„Oh wie machst du das nur…? Es ist so kalt!“ Dem Vorbild ihrer Cousine folgend, gab Leontia sich einen Ruck und stürzte sich quietschend und japsend schnell in das Becken. Hastig schwamm sie eine Runde, und floh sofort wieder hinaus. Bibbernd wickelte sie sich in ihr Badetuch, setzte sich an den Rand und sah Minervina zu, wie sie unerschrocken dem Element trotzte. „Nein, den Göttern sei Dank! Weißt du, ich glaube wirklich, dass ich zur Vestalin bestimmt bin. Und bei dir ist, wenn ich dich recht verstanden habe, auch noch nichts arrangiert? Hast du denn schon mal über einen Eintritt in den Vesta-Kult nachgedacht?“
Es wäre sicher schön, überlegte Leontia müßig, sich mit ihrer Cousine gemeinsam dort anzuschließen. Alleine würde sie sicher ihre Familie schmerzlich vermissen. Das tapsende Geräusch von bloßen Füssen auf Stein ließ sie den Kopf wenden. Salambo kam zurück, sie sah bemerkenswert entspannt aus, und hatte in ihrem Schlepptau zwei große und überaus beleibte Männer im Lendenschurz – Eunuchen, wie es schien. „Werte Dominae.“ Die Sklavin senkte kurz den Kopf. „Diese beiden hier haben wahrlich goldene Hände. Ich kann euch ihre Dienste nur wärmstens empfehlen.“ Geschmeidig reckte die Nubierin ihre Schultern, die, von einer feinen Ölschicht bedeckt, goldbraun glänzten.