[Hortus] Der Garten - Drusilla et Antipater

  • Dru hatte sich alleine im Garten auf einer Bank niedergelassen. Ihr Sohn war währenddessen in ihrem Gemach und schlief in seinem kleinen Bettchen...
    Ein leiser Seuftzer entwich ihrer Kehle... sie war hierher gekommen um in Ruhe nachzudenken. Über vergangene Zeiten... über ihren Mann... warum er weg ist... warum er einfach gegangen ist.
    Viele Fragen fliegen durch ihren Kopf... unbeantwortete Fragen.
    Hatte er eine andere?... War er bereits... tot?...
    Sofort schüttelte sie den Kopf...
    So leicht lässt er sich nicht unterkriegen... flüstert sie leise zu sich selbst.
    Ihr Blick schweift gen Himmel... verträumt... sehnsüchtig.
    Leicht beißt sie sich auf die Unterlippe... Tränen standen ihr schon in den Augen... doch sie zuckte zusammen, als ein Sklave sie ansprach.
    Herrin?
    Um Himmels Willen... erschreck mich nicht so. sagte Dru, als sie vollkommen aus ihren Gedanken gerissen wurde und den Sklaven anblickte.
    Der Sklave verneigte sich entschuldigend... Verzeiht, meine Herrin... Das wollte ich Keinenfalls... Doch ist Besuch für euch eingetroffen.
    So? fragte sie nach. Wer ist es denn?
    Sein Name ist Sextus Pompeius Antipater... sprach der Sklave, nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte.
    Dru überlegte kurz... blickte für einen Moment seitlich zu Boden. Dieser Name... Ein Pompeia... Sie kannte ihn nicht. Dann sah sie nach wenigen Sekunden den Sklaven wieder an. Nun geleite ihn zu mir. Bring danach bitte Wein und Obst.
    Der Sklave nickte und verschwand sofort wieder aus dem Garten hinein ins Haus. Sanft strich Dru sich die Kleidung zurecht.


    Der Sklave, den Dru im Gang stehen sehen konnte, sprach zu jemandem, den sie wiederum nicht sehen konnte...

  • Eine Frau stand vor ihm, schön, weiblich, er war sich nicht sicher, ganz und gar nicht, doch als er ihre Augen sah wusste Antipater das diese Frau eine Frau Ishtars war. Kriegerisch, tapfer und lieblich, ja, diese Frau hatte geboren, der Erde einen Knaben geschenkt, durch sie, durch seine Göttin. Er hätte nicht sagen können warum er es wusste, hatte auch diese Frau ein dunkles Schicksal? Wie seine Göttin? War in der Unterwelt gefangengesetzt gewesen? Vertrat sie ihr Gefährte nun dort? Würde er auferstehen und die heilige Hochzeit feiern? Momente vergingen und er blickte sie an, einfach nur so. Lächelnd, als wollte er sich dieses Bild einer stolzen Frau, von der er so gar nichts wusste ins Herz Brennen. Momente vergingen wie Jahre, er musste das Wort erheben


    "Frau Babels..." begann er und hätte sich ob diesen Unfugs sogleich ohrfeigen können doch war es sein Wunsch es wäre so


    "...ich bringe Nachricht aus Tylus."

  • Genaustens spürte Dru den Blick des älteren Mannes. Nur kurz betrachtet sie den Fremden von unten bis oben... konnte jedoch nichts Außergewöhnliches feststellen. Langsam schlug die ein Bein über das andere, da sie ja immernoch auf der Bank saß.
    So teilt mir die Nachricht mit... Pompeius Antipater. sprach sie. Erwartungsvoll sah sie ihn an...
    Was könnte das nur für eine Nachricht sein?

  • Als sie ihre Beine übereinander schlug biss sich Antipater kurz auf die Unterlippe und unterdrückte somit Gefühle die über ein reines taxiert werden hinausgingen, sah sich um, fand sie allein und näherte sich um leiser sprechen zu können.


    "Ich traf dort den Bürger Sextus Servilius...."


    Hoffend, der Name würde alles erklären schwieg er einen weiteren Moment und wünschte bereit zu stehen, sollte sie es verstehen. Er würde sie fangen und weich betten, das schwor er sich, auch wenn es nicht an der Zeit war seiner Göttin zu huldigen.

  • Sextus Servilius? fragte sie nach.
    Den Namen kannte sie genauso wenig, wie den Namen des Fremden, jener welcher vor ihr steht.
    Irgendwie fühlte sie sich so, als würde der Fremde sie mit seinen Blicken förmlich ausziehen...
    Doch dann fasste sie sich ein Herz... rutschte auf der Bank ein Stück zur Seite, um Platz zu schaffen für den Fremden und deutete noch mit einer Handbewegung auf den Platz neben sich damit er sich setzen möge.

  • Dankbar nahm Antipater und setzte sich neben sie


    "Man hat es euch nicht erzählt? Sie haben alle geschwiegen? Es ist kaum vorzustellen, doch ihr wisst tatsächlich nicht welch Schicksal euer Mann..." nun stockte er wieder kurz


    "Er war ein Zwilling, Spurius uns Sextus Sulla. Ihr müsst es doch wissen!?"

  • Schockiert darüber, dass gerade dieser Fremde ihren Mann kannte...
    Aber das war auch irgendwie offensichtlich.
    Ihr Mann war in ganz Roma wahrscheinlich bekannt.
    Sie wusste wirklich nicht, dass gerade ihr Mann einen Zwilling hatte... Fragend blickte sie den Fremden an.
    Ich... wusste es... all die Jahre nicht.
    All die Jahre in denen ich mit Sulla... verheiratet war.
    Wo ist er?
    Wisst ihr es?

    Vielleicht würde sie jetzt endlich einige Antworten auf ein paar Fragen bekommen...
    Ihre Hände ballte sie zu Fäusten... leicht biss sie sich auf die Unterlippe und erneut standen Tränen in ihren Augen.

  • "Ich weiss nicht wie ich es ..."


    Seine Hand nahm ihre als wären sie schon lange bekannt und sein Herz schlug ob des Schmerzes dieser Frau wie wild. Konnte er es besser schnell oder langsam, hart oder umschweigig aber auf alle Fälle schmerzlich sagen?

  • Dru ahnte bereits das Schlimmste.
    Die Hand des Fremden drückte sie... ihr Herz schmerzte, bei dem Gedanken ihren geliebten Mann nun entgültig verloren zu haben.
    Sie wünscht sich so sehr bei ihm zu sein... kaum mehr hält sie es ohne ihn aus.
    Einige Tränen flossen bereits an ihren Wangen in kleinen Rinnsalen hinab. Schweigen kehrte ein...

  • "Ihr werdet alle Kraft unserer Göttin brauchen denn meine Kunde ist keine Gute denn euer Mann schiffte sich von Brundisium ein und ward nicht mehr gesehen. Damit meine ich den, der euch einst zum ..." wieder schluckte Antipater


    "...zum Weibe nahm. Das mag jetzt fast zwei Jahre her sein. Sein Bruder dagegen..."

  • "Sextus hatte zu dieser Zeit in Tylus gelebt und übernahm dann die Verplichtungen seines Bruders der damals Quaestor war. Beide hielten euch für tod, so erzählte er mir."

  • "Und so war es dann Sextus Servilius der heimkehrte, dem Volk diente, eure Widerkehr mit Lachen und Weinen, Argen und Bangen feierte, euren Reizen erlag was ich...." er sah sie mit fast religiöser Inbrunst an


    "Habt ihr erneut geboren? Der samtene Teint eurer makellosen Haut sagt es meinem Herzen"

  • Dru weiß derzeit nicht, was sie dazu sagen soll... noch was sie darüber denken soll.
    Langsam lässt sie die Hand des Pompeias los... fährt sich dann mit beiden Händen in die Haare und vergräbt sie darin.
    Tränen tropfen von ihren Wangen hinunter auf ihr Kleid...
    Sie versteht all das nicht.
    Das war zu viel auf einmal für sie.

  • Sanft, zärtlich ja fast väterlich streichelte er über ihr Haar und schwieg einen Moment bis er schließlich flüsterte


    "Weine ruhig, lass es heraus, schrei und kratz, versenk es nicht in Dir sondern Lebe. Auch ich erlitt einst furchtbares und fand meine Kraft erst durch gelebte Trauer und meine Religion wieder." leise begann er zu beten


    "Den Mann läßt sie für die Frau sich schmücken
    Die Frau läßt sie für den Mann sich schmücken
    Sie reizt die Ehefrau gegen den Gatten auf
    treibt den Gatten in ferne Lande
    Schwarz macht sie zu Weiß
    Weiß macht sie zu Schwarz
    Zu der, die voller Lust ist, tritt sie
    Zu der, die ein Trauergewand trägt, tritt sie."


    Immer noch streichelte er ihr Haar, seine Stimme klang liebevoll und beruhigend

  • Immer mehr bricht Dru in Tränen aus... warum hatte Sulla... das nur getan? Warum nur? Sie versteht all das nicht... Hastig legt sie ihre Arme um Antipater... weint sich an seiner Schulter aus.

  • Er nahm sie in den Arm, fester, fast väterlich wie es doch kein Vater täte, eher wie ein Gläubiger der es nicht ertragen kann dass die Kinder seiner Göttin leiden.


    "Willst Du weg von hier? Du kannst im Tempel sein, oder in der Casa Pompeia. Solange Du willst, ohne Fragen und ohne Bedingungen. Mit Raum für Dich und das Kind."


    er hoffte sehr, dass die Ehrlichkeit seiner Worte klar wurde, denn trotz aller überströmenden Weiblichkeit die ihn von der ersten Sekunde an verzauberte hätte er doch das Leid dieses Weibes nie ausgenutzt.

  • Weg von hier? Niemals... Ich... kann Curio nicht alleine lassen. flüstert sie leis', als sie sich wenigstens wieder etwas beruhigt hatte.
    Sie hatte es Curio versprochen, hier zu bleiben... da kann sie jetzt ja nicht einfach gehen.

  • Da Curio wohl offensichtlich sein Vorgesetzter war dachte Antipater kurz nach und kraulte dabei ihren Nacken während er nur "Das verstehe ich natürlich...." flüsterte


    "Doch Du sollst immer wissen wo Du hinkannst wenn Dich die Erinnerung überfällt. Ishtar liebt Dich, meine Schwester..."

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