Res Gestae des Quaestor Principis

  • An jenem Tage, an welchem die neuen Magistrate Roms vereidigt wurden, schlängelte sich eine Sänfte aus dem Hause Flavia die Straßen Roms entlang und hielt unweit der Rostra. Flavius Gracchus, scheidender Quaestor Principis, enstieg dieser und trat den Weg auf die Rednerbühne an. Seine Amtszeit hatte offiziell ihr Ende gefunden, und auch wenn er in den kommenden Tagen erst sein Officium im Palatium Augusti an den frisch eingesetzten Quaestor Principis übergeben würde, so stand es dem Volke Roms doch zu, bereits jetzt über seine eigene Arbeit informiert zu werden. Er trat auf die Rostra und wartete kurz, bis er sich der Aufmerksamkeit zumindest der ersten Reihen sicher war, sodann begann er seine Res gestae.


    "Bürger Roms,


    Am heutigen Tage stehe ich, Flavius Gracchus, vor euch, um zu berichten, wie es die Pflicht eines jeden Magistraten des Cursus Honorum ist, was ich in der vergangenen Amtszeit für euch und in eurem Namen getan habe. Ihr gabet mir eure Stimmen und wähltet mich zum Quaestor, der Senat bestimmte mich zum Quaestor Principis.


    Meine primäre Aufgabe war es daher, dem Imperator Caesar Augustus hilfreich zur Seite zu stehen. Jener übertrug dem Quaestor Consulum und mir die Aufgabe, den Codex Universalis auf historische Exkurse und nicht mehr gültige Formulierungen zu prüfen. Es fanden sich durchaus nicht wenige Passagen, welche einer Überarbeitung bedürfen, und wir können sicherlich ohne Übertreibung berichten, dass wir unsere Arbeit gründlich und zufriedenstellend erledigt haben. Der Imperator Caesar Augustus war damit sehr zufrieden, und wer könnte ihm schon widersprechen? Die ersten Änderungen aufgrund der von uns vorgebrachten Vorschläge wurden zudem bereits veröffentlicht, wie ihr den aushängenden kaiserlichen Dekreten entnehmen könnt.


    Wie es Aufgabe des Quaestor Principis ist, organisierte ich zudem die Arbeit der Quaestoren an der Chronicusa Romana, und beteiligte mich natürlich auch selbst an der Aufzeichnung bedeutender Ereignisse. In gegenseitigem Einverständnis teilten wir die Arbeit auf geographische Bereiche auf, wobei mir die Ereignisse Roms zufielen. Meinen Anteil, unsere Amtszeit betreffend, erledigte ich pflichtbewusst und gewissenhaft, zudem bearbeitete ich zusätzlich weiter zurückliegende und bis dahin lückenhafte Teile der Chronicusa aus dem Jahre DCCCLV A.U.C. (2005/102 n.Chr.). Dazu sichtete ich die verschiedensten Archive und füllte so komplett die Monate Augustus, September und October dieses Jahres, ergänzte zudem November und Dezember, und fügte weiter alle bis dato unbeachteten Gerichtsverhandlungen ein.


    Auch jene Aufgabe des Quaestor Principis, welche sich mit den Vorschlägen zu den Standeserhebungen befasst, glaube ich zufriedenstellend erledigt zu haben. Dem Imperator Caesar Augustus liegen neben der Liste der zur Verleihung des Bürgerrechtes in Frage kommenden Peregrini Italias nun umfassende Informationen bezüglich der Kandidaten zur Erhebung in den Ordo Senatorius vor.


    Wie bei meiner Wahlrede angekündigt, bemühte ich mich zudem um die Ausrichtung der Feiertage während meiner Amtszeit. Ich trug dafür Sorge, dass sowohl die Meditrinalia, als auch die Fontinalia gebührend gefeiert werden konnten, und es weder den Göttern, noch dem Volke Roms an jenen Tagen an Festlichkeit mangelte.


    Weiters übernahm ich von meinem Amtsvorgänger liegen gebliebene Arbeiten. Dies betraf vorwiegend zu erledigende Korrespondenzen. Meine Aufgaben und Arbeiten als Quaestor Prinicpis habe ich damit pflichtbewusst zu Ende geführt.


    Ich danke euch, Bürger Roms, dass ihr mir diese Amtszeit ermöglicht habt, und hoffe, dass ich eure Erwartungen erfüllen konnte."

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Eher unbeteiligt stand ich am Rande der Rostra und hörte mir die Rede von Gracchus an. Es schien so, als würde es die Zuhörere entweder voll zufrieden stellen was Gracchus gerade gesagt hatte oder es interessierte sie einfach nicht.


    Ich für meinen Teil konnte behaupten, dass es mich herzlich wenig interessierte. Obwohl für einen Praetorianer villeicht ungewöhnlich interessierte ich mich im Allgemeinen recht wenig für Politik, sofern sie mir nichts nützte. Und da ich von einer Standeserhebung nicht betroffen war interessierte mich auch der Rest der Rede nicht sonderlich. Trotzdem hörte ich leicht gelangweilt zu und wartete auf eventuelle Beiträge aus dem Publikum.....

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