll, außer beim Wacheschieben, aber so genau weiß man das schließlich nie. "Sich für den Winter nach Germania versetzen zu lassen ist sicher auch keine gute Idee, anderseits, wenn man das überlebt, dann übersteht man wahrscheinlich hinterher alles, hrhr." Vic trinkt nachdenklich einen Schluck und überlegt, wie lang sein Bruder Al schon in der Provinz im Norden feststeckt. Von dem hört man auch nie was. "Für deinen Besuch hast du dir aber genau den richtigen Zeitpunkt ausgesucht. Während des Wahlkampfs ist Rom immer am interessantesten."

  • Leicht musste er wegen den Worten des Valeriers grinsen. Was man so hört, musste wohl auch stimmen. Er für seinen Teil, dachte dass sich dieses Denken wohl irgendwann als schädlich erweisen wird, aber was wäre das für ein Reich, wenn alle gleich denken würden? “So? Ich denke Du als Römer, vor allem aber Bewohner diesen Stadt solltest wissen, dass man auf das Geschwätz anderer Leute auch nicht viel geben kann. Sogar in Mantua ist Klatsch und Tratsch ein hohes Geschäft und ich muss zugeben: Ich kenne so ein zwei 'Leute' die das ausnutzen ...“ Tacitus musste verschwörerisch grinsen, bevor er seine Nase wieder in den Weinbecher steckte und gierig einen großen Schluck nahm. Dieser Wein war wirklich nicht gut, er konnte nur hoffen, dass seine Familie besseren Wein im Keller hatte.


    “Nunja ... Germania kenne ich nicht. Warst Du einmal dort? Ich nicht, aber auch darüber hört man Geschichten: Die wilden Barbaren, die nur stinken und rohes Fleisch essen, die kalten und harten Winter – wie Du bereits sagtest – und überhaupt die ganze Atmosphäre dort. Nein, ich glaube das wäre nichts für mich. Zugegeben, die ständigen Grenzkämpfe zwischen römischen Soldaten und diesen nackten Wilden ... das hat mit Sicherheit seinen Reiz.“ Aber wenn man bedachte, dass er wegen diesen Fremdländern und einem kalten und eisigen Wetter die schöne Heimat verlassen würde ... Nein, da blieb der Artorier lieber in Italien. Hier war das Wetter auch im Winter akzeptabel und man brauchte sich nicht fürchten, in der Nacht wegen einigen, panikverursachenden Barbaren, aus dem Schlaf gerissen zu werden.


    Die Wahlkämpfe? Oh ja, da war er wohl wirklich im richten Augenblick nach Rom gekommen. Zwar war es nicht so, dass er sich heiß und innig der Politik verschrieben hatte, aber es interessierte ihn doch, welche Gestalten sich für die Quästur und die anderen, höheren Ämter bewarben. Vor allem interessierte ihn das Amt des Volkstribunen, denn dieses gab einem das Gefühl als Plebejer, auch einmal selbst etwas in die Hand zu nehmen, etwas zu bewegen! “Oh, das trifft sich gut. Dann kann ich mir ja die teilweise recht amüsanten Wahlreden anhören. Wusstest Du, dass es unter den Bürgern manchmal kleine Tafeln gibt, wo die besten, oder eher die lächerlichsten und unterhaltensten, Wahlreden veröffentlicht werden? Einfach ein Genuss, diese zu lesen und da geht einem nicht selten durch den Kopf, welche Stümper Politik betreiben wollen. Die denken dann tatsächlich, sie könnten auch noch Senator werden.“
    Tacitus nahm noch einen letzten großen Schluck aus dem Becher, bevor er ihn von einem Angestellten wieder neu auffüllen ließ. Mit einem dankenden Nicken stellte er diesen vor sich, beugte sich kurz zu Valerius Victor vor und sprach nur noch halb so laut: “Wenn du mich fragst ... die einfachen Bürger haben oftmals viel mehr Ahnung, wie die da oben. Denn die wissen, was in den suburbs abgeht, die wissen, was Sache ist!“ Er schüttelte nur kurz mit dem Kopf und lehnte sich wieder zurück. “Da kann mit kein Togaträger sagen, er setzt sich für das Volk ein und der Volkstribun ... nunja. ... er sollte für das Volk da sein, aber davon sieht man auch nicht viel.“ Der Artorier winkte ab und nahm noch einen Schluck vom Wasser-Wein-Gemisch, ehe er in normaler Lautstärke fortfuhr. “Aber vielleicht bekommt man in den kleineren Städten von solchen Dingen einfach nichts mit.“


    Zumindest nahm er sich vor, den Wahlreden ein Ohr zu schenken!

  • "Hrhr, ein wahres Wort." lacht Vic. "Aber ich hab nunmal wie gesagt keine Ahnung von der Legio I und ob sie ihren Ruf verdient. Ehrlich gesagt isses mir auch egal. Aber du scheinst dir sicher zu sein, dass die Gerüchte stimmen, sonst würdest du nich hingehen. Wer bin ich schon, dass ich dich davon abhalten würde? Es ist zwar auch nich meine Aufgabe, dich in deinem Entschluss zu bestärken, aber ich hab heut meinen guten Tag und darum werd ich dir in dieser Sache nich widersprechen und dir die Legio madig machen, in der du einen Teil deines Lebens verbringen willst. Der Dienst in einer Einheit wird schon hart genug werden." Darauf ein Schluck Wein, der nicht gut, aber selten ist. "Im Übrigen solltest du dem Geschwätz auch nicht zu unaufgeschlossen sein. In fast allem, was man in Rom hört steckt ein Körnchen Wahrheit drin und du musst nur lernen, dir genau das aus der Information herauszupicken."


    Er lehnt sich zurück und schweift in Gedanken nach Germania. "Jo, ich war mal in Germania. Damals war ich Commentarius Martialis und sollte meine Ausbildung in einem Tempel in Mogontiacum beenden. Ich bin mit einem Sacerdos dann zum Feldopfer für die Legionen gereist, welches vor der großen Schlacht gegen die Germanen unter dem Legatus Germanicus Sedulus durchgeführt wurde. Der Abmarsch der Soldaten war schon nen Anblick und es ist eine verdammte Schande, dass so viele gute Männer nicht mehr zurückgekommen sind. Diese Barbaren jenseits des Rhenus sind zähe Hunde, aber sie haben ebenfalls schwer geblutet. Nuja, das war keine gute Zeit, um in Germania zu sein und ehrlich gesagt ziehts mich auch nicht wieder dahin. Für meinen Geschmack hat das Land zu viele Berge, zu wenig Meer, zu viel Regen, zu wenig Sonne, zu viel Wald und zu wenig Strand. Aber wahrscheinlich is das eine Geschmacksfrage." Er zuckt mit den Schultern. Es soll immerhin tatsächlich Leute geben, die freiwillig nach Germania ziehen.


    Er grinst breit, als Tacitus von den Tafeln mit den Wahlreden anfängt. "Den Gerüchten glaubst du nicht, aber die Wahlredentafeln nimmst du für bare Münze? Je mehr Abschriften davon gemacht werden, desto mehr wird hinzugedichtet. Wenn du wirklich wissen willst, wie amüsant die Reden sind, dann musst du schon an die Rostra gehen." Vic schenkt sich von dem Wein nach. "Stümper hats schon viele, aber die Vergangenheit zeigt leider viel zu oft, dass sie tatsächlich immer wieder gewählt werden und manche schaffens sogar bis in den Senat. Volkstribune sind dabei die Schlimmsten. Schau dir nur den jetzigen an, was hat der schon getan? Nix. Ich mein, man hat zumindest nichts davon gemerkt und wenn das Volk nichmal was davon merkt, dann hat er auf jeden Fall sein Amtsziel nich erreicht. Dabei hat gerade der Volkstribun doch ne Menge Möglichkeiten. Rederecht im Senat, die Volksversammlung und damit die Möglichkeit für die Bürger Gesetze zu verabschieden. Und was machen sie damit? Nix, oder nur nen Scheiß! Man denke nur an das letzte Plebiszit, dat is doch nur gemacht worden, damit der Name des Verfassers den Weg in den Codex Universalis findet, doch nicht für das Volk! Ne," er schüttelt den Kopf. "Und dann werden die Bürger noch dermaßen an der Nase rumgeführt, dass sie auch noch in Massen hinrennen und dafür stimmen." Vic tippt sich mit dem Zeigefinger an den Kopf. "Bescheuert, wenn du mich fragst. Der einzige, der in der letzten Zeit auf dem Posten was getaugt hat, das war der Vinicius. Und drum wird der in dieser Amstzeit auch Consul werden, das is sicher."

  • “Ich bin mir sicher, dass in jedem Gerücht wenigstens eine kleine Wahrheit steckt, aber es ist sehr schwer, diese zu finden. Vor allem wenn sie von vielen anderen Sprachmiteln weiter verdeckt wird. Wenn man sowohl das eine, als auch das andere gut beherrscht, dann sollte man sich auch auf die Rostra stellen!“ grinste er und nahm noch einen kleinen Schluck. Genauer gesagt nippte er nur am Becher und stellte ihn recht zügig wieder ab.
    “Das ich den Gerüchten um die Legio I glauben schenke stimmt aber auch nur so halb. Was bleibt einem sonst an alternativen in Italia? Die Classis und die Vigilen fallen für mich weg. Zwar sind das gute und wichtige Einheiten, aber nehmen sie auch Peregrini auf. Ich persönlich habe nichts gegen Peregrini, sind sie schließlich ein großer und auch wichtiger Bestandteil der Gesellschaft – da fällt mir glatt eine kleine Anekdote ein, über so einen dümmlichen Patrizier, der sich mit einem Peregrinus angelegt hat. Ha, den Gesichtsausdruck des Patriziers hättest du nach dem Gespräch sehen sollen, der wurde plattgedrückt wie ein Denar. Zu köstlich. Nun diese Einheiten sind in der größeren Bürgerschicht nicht so angesehen und dem will ich mich nicht hingeben. Die letzte Alternative wären die Cohortes Urbanae, aber Diebe fangen und solche Dinge stelle ich mich nicht sehr schön spannend vor.“ Tacitus zuckte kurz mit den Schultern. Dagegen war die Legion einfach ruhmreicher, eine andere Möglichkeit gibt’s gar nicht. Dass er die Urbaner die kurze Zeit die er hier war beobachtet hatte, verschwieg er. Er wollte nicht noch groß anprangern, wie unfähig die Verteidiger Roms waren.


    “Da hast Du recht, dass es eine reine Geschmacksfrage ist, aber ich muss sagen, dass wir da wohl den Geschmack teilen, auch wenn ich nie in Germanien war. Ich bin froh, in Italien zu sein und das will ich auch so schnell nicht ändern. Vielleicht werde ich mir einmal in ferner Zukunft, wenn das Geld lockerer sitzt und es die Zeit ebenfalls zulässt einen Blick dort hin werfen.“ Und wieder zuckte er mit den Schultern. Wenn das Geld überhaupt einmal lockerer sitzt und die Zeit es einmal zulassen sollte. Das war nämlich derzeit nicht so wirklich der Fall, besonders beim Geld haperte es. Aber man sagte ja immer, dass nach schlechten Zeiten auch gute Folgen – blieb nur zu hoffen, dass er gerade in schlechten Zeiten lebte.


    “Wir haben dieses Jahr einen Volkstribunen?“ fragte Tacitus ironisch. Nein, vom jetzigen Volkstribun hatte man wahrlich nicht viel gehört und nun standen ja schon die nächsten Wahlen an. “Ich bin da auf die Res Gestae gespannt und mache mir nun schon Gedanken, wie viele edle Taten er vollbracht hat. Hm, vielleicht haben wir da alle nur nichts von mitbekommen? Könnt doch sein, dass der große Volkstribun nun im Hintergrund arbeitet ... ah je. Solche Männer an der Macht machen dieses Imperium noch kaputt ich sags Dir. Wenn das Volk nicht irgendwann zur Besinnung kommt, geht alles noch den Bach runter. Nur gut, dass wir als Notlösung noch unseren geliebten Kaiser haben ... der wird das alles noch im Lot halten ... hoffe ich.“ Der Artorier nickte nur auf die Worte seines Gesprächspartners hin. Sowas war echt nicht mehr normal und das einfach Volk fiel auch noch darauf hinein. “Da fällt mir auch glatt diese Wahl von letztem Jahr – oder war es vor zwei Jahren? - ein, wo sich einer für das Amt des Quästors beworben hat. Seine einzige Referenz war, dass er Magistrat war. Ich mein Hallo? Magistrat? Schön und gut, er hat geholfen, eine Stadt zu verwalten, aber so jemanden als Quästor, da könnt ich doch grad nen Scriba da hinstellen, die Vorstufe vom Magistraten.“ Auch er schüttelte nun den Kopf. Vielleicht sollte er auch einmal versuchen, Politiker zu werden. Ein Jahr lang von irgend nem alten Sack Briefe schreiben und dann sagen 'Hey, ich war Scriba und bin öhm ... sehr gebildet. Wählt mich zum Quästor!' Es würde ihn nicht wundern, würde er auch noch stimmen bekommen.

  • Vics Augenbraue geht nach oben, als Tacitus anfängt von Peregrini-Einheiten zu reden und er achtet genau auf jedes Wort. Allerdings scheint der angehende Legionär die Weisheit auch nicht mit dem Löffel gefuttert zu haben und seine Anektdote löst die Spannung wieder, auch wenn Vic nicht ganz mitkommt. "Der Vorteil der Urbaner ist, dass sie in Rom sind und hier immer was los ist. Ich kann mir ehrlich gesagt nich vorstellen, was eine Legion in Mantua den ganzen Tag lang macht. Aber sie werden schon was zu tun haben, hrhr." Zum Thema Germania zuckt Vic nur die Schultern und widmet sich dem Wein. So locker könnten die Seterzen gar nicht sitzen, dass er da nochmal hin wollte.


    "Jo, auf die Res Gestae bin ich auch gespannt! Falls er überhaupt welche hören lässt und sich nich wie der letzte Quaestor Principis Matinius vorher abtaucht. Nuja, alles in allem waren die anderen Magistrate der zurückliegenden Amtszeit immerhin ganz in Ordnung, zumindest nach dem, was man so hört. Auch wenns bei den Quaestoren für meinen Geschmack nen bisschen viele Patrizier waren. Dafür siehts dieses mal ja ziemlich schlecht aus. Für jedes Amt nur ein Kandidat, da kannste drauf gehen, dass wieder alle gewählt werden, unabhängig, ob sie was taugen oder nich. Da brauchste noch nichtmal die Referenz als Magistrat einer Stadt. Junge, Junge, manchmal hätt ich nich übel Lust mich auch ma auf die Rostra zu stellen. Aber ab und zu unten zu stehen und nachzufragen reicht mir voll und ganz."

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