• Überrascht vernahm ich die Worte der Iulierin. Hatte ich mich denn selbst als geeignet hingestellt? Nachdenklich wog ich das Für und Wider einer Gegenargumentation (oder eher einer Rechtfertigung meiner selbst) gegeneinander ab. Schließlich räusperte mich und sah in die Runde, dann zu Helena.


    "Verehrte Helena, ich kann nichts gegen das sagen, was du mir vorwirfst, denn du hast recht, was meine Person betrifft. Gern will ich mich an anderer Stelle dafür rechtfertigen. Doch geht es hier nicht um mich, sondern die Neubesetzung des italischen comes, und hierüber sollten wir reden.
    Du sagst, dass Aurelius Cicero nicht lange in seinem Amt gewesen ist. Nun, für das des duumvir magst du Recht haben, doch sprach ich mehr von dem breiten Gebiet gesamten Verwaltung. Gegenwärtig ist er quaestor, wie wir wissen. Zudem hält er einen cursus an der schola ab.Davon abgesehen ist er länger im Amte gewesen als du und ich. Insofern denke ich, dass wir ihm eine Möglichkeit lassen sollten, hier vorzusprechen. Entschieden wird dann nach wie vor durch eine Abstimmung, in der jeder die gleichen Möglichkeiten hat."


    Mein Blick ging zu Vesuvianus. Ich wusste, worauf er zielte, aber wir hatten dieses Aus-der-gegenseitigen-Reserve-locken eigentlich nicht nötig. Also schenkte ich ihm ein Lächeln und machte eine beruhigende Geste, die nur für ihn sichtbar sein würde. Laut wählte ich einige besänftigende Worte, in Verbindung mit einem leichten Lächeln in Helenas Richtung.
    "Ich denke, mit deinem Geschlecht hat es nur bedingt zu tun. Wir alle hier müssen zugeben, dass das, was du bisher in deinem Amte geleistet hast, kaum ein Mann hätte besser tun können."

  • Ich sah fragend in die Runde.
    "Nun....wenn niemand sich dagegen ausspricht, werde ich Aurelius Cicero nächstmöglich vorladen, damit er hier vor den ehrenwerten sodales der curia zum Thema befragt werden kann", sprach ich.


    Sim-Off:

    Ich warte noch bis zum 22.10., 15h auf Gegenstimmen, danach lade ich einfach 8) :P

  • Nachdem sich niemand sonst gemeldet hatte um Einspruch zu erheben gegen die Ladung des Aurelius Cicero, erhob ich mich.
    "Nun denn, Aurelius Cicero wird geladen und das Thema wird auf einen geeigneten Termin vertagt werden, per decretum curiae."
    Ich erhob mich nun und verließ den aal, um meinem Onkel eine offizielle Ladung zukommen zu lassen.

  • Während der Sitzung abwesend betrat Callidus nun den Saal und ging zu seinem Platz, wo er sich aufstellte.


    > Diese Ladung hat keine rechtliche Grundlage und fußt nicht auf der Ordnung dieser Hallen. Ich widerspreche. Desweiteren verkünde ich meinen Entschluss, hiermit als Comes anzutreten und Italia zu führen!
    Die Dinge, die begonnen wurden, sollen zu Ende geführt werden und ich sehe mich hierzu am besten in der Lage. Doch will ich vielmehr als bisher für das eintreten, was endlich ein Ende finden soll! Ich werde ebenso die durch den princeps Octavius Dio vorgeschlagenen Reformen der Kurie vorantreiben, so dass Verzögerungen der Vergangenheit angehören werden, so dass das Amt des Comes ein verantwortungsvolles wird. Mit diesen Zielen bitte ich um das Vertrauen der Vertreter der italischen Städte! <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Eine Ladung per Decretum sollte möglich sein", warf Claudius ein. Sodann äußerte er sich noch zum nächsten Punkt des amtierenden Comes.


    "Aelius Callidus, mein Vertrauen habe ich dir seit langem entzogen, da du mehrfach zum Nachteil der Stadt Mantua gehandelt hast. Meine Stimme bekommst du nicht."

  • Sim-Off:

    Wenn man es ganz genau nimmt, waren Helena, Dio und Callidus abwesend, Artorius Corvinus noch nicht ernannt. Im Übrigen macht das eine Mehrheit der Stimmen von mind. 60%, damit ist das decretum rechtskräftig. Ihr alle hatte die Chance, euch zu melden, positiv wie negativ. ;)



    Mit verwirrter Miene registrierte ich im Hinausgehen, dass Callidus seine Meinung urplötzlich geändert zu haben schien und nun sein Amt fortführen wollte. Ich konnte mir ein ärgerliches Kopfschüttelten nicht verkneifen, es hätte uns sicher einiges an Diskussion erspart, wenn er es gleich zu Anfang gesagt hätte. Dieses Hin und Her entsprach nicht gerade meiner Vorstellung von Geradlinigkeit, was sich in einem missmutigen Stirnrunzeln äußerte.


    "Nun, Aelius Callidus, wenn du gestattest, werde ich Aurelius Cicero trotzdem laden. Wie Claudius Vesuvianus bereits sagte, besteht nach §10 der Geschäftsordnung der curia die Möglichkeit, jemanden zu laden, sofern er nach §6 die Mehrheit von 60% der gemäß §7 anwesenden Vollmitglieder hat. Ich setzte eine Frist, doch niemand sprach sich deutlich gegen eine Ladung des Aurelius Cicero aus - und deswegen werde ich ihm nun eine Ladung zukommen lassen, per decretum curiae, wie ich bereits sagte. Die Sitzung wird vertagt."


    Mit diesen Worten verließ ich nun endgültig und leicht verstimmt den Saal.

  • Sim-Off:

    Wenn man es so genau nimmt, war die Kurie dementsprechend also nicht einmal beschlussfähig! Das ist fein. Im Übrigen sind die Fristen nicht ordnungsgemäß eingehalten worden und Stimmen wurden nie abgegeben, weshalb eine Abstimmung gar nicht stattfand.


    Empört erhob sich der Comes.


    > Seine Amtszeit verbrachte er nicht einmal in seiner Stadt, Mantua schwieg monatelang, ich selbst übernahm Aufgaben, die dem vicarius zugedacht waren und nun soll ich mich von jenem Jungspund mit falschen Argumenten belehren lassen? Weder wurden die Fristen entsprechend der Geschäftsordnung der Kurie eingehalten, noch bekam ich Nachricht zur Abgabe einer Stimme, noch sehe ich ein Dekret, dass mir sagt, welche Stimmen vergeben wurden. Ferner fand das Urteil des Aurelius statt, als die Sitzung eine Beschlussfähigkeit anzweifeln ließ.
    Dies alles wird so nicht durchgehen! <


    Mit viel Tamtam und Gesten verlieh der Comes seinen Worten Ausdruck

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Moment, ich hatte mich klar FÜR eine Vorladung des Aurelius Cicero ausgesprochen.


    Wenn die gesamte Curie scheinbar schläft, muss man sich auch nicht wundern, wenn die Diskussion trotzdem weitergeht. Außerdem, Comes, es wird deutlich, dass du deine Meinung hurtig wechselst, wie es dir gerade beliebt. Gerade wolltest du noch einen Nachfolger für dein Amt, jetzt willst du wie eine Glucke drauf sitzen bleiben, nur weil dir mögliche weitere Kandidaten nicht zusagen. Vergiss nicht, du hast hier in der Curia keine Sonderstellung, sondern eine Stimme, die nicht mehr und nicht weniger zählt als die der anderen.


    Ich schlage vor, wir räumen dir dennoch eine nachträgliche Möglichkeit zur Stimmabgabe für oder gegen die Vorladung ein und berücksichtigen somit deine Schläfrigkeit während der Sitzung."

  • Nachdem ich eine Einladung der Curia erhielt machte ich mich am nächsten tage auf den Wege dorthin. Nachdem ein Bediensteter mich einließ, grüßte ich die Anwesenden Würdenträger, von denen mir viele bekannt waren und von mir sehr geschätzt wurden.


    Salvete, mit Freude bin ich Eurer Einladung nachgekommen.


    Ich schaute in die Runde und ahnte durchaus die Stimmungen.

  • Sim-Off:

    Entschuldigt, war verhindert ;)


    "Salve Cicero", sprach ich meinen Onkel recht förmlich an.
    "Ich danke dir, dass du der Einladung nachgekommen bist. Nun, die Amtszeit des comes Auelius Callidus läuft demnächst ab, was bedeutet, dass wir einen neuen comes wählen müssen. Du bist geladen worden, weil einige sodales dich als seinen nachfolger vorschlugen und wir dich nun vor der versammelten curia hierzu befragen wollen. Bist du willens, für das Amt des comes zu kandidieren?"

  • Ebenso sachlich grüßte ich meinen Neffen, dem ich zu späterer Zeit noch einige spannende Dinge zu erzählen hätte. Doch das war privat. In die Runde schauend beantwortete ich also auch nur knapp die Frage.


    Ja, ich bin hier, weil ich für dieses verantwortungsvolle Amt kandidieren will

  • Auch der frischgebackene Duumvir Misenums war zugegen und neigte dem Aurelier sein Haupt entgegen. Wie uneigennützig, sein Familienmitglied vorzuschlagen, Corvinus musste sich unbedingt etwas von dieser Art der Familienpolitik abgucken. Dass dem Claudier der Aurelier als Comes zusagen würde, verwunderte ihn auch nicht wenig. Er behielt sich aber vor, vorerst zu schweigen, lehnte sich etwas zurück, richtete ein paar Falten seiner Toga und hielt so manches auf seiner kleinen Wachstafel fest.

  • In die Runde schauend erwartete ich eigentlich, das es nun zu einer Diskussion kommen sollte, doch hörte man nur ein Schweigen, so als wenn die herren just gegessen hätten und nun ein wenig Verdauen wollten. Mit leicht erhobener Augenbraue schaute ich meinen Neffen an, um mich dann an die Runde zu wenden.


    Gibt es Fragen Eurerseits?

  • Vesuvianus verfolgte die Szenerie und meldete sich recht schnell zu Wort.


    "Mir ist der Kandidat von Person und seinen bereits gezeigten Leistungen bekannt, ich habe keine Fragen. Falls es recht bald zur Abstimmung kommt, möchte ich anmerken, dass bei mir der Eindruck entstanden ist, dass die sich vor ewigen Augenblicken geäußerten Gegenkandidaten nunmehr das Interesse verloren haben."


    Claudius zuckte mit der Schulter.

  • Nunja, eine Frage wurde ja zumindest gestellt, aber die Qualität der Frage beeindruckte mich nicht wirklich. Anscheinend hatten einige Herren tatsächlich gerade gut gegessen gehabt, so das der Magen nun seinen Dienst versah.


    Da ich mein bisheriges Amt als Quaestor urbanuns nun abtreten werde, da ist es doch nachvollziehbar, das ich meinem Lande weiterhin dienen werde, nicht war?


    Und die Position eines 'Comes' bedarf eines tatenkräftigen Mannes.


    Skeptisch, und mit leicht erhobener Augenbraue, schaute ich den mir nicht weiter bekannten Mann an.

  • "Also ist es nur die Sorge um deinen Geldbeutel, die dich vorantreibt, keine 'höheren Ziele'?", fragte der ihm nicht weiter bekannte Mann nach.
    "Eigentlich hatte ich mir von einem Patrizier, der bestimmt eine rhetorische Ausbildung genossen hatte, mehr erwartet als ein 'Hier bin ich, wählt mich'. Allgemein wäre mein Vorschlag, erst die Res gestae des ehrenwerten Quaestoren anzuhören, ehe wir zur Wahl des Comes schreiten. Aber anscheinend scheint es unser hochgeachteter Vicarius ziemlich eilig damit zu haben, zu wählen. So wäre es mir eine Freude, du zählst mir deine Vorzüge auf, Aurelius Cicero - warum sollte einer von uns dich wählen, abgesehen von bestehender Verwandtschaft? Verzeih, falls meine Worte etwas hart klingen mögen, aber ich hasse Beschönigungen."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!