• Brigio ging auf der Via Praetoria Richtung Unterkünfte, als er Merowech, Einar und die junge Domina beim würfeln zusammensitzen sah.
    Just in diesem Moment kam auch die Sklavin und trug Wein und Gebäck.


    Brigio verbeugte sich leicht vor der Dame:"Ich grüße euch, mein Name ist Mamercus Brigio, Duplicarius der Turma I. Ihr habt mich ja, heute morgen schon auf dem Übungsplatz mit den Probati gesehen."


    Dass er sie dabei ebenfalls eingehend betrachtet hatte verschwieg er dabei.
    Sie war jung und schön und in ihren Augen funkelte eine Spur Verruchtheit,
    genau der Typ Frau, weswegen er den Hofstaat seines Vaters damals verlassen musste und überhaupt erst in der Ala gelandet war.


    Mit einem Lächeln bat er um Verzeihung, das Gespräch stören zu müssen, aber er müsse dringend Merowech sprechen.


    Damit zog er seinen Freund beiseite und ging ein paar Schritte mit ihm weg, so dass sie nicht gehört wurden.


    "Merowech, ich habe gerade von Cupidus den Befehl erhalten, alle Männer von der zukünftigen Frau des Praefectus fernzuhalten.
    Sollte dieser euch hier in so gelöster Runde mit Wein und Würfeln sehen, kannst du dir sicher denken,dass er nicht gerade erfreut wäre.


    Denk dir eine Ausrede für sie aus. Im Übrigen will uns Cupidus heute Nachmittag beim Waffentraining mit den Probati sehen.


    Und sag auch Einar Bescheid, bevor er irgendwelche Dummheiten macht."

  • "Duplicarius Brigio," grüßte Einar den Vorgesetzten knapp und salutierte, als dieser zu ihnen herantrat. Er nahm Merowech einige Schritte mit sich abseits und ließ Narcissa, die Sklavin und Einar für einen Moment allein. Der junge Eques beantwortete die Frage der Römerin mit einem verwunderten Blick und den Worten: "Er läd mich ein. Nach Abusina, ins Castellum seiner Cohors!" Einar wurde ganz aufgeregt. Er stand mittlerweile mehr als dass er saß und bekam auch nicht so richtig mit, dass Wein und etwas zu essen gebracht wurden. "Ähm, ich..." Hui, jetzt wurde er auch noch verlegen. Gekonnt nahm Einar kurz Haltung an und sagte in seinem soldatischen Ton, aber mit einer Spur Freundlichkeit in der Stimme: "Wenn du mich kurz entschuldigen würdest? Ich muss das unbedingt mit meinem Decurio besprechen. Duplicarius Merowech wird dir sicherlich gerne weiterhin Gesellschaft leisten. Wir müssen das Würfeln wohl auf später verschieben." Er wollte sich schon umdrehen, als er sich eines besseren besann und noch ein knappes "Vale" hervorbrachte, dann lief er schon zur Principia herüber, wo Cupidus sein Officium hatte.


    Sim-Off:

    PN

  • Das war ja wohl die Höhe! Empört blickte Narcissa sich um, als sie plötzlich alleine da saß! Einar entschuldigte sich und wollte die Sache mit seinem Vetter regeln, wobei die junge Iunia direkt das Gefühl beschlich sie hatte ihn zum letzten Mal gesehen, und Merowech wurde von Mamercus Brigio zur Seite genommen. Was flüsterten die denn da? Ging es etwa um sie? Zu gerne hätte Narcissa gehört, was gesprochen wurde, aber sie standen zu weit weg. Innerlich seufzte sie einmal laut, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und Phila goß einen Becher Wein für sie ein. Erst als sie nach dem Wasser greifen wollte, schnippste Narcissa mit den Fingern und erhielt ihren Wein somit unverdünnt. Der gute Wein aus ihrer Heimat. Zenon hätte sie niemals so einfach stehen lassen!

  • Merowech kannte die Weisung des Decurios bereits, fand aber nichts anstößiges dabei, sich mit der Frau des Präfekten zu unterhalten. Was das Würfeln anging, musste dies nun sowieso ins Wasser fallen, da mit den Neulingen das Waffentraining begonnen wurde. Somit war Merowechs dienstfreier Tag bereits beendet, bevor er sein Mittagsmahl eingenommen hatte. Er gab Brigio mit einem Nicken zu verstehen, dass er verstanden hatte.
    Dann näherte er sich Iunia Narcissa und sagt: "Tut mir Leid Iunia, wir müssen das Spiel auf ein anderes Mal verschieben. Ich habe neue Befehle erhalten und somit ist mein freier Tag nun beendet." Merowech tat es auch um den Wein etwas leid. Hier gab es meist nur Met und Cervisia, der Wein aus der germanischen Provinz schmeckte ihm nämlich nicht besonders und importierter Wein war ihm zu teuer. "Schade um den guten Wein.", konnte er sich nicht verkneifen zu erwähnen.

  • "Ja, sehr schade."


    Narcissa trank noch etwas von eben jenem Wein, aus ihrer Heimat Greichenlands mitgebracht und sie an das erinnernd, was sie verlassen hatte um in diesem kalten und regnerischen Teil der Welt zu versauern. So jedenfalls kam es ihr vor und nun ihrer Gesellschaft beraubt war es noch schlimmer. Sie stand auf und ließ Phila alles wieder zusammenräumen, doch dann entschied sie sich anders. Sie nahm die Knabbereien; etwas Brot, Schinken, gekochte Eier, Ziegenkäse und Trockenfrüchte und reichte das alles an Merowech.


    "Vielleicht hast du ja nachher noch etwas Zeit dafür, lass es dir schmecken."


    Narcissa wartete noch darauf, wie er reagierte, bevor sie sich zurückziehen und den restlichen Tag drinnen verbringen würde.

  • Merowech war etwas verwundert und gleichzeitig erfreut, den Ziegenkäse und Trockenfrüchte waren Lebensmittel, die er praktisch nie zu Essen bekam. Auch Schinken und Eier bekam er nur, wenn er zufällig nach Confluentes ritt. Ansonsten gab es für die Soldaten nur Puls zu essen. Mit aufrichtigem Dank sagte: "Vielen Dank, das ist sehr großzügig von dir. Bei Gelegenheit werde ich mich arrangieren." Merowech war bereits dabei, sich zu entfernen, da drehte er sich nocheinmal um und sagte, um Iunia aufzumuntern: "Ach übrigens, Iunia, wirst du sehen, dass es hier gar nicht so übel ist, wenn man sich erst einmal an die Gegend gewöhnt hat." Dann deutete er eine Verbeugung an und entfernte sich in Richtung des Trainingsgeländes.

  • Narcissa nickte erfreut, dass er ihr zum Schluss noch so liebe Worte mitgab. Sein Dank war aufrichtig gewesen, er schien sich sehr gefreut zu haben und dann versuchte er auch noch sie aufzumuntern. Wie nett! Sie lächelte ihn an und ging dann ebenfalls. Vielleicht hatte er ja Recht, vielleicht war es gar nicht so schlimm hier. Nur kalt.

  • Narcissa hatte das Versprechen von Silanus nicht vergessen, mit ihr einen Ausflug zu tun und daher war für heute auch ein solcher geplant worden. Die junge Iunia war sogar sehr bereitwillig damit einverstanden gewesen einen Reisewagen zu benutzen, denn ihre Vertrautheit zu Silanus vom vorigen Tag hielt noch an. Nicht zuletzt, weil dem Gespräch im Aufenthaltsraum noch eine lustige Planschaktion im Bad gefolgt war und sich der Herr Noch-Nicht-Verlobter hoffentlich die ganze Nacht schlaflos im Bett gewälzt hatte. Das wäre der perfekte Abschluß gewesen, dachte sich Narcissa, die ihren Schlaf nicht ganz so tugendhaft eingeleitet hatte. Selbst war die Frau.



    Der Morgen begann dann mit einer aufwendigen Morgentoilette, die auch nicht vor einer arbeitsreichen Hochsteckfrisur, neuen Ohrringen und einem nachtblauen Kleid halt machte. Sie wollte Silanus einmal mehr beweisen, welches Prachtexemplar sie war und scheuchte die junge Phila demnach noch mehr als sonst durch ihr Cubiculum, bis sie mit sich zufrieden war und sich außerhalb des Praetoriums zeigte. Jetzt fehlte nur noch Silanus und die Männer, die sie begleiten würden.


    Sim-Off:

    Na, wer mag unser Begleitschutz sein? ^^

  • Der neue Morgen brachte auch wieder neue Aufgaben für Cupidus. Nach einer langen Nacht an seinem Schreibtisch, während der er die Wachpläne aktualiesiert hatte, war er ganz froh, auch heute wieder aus dem Castellum zu kommen. Immerhin hatte die Stadtführung mit Silanus gezeigt, dass eine allzu große Eskorte nicht nötig war. So hatte er den Befehl gegeben, die halbe Turma I antreten zu lassen, mit geschrubbten Gesichtern und gefettetem Lederzeug, sodass Pferde und Reiter glänzten wie zu einer Parade.


    Die 16 Mann waren angetreten und warteten geduldig vor dem Praetorium auf das Erscheinen ihres Präfekten und seiner Verlobten. Cupidus hatte in der Wärme des Tages den Helm abgenommen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Immer wieder blickte er zu seinen Männern.

  • Als einer der beiden Duplicarii in Cupidus Turma nahm Merowech am Ausritt teil. Er stand wartend da und betrachtete noch einmal von oben bis unten seine Uniform, ob er wohl keinen Fleck übersehen hatte. Schließlich wollte man ja ein bisschen Eindruck schinden. Schließlich wandte er sich an Cupidus: "Cupidus, weißt du denn schon, wo's heute hingehen soll?"

  • Cupidus setzte seinen Helm wieder auf und zog den Kinnriemen wieder zu. Er schüttelte den Kopf, woraufhin der Helmbusch lustig wackelte.
    "Nein, ich weiß nichts genaues, es hieß der Präfectus wünscht eine Eskorte in die Stadt, aber was er dort will und wer noch mitkommt, weiß ich leider nicht."
    Gespannt wartete er und blickte wohl zum zehnten Mal auf seinen Gürtel, ob er auch richtig saß. Wahrscheinlich würde die Verlobte des Präfekten die Stadt besuchen, da konnten sie nicht blank genug poliert sein.

  • Auf diese Antwort setzt sich auch Merowech seinen Helm auf und zog den Kinnriemen fest. Die Frühjahrssonne schien warm und angenehm auf sie herunter, der germanische Winter war entgültig vorbei. Merowech warf noch einen Blick zurück auf die übrigen elf Equites der Turma. Er ritt zu ihnen und inspizierte die Ausrüstung eines jeden, schließlich wollte man ein sauberes Auftreten haben. Nachdem er den einen oder anderen auf Kleinigkeiten hingewiesen und darauf festgestellt hatte, dass alles in Ordnung war, kehrt er zu seinem Platz neben Cupidus zurück und wartete auf die Ankunft des Präfekten und seiner Verlobten.

  • Mit etwas Verspätung traf schließlich auch Silanus bei auf der Lagerhauptstraße ein und ritt auf die Männer zu.


    "Guten Morgen meine Herren! Es gibt eine kleine Planänderung. Es geht heute doch nicht nach Confluentes sondern wir reiten nach Mogontiacum."


    Narcissa würde ihm diese Änderung bestimmt nicht übel nehmen, schließlich hatte Mogontiacum wesentlich mehr zu bieten, als das benachbarte Confluentes. Und der Präfekt hatte dort die Möglichkeit einige Angelegenheiten zu erledigen. Dann ritt er weiter zum Reisewagen, in dem bereits Narcissa samt ihrer Sklavin saß.


    "Guten Morgen Narcissa. Wir werden heute nach Mogontiacum fahren. Ich habe dort einiges zu erledigen."

  • "Guten Morgen Praefectus", schallte es von den Männern zurück.
    Cupidus horchte auf, als er von der Änderung der Route hörte. Hätte er vielleicht mehr Männer mitnehmen sollen? Doch dann fiel ihm die kleine Eskorte ein, mit der Silanus das Castellum erreicht hatte. 12 Mann sollten genügen.
    "Wie du wünschst, Silanus, wir können sofort aufbrechen." Dann wandte er sich an seine Männer: "Aufsitzen!!!" befahl er und schwang sich ebenfalls in den Sattel. Gemeinsam folgten sie Silanus, bis sie den leichten Reisewagen erreicht hatten.
    Cupidus zügelte Stratos und wartete gespannt auf den Aufbruch.

  • Achso, nach Mogontiacum gings also? Etwas verwundert zog Narcissa eine Braue hoch, nickte dann aber. Er sah leider gar nicht so müde aus, wie sie sich das gewünscht hätte, aber so wirklich genau konnte sie das auch in der kurzen Zeit nicht sehen. Sie würde später nochmal genau hinschauen und ihn auch - netterweise - fragen, wie er geschlafen hatte. Sie lächelte. Das einzieg was sie störte, war, dass er dort etwas zu erledigen hatte. Eigentlich hatte sie geglaubt ihn heute ganz für sich zu haben, aber dem war anscheinend nicht so.

  • Auf Cupidus Befehl schwang sich Merowech in den Sattel. Mogontiacum: Er war nun schon einige Zeit bei der ALA, aber dennoch hatte er bisher kaum bzw. gar keine Gelegenheit, diese Stadt zu besuchen. Vorfreude, endlich etwas Abwechslung zu erleben, erfüllte ihn. Doch dann riss er sich wieder zusammen und wartete auf das Signal zum Aufbruch.

  • Narcissa sagte nicht viel. Vielleicht hatte sie heute einen ihrer schlechten Tage, an denen man sich besser fern von ihr hielt. Silanus hoffte zumindest, dass sich dieser Zustand verbesserte, wenn sie erstmal in Mogonticum waren. Zumindest hatte sie keine Einwende zu der kurzfristigen Umplanung des Ausfluges. Der Kommandant wandte sich an den Decurio und gab ihm ein Zeichen zum Aufbrechen.


    "Wir können los Decurio!"

  • Cupidus griff die Zügel fester und konnte sich ein Grinsen nicht ganz verkneifen. Offenbar war die gute Narcissa ein wenig verstimmt. Aber das würde sich sicher legen, wenn sie erst einmal unterwegs waren und sie die Landschaft bewundern konnte. Zumindest hoffte er das.
    Er wandte sich an die Männer. "Pergite", befahl er und sie setzten sich in Bewegung. Die eine Hälfte der Männer ritt an der Spitze, der Rest folgte hinter der Kutsche und dann ginge es zur Via Praetoria.

  • Brigio trat auf die Via Praetoria, wo schon Samnorix und Belgar, zwei Eques aus der Turma I warteten. Sie waren wie Brigio Germanen und kannten sich in der Gegend gut aus. Natürlich hatte Brigio sich vergewissert, daß sie den Gefangenen weder hier im Lager noch früher einmal begegnet sind.


    Sie sassen auf einem Wagen, den ein Händler hier einmal stehen hat lassen, nachdem er Hals über Kopf aus dem Lager verschwunden war. Nun diente der Wagen als Hilfsmittel, um die Schmuggler zu täuschen.


    Brigio zog seine Uniform aus und gab sie einem seiner Kameraden, der sie in die Stube brachte. Dann zog er sich Wollhosen aus grobem Stoff und ein einfaches gewebtes Hemd an.


    Sie fuhren Richtung Haupttor um auf der Straße die zum Lager führte, wie zufällig vorbei zu kommen, wenn die Gefangenen rauskamen.

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