Ich kam mit den anderen an. Die Vigiles standen alle, außer jene die Dienst hatten, in Zweierreihen da um den Legatus Augusti Pro Praetore gebührend zu grüßen.
Vorne an Stand der Centurio mit seinen drei Optiones.
Ich kam mit den anderen an. Die Vigiles standen alle, außer jene die Dienst hatten, in Zweierreihen da um den Legatus Augusti Pro Praetore gebührend zu grüßen.
Vorne an Stand der Centurio mit seinen drei Optiones.
Und schön standen sie da.....
"Legatus. Das ist ein großer Teil der städtischen Vigiles der Stadt Confluentes."
"In vorderster Reihe Centurio Brutus mit drei Optiones."
"Salve Vigiles!" salutierte ich den Männern.
"Eine stattliche Truppe, die du da hast..... ich nehme an, sie setzt sich zum grossen Teil aus Sklaven zusammen?"
Ich nickte bestätigend.
"Richtig. Es wurden 90 Sklaven rekrutiert. Außerdem gibt es noch einige Freigelassene und sogar römische Bürger in den Reihen. Die Ränge Optio und Centurio werden aber nur an verdiene römische Bürger abgegeben."
"Und warum wird das hier so gehandhabt..... normalerweise darf der Posten des Centurio ja auch von Peregrini besetzt werden!"
Ich grinste. "Sicher. Aber was wäre, wenn sich die Sklaven zusammenrotten würden? 100 bewaffnete Kämpfer in inneren der Stadt... könnte ernst werden.
Die Optiones und der Centurio genießen mein vollstes Vertrauen. Sie haben die Aufgabe die Vigiles zu trainieren, zu disziplinieren, zu romanisieren und jeden Funken von Widerstand eiskalt zu zerschlagen."
Ich nickte....
"Da hast du Recht....."
ausserdem war es ja nur eine Frage
".... die Städte können das natürlich halten wie sie wollen!"
Dann sah ich mich um, wo es nun weiter ging.
Iustus stand mit verschränkten Armen und den Berichten in der Hand ein zwei Schritte hinter dem Legaten und sah sich die Truppe an.
Hätten das nicht Mädels sein können? Spukte es ihm im Kopf herum.
Aber dem war ja leider nicht so. So atmete er tief durch und wartete wie es hier nun weiter ging.
Also gingen wir weiter zum Bauplatz des Tempels.
Mit seinen fünf Männern marschierte Brigio durch das Tor, wo die Vigiles stationiert waren. Auf dem Hof war kein Mensch zu sehen, also gingen sie direkt weiter in das Gebäude. War der Hof schon dreckig, dann war das Durcheinander im Innern des Gebäudes einfach unbeschreiblich.
In den Gängen lagen Essensreste, leere Amphoren, Kleidungsstücke und dazwischen centones, die Decken die zur Brandbekämpfung benutzt wurden, in einem wilden Durcheinander.
In einem Aufenthaltsraum sassen und lagen Vigiles und vertrieben sich die Zeit mit würfeln. Als Brigio eintrat, sahen sie nur müde auf, um sich gleich wieder ihrem Spiel zuzuwenden.
"Wer ist hier der Kommandant und wo ist er ?" fragte Brigio in gezwungen ruhigem Ton.
Einer der Männer nuschelte nur 'Centurio Brutus?' und ein anderer deutete auf eine Tür an der Rückseite.
Brigio befahl seinen Männern: "Zwei Mann sichern den Ausgang, zwei Mann kommen mit mir und du Calixstus lässt alle Männer im Hof antreten."
Dann durchschritt er mit grossen Schritten den Raum und trat ohne anzuklopfen in das Officium des diensthabenden Kommandanten von Confluentes und ... erstarrte.
Der Kommandant, Centurio Brutus, hing in seinem Sessel, in einer Hand einen Weinbecher, in der anderen Hand einen Krug, aus dem ein dünner Rinnsal nach unten tropfte. Er sah mit schwammigen Blick auf die soeben eingedrungenen und lallte, wer es wagen würde, einfach so reinzustürmen.
Brigio zuckte kurz, als er die traurige, besoffene Gestalt genauer abmaß.
Dann antwortete er in lautem, kalten Tonfall:
"Ich bin Vexillarius Mamercus Brigio von der Ala II Numidia und im Auftrag von Decurio Lucius Ocellus hier, um nach dem Rechten zu sehen. Und was ich sehen muß, erschüttert mich. Unser Praefectus Gaius Terentius Primus führt eine Untersuchung der Verhältnisse in Confluentes durch.
Da du offensichtlich nicht in der Lage bist, deine Männer zu kommandieren, enthebe ich dich vorläufig deines Postens und gebe dir Gelegenheit im Carcer erstens deinen Rausch auszuschlafen und zweitens, zu überlegen was du gegenüber dem Praefectus zu deiner Verteidigung vorbringen kannst."
Dann wand er sich seinen Männern zu und knurrte, "Abführen".
Brigio verließ das Gebäude um Ocellus Bericht zu erstatten.
Im Hof sammelten sich derweil immer mehr Vigiles. Einige schienen weniger verwahrlost zu sein als andere, aber insgesamt war die ganze Truppe ziemlich abgerissen.
Mit den 15 Probati im Schlepptau betrat der Vexillarius den Hof des Castellums, wo sich inzwischen alle Vigiles versammelt hatten. Er hatte ehrlich gesagt kein gutes Gefühl dabei, diese Grünschnäbel von Probati als Truppführer der Vigiles einzusetzen, aber Befehl war nun mal Befehl und schließlich würde er dafür Sorge tragen, daß die Probati ihre Aufgabe ordnungsgemäß erledigen würden.
Brigio trat vor die Vigiles und wartete, bis alle ruhig waren.
"Auf Befehl von Praefectus Gaius Terentius Primus, dem Kommandanten der
ALA II Numidia, übernehme ich ab sofort das Kommando über die Vigiles der Stadt Confluentes.
Mein Name ist Vexillarius Mamercus Brigio. Die Verwaltung von Confluentes steht bis auf weiteres unter militärischer Führung.
Alle Angelegenheiten die die Vigiles in irgendeiner Weise betreffen, laufen ab sofort über meinen Schreibtisch.
Euer alter Kommandant, Centurio Brutus, hat sich als unfähiger Säufer erwiesen, soweit ich das beurteilen kann. Ab sofort herrscht hier wieder absolute Disziplin. Ich dulde keine Nachlässigkeiten, verstanden?
Einigen von euch müssen glaube ich erst einmal wieder die Aufgaben der Vigiles vor Augen geführt werden. Ihr habt die Stadt vor Bränden zu schützen und in den Strassen und Häusern die Einhaltung der Brandschutzordnung zu überprüfen. Desweiteren obliegt euch die Verfolgung von Strafdelikten, sowie die Verfolgung von Verbrechern.
Wer sich als unfähig erweist, diesen Aufgaben nachzukommen, findet sich sehr schnell in eben dem Carcer wieder, der anscheinend schon sehr lange unbenutzt war.
Und um dies auch zu überwachen, stellt jeder dieser 15 Probati hier einen Truppführer."
Aufgeregtes Gemurmel brach aus, bis Brigio mit einer Handbewegung für Ruhe sorgte.
"Diese Probati werden sich nicht in die Durchführung eurer Arbeit einmischen, so lange sie ordentlich durchgeführt wird. Aber sie werden mir jeden einzelnen melden, der faul, korrupt oder inkompetent erscheint.
In den folgenden zwei Tagen wird die Hälfte von euch regulär Dienst tun, die andere Hälfte bringt die Schweinerei in den Gebäuden in Ordnung. Am zweiten Tag wechselt ihr euch ab.
Ich werde mich im Officium des Castellums befinden, sobald es gesäubert wurde.
Ach übrigens, Gruppen die ihre Ausrüstung nicht mehr vollständig beisammen haben, sollten sich ganz schnell um deren Verbleib kümmern, denn ansonsten werde ich diejenigen an ihren Eiern in den Carcer schleifen lassen. Ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt."
In Windeseile strömten die Vigiles auseinander und suchten in dem Durcheinander auf den Gängen und den Unterkünften ihre Leitern, Löschdecken, Beile zum Einreissen von Gebäuden usw. zusammen.
Nach zwei Tagen war das Castrorum wieder in einem annehmbaren Zustand. Der Unrat war beseitigt und die Gerätschaften hingen ordentlich an der Wand des Lagerschuppens.
Die Patrouillien gingen wieder ihrer Arbeit nach und brachten alleine am ersten Tag drei Diebe und zwei Raufbolde, die eine Taverne auseinander genommen hatten, mit.
Anscheinend hatte sich noch nicht rumgesprochen, daß die Vigiles wieder ordentlich Dienst taten. Einige Bürger erzählten mir, dass die Diebe bisher so dreist waren, in ihrer Nachbarschaft mit ihren Erfolgen zu prahlen. Es gab ja keine Ahndung. Und wenn, dann waren einige Vigiles gegen entsprechende Entlohnung bereit, den einen oder anderen Fall einfach zu vergessen.
Die Namen der entsprechenden Vigiles hatte ich persönlich beim ersten Verhör der Gefangenen "herausgekitzelt".
Sie wurden sofort aus dem Dienst entlassen und durften zum Abschied durch eine Gasse aus den anderen Vigiles, die mit Weidenruten bewaffnet waren, hindurchrennen. Keiner würde je wieder einen Fuss nach Confluentes setzen.
Einige Vigiles waren noch mit kleinen Ausbesserungsarbeiten am Castrorum beschäftigt, doch in zwei bis drei Tagen sollten die Arbeiten abgeschlossen sein.
Ocellus war zu Fuß zum Castellum der Vigiles gekommen. Sein verdammter Rücken machte ihm wieder zu schaffen.
Zusammen mit seinem Scriba betrat er das Geviert des Innenhofes.
Zunächst bemerkte er nichts ungewöhnliches im Vergleich zu einem militärisch geführtem Castellum. Was für sich betrachtet ja schon mal ein Fortschritt war.
Er nickte dem Scriba zu und meinte,
Notier´dir das mal Sixtus,...ordentlicher Gesamteindruck bei Betreten des Castellums.
Er verschränkte seine Hände auf den Rücken und schritt leicht vorübergebeugt auf das Verwaltungsgebäude zu.
Brigio trat gerade aus dem Officium in den Innenhof, als er Decurio Ocellus mit seinem Scriba auf sich zukommen sah.
Er trat ihnen entgegen und salutierte.
"Ich grüße dich, Decurio. Die Arbeiten sind so gut wie abgeschlossen. Wenn du möchtest, zeig ich dir das Castellum."
Der Decurio nickte und Brigio führte ihn in das Innere des Gebäudes.
Ocellus folgte dem Vexillarius und sah noch kruzen Rundgang bereits dessen Handschrift. Überall Vigiles bei Ausbesserungs und Reinigungsarbeiten.
Sixtus kratzte in das Wachs, dechiffrierte Ocellus´Grunzen zu kleinen Buchstaben.
Er sah auch ein paar Probati der Ala, welche die Vigiles tatkräftig und wortgewaltig unterstützten.
Er blieb stehen und meinte,
Nun Vexillarius,dann lass mal hören...!
"Nun wie du siehst, sind die Ausbesserungsarbeiten fast beendet.
Es waren mehrere Karren nötig, um sämtlichen Unrat und Müll zu beseitigen.
Um die Ordung auf den Strassen zu gewährleisten ist noch einige Zeit nötig, aber die Patroullien sind wieder unterwegs und einige besonders dreiste Diebe und Unruhestifter konnten bereits gefasst werden.
Sie waren völlig überrascht, daß die Vigiles wieder ihren Pflichten nachgingen.
Ich denke, daß in zwei Tagen die Arbeiten hier erledigt sind und der Patroulliendienst optimal abläuft."
Lucius stampfte etwas verdrossen in das Castellum und winkte einen Tubicen zu sich.Gib´Signal zum Sammeln!
Kurz darauf ertönte das vertraute SIgnal und die Einheit trat einigermaßen zügig und geordnet an.
Der Vexillarius und seine Männer hatten gute Arbeit geleistet.
Lucius,...immer noch verdrossen bellte über den Platz.
Der LAPP hat eine Abordnung geschickt welche für die Wiederherstellung der Administratio sorgen wird. Die Männer der Ala ziehen sich daher zurück. Die Vigiles bleiben jedoch bis auf weiteres unter dem Kommando des Vexillarius bis ein ordnungsgemäßer Nachfolger des Centurio gefunden und eingesetzt ist...
Er sah in die Gesichter der Männer. Während die Vigiles ausdruckslos ihrem Schicksal harrten, schienen die Männer der Ala froh über die Ablösung zu sein.
Lucius nickte dem Tubicen zu und kurz darauf ertönte das Signal zum Wegtreten. Er winkte den Vexillarius heran und raunte,
Du bleibst vorerst hier,...halte den Laden hier am laufeln und sieh´zu, daß alles in Ordnung ist,...wenn einer von der Zivilverwaltung kommt berichte ihm wie wir den Laden hier vorgefunden haben...Fragen?
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