Überrascht vernahm ich die Worte der Iulierin. Hatte ich mich denn selbst als geeignet hingestellt? Nachdenklich wog ich das Für und Wider einer Gegenargumentation (oder eher einer Rechtfertigung meiner selbst) gegeneinander ab. Schließlich räusperte mich und sah in die Runde, dann zu Helena.
"Verehrte Helena, ich kann nichts gegen das sagen, was du mir vorwirfst, denn du hast recht, was meine Person betrifft. Gern will ich mich an anderer Stelle dafür rechtfertigen. Doch geht es hier nicht um mich, sondern die Neubesetzung des italischen comes, und hierüber sollten wir reden.
Du sagst, dass Aurelius Cicero nicht lange in seinem Amt gewesen ist. Nun, für das des duumvir magst du Recht haben, doch sprach ich mehr von dem breiten Gebiet gesamten Verwaltung. Gegenwärtig ist er quaestor, wie wir wissen. Zudem hält er einen cursus an der schola ab.Davon abgesehen ist er länger im Amte gewesen als du und ich. Insofern denke ich, dass wir ihm eine Möglichkeit lassen sollten, hier vorzusprechen. Entschieden wird dann nach wie vor durch eine Abstimmung, in der jeder die gleichen Möglichkeiten hat."
Mein Blick ging zu Vesuvianus. Ich wusste, worauf er zielte, aber wir hatten dieses Aus-der-gegenseitigen-Reserve-locken eigentlich nicht nötig. Also schenkte ich ihm ein Lächeln und machte eine beruhigende Geste, die nur für ihn sichtbar sein würde. Laut wählte ich einige besänftigende Worte, in Verbindung mit einem leichten Lächeln in Helenas Richtung.
"Ich denke, mit deinem Geschlecht hat es nur bedingt zu tun. Wir alle hier müssen zugeben, dass das, was du bisher in deinem Amte geleistet hast, kaum ein Mann hätte besser tun können."