• Deandra blickte Aitzane fest in die Augen, fast kam es ihr so vor, als durchdringe sie ihr Blick. Sie hielt ihm stand und sagte: "Ich verstehe. So werde ich es machen.
    Ja, ich werde jederzeit für Rom bereit sein.
    Frei nehmen? Danke!", sie setzte ein breites Lächeln auf. Dann meinte sie: "Ich gehe einfach einmal die Stadt erkunden. Keine Sorge, ich werde mich schon zurechtfinden."

  • Den Beginn der Saturnalien hatte ich in Rom verbracht – das war bereits zur Tradition geworden. Nachdem ich aber alle Wege – den Kleiderkauf für Aintzane und die Ausbildung für meinen Sklaven geregelt hatte, zog es mich wieder nach Mantua zurück. Ich musste nach den Saturnalien unbedingt das Training der Wagenlenker und Pferde forcieren, wenn die nächsten Spiele erfolgreich für die Aurata ablaufen sollten.


    Gleich am ersten Tag nach meiner Ankunft meldete mir Samira die Ankunft einer Claudia und da ich bisher weder in Rom noch in Mantua jemanden aus der Familie getroffen hatte, dachte ich, es sei langsam an der Zeit, einmal damit anzufangen. Ich begab mich also ins Tablinum.


    „Salve und Io Saturnalia! Ich bin Claudia Aureliana Deandra und wohne erst kurzem in diesem Haus“, stellte ich mich zunächst vor, denn ob die junge Claudia hier auch zum ersten Male weilte oder ständige Bewohnerin war, wusste ich ja nicht zu sagen.

  • Sie schaute auf als die Frau das Zimmer betrat, sie kannte sie nicht, aber wen kannte sie schon groß hier, so freute sie sich endlich jemanden aus der Familie zu treffen und erhob ihre Stimme grüßend


    Salve, ich bin Claudia Dolabella, Tochter des Lucius Claudius Marcellus ich kam gerade erst an und hoffte meinen Vater hier anzutreffen Es freut mich Euch kennenzulernen, wollt Ihr mir nicht Gesellschaft leisten beim Essen?

  • Ich lächelte wegen der freundlichen Begrüßung, nickte zustimmend und strebte sogleich einer Gruppe von Korbsesseln zu.


    „Freut mich, Dolabella“, sagte ich, während ich Platz nahm. „Eine Kleinigkeit zu Essen, wäre nicht schlecht, es ist an der Zeit.“ Ich winkte zunächst einer Sklavin, die das Einschenken der Getränke übernehmen sollte. „Für mich Wasser“, entschied ich, bevor ich mich erneut Dolabella zuwandte.


    „Du sagst, du bist Marcellus’ Tochter? Hmhm.“ Ich schmunzelte, wusste ich doch in der Theorie genau, wer mit wem und wie verwandt war, nur eben getroffen hatte ich bisher noch niemanden. „Weißt du, was lustig ist? Du siehst jünger aus als ich, aber eigentlich bist du meine Tante.“


    Ich lachte, nahm einen Schluck Wasser und fuhr fort:


    „Mein Vater ist Claudius Vesuvianus. Er ist der älteste Sohn von Marcellus’ großem Bruder Macrinuis. Ich bin allerdings nur adoptiert.“


    Eine winzige Neigung des Kopfes deutete an, dass dies zwar mein eigener Wunsch gewesen, aber noch alles zu frisch war, um bereits verdaut zu sein.


    „Dein Vater lebt meines Wissens fast ausschließlich in Rom. Er leistet gerade die Quaestur im Cursus Honorum ab.“

  • Nun, wenn das so ist dann ist es doch klar , warum ich jünger bin als Du spielt sie auf die Adoption an, Ich wollte mal ein wenig mehr Familie kennenlernen, bislang war ich aus Roma nicht groß raus, es ist meine erste Reise hier
    Sie bestellte ebenfalls ein Wasser und einen kleinen Imbiss.
    Und Du bist erst seit kurzem hier in diesem Haus? darf ich fragen wo Du zuvor lebtest`?
    Sie stellt die Beine seitwärts und beugt sich etwas vor zu Deandra, ihr Aufmerksamkeit und Interesse zollend...

  • Während Dolabella sprach, schüttete ich etwas Wein auf den Boden, denn mein Getränk, das Wasser, konnte ich unmöglich den Göttern zumuten. Als sie nochmals den Altersunterschied erwähnte, schüttelte ich lächelnd den Kopf.


    „Nein, so ganz klar ist das nicht, denn mein Vater ist dein Cousin, was ja für eine altersmäßige Vergleichbarkeit sprechen sollte, und adoptieren kann er nur dann eine Tochter, wenn er auch annähernd ihr leiblicher Vater sein könnte. Aber bei der Vielzahl an Kindern macht es schon etwas aus, ob man Erstgeborener oder Letztgeborene ist.“


    Sodann ließ ich mir ein paar Happen des inzwischen beigebrachten Imbisses darreichen. Ich zupfte an dem Brotstückchen herum, als ihr weiter zuhörte.


    „Ich habe sowohl in Rom als auch in Mantua in unmittelbarer Nähe der Claudier gewohnt“, antwortete ich lächelnd, aber auch mit etwas Wehmut. „Die Villa Aurelia steht, wie die Villa Claudia, stets im besten Wohnviertel. Mein Vater ist mit meinem langjährigen Adotivvater befreundet, sie haben lange in derselben Legion gedient.“


    Es war schwierig „mein Vater“ auf den jeweils richtigen zu beziehen, denn Vesuvianus war seit kurzem rechtlich mein Vater, aber Antoninus war es mein ganzes bisheriges Leben lang, bis dieses vor kurzem auf meinen Wunsch hin eine Wendung nahm.


    „Ich habe deinen Vater noch nie persönlich getroffen“, gab ich leise zu. „Wie ist er so?“

  • Oh mein Vater...wie er so ist... spricht sie mehr zu sich selbst und macht eine längere Pause ehe sie weiterredet
    Er ist ein sehr gelehrter Mensch, sein Wissen ist groß und allumfassend deutlich erkennt man den Stolz in ihren Worten und auf ihr gesicht legt sich deutlich Wärme und Liebe
    Er reiste immer sehr viel, so wie auch jetzt, er wollte an seine Wurzeln zurück, ich dachte deswegen könne ich ihn auch hier treffen wieder macht sie eine Pause und schaut deandra fast argwöhnisch an, als überlege sie was sie dieser erzählen kann und was nicht...
    Ich wuchs in Achaia auf, wo der Hauptsitz unserer Familie ist und jetzt wieder eine Pause, dann hebt sie den Kopf udn sieht Deandra fest in die Augen folgte ich ihm um ebenfalls meine Wurzeln zu finden und kennenzulernen
    sie sagt das so als wäre nun keine Frage mehr offen, dann lehnt sie sich zurück , die Müdigkeit nach der langen Reise scheint die Oberhand zu gewinnen und ihr Recht zu fordern..

  • Mein Interesse war groß, als ich den Ausführungen lauschte, kannte ich bisher doch noch keinen Claudier persönlich. Die Schilderung erinnerte mich an meinen Vater, an die Onkels und Cousins, die mich über Jahre umgeben hatten.


    ‚Vielleicht ist der Unterschied zwischen ihnen und meiner neuen Familie kleiner als ich dachte. Ganz sicher sind sie sich ähnlich – es sind ja auch Patrizier. Allerdings, Stopp. Da gibt es auch Patrizier, die alles andere als ehrbar in meinen Augen sind: Die Tiberier zum Beispiel.’


    Kurzfristig versank ich ins Grübeln, blickte dann aber wieder auf. Es gab keinen Anlass zur Sorge, denn die Claudier waren traditionell und ehrbar wie die Aurelier, das wusste ich doch. Ich atmete einmal tief durch. Es war nur die Ungewissheit, die mich peinigte, und der ich Abhilfe schaffen musste.


    „Wenn du möchtest, dann begleite ich dich nach Rom. Dein Vater ist mein Großonkel und ich würde ihn gerne kennen lernen. Zunächst aber möchte ich meinen Vater treffen, der in Mantua stationiert ist. Wenn es dir recht ist, dann stelle ich dich ihm vor.“


    Vesuvianus war der Einzige, den ich bereits kannte, obwohl ‚kennen’ nicht der richtige Ausdruck war. Er war mir von Angesicht bekannt, die einzige Begegnung lag Jahre zurück. Ja, ich war aufgeregt. Mein Blick lag fragend auf Dolabella.

  • Sie überlegte einen Augenblick, sollte sie wirklich schon sobald wieedr weiterreisen..jetzt da sie doch kaum hier angekommen war? Vielleicht würde sie nie wieder hierher zurückkehren wenn ihr Vater ersteinmal.... sie brach ihren eigenen Gedanken ab und schaute offen und freundlich auf Deandra.


    Sehr gerne möchte ich Deinen Vater kennenlernen....und mit der Weiterreise nach Rom, das kann ich dann ja immer noch entscheiden. Vielleicht wäre es gut zusammen dorthin zu fahren, nur im Moment, Du wirst verstehen bin ich erschöpft und möchte ersteinmal ausruhen
    Sie sah sich nach der Dienerin um, hatte die nicht was von einem Zimmer gesagt? Zu dumm hatte sie doch deren Namen vergessen.Ihr Blick wandte sich wieder der Verwandten zu aufmerksam und höflich

  • „Ja natürlich, du bist von der Reise müde“, erwiderte ich und schüttelte dabei innerlich den Kopf über mich selbst. Ich hatte die Erschöpfung nicht bemerkt, aber die Worte waren deutlich. Umgehend klatschte ich in die Hände, worauf eine Sklavin herbeieilte.


    „Sie kann dich umgehend zu deinem Zimmer führen, sobald du es wünschst. Ich werde anschließend noch einen Brief an meinen Vater schreiben und anfragen, ob er vielleicht schon morgen Abend der heimischen Villa einen Besuch abstatten würde. Einverstanden?“


    Ich stellte den Teller ab und ließ mir ein Gefäß mit Wasser reichen, um die Hände zu waschen. Während ich an einem weißen Leinentuch die Hände trocknete, schaute ich Dolabella abwartend an.

  • Ihr Blick war mehr als dankbar als sie diese Worte vernahm, noch mehr als wirklich eine Sklavin erschien und Deandra dieser kurze und knappe Anweisungen gab
    Du weißt gar nicht wie dankbar ich Dir bin, ich bin wirklich furchtbar müde ja... dann zögert sie kurz, ganz sicher ist sie sich nicht das sie dem Vater Deandras vielleicht morgen schon begegnen soll, sie weiss nicht wie gut die Kontakte zwischen ihm und ihrem Vater sind , dann seufzt sie einmal tief und sagt
    Ja, schreib den Brief , ich würde mich freuen wenn es sobald als möglich klappt , ihm vorgestellt zu werdenund jetzt wäre schön ich könnte in mein Zimmer wieder ein bezauberndes lächeln auf ihrem Gesicht

  • Mein Nicken wies die Sklavin an, dem Wunsch sofort Folge zu leisten, worauf diese Dolabella anschaute, sich umdrehte und annähernd lautlos bereits Richtung Türe ging.


    „Mein Schreibzeug“, beauftragte ich eine andere Sklavin, die eiligst davonhuschte. Sodann erhob ich mich, um Dolabella zur Tür zu begleiten.


    „Ich wünsche dir eine angenehme Ruhe.“ Mein Blick streifte nochmals über ihr Gesicht und ich lächelte dabei. Das also war das erste Aufeinandertreffen mit einem Mitglied meiner neuen Familie. Dolabella ähnelte meiner Cousine Verina, was Erinnerungen weckte. Vieles war bisher in dieser Familie so wie ich es gewöhnt war und damit zog Ruhe in mein Herz ein.

  • Das wünsche ich Dir auch, es hat mich sehr gefreut Dich kennenzulernen sagt sie leise und folgt dann ohne ein weiteres Wort der Dienerin zur Tür, sie wird viel zum nachdenken haben in dieser Nacht...sehr sehr viel ...aber sie ist müde , so müde ..morgen ist auch noch ein Tag denkt sie beim einschlafen...

  • Am nächsten Tag sieht die Welt ganz anders aus, sie fühlt sich ausgeruht und erholt, schnell ruft sie nach einer Dienerin und nachdem diese ihr bei allen Verrichtungen half und sie angekleidet ist, hüpft sie voll Übermut die Treppe hinunter wieder in das Tablinum um zu frühstücken und in der Hoffnung Deandra oder gar noch andere zu treffen die hier in dem Hause leben.

  • Nach dem Spaziergang auf dem Markt und der merkwürdigen Begegnung mit diesem , wie hies er noch gleich Sextus Pompeius Antipater? , kehrt sie zurück in die Villa und hofft nun am Abend Deandra und ihren Vater kennenzulernen...

  • Zitat

    Original von Claudia Dolabella
    Das wünsche ich Dir auch, es hat mich sehr gefreut Dich kennenzulernen sagt sie leise und folgt dann ohne ein weiteres Wort der Dienerin zur Tür, sie wird viel zum nachdenken haben in dieser Nacht...sehr sehr viel ...aber sie ist müde , so müde ..morgen ist auch noch ein Tag denkt sie beim einschlafen...


    Nachdem Dolabella gegangen war, kehrte ich in das Tablinum zurück. Das Schreibzeug stand, wie gewünscht, bereits auf dem Tisch, sodass ich mich ohne Verzögerung an den Brief setzen konnte. Geschwind fuhr die Feder über das Pergament und wenn die kostbare Tintenfischtinte ausgehen wollte, tippte ich behutsam in das Glas, um neue aufzunehmen.


    Als die Bitte zu Papier gebracht war, ließ ich die Tinte antrocknen, rollte anschließend den Brief zusammen und versiegelte ihn. Auf ein Klatschen hin trat ein Sklave näher, der bislang abseits gestanden hatte.


    „Bring den Brief umgehend in das Kastell, er ist meinem Vater auszuhändigen.“


    Der Sklave hatte längst das Tablinum verlassen, doch ich saß noch immer gedankenverloren da und malte mir aus, wie der morgige Tag ablaufen würde. Hoffentlich hatte mein Vater überhaupt Zeit.

  • Zitat

    Original von Claudia Dolabella
    Nach dem Spaziergang auf dem Markt und der merkwürdigen Begegnung mit diesem , wie hies er noch gleich Sextus Pompeius Antipater? , kehrt sie zurück in die Villa und hofft nun am Abend Deandra und ihren Vater kennenzulernen...


    Der Tag war ereignisvoll gewesen, denn ich hatte mich im Gestüt umgesehen. Einige der Stuten waren tragend, leider nicht alle, aber die mir wichtigen Linien würden Nachwuchs erhalten. Mit durchaus knurrendem Magen, aber vor allem müde kam ich gegen Abend von meinem Zimmer in das Tablinium. Nach einem ausgiebigen Bad hatte ich mich ankleiden und frisieren lassen und nun sah ich der Ankunft meines Vaters gespannt entgegen, aber er war noch nicht eingetroffen, stattdessen wartete Dolabella bereits.


    "Nun, wie war dein Tag?", begrüßte ich sie lächelnd.

  • Sie saß am Tisch und wartete auf ihr Abendessen als sie Deandra eintreten sieht, Freude steht ihr ins Gesicht geschrieben.



    Guten Abend Deandrasehr erholsam war mein Tag, ich war den ganzen Tag hier, habe lange geschlafen gut gegessen und eigenartige Begegnungen auf dem Markt gehabt....
    Wird dein Vater kommen heute? stellt sie sogleich die Frage die sie am meisten interessiert...

  • „Uh, du sprudelst ja förmlich vor Mitteilsamkeit über“, erwiderte ich mit einem noch deutlicheren Lächeln. „Puh, ich muss mich erst einmal setzen, der Tag war für mich eher anstrengend als erholsam.“


    Als ich in Dolabellas Nähe Platz genommen und eine kleine Weile ihr begeistertes Gesicht betrachtet hatte, zuckte ich zunächst ratlos mit der Schulter.


    „Ich weiß nicht, ob er kommen wird, aber ich hoffe es. Bis jetzt habe ich noch keinen gegenteiligen Bescheid, daher möchte ich ungern ohne ihn mit dem Abendmahl beginnen. Vertreiben wir uns doch die Zeit damit, dass du mir von deiner eigenartigen Begegnung erzählst“, schlug ich nun meinerseits begeistert vor und blickte Dolabella äußerst gespannt an.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!