Atrium | Claudia, Flavius Furianus

  • "Was bleibt von solchen Männern nach ihrem Tod? Sie sind in den Werken der Geschichtsschreiber verewigt, doch findet man dort nicht meistens etwas über ihre Taten statt über sie selbst?"


    "Ein Mann, der es schafft eine Frau wahrhaft glücklich zu machen und eine glückliche Familie zu führen wird hingegen stets als der Mensch in Erinnerug bleiben, der er ist."

  • "Ja, denn so manche Schlacht scheint überwindbarer, als ein quängelndes Kleinkind oder ein widerspänstiger Jüngling. Das Eine braucht Taktik und rohe Gewalt, das Andere ebenfalls Taktik, doch auch Geschick und Überzeugungskraft. Und


    Er nahm noch einen Schluck.


    "Ich werde versuchen dich glücklich zu machen, versprechen kann ich es dir jedoch nicht."


    Sagte er lächelnd, denn er konnte es wahrlich nicht. Er würde sich gleichzeitig um die Karriere und die daraus entstehenden zukünftigen Vorteile und das Ansehen seiner Familie kümmern müssen, wie auch auf der anderen Seite um die Familie selbst. Eines von beiden würde er sicherlich ein wenig vernachlässigen und er war sich sicher, dass es anfangs die Familie sein würde, nein, es war ersichtlich, sie war es schon jetzt, wenn er an sein Fortbleiben in Hispania dachte und seine Verlobte alleine hier zurückließ.
    Ein leichter Seufzer entwich ihm und er lächelte dennoch milde, versuchte diese Schuld zu überspielen. Irgendwann, so war er sich sicher, würde er die Karriere vernachlässigen können.

  • "Ich bin mir sicher, dass dir dies gelingen wird." sagte sie ermutigend und lächelte ihn an.


    Sie schwieg eine Weile und fragte dann ohne Vorwarnung: "Hast du dir bereits Gedanken über die Hochzeitsgäste gemacht? Werden es die Menschen sein, die bereits zu unserer Verlobung anwesend waren?"

  • Diese Frage, so plötzlich und doch von großer Wichtigkeit, riss ihn aus dem Lächeln, so dass er kurz überlegen musste, bevor er antwortete.


    "Natürlich die kaiserliche Familie und die großen Häuser Roms - Patrizier und Senatorenfamilien. Außerdem würde ich gerne Caecilius Crassus ebenfalls einladen, ist er doch der Praefectus Praetorio, wenn auch kein Senator oder Patrizier.
    Wärst du mit dieser Auswahl zufrieden oder gibt es noch jemanden, den du in deiner Nähe wissen willst?"

  • Wohlwollend nickte er ihr zu.


    "Gut, dann wäre dies somit erledigt. Was jedoch noch aussteht ist die Frage nach der Zeremonie."


    Vielleicht hatte Claudia, als ehemalige Pontifex, den Wunsch von dem Rex Sacrorum oder Pontifex Maximus getraut zu werden.

  • Sie war etwas überrascht. Hielt er sie etwa für so altmodisch?


    "Ehrlich gesagt ist mir diese Form der Eheschliessung dann doch etwas zu altbacken. Mal abgesehen davon, dass ich es nicht unbedingt bevorzugen würde mich unter deine Gewalt zu begeben. Bei aller Liebe, aber erneut meine Freiheit aufzugeben liegt mir fern."

  • Furianus´Gesichtszüge formten ich zu einem leichten Grinsen, doch er unterließ es des Spaßes halber eine Bemerkung zu machen, wie die ob sie unter seiner Gewalt leiden würde.
    Ein leichtes Nicken folgte dem Grinsen.


    "Ich habe auch nichts anderes erwartet. Aber nachfragen musste ich, schließlich warst du ein hohes Mitglied des Cultus Deorum und diese Eheschließungsform dort üblich und sogar festgesetzt - zumindest für die Flamen."

  • "Wie du richtig festgestellt hast war ich ein hohes Mitglied, jetzt bin ich eine gewöhnliche Patrizierin." sagte sie.


    "Wenn es dir jedoch wichtig ist, können wir gerne beim Cultus Deorum anfragen, ob die notwendigen Zeremonien möglicherweise durch den Rex Sacrorum oder einen Pontifex durchgeführt werden können."

  • Furianus war nun sehr erfreut, denn auf diese Situation, auf diesen Satz, wartete er nur.


    "Natürlich müssten wir uns informieren und mit den Verantwortlichen sprechen."


    Ein mildes Lächeln durchzog seine Züge.


    "Könntest du dich dem annehmen? Du weißt sicherlich mehr als ich diesbezüglich, besonders, wenn es um das Auffinden der Räume geht dürftest du mir weit überlegen sein."

  • Furianus war sich ziemlich sicher, dass ihm im Laufe des Gesprächs oder des Abends noch etwas einfallen würde, was er ihr mitteilen musste, doch im Moment war er nicht in der Lage sich dessen zu erinnern.
    So winkte er ab und lächelte abermals.


    "Es freut mich, doch ich hätte nichts mehr vorzubringen."


    Was er nun sagen konnte und sollte, wusste er nicht. So lächelte er ein wenig und trank noch einen Schluck ihr dabei weiterhin in die Augen schauend.
    Es war zwar eine großartige Stimmung, beide glücklich und geborgen, doch Furianus wollte schon immer etwas fragen. Und das schien der beste Augenblick, konnte es doch dies Treffen nicht mehr trüben, wenigstens nicht in dem Maße, als eine kühle Unterhaltung.


    "Claudia, was ich mich immer fragte ist....ob du noch Kontakt zu deinen Kindern hast? Mich würde auch interessieren wie alt sie mittlerweile sind. Natürlich nur, wenn du es möchstest."

  • Sie war etwas überrascht über die Frage, die er ihr stellte, doch wollte sie nicht, dass er dachte sie habe Geheimnisse oder ähnliches. So entschied sie ihm zu antworten:


    "Ich habe seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihnen. In der Anfangszeit bekam ich hin und wieder Briefe von ihnen, doch versiegte das recht schnell."


    Sie rechnete kurz nach.


    "Sie müssten mittlerweile 16 und 12 sein."

  • Claudia schien ihre Emotionen diesbezüglich sehr gut unterdrücken zu können, vielleicht war dies auch das Beste in dieser Situation. Doch Furianus, auch wenn er niemals das Glück eines Vaters erfahren hatte, konnte dies nicht.


    "Ein schrecklicher Akt Schmerz zuzufügen. Doch den Schmerz erleidest nicht nur du, deine Kinder ebenso. Und das war hoffentlich nicht gewollt, jedoch nicht gemieden."


    Sagte er im Anflug einer gewissen Traurigkeit, senkte seinen Blick, welchen er nach dem Gesagten wieder auf sie richtete.


    "Sind es beide Söhne?"

  • "Sind sie Tiberier oder gehören sie der Gens des Vaters an?"


    Fragte er nochmal, bis er etwas zögernd ihre hand ergriff.


    "Ich verspreche dir, dass dir nie wieder solches Leid zugefügt wird. Deine Kinder, sollten sie den Weg zu dir finden, werde ich selbstverständlich aufnehmen, du sollst nicht leiden."

  • "Sie gehören der Familie ihres Vaters. Damals habe ich den Fehler gemacht mich unter die Gewalt meines Mannes zu begeben und dadurch gerieten auch die Kinder unter diese." sagte sie.


    Sie erwiderte den Griff und strich dabei leicht mit der anderen Hand über seinen Arm.


    "Ich danke dir für deine Worte."

  • Eine Adoption würde auch für Furianus keine Schwierigkeiten mit sich bringen, daher war er bereit dies auch im Falle dieser Kinder zu vollziehen.
    Ihre Liebkosungen mit der Hand genoss er sehr und trotz des bedrückenden Themas wagte er es zu lächeln.


    "Du wirst sie sicherlich wiedersehen, der Tag wird kommen."


    Doch bevor er kam wollte Furianus natürlich sein Erbe sicher wissen, einem männlichen Erben sollte alles zufallen, so, wie es üblich war. Er selbst müsste wohl mit seinem zwillingsbruder teilen, falls der Vater sterben sollte, was er natürlich nicht wollte.

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