Kaltes klares Wasser

  • Rom war kalt... einfach zu kalt für eine Frau, die in Ägyptus ihre Wurzeln hatte. Die langen Spaziergänge auf den Trajansmärkten mit ihrem Bruder und die Schule... da konnte sie sich schon ein wenig Entspannung gönnen.


    Langsam lies sie ihr Gewand über die Schultern gleiten. Sie gab alles ihrer Sklavin in die Hände, die sich sogleich entfernte.


    Nur ein- zwei Damen waren in der Therme... Minervina glitt langsam in das Becken und tauchte ihren Kopf unter. So entspannt war sie seit Wochen nicht mehr gewesen.


    Den Göttern sei Dank gab es diese Inseln der körperlichen Erholung hier in Rom...

  • Leontia stand noch am Rande des Beckens, und tauchte zögerlich die große Zehe ein, während ihre Cousine schon untertauchte. „Ist es nicht zu kalt?“ fragte sie, während sie ihren Blick durch die Therme schweifen ließ, und die Badebekleidung der anderen Besucherinnen musterte. Sie hatte nämlich Bedenken, ob ihre Badesachen - obgleich dieser Schnitt im Ravenna der letzte Schrei war - in Rom nicht vielleicht zu provinziell wirkten. Doch der Rundblick beruhigte sie in dieser Hinsicht.


    So fasste sie sich ein Herz, und folgte Minervina in das Becken. „Herrlich.... genau das richtige jetzt.“ seufzte sie, und ließ sich vom Wasser treiben. Ihr Haar wogte schwarz auf der Wasseroberfläche. „Meine Reise war doch sehr beschwerlich, und das Wetter ganz furchtbar... Aber du bist auch gerade erst eingetroffen, nicht? Mit dem Schiff?“ Neugierig sah sie ihre ältere Cousine an, die sie bisher nur flüchtig kennengelernt hatte.


    „Und nachher müssen wir uns unbedingt noch massieren lassen.“

  • "Ja, ich bin vor ein paar wochen mit dem Schiff hier gelandet. Es war nicht besonders aufregend, eine Schifffahrt wie jede andere. Aber es war schon schwer Ägyptus zu verlassen... Was ist auf deiner Reise vorgefallen, dass sie so beschwehrlich war?"


    Für Minvervina war diese Frau fast wie eine Fremde, obwohl sie ihre Cousine war. Doch das wollte sie ändern...


    ... und Massage hört sich gut an... sehr gut

  • „So weit fort war ich noch nie. Ägyptus soll ja landschaftlich sehr reizvoll sein, habe ich gelesen, und voller Anregungen für einen gebildeten Geist... aber das Klima ist sicher nicht leicht zu ertragen, oder? Was, wenn ich fragen darf, hat dich denn bewogen, hier her zu kommen?“ Leontia schlug kleine Wellen mit den Händen, und beobachtete, wie sie sich über die Wasseroberfläche fortpflanzten. Hoffentlich war sie nicht zu neugierig.


    „Bei mir war es die Idee meines Vaters...“ erzählte sie wenig begeistert. „Papa meint, es wäre gut für mich, an den Festen und den mannigfaltigen Zerstreuungen hier teilzunehmen, mich zu amüsieren...naja... Aber auf die Saturnalien freue ich mich natürlich sehr!“


    „Weißt du, meine Reise, die krankte daran, daß ich die falschen Sklaven mitgenommen hatte. Meine Lieblingssänfte ist aus Ebenholz, und da habe ich mir als Träger natürlich Nubier ausgesucht, weil sie farblich am besten passen. Tja, und diesen Dauerregen haben sie wohl nicht vertragen, plötzlich waren sie fast alle erkältet, und wir kamen nur mehr langsam vorwärts.“


    „Außerdem mußten wir zwischendurch noch einen Umweg machen, weil es ein Gerücht gab, die Straße sei nicht mehr sicher. Raubgieriges Gesindel solle sich dort herumtreiben.“ Sie rümpfte die Nase. „Und mein Custos - er ist recht tüchtig - wollte kein Risiko eingehen. So habe ich glücklicherweise keinen Räuber zu Gesicht bekommen...“

  • Sim-Off:

    Wenn es die Damen nicht stört. :)



    Ob ich je wieder warm wurde?


    Germanien war nass und kalt, interessant ja aber wohl nicht um diese Jahreszeit und Rom?
    Oh Rom war schon um einiges besser aber trotzdem war mir kalt, ich vermisste die wärme Tylus, das kribbeln der Sonnenstrahlen auf meiner Haut, der Wind der vom Meer kommend mir durch das Haar strich.


    Ich ließ meine den Stoff von meinem Körper gleiten und reichte ihn weiter, hilfreiche und fast unsichtbare Hände nahmen ihn und entfernten sich dann.


    Stimmen drangen zu mir aus der Therme und ich sah mich zu erst um, einige Frauen hatten es sich schon bequem gemacht und lagen im warmen Wasser.
    Mit einem grüssenden Nicken glitt auch ich jetzt in das mich wärmende und entspannende wasser.

  • Sie lächtelte zu Leontia.
    Ich würde eher das Wetter in Rom als "nicht leicht zu ertragen" ansehen. Schrecklich, diese Kälte, aber es werden wohl noch bessere Tage kommen.


    Und die Reise nach Rom.. nun ja.. es war zwar mein Wille, da meine Eltern schon verstorben sind, aber eigentlich ist es die Verpflichtung meines Gens gegenüber, die mich in die Hauptstadt trieb.



    Sie zuckte mit den Schultern


    Und hier gibt es nun mal die besten Schulen und wahrscheinlich die besten Männer!!!


    Aber ich habe eine gute Idee... Wir machen einfach nächstes Jahr eine kleine Reise nach Ägypten. Für Unterkunft und Versorgung ist gesorgt und ich werde dir die Schönheiten dieses Landes zeigen! Deine Sklaven lässt du einfach hier, ich nehme meine mit, die wirst du nicht einmal bemerken...


    Apropos Männer... hast du schon welche kennengelernt?


    Im Hintergrund sah sie eine weitere Dame in die Therme kommen.


    Ich grüße euch! Dar ich fragen wer ihr seid?

  • Zitat

    Original von Flavia Minervina


    Ich grüße euch! Darf ich fragen wer ihr seid?


    Ich sehe die beiden an und drehe mich zu ihnen.


    „Salve, entschuldigt das ich etwas von eurem Gespräch mitbekam.“


    Ich lachte.


    „Wie recht ihr nur habt mit dem Wetter hier. Ich bin Amessis Vistilla, auch ich stamme nicht aus diesem kalten Rom sondern aus Tylus. Doch glaubt mir, Rom ist nichts gegen das kalte Germaninnen, ich bin gerade von dort zurückgekommen."

  • Hm... Germanien... leider war ich noch nie dort... welche Schätze verbirgt dein Land?


    Sie blickte zu ihrer Cousine


    Das ist meine Cousine Flavia Leontia und mein Name lautet Flavia Minervina.

  • Ein sanftes lächeln huscht mir über das Gesicht.


    "Schätze? was für Schätze meint ihr? Flavia Minervina"


    Ich wende mich dem anderen Mädchen zu.


    "Salve, Flavia Leontia, seit ihr auch aus einem freundlicherem Land, was die wärme betrift?

  • Nun ja... Die Provinz Ägyptus wird auch die Kornkammer genannt... aber auch der Kulturreichtum und die Schönheit, der Wechsel aus Wüste und dem Nildelta, sind, wie soll ich sagen, legendär...
    Da ich noch sehr unwissend bezüglich der Geographie unseres Imperiums bin erlaubt mir diese Frage.


    Eigentlich wollte sich Minervina nicht mit geographischen Themen herumschlagen, viel mehr war sie am Klatsch und Tratsch interessiert... Diese Gespräche, nämlich keine über Religion, Politik oder die Verpflichtungen der Gens gegenüber, hatten ihr sehr gefehlt.


    Seit wann weilt ihr in Rom?

  • Ich komm von noch etwas weiter weg, Babylonisch.

    Ich weiß wovon ihr sprecht. Die Schönheit der Wüste kann nur jemand preisen der sie gesehen hat.


    Wir gehören nicht zu eurem Imperium, haben unsere eige Kultur, doch Rom hat seine großen Arme weit ausgestreckt, so das sein Leben nicht an uns vorbei geht.


    Ich bin erst sehr kurz in dieser doch aufregenden Stadt.

  • Ach, dann seit Ihr keine Bürgerin des römischen Imperiums?


    Interessiert blickte sie Vistilia an...


    Was hat dich dann nach Rom geführt, schließlich ist das kein Katzensprung...? Lediglich sein Ruf, die Suche nach einem Mann oder die Bildung?

  • Ich muss lachen als ich höre das sie ins Du fällt, aber es stört mich nicht.


    "Ja ein Ruf kann man es nenne, der Ruf meiner Göttin war es die mich hier her befahl. Und die mich dann auch gleich ins kalte Germaninnen schickte.
    Ich werde in ein paar Tagen die neue Kopta meiner Göttin Ishta sein, sie hier in Rom vertreten. Wie gesagt, Rom breitet seine starken Arme weit aus.

  • Sie lächelte, das mit dem "Du" war gewollt, und ihre Gesprächspartnerin schien es anzunehmen.


    "Hm... ich bekam eine Einladung einem Ritus der Ishta beizuwohnen. Du bist also die neue Kopta? Isthta ist mir ein Begriff... kennt ihr ich denke er heisst Sextus Pompeius Antipater? Er schickte mir diesen Brief.

  • Ich sah sie freundlich an.


    "Ja, ich kenne ihn sehr gut, noch aus meiner Heimat. Er ist hier mein Initiate Amabilis und mir eine große Hilfe.
    Das er dich zu einem Ritus eingeladen hat, glaube ich kaum, wobei es ihm bestimmt Spaß machen würde dich darin einzuweihen, er wird dich zu meiner Einweihung als Kopta eingeladen haben.


    Ein schmunzeln liegt mir auf dem Gesicht


    "Wenn du bei den Rieten teilnehmen willst, spricht natürlich auch da nichts dagegen."


  • Leontia nickte verständig, als Minervina von den familiären Verpflichtungen sprach, und von den guten Schulen.
    „Eine Reise nach Ägypten! Oh, das wäre ganz wunderbar!“ Ein freudiges Lächeln belebte ihr mamorblasses Gesicht. „Mein Vetter Aristides hat immer so viel von diesem Land geschwärmt. Und ich würde für mein Leben gerne einmal das berühmte Museion besuchen...“ Doch dann seufzte sie leise, mit verhaltener Resignation. „Aber wie ich Papa kenne, wird er es nicht erlauben...“


    „Männer? Nein, mir wurde bisher noch keiner vorgestellt.“ Sie dämpfte die Stimme, und vertraute ihrer Cousine flüsternd an: „Und darüber bin ich nicht unbedingt unglücklich. Mein Verlobter, mußt du wissen -“ Aber dann schwieg sie doch lieber, stützte die Arme auf den Beckenrand, und ließ sich von warmen Wasser wohlig umschmeicheln. Mit einem höflichen Lächeln neigte sie leicht den Kopf, als Minervina sie Amessis vorstellte.



    „Ich stamme aus Ravenna,“ antwortete Leontia, und spürte etwas Neid auf die weiten Reisen der beiden anderen Frauen in sich aufsteigen. „eine schöne Lagunenstadt mit bedeutender Kriegsflotte.“, erklärte sie weiter, mit dem plötzlichen Impuls, ihre Heimatstadt in Schutz zu nehmen. Neugierig, aber nicht zu aufdringlich, betrachtete sie Amessis Vistilla. Babylonisch. Wie exotisch!


    Zitat

    Original von Amessis Vistilia


    "Ja ein Ruf kann man es nenne, der Ruf meiner Göttin war es die mich hier her befahl. Und die mich dann auch gleich ins kalte Germaninnen schickte.
    Ich werde in ein paar Tagen die neue Kopta meiner Göttin Ishta sein, sie hier in Rom vertreten. Wie gesagt, Rom breitet seine starken Arme weit aus.


    „Ischtar?“ Leontias Augen wurden groß. Gelinde schockiert sah sie Amessis an, und dann auch Minervina, als diese von einer Einladung sprach. „Ist das nicht... - Ich habe darüber gelesen, bei Herodot, glaube ich... Ist das nicht ein sehr, wie soll ich sagen ... körperlicher.... Kult?“ Die Röte stieg ihr in die Wangen, und verlegen, solche Dinge auch nur anzudeuten, wickelte sie sich eine nasse schwarze Strähne fest um den Finger. Aber vielleicht irrte sie sich ja auch. Die Zeiten Herodots waren schließlich schon lange vorüber.

  • Zitat

    Original von Flavia Leontia
    „Ich stamme aus Ravenna,“ „eine schöne Lagunenstadt mit bedeutender Kriegsflotte.“,


    Ist das nicht... - Ich habe darüber gelesen, bei Herodot, glaube ich... Ist das nicht ein sehr, wie soll ich sagen ... körperlicher.... Kult?“[/COLOR]



    "Ravenna, bestimmt eine wunderschöne Stadt, am Meer, versteckt und friedlich. Genau das richtige für ein junges Mädchen um…"


    Ein lächeln huscht über mein Gesicht.


    "…Venus und Amor zu begegnen. Ishtar ist eine Göttin wie eure Venus, die Göttin der Liebe, des Verlangens und der Hingabe, ja unsere Riten sind sehr alt, älter als selbst die Götter. Wir dienen unserer Göttin, mit dem Herzen und auch mit unserem Leib“

  • Skeptisch hob Leontia eine Augenbraue. „Eure Riten sind älter als eure Götter? Dient denn der Ritus nicht eben ihrer Verehrung? Wie ist es denn möglich, daß er bereits war, bevor die so zu ehrenden Wesenheiten in die Welt traten? Hätte er da anfangs nicht jeden Sinnes entbehrt?“ Sie lächelte, wenn auch reserviert, um die Schärfe der Frage abzumildern, und fragte, mit ehrlichem Interesse weiter. „Dann glaubst du nicht, daß die Götter ewig sind?“ Ob ihr Unverständnis vielleicht daran lag, daß Amessis Vistilla als Orientalin eine ganz andere Auffassung von der Zeit hatte?


    „Natürlich liegt es mir fern, die segenbringende Macht der Venus zu leugnen.“ Sie wippte mit den Füßen, sah über die Wasseroberfläche hinweg, und erfreute sich an den vielen schimmernden und ineinander verfließenden Blautönen. „Doch noch lieber würde ich dem Eros begegnen, dem Hohen Eros, meine ich, dem reinen Einklang der Seelen, der um so vieles edler ist als die Liebe auf ... körperlicher... Basis.“ Zudem wäre sie gerne Vestalin geworden, aber sie scheute sich, das in dieser Runde verlauten zu lassen.


    „Und, ohne dir zu nahe treten zu wollen, werte Amessis... wir Römer sind ein Volk der Klarheit und der alten Tugenden, ein Volk, das durch Anspruchslosigkeit und Härte gegenüber uns selbst so, ‚starke Arme‘, wie du es nennst, erlangt hat. Ich denke, die Verherrlichung solch leiblicher Freuden würde uns ausgesprochen schlecht zu Gesicht stehen.“

  • Ach, natürlich meinte ich deine Einweihung zur Kopta.. Ein so körperlicher Kult ist mir untersagt, muss ich ja als Jungfrau in die Ehe gehen.


    Minervina hatte gelernt ganz normal mit ihrer Sexualität umzugehen, was sehr einfach war, denn sie hatte ein fast vorbestimmtes Leben durch ihr Gens.


    Eigentlich würde ich gerne zu dem Ritus gehen nur weiss ich nicht ob es mir erlaubt wird. Ich bin sehr offen wenn es um das kennenlernen neuer Riten geht... Denn nur durch das lernen anderer Riten und Religionen weiss man die eigene zu schätzen. Aber ich muss erst meinen Bruder davon überzeugen, dass er mich begleitet.


    Nun.. eigentlich bin ich nicht hier um über Religion, Riten und Kulte zu sprechen, sondern um mich zu entspannen, nämlich Körper und Geist...


    Sie wandte sich zu Leontia


    Hier scheint jeder einen Mann zu haben und nur ich nicht


    Meinte sie scherzhaft


    Erzähl Cousinchen und dann später würde ich sagen, schreiben wir einen Brief an deinen Vater um ihn von unserer Ägyptenidee zu berichten .. was sagst du dazu?

  • Etwas bedauernd hörte Leontia, daß Minervina lieber nicht über dieses Thema diskutieren wollte. Vielleicht fürchtete sie, daß sie sich hier sonst undamenhaft die Köpfe heißreden würden? Ja, da hatte sie wohl recht. Aber trotzdem sah sie noch fragend zu Amessis Vistilla, und war neugierig auf ihre Antwort.


    Minervinas scherzhafte Bemerkung ließ Leontia betreten schweigen. Dann schluckte sie, spielte wieder verlegen mit einer Haarsträhne, und murmelte beiläufig: „Ähm, mein Verlobter ist vor kurzem gestorben.“ Sie sprach nicht gerne darüber. Alle meinten dann, ihr Mitgefühl ausdrücken zu müssen, dabei war Leontia von diesem Verlust kaum erschüttert - eher erleichtert...


    „Ich kannte ihn aber kaum.“ ging sie schnell darüber hinweg. „Unsere Familie hält sicher für uns beide schon die Augen nach guten Partien auf.“ Mit Grauen dachte sie daran, daß sich ihr Vater wohl schon diesbezüglich an Vetter Felix gewandt hatte, lächelte aber gleich wieder erfreut, als Minervina sie Cousinchen nannte.


    „Ja, schreiben wir ihm doch. Dann kann ich auch gleich berichten, daß ich gut angekommen bin. Und ich glaube, Papa wird es gerne sehen, wenn ich mit jemandem so lebenslustigen wie du es bist Umgang pflege. Wir brauchen aber noch jemanden der uns begleiten würde, sonst erlaubt er es garantiert nicht. Wen sollen wir fragen? Aristides, Gracchus? Ach, ich fürchte sie haben alle keine Zeit.“

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!