So lange ich in meiner Erinnerung auch zurückging, aber auf ein solch mildes Wetter um diese Jahreszeit konnte ich beim besten Willen nicht zurückblicken. Es musste also ein Zeichen der Götter gewesen sein, dass ich derart problemlos die Alpen überqueren konnte. Kein Vergleich zu meinem Germanienaufenthalt vom letzten Jahr - Eiseskälte, Schneemassen und verstopfte Verkehrswege prägten damals das Bild.
Kürzer als erwartet, aber nicht weniger erschöpft, entstieg ich - mich unentwegt reckend - der Reisekutsche und steuerte auf die Villa zu. 'Was würde mich hier erwarten? Wie würde ich von meinen Familienmitgliedern empfangen werden? Wussten sie schon von meinem Schritt, der mich von ihnen losreißen würde? Wenn nicht, wie sage ich es ihnen?' Fragen über Fragen, auf die ich keine Antwort wusste.
Den Kopf voll schwerer Gedanken ließ ich nicht erst an der Porta meine Ankunft vermelden, sondern trat unangekündigt ins Atrium. Bloß jetzt nicht hinsetzen, der Po schmerzte noch von der langen Fahrt am heutigen Tag. Also schlenderte ich um das Becken, wobei ich die wenigen Blühpflanzen kaum bemerkte. Mein Blick war nach unten gerichtet.
Edit: Zeichen geändert.