• Sim-Off:

    Obwohl Epirus natürlich sehr nahe am Meer liegt, hat unser naiver Heraklit keine Ahnung von Geld: Kein Wunder seine Mutti und sein Vati haben bisher ja alles bezahlt. :P


    Ich kratzte mich ein bisschen am Kopf zuckte mit den Schultern und meinte:
    "Fein...Wir ihr meint, Meister."

  • Theodorus schaut den Jungen fassungslos an. Nein, er kann nicht einfach so viel verlangen und einen Ahnungslosen ausbeuten. Anscheinend muss man ihn noch einiges mehr erklären.


    "Wie das mit dem Geld funktioniert, weißt du aber schon, oder?"

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Sim-Off:

    Hey, Theodorus ist ja ein ganz sozialer Griechenjude :]


    Geld war so eien Sache mit der ich mich bisher kaum auseinandergesetzt hatte. Meine Eltern hatten mir immer einen Beutel voller funkelnder Münzen gegeben, wenn ich darum gebeten habe und Geld braucht man halt zum Einkaufen....
    "Naja, Meister, ich glaube, dass Geld nur dazu da ist um Güter zu bezahlen, oder irre ich da?"

  • Theodorus schüttelt fassungslos den Kopf. Dann lehnt er sich nach hinten. Unglaublich, dass Detritus den Kerl zum Vilicus gemacht hat. Dann überlegt er sich, wie er seinen imaginären Sohn das mit dem Geld erklären würde. Da Theodorus selbst nie Not leiden musste, legt er sich eine philosophisch-moralische Erklärung zurecht und keine praktische:


    "Also, pass mal auf, ja? In deiner Heimatstadt gibt es sicherlich auch reichere und ärmere Leute, richtig? Wodurch zeichnen sich die Reichen aus und wodurch die Armen?"

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Ärmere Leute? Jaaa, von denen hatte ich mal was gehört....
    "Ärmere, meinst du damit die Sklaven, Frauen, Metöken*, Theten*, Zeugiten* und Hippeis* und alle anderen unterhalb der Pentakosiomedimnoi*? Also begenet bin ich denen eher selten. Naja, die stinken halt und wenn ich ganz ehrlich sein soll....". nun fing Heraklit an zu flüstern,"ich fühle mich immer unwohl wenn zu viele von denen mit mir in einem Raum sind...."


    [SIZE=7]edit: Zeichensetzung[/SIZE]


    ---------------------------
    *Metöken: Ausländer
    *Theten: 4. und damit unterste Zensusklasse im antiken Griechenland
    *Zeugiten: 3. altgriechische Zensusklasse
    *Hippeis: 2. altgriechische Zensusklasse
    *Pentakosiomedimnoi: 1. altgriechische Zensusklasse

  • Theodorus stellt gleich zwei Dinge fest: 1. kommt Heraklit aus einer echt rückständigen Gegend 2. dachte er früher genauso. Aber hier hat er gelernt, wie schnell sich das Blatt drehen kann, wie schnell man selbst auf einmal ganz unten steht.


    "Die Armen mögen stinken, sind ungewaschen sein und du siehst auf sie herab, was übrigens nicht die Art des weisen Mannes ist. Denke an den großen Diogenes, der sein Leben in Armut verbrachte und der als einziger Alexander die Stirn bot und die Bewunderung des Königs auf sich zog." Theodorus sagt das, weil er als Paidagoigos moralisch gesehen ein Vorbild sein muss: "Woran liegt das? Die Armen haben wenig Geld. Sie können sich nichts besseres leisten.


    Wie hingegen treten die Reichen auf? Sie sind in gute Stoffe gewickelt, wohl parfümiert und geschminkt, stellen immer die Priester- und Archonten, von ihnen stehen zahllose Statuen und Inschriften in der Stadt und sie veranstalten Feste, in denen die Stadt mit Blumen und bunten Tüchern geschmückt wird und jeder, auch der Ärmste, was zu essen kriegt.
    Noch krasser wirds, wenn du überlegst: Wie tritt der Statthalter auf, was veranstaltet er für Feste? Und warst du schon einmal an einen Fest anwesend, welches der Kaiser in Rom veranstaltete? Die Leute haben alle drei Tage bezahlten Urlaub und der Ärmste isst besser als der Reichste deiner Heimatstadt.


    Was ich damit sagen möchte: Das Geld, das dir zur Verfügung steht, macht deinen sozialen Stand aus. Bist du reich, musst du viel Geld ausgeben, damit alle sehen, dass du reich bist. Bist du hingegen arm kannst du kein Geld ausgeben und alle sehen, dass du arm bist. Dein Geld und dein Stand gehören zusammen. Und der Weise darf sich nicht für mehr oder weniger verkaufen, als er ist.


    Verstehst du, was ich meine?"

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Es war keine einfache Lage für mich, denn mein Meister wollte wohl mein bisheriges Weltbild, mir nichts, dir nichts zerstören.....
    Ich verharrte einige momente, um genauer über die Worte meines Meisters nachzudenken. Wenn ich also kein Geld hätte, dann würde ich genauso wie ein Nicht-Pentakosiomedimnoi riechen? Das ergab irgendwie schon Sinn....
    Nach einigen Nachdenken nickte ich langsam und bedächtig und sagte zu meinem Meister:
    "Ich glaube, ich verstehe , was ihr meint..."

  • Theodorus, dem es natürlich weniger um die Frage des Geld habens geht -denn diese Frage gebührt denen, die mit dem Bauch denken und nicht dem Kopfmenschen, der ja bekanntlich von besserem und höherem Wesen ist- sondern eher um die Frage "Wie gibt man das Geld am Besten aus, um seinen sozialen Status zu repräsentieren", fragt dann nach, um sich zu vergewissern, ob sein Schüler wirklich alles verstanden hat:


    "Dann fangen wir nochmal von vorne an: Ich sage: Ich will für meine Dienste 100 Sesterzen...


    Sim-Off:

    Soviel zu Theodorus sozialer Ader :P


    ... und du antwortest...?"


    Sim-Off:

    Hab mich übrigens schlau gemacht: Weder Griechen noch Römer kannten eine spezielle Höflichkeitsform :)

  • Ich glaube ich verstand, was mein Meister von mir wollte.... Ich sollte so knausrig wie möglich und so habgierig wie möglich sein, damit ich meinen sozialen Stand behalten kann!
    Daher antwortete ich dem Meister ganz genau:
    "KEINE DRACHME KRIEGST DU VON MIR, DU ELENDER WUCHERER!!!!!!"


    Dann lief ich hochmütig davon und kam dann mit leuchtenden Kinderaugen zurück:
    "War das gut so, Meister?"


    Sim-Off:

    Also einfach immer brav duzen, wenn ich dich richtig verstehe?

  • Hui! Überrascht kippt Theodorus von seinem Stein nach hinten und kann sich gerade noch auffangen. Interessant. denkt er: Tatsächlich hat Heraklit einen wichtigen Wesenszug mancher Wohlhabender verstanden. Oder anders gesagt: Herkalit erinnerte Theodorus an seinen Vater.


    Er fängt sich wieder und klärt Heraklit sachlich auf:


    "Ein gutes Verhalten, allerdings muss man immer die Situation beachten. Wenn dich jemand um Geld anbettelt, der dir nichts geben kann, ist so ein Verhalten richtig - Vorausgesetzt, du willst dich unbeliebt machen.


    Willst du aber eine Leistung von Jemandem, solltest du mit ihn Handeln. Also, 120 Sesterzen..."

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Dieses Finanzsystem war echt kompliziert und ich nickt nachdenklich während der Worte meines Meisters. Dann probierte ich es auch mal:
    "Gut.... 120 Sesterzen? Nichts da! Sagen wir 125! Na, was sagst du jetzt?". Ich ging voll in meiner Rolle auf und blickte äußerst selbstbewusst und -sicher drein.

  • Seufzend meint Theodorus:


    "Du bist ein zäher Verhandlungspartner. Pass mal auf -"


    Dann steht er aprupt auf und schallert Heraklit eine.

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Also so etwas war ich, ein kleiner, bleicher und zart besaiteter Grieche nicht gewohnt! So eine barbarische Aktion konnte wirklich nur so ein Alexandrier machen, die stammen doch eh alle von diesen Pferdebarbaren ab! Das drufte ich natürlich nicht laut sagen.
    Stöhnend rieb ich mir meine knallrote Backe und fragte:
    "Meister, muss das wirklich Teil einer Preisverhandlung sein?"

  • Theodorus bleibt aber ganz gelassen und meint: "Für heute schuldest du mir 50 Sesterzen. Und bis nächste Woche hast du zusätzlich zu deinen Hausaufgaben gelernt, wie das mit dem Geld funktioniert, sonst kannst du dir einen neuen Lehrer suchen."

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • "Natürlich, Meister! Auf Wiedersehen!"
    Ich musste heute also früh zu Bett gehen... :fad:
    Und mit diesen Worten machte ich mich ebenfalls zum Gehen auf.


    Sim-Off:

    Hat nicht einer von den antiken griechischen Philosophen ein Buch mit dem Namen "Oikumene" geschrieben? Ich dachte unse heutiges Wort "Ökonomie" leitet sich daraus ab! Also abgesehen vom Begriff der gesamten bewohnten Welt....

  • Hmm hier muste es dan sein..
    Las nochmahl den brief von Quinta die sie mir geschrieben hätte anläslich ihr Iura studium.
    Die beschreibüng paste.
    Ich sah niemanden so stelte ich die kleine holztruhe neben mich und klopfte an... :)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!