Kaltes klares Wasser

  • „Oh wie machst du das nur…? Es ist so kalt!“ Dem Vorbild ihrer Cousine folgend, gab Leontia sich einen Ruck und stürzte sich quietschend und japsend schnell in das Becken. Hastig schwamm sie eine Runde, und floh sofort wieder hinaus. Bibbernd wickelte sie sich in ihr Badetuch, setzte sich an den Rand und sah Minervina zu, wie sie unerschrocken dem Element trotzte. „Nein, den Göttern sei Dank! Weißt du, ich glaube wirklich, dass ich zur Vestalin bestimmt bin. Und bei dir ist, wenn ich dich recht verstanden habe, auch noch nichts arrangiert? Hast du denn schon mal über einen Eintritt in den Vesta-Kult nachgedacht?“


    Es wäre sicher schön, überlegte Leontia müßig, sich mit ihrer Cousine gemeinsam dort anzuschließen. Alleine würde sie sicher ihre Familie schmerzlich vermissen. Das tapsende Geräusch von bloßen Füssen auf Stein ließ sie den Kopf wenden. Salambo kam zurück, sie sah bemerkenswert entspannt aus, und hatte in ihrem Schlepptau zwei große und überaus beleibte Männer im Lendenschurz – Eunuchen, wie es schien. „Werte Dominae.“ Die Sklavin senkte kurz den Kopf. „Diese beiden hier haben wahrlich goldene Hände. Ich kann euch ihre Dienste nur wärmstens empfehlen.“ Geschmeidig reckte die Nubierin ihre Schultern, die, von einer feinen Ölschicht bedeckt, goldbraun glänzten.

  • Sie stieg aus dem Wasser. Es hatte sich an ihrem ganzen Körper eine "Ganslhaut" entwickelt und so kuschelte sie sich gleich in ein Handtuch, dass ihr eine Sklavin entgegenstreckte.


    eine Vestalin werden? Nein, ich denke nicht, dass da meine Bestimmung sein soll. Ich kann es dir nicht erklären, aber ich freue mich auf die Ehe, auch wenn ich nicht genau weiss, wie diese aussschauen soll, und vor allem mit wem!


    Sie sah die kommenden Sklaven...


    hm.. eine Massage und blickte wieder zu Leontia aber ich denke dir steht Vestalin besser als mir, meine Liebe ud lächelte sie an.

  • „Ach schade.“ Leontia musste sich eingestehen, dass sie sich ihre Cousine in der Tat nur schwer als Jungfrau der Vesta vorstellen konnte. So kurz sie sie auch nur kannte, hatte Minervina doch den Eindruck einer sehr … lebenshungrigen Frau erweckt. „Tatsächlich? Das freut mich wirklich für dich.“, meinte sie ehrlich, und überlegte, dass ihr lieber Vater mit einer Tochter wie Minervina sicher viel glücklicher dran wäre. „Da magst du recht haben.“, antwortete sie, und ein feines, ein wenig resigniertes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Wir werden sehen, nicht?“


    „Nun, Salambo? Hast du es dir gut gehen lassen?“, neckte sie ihre Sklavin jovial. „Goldene Hände also“, wiederholte sie, und musterte die beiden Eunuchen genau, „da bin ich aber gespannt.“ Durchaus neugierig glitt ihr Blick auch unbefangen über die weder männlich noch weiblich zu nennenden Körperformen der Masseure - da Sklaven in ihren Augen nicht wirklich als Menschen zählten, tat sie sich da keinen Zwang an. Ob diese beiden wohl eher auf eine maskulin-tatkräftige oder eine feminin-empfindsame Weise dachten und fühlten?


    „Welchen von beiden möchtest du?“, fragte sie Minervina zuvorkommend, und erhob sich, damit die Badesklaven sie zu den Massageräumen führen konnten. „Wie ist denn dein Name?“, erkundigte sie sich im Gehen aus einer Laune heraus bei einen der Männer, und formulierte auch gleich energisch ihre Wünsche. „Ich wünsche mit dem Öl der Wasserlilie massiert werden. Verspannt bin ich vor allem“, sie reckte sich und bedeutete eine Stelle zwischen den Schulterblättern, hier. Ihr habt doch hoffentlich Wasserlilienöl da? Im Notfall geht auch Passionsblume. Oder meinetwegen Königskerze. Auf keinen Fall Veilchen! Der Geruch ist mir wahrlich unerträglich.“

  • Minervina legte sich genüßlich auf den Bauch.


    Es ist mir egal welchen du mir zuteilst, ich denken alle sind hervorragend...


    Sie schnüffelte ein wenig und stimmte schließlich Leontia zu... Veilchen war auch nicht ihr Geschmack.


    Leontia, als du jetzt die Wasserlilie erwähnst...


    Ich hatte da eine Geschäftsidee... sie ist streng vertraulich, also bitte nicht weitererzählen... Würdest du ein solches Öl, oder auch Rosenöl kaufen, wenn es angeboten werden würde.


    Ich habe nämlich vor solche Kosmetischen Öle anzubieten, möchte aber zuerst noch ein wenig herumfragen ob es sich auch lohnen würde.


    Sie drehte ihren Kopf zu Leontia und atmete tief durch, als der Sklave begann ihre Schultern sanft zu massieren.

  • „Nun ja. Sicher, insofern es hochwertig ist. Ich benötige ständig eine große Auswahl an Duftölen.“ Je nach Laune, Jahreszeit und Wetter, Gewand und Anlass musste es das passende sein. „Aber ich habe wohl selten eines selber gekauft. Salambo macht das. Sie mischt auch meine Parfums. Sie hat ein Händchen dafür, kennt sich aus, manchmal sammelt sie sogar selber Pflanzen und extrahiert den Duft.“ Ein wenig stolz war Leontia schon, so eine mannigfaltig begabte Ornatrix ihr eigen zu nennen.


    Sie streckte sich auf einer Massagebank aus, und überließ ihren Rücken den kundigen Händen des Masseurs. „Aaah… mmh… ja, genau hier…“ Träge sah sie zu Salambo, die sich dezent im Hintergrund hielt. Dass sie das Lob aber wohl vernommen hatte, war an ihrer strahlenden Miene unschwer abzulesen. „Woher stammen eigentlich meine Duftöle?“, wollte Leontia wissen. „In Ravenna erstehe ich viele von einem syrischen Händler, der sie aus dem Orient einführt, werte Domina.“, antwortete Salambo beflissen. „Hier in Rom habe ich bereits einen einheimischen Kaufmann ausfindig gemacht, der exquisite Blütenextrakte feilbietet. Er führt auch die feinsten Erzeugnisse der gallischen Lavendelblüte.“


    „Ah so.“ Leontia legte die Stirn auf ihre verschränkten Hände. „Hast du auch vor, eigene Duftkreationen zu lancieren?“, fragte sie Minervina interessiert. „In hübschen Fläschchen, und mit einem klangvollen Namen versehen…“ Eigentlich, fiel ihr da ein, könnte sie zu den Saturnalien auch ein paar Duftöle verschenken. „Die aus dem Osten haben oft so blumige Namen, nicht? ‚Zoroasters Ekstase’, oder ‚Blume des Südens’… - Wie wäre es denn mit ‚Vulkanische Glut’, oder mit ‚Das Geheimnis der Helena’.“, scherzte sie amüsiert. „Oder gleich ‚Hauch der Venus’.“


    „Aber eigentlich schickt es sich für unsereins ja nicht, uns in solche Geschäfte zu involvieren.“, meinte sie dann etwas entschuldigend. „Schließlich ist das Handeln und das Schachern um den schnöden Mammon etwas für den Plebs.“

  • Minervina blickte auch zu Salambo.


    Es ist gut eine solche Sklavin zu haben, da hast du recht.


    Sie gab sich wieder ganz ihrer Massage hin. Aber sie war schon so verspannt, dass sie schon ein wenig schmerzen dabei hatte.


    Weisst du... das mit den Duftölen ist noch nicht so ausgearbeitet, vor allem, da mich derjenige, der dafür verantwortlich ist, mich gekonnt ignoriert.


    Wahrscheinlich nimmt er mich nicht ernst, aber so etwas kann er mit irgentwem machen, aber sicher nicht mit einer Flaviern


    Wieder verzo sie leicht als Gesicht, als der Sklave versuchte, die Knoten herauszuarbeiten.


    Es gibt viele Flavierinnen oder andere Patrzierinnen, die sich auch ein wenig aktiv in der Wirtschaft verhalten. Das ist doch garnicht so schlecht

  • „Das ist ja eine Unverschämtheit, das geht doch nicht. Vielleicht musst du ihn bestechen, oder bedrohen, oder so.“ Leontia hatte höchst nebulöse Vorstellungen, wie es wohl im Geschäftleben zugehen mochte. „Ja, sicher… aber…so ein Geschäft, und selbst Geld verdienen…ich weiß nicht…“ Doch sie wollte ihrer Cousine nicht zu nahe treten. „Also für mich wäre das nichts. Ich interessiere mich aber auch überhaupt nicht dafür.“ Sie gab nur immerzu das Geld ihres Vaters aus.


    Seufzend räkelte sie sich unter den Händen des Masseurs. „Hmm…herrlich… nein tiefer… ja da, genau…“ Der Mann massierte einfach wundervoll, kraftvoll und zugleich mit Feingefühl löste er die Verspannungen an ihrem Rücken, lockerte die Schultern, strich sanft die Arme ganz lang…
    Leontia wurde still und genoss. Irgendwann murmelte sie, vor Entspannung schon ganz schläfrig: „Fantastisch…Ist deiner auch so gut? Ich glaube, Eunuchen sind dafür besonders begnadet… ich muß mir wohl auch mal einen kaufen…unbedingt…“

  • Sie verstand Leontia nicht. Aber irgentwie hatte sie recht, eigentlich könnte sie sich auch einfach gehen lassen, einen Mann finden und dessen Geld ausgeben.


    Das Problem ist, dass ich das Geld meines Vaters nicht ausgeben kann.. sie lächelte .. ist dass ich keine habe.. aber irgentwie beweisen will, dass ich es auch alleine schaffen könnte... sie wusste nicht wieso, sie wusste nur dass sie es zumindest probieren wollte.


    Der Eunuch war wirklich wunderbar. Ja der Eunuch ist fantastisch... ich will auch einen, aber ich kann mich einfach nicht entscheiden... und vor allem, wo findet man heute schon noch gute Sklaven?


    Sie versuchte sich zu entspannen, ging ihr aber das bevorstehende Essen durch den Kopf.


    Kennst du Claudia Antonia? Die Frau meines Bruders Gracchus?

  • „Ja, da hast du leider recht, die meisten Sklaven, die nicht aus dem eigenen Haushalt stammen, sind Schlingel und Taugenichtse… aber ich werde mich trotzdem nach einem Eunuchen umsehen, unbedingt.“ Sie nickte bekräftigend, schüttelte dann den Kopf. „Nein, ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen. Es war mir auch leider nicht vergönnt, bei der Hochzeit der beiden dabei zu sein. Aber ich hörte, dass die Claudia eine große Schönheit sein soll. Und von untadeligem Ruf. Nicht zu vergessen den Glanz, der ihrer Familie noch immer anhaftet…“


    Sie dämpfte die Stimme zu einem Flüstern, und fuhr leichthin fort: „…auch wenn sie natürlich längst im Niedergang begriffen sind, und, wie man weiß eine Tendenz zum Wahnsinn und zum Giftmord in der Familie haben. Schließlich waren die letzten Kaiser aus diesem Geschlecht zum einen ein wüster Päderast, dann ein schwachsinniger Pantoffelheld, und zuletzt ein größenwahnsinniger Brandstifter.“ Leontia zuckte lächelnd mit den Schultern, und schloß wieder in normalem Tonfall: „Alles in allem handelt es sich wohl um eine überaus vorteilhafte Verbindung. Ich bin schon sehr gespannt darauf, sie kennenzulernen.“

  • Minervina bildete sich nun auch einen Eunuchen ein. Niemals sollte sie auch nur in die Versuchung geführt werden, eine Affäre oder etwas anderes mit einer "Ware" zu haben...


    Als sie den Nieergang ansprach nickte sie nur zustimmend.. Ja, ich habe davon gehört, aber die Claudier sind sicher hinter den Flaviern die einflussreichsten Patrizier... und die Tiberier... Leider sind die anderen patrizischen Gens nicht sehr auffällig...
    Denn wenn sich da wer mal ins zeug legen würde, dann hätte sie mehr Wahl... aber nein, es sollte wohl nicht sein...


    Verbindung... ja.. nur eine Verbindung... da hast du recht... ich werde auch verbunden werden... aber Gracchus gibt mir ein wenig Freiraum

  • Paulina betrat den Raum. Zwei fette, nur leicht bekleidete Kerle waren bereits damit beschäftigt zwei Damen massierten.


    “Salvete.“


    Sie betrachtete die beiden Frauen kurz, die Masseure etwas länger, machte es sich dann auf einer freien Bank bequem und wartete nun darauf, ebenfalls „bedient“ zu werden. :)

  • Minervina versuchte ein klein wenig aufzublicken...


    Salvete!


    Naja... irgentwie schon komisch hier herinzuplatzen, aber wahrscheinlich hätte sie es nicht anders gemacht...


    Darf ich fragen wer Ihr seit?


    Zwar konnte sie jetzt mit Leontia nicht mehr so reden wie sie wollte und was sie wollte, aber egal.. dafür gab es ja noch die Villa Flavia Felix.

  • Sie blickte mit gespitzten Lippen hinüber.


    “Ich bin Aelia Paulina.“


    Diese Antwort hielt sie für ausreichend, denn schließlich würde doch wohl jeder in Rom den Namen ihrer Familie kennen.




    Sim-Off:

    störe ich?

  • Sim-Off:

    nein nein ;) sonst hätte ich schon was gesagt!!


    eine kurze Überlegung, aber im Schnellen viel ihr niemand aus diesem Gens ein...


    Ahhh.. sei gegrüßt, ich bin Flavia Minervina..


    Sie blickte kurz zu ihrer Cousine... Minervina hatte nichts gegen die Plebejer, aber wusste sie nicht wie Leontia reagieren würde...

  • Mit einem Nicken quittierte sie den Namen ihrer Gesprächspartnerin. Eine Flavierin also, ihr Cousin wäre begeistert! Sie wusste, dass er diesen klammheimlichen Groll auf die Flavier von seinem Vater geerbt hatte, der genau so stur wie er gewesen war. Ihr aber waren die alten Geschichten herzlich egal.
    Neugierig sah sie zu der anderen Frau herüber, die bislang noch nichts gesagt hatte.

  • Gerade wollte Leontia auf Minervinas Worte hin eine boshafte Bemerkung über die Gens Tiberia machen, im Stil von ‚eine Familie wirklich tüchtiger und umtriebiger Parvenus’, als die Ankunft einer weiteren Besucherin dem unbeschwerten Lästern ein Ende setzte. „Salve.“, erwiderte sie in höflichem Tonfall deren Gruß, wobei sie den Kopf etwas von der Massagebank hob und gemessen nickte. „Sehr erfreut. Mein Name ist Flavia Leontia.“


    Dem Eunuchen, der gerade mit seinen großen ölglänzenden Händen erneut nach ihrem Nacken griff, gebot sie mit einer Handbewegung Einhalt. „Das genügt. Ich bin sehr zufrieden.“ Sie blickte kurz zu Salambo, die das als Aufforderung verstand, dem Masseur ein überaus großzügiges Trinkgeld zukommen zu lassen. Der verbeugte sich erfreut und widmete sich dann den Wünschen der neu angekommenen Dame.

  • “Salve. Ich freue mich deine Bekanntschaft zu machen.“


    Sie lupfte ihr Badetuch und entspannte sich, als der Masseur begann seine Arbeit zu tun.


    “Mmmmmh. Ich sollte wirklich häufiger hierher kommen.“


    Der Bursche verstand sein Handwerk und sie genoss es, wie seine kräftigen, öligen Pranken über ihren Nacken strichen und er anschließend anfing, ihren nackten Rücken zu massieren.

  • Minervinas Masseru war ein wenig verwirrt, sollte er jetzt etwa auch Partner wechseln... verärgert über diese Unfähigkeit rümpfte Minervina die Nase.


    Du bleibst schön hier. Dort hinten, genau an dieser Stelle, da wirst du gebraucht.


    Und deutete auf eine Stelle an ihrem Oberschenkel...


    Leontia hast du heute noch etwas vor? wir wollten doch zu den Trajansmärkten gehen und Stoffe ansehen... ähm.. und natürlich kaufen...


    Nicht dass sie das auch noch vergaßen.

  • Ich war seit langem wieder in den Thermen. Die wohlige Wärme tat mir gut und ich konnte mich richtig erholen.


    Von weitem sah ich eine Gruppe von jungen Frauen herumstehen und plaudern. Etwas zögernd trat ich zu ihnen hin und grüsste sie.


    Salvete!


    Die Thermen waren immer noch ein toller Ort um neue Leute kennen zu lernen.

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