• Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    [Blockierte Grafik: http://img353.imageshack.us/img353/7029/sklave1ph0.jpg]


    "Wir sind zur Sicherheit der Herrin hier", sagte Trautwini, als die Tür aufflog und er gefragt wurde, was er denn hier machte. "Aha?" kommentierte er. "Äh, Moment! Ihr geht jetzt? Ist sonst keiner mehr da? Ach. Egal", sagte er und zuckte mit den Schultern. Dann ging er hinein und ließ die drei stehen.


    "Na bestens!", antwortete Charis und winkte Phraates und Marei demonstrativ herbei, damit sie gleich gehen konnten.
    "Ja sicher! Die Herrin hat sogar gesagt, wir sollen jetzt gehen und erst Morgen früh wieder kommen. Aber das ist ja nicht weiter schlimm, denn du bist ja jetzt da! Also, mach´s gut! Bis morgen!"


    Die Makedonierin hatte es plötzlich sehr eilig. Zielstrebig schritt sie zur Tür und erwartete das Gleiche von Phraates und Marei.
    Als sie die Casa verlassen hatte und schon ein Stück gegangen war, hielt sie unerwartet an und wandte sich zu ihren Begleitern um.
    "Tja, also wenn ihr mich fragt, sieht das gewaltig nach Ärger aus! Zum Glück sind wir nicht da, wenn Celerina herausfindet, daß ihr Mann ihr einen Aufpasser geschickt hat!"


    Skeptisch blickte sie noch einmal zurück, bevor sie wieder zu lächeln begann. "He, wo gehen wir hin? Habt ihr Hunger? Wollen wir uns was schönes kaufen? Leute, wir sind reich!", rief sie und hob dabei den Geldbeutel in die Höhe.

  • Was waren das für welche, dachte sich Phraates, als Charis die Tür aufmachte und drei bullige Kerle reinließ. Diese scherten sich gar nicht groß um eine Begrüßung, und Phraates, voller Respekt, ließ die Typen einfach rein. Wenn seine Herrin nun Haue bekommen würde, ihm wäre es egal. Hauptsache, er wäre dann weit weg.
    Er lächelte also einfach nur Charis an, als jene ihren Geldbeutel hochhielt. „Ah, sehr gut. Lukanische Würstchen!“, verlangte der Parther. „Und ja, gehen wir. Schnell. Ganz schnell." Er wurschtelte sich als letzter zur Tür raus und knallte sie demonstrativ zu, um zu symbolisieren, wie wenig ihn das nun anging, was nun in der Casa passieren würde.
    „Also, los, in die Stadt. Am Besten zu Hafen!“, meinte er. „Dort ist das beste Markt in Ostia!“ Vielleicht sogar in ganz Italia. Man sagte, es gäbe dort nichts, was man nicht fände.

  • Es gab keinen Grund mehr, sich Sorgen zu machen! Sie taten genau das, was Celerina ihnen befohlen hatten. Also, warum noch darüber nachdenken? Jetzt waren ja die aurelischen Aufpasser da. Was konnte der Herrin da schon passieren? Und doch, Charis hätte jetzt gerne Mäuschen gespielt, um herauszufinden, was im cubiculum ihrer Herrin vorging. Aber die Verlockungen obsiegten!
    "Na dann, nichts wie los!", sagte sie, nachdem endgültig die Tür mit einem lauten Knall zufiel.



    -->>

  • Chimerion folgte dem Locken der Geliebten und schloss sie in die Arme. Er küsste sie leidenschaftlich, liebkoste diesen schönen weichen Hals.
    "Was ist eigentlich mit den anderen?", fragte er zwischendurch. "Wir sollten das hier geheim halten, oder?" fuhr er dann ein wenig atemlos fort. Ihre Schönheit war in der Tat atemberaubend, das dachte er jeden Tag, wenn er sie ansah.


    Das Klopfen riss ihn in die Wirklichkeit zurück. Noch bevor er sich von Celerina lösen konnte, stand schon einer von Corvinus´Sklaven in der Türe und schaute wie von Iuppiter getroffen drein. Innerlich fluchte Chimerion wegen der Störung, gleichzeitig machte sich ein mulmiges Gefühl breit. Würde dieser Mann seinem Herrn nicht alles erzählen?
    Er stellte sich ein Stück abseits, nachdem er Celerina losgelassen hatte. Alles weitere lag nun in ihren Händen und er beobachtete sie verstohlen aus den Augenwinkeln.

  • "Endlich sind wir allein! Du und ich, mein Orpheus! Wie sehr ich diesen Augenblick herbeigesehnt habe! Die Anderen? Ich habe sie fortgeschickt." Mit seinen kräftigen Armen schloß er mich ein und hielt mich. Leidenschaftliche Küsse folgten, die ich erwiderte und die mich dazu brachten, ihm auf der Stelle die Tunika vom Leib zu reißen. Doch gemach! Wir hatten den Rest des Tages und die ganze Nacht für uns allein Nichts und niemand konnte uns stören.
    "Niemand wird etwas erfahren. Ich habe für alles vorgesorgt." Die Sklaven waren außer Haus und wenn ich wollte, konnte ich die Sklaven auch an den anderen Tagen wegschicken. Auch sonst niemand würde auf die abstruse Idee kommen, uns zu stören. Nicht einmal Marcus, dem es im Traum nicht einfallen würde, mir nach Ostia nachzureisen.
    Voller Hingabe liebkoste ich ihn und wollte ihn langsam zum Bett hinüber lenken. Da klopfte es. Wir beide hielten sofort inne. Und als sich dann auch noch die Tür öffnete, wollte ich vor Wut beinahe platzen. Nur meinem Erstaunen war es zu verdanken, daß dies nicht geschah. Das waren nicht meine Sklaven. Das war Trautwini, einer von Marcus´ custodes!
    Chimerion ließ sofort von mir ab und trat etwas von mir zurück. Ich versuchte meine Haltung wieder zu gewinnen. "Du?! Was willst du hier?" Diese Frage erübrigte sich ja wohl! Ich fragte mich nur, ob Marcus vor der Tür stand und darauf wartete, was sein Sklave ihm gleich vermeldete. Unterdessen pochte mein Herz wie irrsinnig. Ich hatte Angst! Nicht nur um mich, auch um meinen Geliebten, der diese Eskapade mit Sicherheit mit seinem Leben bezahlte. Nein, das durfte nicht sein! Ich setzte alles auf eine Karte und näherte mich bedrohlich dem custos. "Wehe dir, ich erfahre nur ein Wort davon, daß du meinem Mann davon berichtest, was du hier gesehen hast! Glaube mir, dein Tod wird schier endlos sein und voller Schmerzen, sollte nur die kleinste Silbe über deine Lippen kommen! Und glaube mir, in solchen Dingen stehe ich immer zu meinem Wort! Hast du verstanden?" Das sollte deutlich genug sein. Zur Sicherheit schielte ich an Trautwini vorbei, hinaus, um sicher zu gehen, daß Marcus nicht dort stand.

  • [Blockierte Grafik: http://img353.imageshack.us/img353/7029/sklave1ph0.jpg]


    "Ich..." begann Trautwini, sprach aber nicht weiter. Immer wieder sah er zwischen Chimerion und Celerina hin und her. Er war mit der Situation überfordert. Was sollte er jetzt tun? Wenn das der Senator wüsste... Celerina kam nun näher, ihr Gesicht eine einzige Drohung. Doch Trautwini war ein Leibwächter und als solcher des Öfteren konfrontiert mit wurverzerrten Gesichtern und Drohgebärden aller Art. Er setzte einen neutralen Gesichtsausdruck auf und hörte sich an, was die Frau seines Herrn zu sagen hatte. Ganz offensichtlich glaubte sie, dass er nicht alleine hier war. Trautwini musterte erneut Chimerion und schüttelte dann voller Abscheu den Kopf. Sein Blick galt dann wieder Celerina. "Ich habe dich verstanden. Aber ich glaube nicht, dass du dazu berechtigt bist, mich töten zu lassen, Herrin", erwiderte er langsam und mit belegter Stimme. "Das... Das ist Verrat", brachte er hervor.

  • Die anfängliche Unsicherheit bei Chimerion war Wut gewichen. Was hatte dieser Kerl hier zu suchen? Und ganz offensichtlich versuchte er, seiner Herrin zu drohen. Er trat vorsichtig einen Schritt nach vorne und taxierte den Sklaven mit seinen Augen. Gespannt wartete er auf ein Zeichen von Celerina.

  • Keinen Augenblick ließ ich meinen Blick von Trautwini ab. Mir war genau bewußt, welche Konsequenzen es mit sich bringen konnte, wenn dieser Wicht seinen Mund nicht hielt. Daß er seinem Herrn durchaus loyal war, verstand sich von selbst, doch wenn es um sein eigenes Leben ging? Ach ich haßte diese Germanen! Allesamt! Getreu bis in den Tod, pah, daß ich nicht lachte!
    Dann besaß dieser Sklave auch noch die Frechheit, mir zu drohen! Verrat? Wenn ich mich ein bißchen mit meinem Sklaven vergnügte? Na, wenn schon!
    Ich lachte laut auf, um nicht vor Wut zu explodieren. "Aber, aber, wer wird dich denn töten lassen wollen, wo du doch ein so treuer Diener deines Herrn bist! Doch laß dir gesagt sein, das Leben kann voller Überraschungen stecken. Geht es dir heute noch gut, trifft dich morgen vielleicht schon der Schlag. Ich kannte mal einen Sklaven, er war auch so übereifrig wie du, er ist eines Morgens tot umgefallen, nachdem er seinen Puls in sich hineingelöffelt hatte. Schrecklich, nicht?"
    Nebenbei bemerkte ich, wie Chimerion nur darauf wartete, sich auf den Germanen zu stürzen, doch ich hoffte auf die Weitsicht Trautwinis, sich dieses Problems auf anderer Weise zu entledigen.

  • [Blockierte Grafik: http://img353.imageshack.us/img353/7029/sklave1ph0.jpg]


    Trautwini hatte inzwischen einen Blick auf diesen Chimerion geworfen. Er wirkte nicht mehr unsicher, sondern wütend, doch das war ihm gleich. Für ihn stand der Mitsklave noch unter ihm, immerhin gehörte er nur der Frau des Hausherren und nicht selbigem selbst, wie es bei ihm der Fall war. So wandte er sich schnell wieder Celerina zu, die gerade seine doch recht neutralen Worte als Drohung aufgefasst hatte. Trautwini dachte an Prisca und wie viel einfacher es doch war, mit ihr einen Einkaufsbummel zu machen und auf sie aufzupassen. Celerina war da ein gänzlich anderes Kaliber. Da musste man ständig auf der Hut sein, dass man nichts Falsches sagte oder tat, und vor allem musste man für seinen Geschmack viel zu viel nachdenken. So auch jetzt.


    "Schrecklich, jawohl. Ich kannte auch einmal einen Sklaven, dessen Tod ich miterlebt habe. Allerdings war er nicht übereifrig, sondern wusste nur nicht, was gut für ihn war", sagte Trautwini langsam und sah dann zu Chimerion hin. "Weißt du, was gut für dich ist?"

  • Chimerions Kiefer mahlten langsam, als er das Wortgefecht der beiden mitanhören musste. Dieser Trautwini brachte es fertig und drohte unbekümmert. Als er Chimerion ansprach, zuckte dieser die Schultern. Was sollte ihm schon passieren? Er war ohnehin des Todes, wenn seiner Herrin etwas zustieß.
    "Ich weiß es, ganz ohne Zweifel," knurrte er zurück und ließ ihn nach wie vor nicht aus den Augen. Doch er blickte weit weniger girmmig zurück sondern entspannte sich. Hier war nicht der Ort und die Zeit, um über Leben und Sterben zu entscheiden, dafür würde es andere Gelegenheiten geben, mit weniger Zeugen, denn Chimerion vermutete noch andere Sklaven in der Nähe, die mit Trautwini gekommen waren.

  • Laut und deutlich seufzte ich ob des Überflusses an Testosterons um mich herum. Noch ehe die netten Tage in Ostia beginnen konnten, waren sie bereits dem Untergang geweiht. Zumal wohl alles darauf hinauslief, daß sich dieser Trautwini mit meinem Chimerion prügeln wollte, wenn ich nicht eingriff.
    "Bona Dea! Du ermüdest mich! Was glaubst du, wem dein Herr am Ende mehr Glauben schenken wird, seinem Sklaven, der sich wie ein Truthahn aufplustert und sich wichtig tut oder seiner Gemahlin, die ihm treu ergeben ist und lediglich nach etwas Entspannung lechzt." Natürlich bestand weitaus mehr zwischen Chimerion und mehr, als nur der Spaßfaktor. Meine Gefühle für ihn waren echt. Echter jedenfalls, als alles, was ich jemals gefühlt hatte. Aber das ging außer uns beiden niemand etwas an. Das war unser Geheimnis.
    "Nun, dann höre Trautwini, ergebener Sklave meines Gatten, dies ist das Anwesen meiner Familie und ich befehle dir dasselbe auf der Stelle zu verlassen. Richte meinem Mann aus, es geht mir gut und danke ihm in meinem Namen für seine Fürsorge, doch mein eigener Leibwächter ist ausreichend für meine Sicherheit. Und jetzt verschwinde aus meinen Augen, bevor ich mich vergesse!"

  • [Blockierte Grafik: http://img353.imageshack.us/img353/7029/sklave1ph0.jpg]


    Trautwini hatte nicht die Absicht, sich wegen der Frau seines Herrn mit dessen Liebhaber zu prügeln. Es ging ihn nichts an, mit wem sie es trieb oder warum und wann. Doch seinen Herrn ging es etwas an, und er sah keinen Grund, es ihm nicht zu erzählen. Ebensowenig wie er einen Grund sah, der Aufforderung der Flavia nachzukommen. Ihre Worte mochten einer gewissen wahren Tatsache nicht entbehren, aber es ging hier nicht darum. "Du magst die Herrin über dieses Haus sein, doch nicht über mich. Und ich habe meine Befehle und werde mich ganz sicher nicht einschüchtern lassen, domina. Was du tust, in deine Sache, aber ich werde nicht für dich lügen, sondern meinen Befehl befolgen, hier auf dich acht zu geben." Damit nickte Trautwini dem kuriosen Pärchen noch einmal zu, drehte sich steif herum und ließ sie allein, damit sie das tun konnten, was auch immer sie wollten. Er verließ das Haus nicht, denn er sollte Celerina beschützen, und diese Aufgabe fülhrte er wie gewohnt aus.



    Sim-Off:

    Das Thema ist Schnee von gestern, ich würde eigentlich ungern hier weiterschreiben, da alle anderen Geschichten inzwischen viel zu weit fortgeschritten sind, um das Ende dieser hier noch in irgendeiner Weise glaubwürdig einbringen zu können....

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!