Die Sklaven der Casa waren inzwischen von der porta zurückgekehrt, nachdem sie den letzten dort noch im Gespräch stehenden Gästen mitgeteilt hatten, dass im Inneren des Hauses die Feier nun stattfinden würde - Tabletts mit Wein und der durch die Casa ziehende, kaum überriechbare Duft nach frisch bereiteten Speisen mochten einem jeden Gast die Entscheidung erleichtern, sich in das Innere zu begeben. Glücklicherweise für die Feier und natürlich auch das Hochzeitspaar war der Tag ihrer Vermählung ein sehr strahlender, das Wetter hielt das Versprechen eines sonnigen Tages und so konnten sich die Gäste, die sich bereits in den Innenhof zu den bereitstehenden Klinen begeben hatten, nicht nur die wärmende Kraft der Sonne genießen, sondern auch schon die florale Dekoration des Hofes bewundern, der am heutigen Tag zum Hilfs-Speisesaal geworden war.
"Wollen wir uns nicht auch in den Hof begeben?" fragte Iulia Helena in die traute Runde, bestehend aus ihren beiden Onkeln Seneca und Numerianuns, ihrer Cousine Livilla und Tiberius Vitamalacus. "Sonst verzweifelt Florus noch an der Aufgabe, lauter feiervergnügte Römer in eine bestimmte Richtung zu bewegen, ich denke, für weitere Worte wird er nicht durch das halbe Haus brüllen wollen."
Auch wenn der Gedanke sicherlich etwas Amüsantes an sich gehabt hätte, am Tag seiner Hochzeit sollte für Florus Annaeus und natürlich auch seine Braut alles strahlend schön und wunderbar sein, damit beide das Erlebnis ihr Leben lang mitnehmen würden können. Und da schon Seneca in Hochrufe auf das Brautpaar ausgebrochen war, stimmte sie gleich mit ein, in der Hoffnung, dass noch andere Gäste folgen würden.
"Ein Hoch auf Florus und Andreia!
Ein Hoch auf die Gens Annaea!"