Audienz für den Quaestor Principis Manius Matinius Fuscus


  • Der Magister Domus Augusti kam in Begleitung des frisch vereidigten Quaestor Principis in die Aula Regia. Zu einem der wie immer bereitstehenden Palastdiener sagte er:
    “Teile dem Imperator Caesar Augustus mit, dass der neue Quaestor Principis Manius Matinius Fuscus mit mir hier ist und um ein Gespräch mit ihm ersucht.“

  • Schweigend folgte er dem Magister und sah sich verstohlen ein wenig um. Prunkvoll wirkte es, vielleicht einschüchternd. Auch hier sah er sich um und straffte sich dann noch etwas, als es darum ging, das der Imperator gerufen werden sollte. Ein leichtes Lächeln zu Quarto und dann wieder das verstohlene Begutachten der Aula.

  • Erfreut über das rasche Erscheinen des neuen Quaestor Principis, den er nicht einmal hatte einbestellen müssen, betritt der Kaiser die Aula Regia.


    "Sei gegrüßt, Quaestor Principis. Meinen Glückwunsch zur Wahl. Du scheinst von Arbeitseifer erfüllt zu sein."

  • Mit einem respektvollem Lächeln und einer dem Kaiser würdigen Verbeugung grüßte er diesen. "Sei auch Du gegrüßt, Augustus. Ich danke Dir für Deine Worte und Glückwünsche," meinte er zunächst und hob dann unbewusst einen Moment die Brauen, ehe er antwortete: "Ist es nicht Aufgabe und Pflicht des Quaestor Principis dem Kaiser baldmöglichst nach Ernennung zur vollsten Verfügung zu stehen? Eine Ehre ist es allemal." Ein angedeutetes freundliches und respektierendes Lächeln war in dem Tonfall zu erkennen.

  • "In der Tat, das ist deine Pflicht und es freut mich, dass du sie als Ehre begreifst. Bitte, nimm Platz. Es gibt einige Aufgaben, die zu besprechen sind. Mit den gesetzlich festgelegten Pflichten hast du dich bereits vertraut gemacht?"

  • Es war immer eine Ehre dem Imperator oder seiner Familie dienlich sein zu können. So war er erzogen worden, so lebte er. "Ich danke Dir," meinte er und nahm den angebotenen Platz wahr. "Die gesetzlichen Aufgaben sind mir durchaus bekannt. Im Rahmen der Vorbereitungen auf den Cursus Honorum habe ich mich damit auseinandergesetzt und natürlich auch unter Anderem den Pars Sexta des Codex Universalis studiert." Er sagte lieber nicht, das er bis zu der Entscheidung in den CH zu gehen so gut wie keinen Schimmer von all dem gehabt hatte. "Um welche Aufgaben handelt es sich?" Er hatte zwar aus einem Gefühl heraus eine Tabula dabei um diese notfalls auszupacken und zu notieren, aber bisher hatte er selten diese Stütze gebraucht, weshalb er sicher war, dass sein Gedächtnis genügen würde, doch wollte er zur Not darauf zurückgreifen.

  • "Eine erste Aufgabe stünde gleich in Beziehung mit den gesetzlichen Aufträgen. Und zwar betrifft diese die Arbeit an der Chronicusa. Dort wurden erst kürzlich die Regeln, nach denen Dekrete in die Chronik aufzunehmen sind, geändert, so dass es eine deiner Aufgaben sein soll, die nötigen Änderungen für die Vergangenheit nachzutragen, soweit dies über die Arbeit im Archiv möglich ist. Dein Amtsvorgänger wird dir im Detail erläutern können, welche Eintragungen in welcher Art nachzuholen sind."


    Der Kaiser wartet ab, ob es zu dieser Aufgabe Fragen gäbe, bevor er zur nächsten kommt.

  • Aufmerksam hörte er zu und nickte. Sein Amtsvörgänger? Da würde er sich wohl an die Villa Flavia halten müssen. Soviel er wusste, war dies ein Flavius Gracchus gewesen. "Ich werde mich noch heute mit Flavius Gracchus diesbeüglich in Verbindung setzen, Imperator," meinte er. Da die Dekrete alle bekannt gegeben wurden, sollte es auch hierin keine Probleme geben.

  • "Gut. Es geht ohnehin nur um eine kurze einarbeitung. Vielleicht kann er dir noch Aufzeichnungen aus seiner Amtszeit überlassen, sofern er sie nicht nach dem Veröffentlichen seiner Res Gestae vernichtet hat."


    Einige Amtsträger sollte so etwas gelegentlich tun, hatte der Kaiser einmal gehört.


    "Eine weitere Aufgabe hängt indirekt mit deinem Amtskollegen Decimus Maior zusammen. Er war mein Kanzleivorsteher, bevor er sich für den Weg in den Cursus Honorum entschied. Bis ein Nachfolger gefunden ist, müssen Teile der Arbeit von dir mit übernommen werden. Das betrifft insbesondere die Poststelle. Meine Diener werden dich dann jeweils informieren und dir meine Notizen bringen, die in Reinform abzufassen und zu versenden sind. Oder ich bestelle dich direkt zu mir ins Büro und erteile die Vorgaben persönlich."

  • Die Aufgaben des MOs übernehmen. Mhm, noch mehr absolutes Neuland und gleichzeitig auch wieder nicht, war er ja vor langer Zeit auch als Magistratus eher für sowas tätig gewesen. Also nickte er. "Gut. Es ist mir eine Ehre," meinte er leicht lächelnd. "Das betrifft auch die Weitergabe externer Post innerhalb des Palastes an Dich und Deine Gemahlin? Oder ausschliesslich interne Post, die externe Adressaten erreichen soll?"

  • "Nein, die Aufgabe geht in diesem Fall schon in beide Richtungen. Das eigenständige Bearbeiten eingehender Post entfällt für dich jedoch, da dir dazu die nötigen Kenntnisse fehlen. Du reichst diese lediglich entweder an mich weiter oder legst sie dem Magister Domus Augusti vor."

  • Das sollte Alles kein Problem sein und so nickte er. "Ich werde mich darum kümmern, Ehrenwerter," meinte er freundlich und machte sich auch hierzu geistige Notizen. Dann sah er ihn wieder an. "Welche weiteren Aufgaben hast Du für mich, Augustus?"

  • "Angesichts der Tatsache, dass ich den Aufwand für beide Aufgaben und die Einarbeitungszeit schwer abschätzen kann, möchte ich es zunächst bei diesen beiden Punkten lassen. Spätestens, wenn der Posten des Magister Officiorum wieder besetzt ist, kommen jedoch mit Sicherheit weitere Aufträge hinzu.


    Der Magister Domus Augusti wird dir dein Büro hier im palast zeigen. Ich werde in der Kanzlei anordnen lassen, dass man dir ein oder zwei Tage Zeit gibt, dich einzufinden, bevor die volle Arbeitsmenge der Post auf dich trifft."

  • "Ich danke Dir, mein Imperator," erwiederte er freundlich und wollte sich schon an den Magister wenden, als ihm noch eine Frage einfiel. "Augustus, ich muss gestehen, ich bin diesbezüglich nicht auf dem neuesten Stand, aber ich weiss aus Erzählungen eines früheren Quaestors, allerdings ist dies schon lange her, dass Du immer noch einen Empfang gegeben hast um alle Quaestoren einmal persönlich kennen gelernt zu haben. Ist dieser Empfang noch immer gegeben oder wurde er, auf Grund der sofortigen Entsendung mancher Magistrate in die Provinzen, abgeschafft?" Wenn es ihn noch gab, so nahm er an, würde er sich wohl auch darum kümmern müssen?

  • Der Kaiser nickt auf diese Frage hin.


    "Ja, das ist beides korrekt. Früher würde dieser Empfang gegeben, inzwischen jedoch ist er zugunsten einzelner Audienzen wie der unsrigen hier abgeschafft worden. Meist fanden sich viele Magistrate nach dem Empfang doch noch zu einer einzelnen Besprechung ein oder sie konnten bei dem gemeinsamen Treffen nicht viel mehr als allgemeine Dinge besprechen. Du brauchst dich diesbezüglich also um nichts zu kümmern."

  • Er nickte und neigte leicht dann sein Haupt. "Ich danke Dir für diese Aufklärung," meinte er, ehe er fortfuhr. "Wenn Du gestattest, werde ich nun dem Magister Domus Augusti folgen um mich mit meinen Räumen und meiner Arbeit vertraut zu machen, Imperator."

  • "Ich gestatte es. Bei Fragen wende dich zunächst an den Magister Domus Augusti. Die Wache vor meinem Büro ist aber auch bereits über dein Amt informiert und wird dich einlassen, wenn du mich sprechen möchtest."


    Der Kaiser erhebt sich und entlässt den Quaestor mit dem Magister aus dem Saal.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!