• [Blockierte Grafik: http://img214.imageshack.us/img214/3120/legionrsavaebene1uc9.jpg]| Marcus bei der Nachtwache



    Er war zur zweiten Schicht der Nachtwache eingeteilt worden. Zusammen mit einem Duplicarius, einem Optio, zwei Probati und einem Legionarius stand er in den sehr frühen Morgenstunden am Tor des Lagers Wache. Der Optio war der selbe, wie der, der ihn ausbildete. Marcus bemühte sich deshalb einen möglichst guten Eindruck zu machen. Der Himmel war wolkenlos und der Mond erhellte das Castellum ein wenig. Allerdings erhellten genügend Fackeln die Porta Praetoria so, dass man alles im Blick hatte. Der Probatus hatte kein Problem damit solange aufzubleiben, das hatte er schon oft gemacht, wenn er mit seinen Freunden in Roma gefeiert und gesoffen hatte. Ein leichter Windhauch riss Marcus aus seinen Gedanken. Fast hätte er die Augen geschlossen. Dann unterbrach er die absolute Stille, die herrschte


    "Optio, mal ne Frage... Wenn wir wie heute zur späten Nachtwache eingeteilt sind, müssen wir dann gleich am morgendlichen Appell teilnehmen? Oder wird uns noch ein wenig Schlaf gegönnt, Optio?"

  • Lucullus, der sich auf sein Scutum gelehnt hatte und mit der andern Hand seinen Speer festhielt, blickte zum Optio auf. Eine verdammt gute Frage, dachte er sich. Hoffentlich würden die Ausbilder eine Ausnahme machen. Lucullus musste sich schon ein gähnen unterdrücken, da ihm fast die Augen zufielen. Der letzte Tag war bereits lang genug für ihn gewesen. Er wollte endlich in sein Warmes Bett zurück und schlafen. Bei den Göttern! Wer würde schon eine 6000 Mann starke Legion in Italia angreifen? Sicher kein Mann der bei klaren Verstand war.

  • Mit dem Optiostab bewaffnet marschierte Marcus langsam und gelangweilt durch das Lager. Wieder einmal stand eine Nachtwache an. Endloses und ödes Warten! Warten? Worauf eigentlich? Aus der Stadt griff doch sowieso keiner an und mitten unter Feinden waren sie auch nicht. Selbst in Germania waren die Nachtwachen meist ereignislos gewesen. Doch es mußte sein und die Probati lernten dadurch auch mehr Disziplin lernen. Zwischendrin in der Nachtwache zog sich Marcus immer mal wieder zurück und stärkte sich ehe er seine Runde von vorne begann. So kam er auch wieder mal am Tor vorbei. Klack, klack! Sein Optiostab klopfte gegen seine lorica segmentata, die geisterhaft von dem spärlichen Mondlicht erleuchtet wurde. Marcus Blick glitt gen Himmel, klar und ohne eine Regenwolke. Immerhin. Klack, klack! Er machte das mit Absicht. Denn er wollte keinen der Soldaten eingeschlafen vorfinden. Das war einfach nur unschön, machte ihm auch Ärger und brachte dem Probatus oder Legionär nur eine unnötige Strafe. Der Schreck des Geräusches würde sie wohl genug lehren.


    So trat er an die Probati am Tor heran. Zufrieden stellte er fest, daß sie keine Verschlafenheit überdecken mußten. Ernst verschränkte er die Arme hinter dem Rücken und hielt seinen Stab fest umgriffen. Eine Weile blieb er dort stehen. Ruhig und ohne die Probati anzusprechen. Sein Blick war auf die nächstliche Stadt gerichtet und er schien an etwas ganz anderes als die Wache oder die Männer um sich herum zu denken. Erst die Worte von Ahala rissen ihn aus seinen Gedanken. Er wandte seinen Kopf ihm zu, dabei lauschte er den Fragen des Probatus, den er Tag für Tag drillte und plagte. Dafür sah der jedoch noch relativ fit aus, befand Marcus.


    „Genauso wie ich an dem morgendlichen Appell teilnehme, werdet Ihr das auch tun. Es ist nun mal das Los eines Soldaten, daß er nicht immer ausgeschlafen sein kann. Trotzdem müßt Ihr auch dann voll einsatzfähig sein. Aber es ist ja nicht jede Nacht, wo Ihr Nachtwache halten müßt.“


    Marcus wußte, daß er ein wenig zu gutmütig war und ihnen noch Erklärungen ablieferte. Die meisten anderen Unteroffiziere machten das nicht. Aber Marcus war nicht einer der Strengsten. Das glaubte zumindest er selber. Und wer weiß? Vielleicht täuschte er sich da auch gewaltig. So hob er nur fragend die Augenbrauen und verzichtete darauf, sie salutieren zu lassen.


    „Gibt es eine Meldung? Besondere Vorkommnisse?“



    [SIZE=7]edit: jo, voll einsatzfähig in der Nacht *gg* Verdammte Rechtschreibfehler..[/SIZE]

  • Marcus konnte ein leichtes Seufzen nicht unterdrücken. Dann würde er wohl diese Nacht keinen Schlaf mehr finden. Zum Glück hatte er ein wenig geschlafen, als die erste Nachtwache Schicht hatte. Er hatte so eine Antwort des Optios schließlich geahnt. Aber sicher war sicher.


    "Jawohl, Optio!"


    Er blickte sich kurz um, was er schon länger nicht mehr gemacht hatte. Er bemerkte nirgends etwas besonderes. In der Ferne sah er Mantua, wo die Straßen teilweise beleuchtet waren oder Licht aus den zahlreichen Tavernen kam.


    "Keine besonderen Vorkommnisse, Optio!"

  • Es war auch nichts anderes zu erwarten. Natürlich war nichts in der Nacht zu melden, mitten in der Heimat und von dem nächsten Feind oder Angreifer weit, sehr weit entfernt. Selbst Räuber und Banditen ließen sich bis auf Steinwurfnähe des Lagers nicht sehen. Aber die waren ja auch nicht so lebensmüde. Marcus nickte knapp und tippte noch mal mit seinem Optiostab, sein inzwischen liebstes Soldatenspielzeug, an seinem Rückenteil der Rüstung. Schweigend lehnte sich Marcus gegen die hölzerne Balustrade und sah auch stumm auf die Stadt hinunter. Einige Fledermäuse umflatterten eine Fackel vor der Außenmauer. Anscheinend jagten sie dort die Fliegen, die vom Feuer magisch angezogen wurden. Marcus kratzte sich am Nacken und riß sich gleich aus seinen beginnenden Gedankengängen heraus. Er wußte ja, wenn man Nachtwache hielt, fing man an philosophische Gedanken zu entwickeln. Und wenn Marcus zuviel nachdachte, dann bekam er immer schreckliche Kopfschmerzen.


    „So, Probati, eine völlig unanstrengende Lektion in der Nacht für Euch! Wozu ist der Nachtdienst noch gut als seinen Dienst zu versehen und somit der Legion treu ergeben zu sein? Man erfährt am meisten über die Mitsoldaten. Also, fangen wir mal an. Lucullus und Ahala, was hat Euch zur Legio getrieben? Aber kommt mir jetzt nicht mit ‚Imperium dienen und die Bürger zu schützen’- Kram. In der Nacht sind alle Fledermäuse grau...oder waren es Frösche?“


    Marcus kratzte sich wieder am Nacken und dachte über das Sprichwort nach. Irgendwas erschien daran wieder komisch. Vielleicht lag es auch nur daran, daß er keinen Sklaven hatte, der ihm da auf die Sprünge helfen konnte?

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    „Lucullus und Ahala, was hat Euch zur Legio getrieben? Aber kommt mir jetzt nicht mit ‚Imperium dienen und die Bürger zu schützen’- Kram. In der Nacht sind alle Fledermäuse grau...oder waren es Frösche?“


    Lucullus, der sich immer noch auf sein Schild gelehnt hatte, blickt zum Optio auf. Er überlegt kurz und verzieht sein Gesicht. Gute Frage, warum war er eigentlich hier? Das Essen ist beschissen, die Huren in Mantua uralt, das Gehalt erbärmlich und wirklich viel von der Welt hat er auch noch nicht gesehen. Den Müll den er bei der Rekrutierung vom Stapel gelassen hatte, glaubte nicht mal er selbst. "Ich schätze Abenteuerlust, Optio. Wenn ich mir so die ganzen fetten und verweichlichten Trottel in Rom ansehe, gruselt es mich. Ich wollte nie so enden, deshalb bin ich hier..." außerdem kann man ganz legal Menschen abschlachten... aber diesen Gedanken behielt er lieber für sich. :D "Darf ich fragen, warum Du hier bist, Optio? Adel verpflichtet?" Fragt er mit leicht höhnischen Unterton. Immerhin war sein Optio ein Patrizier, diese feinen Schnösel waren meistens eh nur hier, um ihre geplante politische kariere vorzubereiten. Wie Aristides wirklich drauf war, musste Lucullus erst noch heraus bekommen.

  • Abenteuerlust? Marcus grübelte darüber nach und sah weiter auf die Stadt herunter. So ruhig, alles schlief dort bestimmt. Und nur die wirklich lebenslustigen Römer oder Menschen waren dort wohl noch in den Tabernae oder dem einzigen Lupanar der Stadt unterwegs. Abenteuerlust? In der Legio? So viele Routine wie in der Legio hatte Marcus in seinem ganzen Leben nicht gehabt. Die wahren Abenteuer hatte er noch als Junge erlebt oder bei seiner großen Reise nach Africa. Das würde er machen, wenn er nach Abenteuer suchen würde. Marcus, der sich immer ein Stück nach Africa sehnte, seufzte kurz und sah dann wieder zu den Probati.


    “Meinst Du wirklich, daß Du hier in der Prima Abenteuer findest? Ich bezweifele es doch arg. Wann ist die Prima das letzte Mal ausgerückt? Das ist ja schon eine Weile her!“


    Die Frage von Lucullus brachte Marcus zum Grübeln. Adel verpflichtet? In gewisser Weise schon. So nickte Marcus andeutungsweise, stützte sich mit seinem Arm auf der Holbalustrade ab.


    „So ist es! Die Zeiten haben sich jedoch auch ein wenig geändert. Früher hätte ich als Patrizier bestimmt nicht mit Euch hier gestanden oder auf dem Übungsplatz, sondern in so einem verstaubten Officium für unnötige Patrizier in der Legio gesessen. Ich denke schon, daß es heute besser so ist. Natürlich sind die Erwartungen von meiner Familie an mich, daß ich irgendwann in die Politik gehe und mit meiner Zeit in der Legio prahle. Aber ich glaube kaum, daß das noch passieren wird. Auch spüre ich kein Bedürfnis danach!“


    Marcus lächelte schmal. Es würde noch schwer werden, das gegenüber seiner Mutter auch durchzusetzen. Aber vielleicht würde die Zeit ihm da helfen. Fragend sah er zu Ahala.


    “Und was ist mit Dir, Caecilius? Die Hoffnung auf einen Schwarzrock?“

  • Marcus war eigentlich schon wieder in Gedanken versunken. Aber der Optio riss ihn brutal aus seinen schönen Träumen.


    "Ich habe mir an meinem Onkel Crassus ein Vorbild genommen. Er hat auch als kleiner Probatus in der Legio angefangen. Nur war es die IX."


    Er machte eine kurze Pause.


    "Nun, Optio, welcher Soldat würde nicht von einem Posten bei den Praetorianern träumen?"

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    “Meinst Du wirklich, daß Du hier in der Prima Abenteuer findest? Ich bezweifele es doch arg. Wann ist die Prima das letzte Mal ausgerückt? Das ist ja schon eine Weile her!“ [/B][/COLOR]


    "Absolut..." antwortet Lucullus selbstsicher. "Wir werden nicht ewig hier herum sitzen. Rom hat viele Feinde." Er lächelt und grübelt eine weile. "Das letzte mal ausgerückt, Optio? Das kann ich dir nicht genau sagen, aber ich kann die sagen, wann die Legio Prima das letze mal die Schwerter erhoben hat. Das war im vorletzten März. Die Schlacht von Picentia. Ich habe darüber in der Acta gelesen."


    Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    "Nun, Optio, welcher Soldat würde nicht von einem Posten bei den Praetorianern träumen?"


    Lucullus grinst und meldete sich pflichtbewusst. "Bitte versteh mich nicht falsch Ahala, aber die Prätorianer waren schon lange in keiner Feldschlacht mehr zu sehen. Selbst bei Picentia waren nur vereinzelt Kommandotrupps unterwegs. Genau genommen sind die Prätorianer nur eine Wacheinheit und politisches Instrument. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die machen genau das, was wir hier auch gerade machen. Nur das ihr Schutzbefohlener wertvoller ist."

  • Plautius schlich durch die Nacht und den Wehrgang der Pallisade entlang.


    Schließlich blieb er an einer bestimmten Stelle in der Dunkelheit stehen und lauschte. Vor ihm bewegte sich ein Legionär in voller Rüstung zielstrebig auf eine der Nachtwachen, Legionär Vocolimbus Primborius, zu.


    Dunkle Wolken verdeckten den Mond. Leichter Bodennebel wies auf eine kühle Nacht hin. In einiger Entfernung hörte er die Stimmen von Optio Flavius Aristides und seiner Männer.


    Der unbekannte Legionär blieb vor Legionär Vocolimbus Primborius stehen und brummte leise etwas von “Ablösung” und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. Plötzlich schnellte die Hand des Legionärs unter seinem Mantel hervor und etwas strich über den Hals von Primborius und es spritzte durch die Nacht. Der Fluch des getroffenen Legionärs wurde durch die Hand des anderen Mannes erstickt, welcher ihn zugleich packte und etwas ins Ohr flüsterte. Primborius sackte leise zusammen und rollte sich auf der Pallisade zusammen, während die rote Farbe von seinem Hals lief. Der neue Legionär nahm seinen Posten ein, steckte den Pinsel weg und gab den Schrei eines Waldkauzes von sich. Der Legionär schaute in Richtung von Plautius ins Dunkle.


    Nach kurzer Zeit antwortete eine miauende Katze unmittelbar am Fusse der Pallisade. Mehrere mit Stoff umwickelte Wurfanker landeten auf der Pallisade und schnell begannen durchtrainierte Männer mit russgefärbten Gesichtern und dunklen Tuniken, sowie Scutum und Gladius, die Pallisade zu erklettern. Mit dem Scuti eine beachtliche Leistung. Alle “Eindringlinge” hatten zusätzlich einen großen Pinsel und einen kleinen Farbtopf am Gürtel hängen.


    Plautius trat einige Schritte aus der Dunkelheit heraus und übergab jeweils 3 Männern eine Wachstafel. Die Männer nickten den Praefectus zu. Dieser verschwand wieder in der Dunkelheit.


    Die Eindringlinge schauten auf ihre Wachstafeln und machten nun Anstalten tiefer ins Lager einzudringen. Sie hatten bis zu diesem Moment nur gewusst, daß sie ins Lager eindringen und dann noch zu benennende Leute “erpinseln” sollten. Nun standen sie vor dem Problem die Opfer erst einmal noch im schlafenden Lager zu finden. Das Praetorium war ja noch gut ausfindig zu machen, aber dort standen noch einmal seperate Wachen bereit. Bezüglich der Casa des Tribunus und dem Habitatio des Decurios wusste man in etwa, wo man zu suchen hatte. Nur sah in der Nacht alles gleich aus. Welche Casa war noch mal die von welchem Tribuni und welche davon bewohnte der Praefectus? Und in welcher der vielen Unterkünfte schlief noch mal der Optio?


    Das unangekündigte Wachmanöver “Pinsel in der Nacht” hatte begonnen. Informiert waren nur der Praefectus und der Legatus. Die 15 Eindringlinge, durchweg Männer der I. Centurie der I. Kohorte, hatten Anweisung sich zur Not mit Scutum und Gladius zu verteidigen und wenn möglich zu entkommen. Zur Not sollten sie sich ergeben und erklären auf wessen Befehl sie handelten.


    Gruppe Blau: Ermordung von Legatus Decimus Livianus


    Gruppe Gelb: Ermordung von Tribunus Oktavius Maximus


    Gruppe Grün: Ermordung von Optio Tallius Priscus


    Gruppe Rot: Ermordung von Decurio Iulis Numerianuns


    Gruppe Purpur: Ermordung von Tribunus Claudius Vesuvianus



    Sim-Off:


    Auf jeder Wachstafel steht nur 1 Opfername. Jeder kann hier mitmachen und Spaß haben. Opfer oder Beteiligte, egal auf welcher Seite, dürfen gerne auch erpinselt werden. Es kann ruhig konfus und hektisch zugehen und auch einiges schief laufen in einer solchen Stressituation, denn unsere Charaktere sind nicht alles gottgleiche Helden und in der Nacht sind Katzen, Eindringlinge und Legionäre alle grau. 15 Attentäter unter 6000 Mann im Lager. Die Eindringlinge sollten überleben. Abgesehen von der Einleitung hier ist die gesamte weitere Handlung offen und hängt von eurer Interaktion ab. Es kann ein Feuer ausbrechen oder jemand stolpert im falschen Moment etc... Viel Spaß!

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Da ich ebenfalls zur Wache eingeteilt war, hatte ich 4 unglückliche Equites ausgesucht,welche sich nach langer Zeit mal wieder die Scuti des Fußvolkes aneignen mussten, da die Ovalschilder die wir bei der Reiterei zu tragen pflegen abseits des Pferdes doch ungeeignet waren, doch das Spatha trugen die Soldaten natürlich weiterhin, ebenso wie ein Pilum. Ich für meinen Teil hatte nur meine Hübsche Rüstung an, mit dem netten roten Umhang, und dem Helm, mit dem Federbüschel drauf, welcher mich als Decurio erkennbar machte, dazu trug ich noch mein Spatha, zu allem überflüss hatten wir noch einen Stallburschen dabei welcher eine Fackel trug. Und so schlenderte der 6-Mann Trupp den Wehrgang entlang, und achtete hier im tiefsten Italia nur gelegentlich auf die Umgebung des Stützpunktes.


    "Sagt mal Equites, wurdet ihr eigentlich zwangsweise in die Reiterei rekrutiert oder habt ihr euch aufgezwungen?"
    fragte ich die Equites grinsend...
    Nach und nach begannen sie zu antworten...


    "Ich ging freiwillig zur Reiterei. Wer will schon zu Fuß gehen...?"
    meinte Eques Romanus... Ein gutes Argument wie ich mir dachte...


    Dann ergriff Eques Sura das Wort.
    "Decurio... Ich ging ebenfalls freiwillig zur Reiterei."


    Dass Eques Sura nicht gerade gesprächig war hatte ich auf dem Exerzierplatz bereits mitbekommen.


    Anschließend fing der "Komiker" der Turma an zu reden...
    "Decurio... Wenn ich offen sprechen darf... Die Frauen... So ein Pferd schafft doch viel mehr Eindruck."


    Und da hatte der Mann recht... :D
    Ich verkniff mir ein Grinsen...
    Der verbleibene Eques war nicht ganz so gesprächig oder er hatte nicht zugehört... Doch kannte ich die Antwort schon da ich seine Akte gelesen hatte und sie war recht uninteressant. Guter Reiter... Wollte erst nicht... Machte sich aber letztendlich ganz gut...


    Während unsere Blicke mehr ins Lagerinnere glitten hörten wir nur die üblichen Lagergeräusche... Das gröhlende Lachen welches aus manchen Unterkünften zu hören war... Die Metallgeräusche welche überall durch die Lagergassen hallten und die Pferde welche immer wieder auf sich aufmerksam machten...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Gemeinsam mit seinem Signifer und dem Tesserarius trat Avitus vor die Barracke. Die beiden Legionäre waren altgediente Männer, die um einiges länger bei den Truppen dabei waren, als es der Artorier war. Um so höher rechnete er ihnen an, dass sie ihn als ihren Centurio von Anfang an akzeptiert hatten.


    Die drei Soldaten standen im trüben Licht einiger Fackeln vor der Unterkunft. Irgendwo, in einem der Räume der Barracke wurde offenbar gewürfelt und hin und wieder drangen Schreie des Jubels über einen Gewinn oder Schmerzes über einen Verlust bis zu Avitus und den beiden anderen. Avitus erinnerte sich, wie er selbst damals oft gewürfelt hatte. Er hatte nie wirklich viel dabei gewonnen, viel verloren hatte er Fortuna sei Dank auch nie, aber als Zeitvertreib war das Würfeln ideal geeignet.


    "Hab schon ewig nicht mehr..."
    sagte Geta und spuckte auf den Boden aus.


    "Was? Gef.[censored].t?"
    warf Nero ein und lachte lauthals auf, worauf Geta mit einem müden Lächeln antwortete. Auch Avitus musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Natürlich war allen Beteiligten klar, dass die Rede vom Würfeln war.


    "Was ist nun mit den Probati?"
    fragte Nero plötzlich, wieder ganz der Tesserarius. Als Chef des Innendienstes oblag es ihm, Avitus daran zu erinnern, zur Beförderung geeignete Milites oder Probati vorzuschlagen. Dies konnte einen Mann in seiner Position entweder sehr beliebt oder aber sehr unbeliebt, dafür aber sehr reich machen. Nero war kein Unschuldlamm und würde lügen, wenn er behaupten würde, noch nie Bestechungsgelder angenommen zu haben, nur um jemanden vom Latrinendienst zu befreien... aber allzu unbeliebt war er auch nicht. Irgendwie schaffte es der Mann diesen schwierigen Ballanceakt.
    "Ein paar wären eigentlich fällig. Dieser Petronier zum Beispiel. Wie steht es mit Caecilius?"


    Avitus hielt ihm die Handfläche frontal entgegen, um seine noch ablehnende Haltung zu demonstrieren.
    "Geduld. Caecilius macht sich ganz gut, aber ihm fehlt noch das nötige Können mit den Waffen, als dass ich ihn in die Reihen meiner Jungs befördere. Wenn je mein Leben oder dein Leben oder das Leben eines meiner Legionäre in Gefahr ist, will ich, dass mir ein fähiger, fertig ausgebildeter Soldat den Rücken deckt..."
    antwortete Avitus.
    "Und was Petronius angeht... "
    er knackte mit den Fingern.
    "... muss ich noch eine Nacht darüber schlafen. Kameradschaftsgefühl kennt er ja. Mit den Waffen kann er auch umgehen und das Schanzen haben wir während des Marsches geübt. Aber mir scheint der Mann in gewisser Hinsicht ein Minimalist zu sein. Bloß keine Anstrengung mehr als nötig. Im Grunde ja eine gesunde Einstellung, aber nicht bei der Legio. Mal sehen, ich rede mal mit Plautius..."
    sagte Avitus. Damit war das Thema abgehackt.


    "Wenn ich es mir recht überlege..."
    meldete sich plötzlich wieder Geta, der einen übertrieben nachdenklichen Eindruck machte.
    "... gef.[censored].t habe ich auch schon viel zu lange nicht mehr"
    Das Gelächter über diese plötzliche Erkenntnis des Signifer war weithin hörbar.

  • Gruppe Gelb hatte Tribun Octavius als Opfer zugelost bekommen. Einer der drei Männer fand das äußerst praktisch, denn von dem wusste man immerhin genau, wo er wohnte. Der zweite fand es ausgesprochen unpraktisch, denn die Tribunenhäuser lagen an der Hauptstraße, an der es diverse Wachposten gab. Der dritte hatte sich gerade die Finger mit Farbe beschmiert und keine Meinung.


    Nach einer kurzen Besprechung entschieden die Männer, es von hinten über das Dach versuchen zu wollen. So konnten sie die Hauptstraßen des Lagers meiden und hätten wohl die besten Chancen. Augenblicke später waren die drei Gestalten in einer der unzähligen Lagergassen verschwunden.

  • "Erzählt mal..."
    sagte Geta, nachdem das Lachen etwas abgeklungen war.
    "Wo habt ihr alles schon gedient?"
    Avitus schmunzelte und fragte sich, wie wohl Geta plötzlich darauf kam. Er kratzte sich etwas am Hinterkopf. Er selbst würde nicht halb so viele Aufenthaltsorte nennen können, wie seine Untergebenen. Deshalb zögerte er kurz, ehe er antwortete.
    "Ich habe bei den Urbanern angefangen..."
    begann er, wurde jedoch von Nero unterbrochen.
    "Urbanern?"
    sagte Nero in leicht herablassendem Tonfall, kassierte daraufhin jedoch einen strafend kalten Blick des Signifers, der trotz der lockeren Stimmung ganz und gar nicht davon angetan war, dass der Tesserarius seinen Centurio unterbrochen hatte.
    "Hab mich dann nach Germania versetzen lassen. Zur Hispana. Und anschließend... hierher zur Prima"
    sagte der Artorier.


    "Was ist mit dir?"
    fragte Geta den Tesserarius. Avitus hörte zu, während der Legionär davon berichtete, wo er schon alles stationiert gewesen war. Er kannte seine Laufbahn natürlich aus der Akte, sah aber den Stolz, der in den Augen Nero's loderte. Der Mann war verdammt weit gekommen, hatte das rauhe Klima Britanniens kennengelernt, aber auch die Berge und Wüsten Asiens.
    Anschließend erzählte der Signifer in knappen Worten, wo er schon alles gewesen war.


    Die drei Legionäre standen im trüben Licht der Fackeln, einige Gassen abseits der Via Prinipalis, setzten ihre Unterhaltung fort, während das Manöver, von dem sie nichts wussten, seinen Lauf nahm.

  • Marcus lehnte sich gelangweilt gegen die Balustrade. Solangsam wurde auch er müde. Die Augen schienen jeden Moment zuzufallen, aber Marcus schaffte es sie offen zu halten. Er hoffte nicht mehr so oft für die zweite Nachtwache eingeteilt zu werden. Nur zwei Fackeln erhellten das Haupttor. Plötzlich kam ein unerwarteter Windhauch und blies jene beide Fackeln aus. So war es nun ziemlich dunkel beim Tor und Marcus nahm nur Umrisse seiner Kameraden war. Erschrocken blickte er sich um und war ein wenig ratlos. Von dem Manöver, was gerade stattfand, wusste auch er nichts und blickte so nichtsahnend auf die Lichter von Mantua.

  • Gruppe Grün: Ermordung von Optio Tallius Priscus


    Die Männer der Gruppe Grün fluchten. Wer, bei Mars, war Optio Tallis Priscus? Wo die Tribuni wohnten oder der Legatus, das wußte man ja relativ genau (na ja, zumindest die ziemlich genaue Wohngegend im Castellum), aber irgend so ein Optio? Verdammt!
    Aber andererseits war man in der Legio. Hier gab es System und Ordnung. Natürlich hätte man nun auch unprofessionell vorgehen können und sich von Mannschaftsunterkunft zu Mannschaftsunterkunft “durchpinseln” können, aber man war ja keine unwissenden Probati. Also machten die Männer sich zur relativ unbewachten Principia auf. Dort würde man dann man im Verwaltungsofficium der Soldstelle des obersten Zahlmeisters mal nachschauen, wo dieser Optio zu finden war. Ansonsten suchte man halt die mit Sicherheit alphabetisch abgelegten Personalakten. Das war immerhin eine Legio. Da war ganz sicher vermerkt, wer in welcher Hütte zu finden war. Durch die Schatten bewegten sich die Männer in Richtung Principia fort.
    :D




    edit = Farbe


  • In der nähe der Principa bewegte sich Lucullus allein und fröstelnd durch die Gassen des Lagers. Ein Offizier hatte ihn vom Haupttor abgezogen und ins Innere des Lagers gesandt um nach Betrunkenen Ausschau zu halten. Es kam öfter vor, dass Soldaten über ihren Durst tranken und nun irgendwo im Lager ihr Unwesen trieben. Lucullus blieb stehen und lauschte in die Nacht hinein. "Alles ruhig..." murmelt er zu sich selbst und lehnt sich gegen eine Wand um kurz eine Verschnaufpause zu machen. Sein Schild und das Speer lehnt er gegen die Wand und reibt sich die Hände um wenigstens diese vor dem Erfrierungstod zu bewahren. Verdammt ist das Kalt... Plötzlich hört er etwas rascheln. Er zuckt zusammen und blickt sich um. "Beim Jupiter..." murmelt er und zückt ganz leise sein Schwert. Schon wieder raschelte es. Das Geräusch kam von der anderen Seite des Mauerwerkes eines Gebäudes.
    Ohne seine restliche Bewaffnung drückt er sich an die Wand und schleicht an dieser entlang bis zu Ecke. Es raschelte wieder, Lucullus bekam ein ungutes Gefühl und umfasste fest den Griff seines Schwertes. Er zählt innerlich bis Drei und stürmt dann um die Ecke des Gebäudes herum. Sein Schwert zielt in die Nacht hinein, stumm steht er da und blickt sich panisch um. Schweiß rinnt ihn von der Stirn. Bis sein Blick auf den Boden fiel. Nur wenige Meter von ihn entfernt erspäht er einen Waldiltis der vor einen kleinen Loch im Mauerwerk sitzt und versucht eine Maus zu fangen. Der Iltis bäumt sich auf und blickt zu Lucullus. "So ein verfluchter Dreck..." knurrt Lucullus und schleudert mit seiner Fußspitze ein paar kleine Schottersteine in Richtung des Tieres. "Macht das Du weg kommst!" Der Iltis faucht wild und rennt in die Nacht. Er war nicht mehr zu sehen. Lucullus steckt sein Schwert zurück in die Scheide und wischt sie über die Stirn. Und davor hatte er Angst gehabt? Lächerlich... Hoffentlich hatte das keiner gesehen... Lucullus der Waldiltis Bezwinger... Lucullus ging ein paar Meter vor und stellte sich an eine Wand um sich zu erleichtern. Hinter ihn vernahm er abermals ein rascheln. Bestimmt das gleiche Vieh, na im sollte es egal sein. Noch einmal würde er sich nicht Verarschen lassen. Er bliebt gelassen stehen und ließ es fließen. :D

  • Gruppe Rot: Ermordung Decurio Iulius Numerianuns


    Die drei Männer schlichen durch das Castellum in Richtung der Reitereiunterkünfte. Einen Decurio sollten sie ermorden. Das konnte heikel werden. Ihre Pinsel fest umschlossen umrundeten sie die Barracke der Turma I. Keine Geräusche. Wie Schatten glitten sie zur Tür, hinter der sich die Habitatio eines Decurios befand. Der Schatten, der offensichtlich der Anführer der drei war, warf noch mal einen Blick auf die Wachstafel.


    "Iulius... Das müsste da sein!"


    Leise flüsterte er. Niemand hörte ihn hoffentlich. Zwei stellten sich rechts und links der Tür auf und der dritte trat drückte langsam die Klinke herunter. Die Tür quietschte. Verdammt. Der Soldat wich zurück und wartete auf eine Reaktion aus dem Inneren der Unterkunft. Nichts. Langsam drückte er die Tür weiter auf - soweit, dass die drei Soldaten sich sich dünn machend durch den Spalt schieben konnte. Jeder hatte seinen Pinsel in den kleinen Farbtopf getunkt und hielt ihn griffbereit. Niemand war in der Unterkunft. Aber auf einem Tisch lag ein Dokument. Da stand es drauf. 'Tiberius Iulius Numerianuns'. Hier waren sie also richtig, aber der Decurio war nicht hier. Also war er woanders. Vielleicht hatte er Wache. Fast Lautlos und ohne etwas berührt zu haben, verließ Gruppe Rot die Habitatio und schlich weiter durch das Castellum.


    Sim-Off:

    Edit: Sig

  • Gruppe Purpur: Tribunus Claudius Vesuvianus


    Der kleine Trupp bestehend aus vermeintlichen Attentätern schlichen durch das Lager, die Unterkunft des Tribunus lag sehr ungelegen und um das Haus herum gab es auch nicht gerade wenig Aktivität der Wachen sodass sich die Männer etwas besonderes einfallen lassen mussten. Mit ihren Eimern und Pinseln bewaffnet flüsterten fast lautlos wie sie vorgehen würden, dann teilte sich die Gruppe auf. Man wollte dem Tribunus keine Fluchtmöglichkeit bieten, war er doch ein erfahrerner Soldat und wusste sich aus solchen Lagen zu befreien. Zwei Männer stiegen auf das Dach, in einer Totenstille. Der dritte nutze die Lagergassen und allerlei Häuserecken um unbemerkt zum Ziel zu gelangen.

  • Gruppe Rot: Ermordung Decurio Iulius Numerianuns


    Die Männer hatten es jetzt umso schwerer. Sie mussten wohl oder übel das gesamte Lager absuchen. So schlichen sie im Schatten der Mauer entlang und wichen Fackeln so gut es ging aus. Durch einen Wachturm gelangten sie auf den Wehrgang. Das Feuer sämtlicher Lichtquellen wurde erstickt. Im Dunkeln huschte Gruppe Rot den Wehrgang entlang. Dann hörten sie Stimmen. Eindeutig die mehrerer Milites. Legionarius Vibius Validus, der Führer der Drei-Mann starken Gruppe, warnte die beiden anderen und bedeutete ihnen sich zu ducken und langsam zu kriechen. Die Stimmen kamen ihnen entgegen. Zwischen ihnen lag noch ein Wachturm. Wenn die Soldaten aus diesem wieder heraustraten, dann würden sie erpinselt werden. Aber wenn die Gruppe Pech hatte, dann endete der Patroullienbereich der Milites beim Turm und sie kehrten um. Gruppe Rot postierte sich links und rechts der Tür, und Vibius Validus schlich die Treppe hinauf in den ersten Stock des Turmes und kauerte sich auf die 'Fensterbank'. Er würde herunterspringen und ebenfalls mitpinseln. Die Milites sprachen über Pferde, vielleicht war es sogar der gesuchte Decurio?

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