Germania - das Land der unbegrenzten Möglichkeiten - oder so. Das ist es also nun und Lucilla ist mittendrin, statt nur dabei. Zusätzlich hat sie auch noch die Alpen überquert und das war unglaublich. Sie hat nicht gedacht, dass es hinter diesen riesigen Bergen überhaupt noch eine Welt gibt, denn so ähnlich könnte sie sich das Ende der Welt vorstellen - mit einem großen Gebirge außen herum, damit man nicht hinunterfällt. Natürlich ist das ein dummer Gedanke, wo doch jeder weiß, dass die Welt kein Ende hat, aber das bewahrt Lucilla trotzdem nicht davor ihn zu denken - denn eine endlose Welt kann sie sich auch nicht vorstellen. Doch dass in den Alpen hinter jedem Berg ein noch größerer Berg auftaucht, das hat sie ziemlich beeindruckt. Sie hat sich gar nicht genug satt sehen können, aber irgendwann wurden die Berge dann wieder kleiner als die vorherigen, das Land wurde hügeliger, dann alsbald flacher und endete schließlich in Augusta Raurica an einem Fluss, dem Rhenus.
"Diesem Fluss werden wir jetzt bis nach Mogontiacum folgen." erklärt Lucilla ihrem Sklaven Ambrosius. "Es kommt mir vor, als würde ich diese Strecke wie meine Schmuckschatulle kennen. Zuerst kommt ein ziemlich gerades Stück bis nach Argentorate, dann geht es bis nach Noviomagus. Anschließend macht der Fluss ziemlich viele Biegungen, zum Glück verläuft er in fast ebenem Land, so dass die Straße nicht seinem Lauf folgen muss. Nach Borbetomagus folgt dann schon gleich Mogontiacum. Zu Magnus reisen wir dann noch weiter bis Confluentes, auch einfach immer nur dem Fluss entlang. Dieses Stück verläuft der Rhenus aber durch eine enge Schlucht, der Weg folgt seinem Lauf und ist ziemlich kurvig. Erst ein Stück hinter Confluentes geht es wieder in eine Ebene. Hach, ich bin schon so aufgeregt, sicherlich ist alles ganz anders, als es auf dem Pergament aussieht. Allerdings müssen wir jetzt auf der Hut sein, hinter Augusta Raurica beginnt das düstere Germania. Halte also immer die Fackeln und die dicken Mäntel bereit."