• Es in den frühen Morgenstunden des ersten Tages der Saturnalien und in der Villa Tiberia herrschte natürlich schon das ¨übliche Treiben. Es war etwas weniger als sonst, schliesslich waren es die Saturnalien und für die Haussklaven bedeutete dies natürlich das sie gewisse Freiheiten hatten, das ihnen wein von den Herrschaften eingeschenkte werden würde, das sie besseres Essen als sonst bekamen und auch sonst besser behandelt und auch beschenkt wurden.


    Doch wenn man glaubte, das alle Sklaven in diesen Tag einfach nur Faul herumhängen könnte, der irrte. Eine Villa wie diese hielt sich nicht von allein am laufen, und auch wenn die Herrschaften vielleicht den Wein ausschenkten und gar aus dem Keller holten, wer galubte, diese würden sich z.B. in die Niederungen der Heizungsräume begeben, der irrte. Und natürlich mochten sie vielleicht auch den Sklaven das Essen servieren, doch das diese dieses selbst zubereiten würden, war nicht nur unwahrscheinlich, sondern auch eigentlich nicht wünschenswert.


    So hatten die Küchensklaven in den Tagen vor dem Fest schon grosse Platten von kalt zu servierenden Köstlichkeiten vorbereitet, doch gab es noch grosse Mengen an Fisch und Fleisch zu braten und zu kochen. Genau daran dachte Roja, die resulute Herrin der Küche, als sie in ihr Reich trat.


    Doch siec fand nicht die beiden üblichen Sklaven vor, welche sonst schon gelangweilt auf sie warteten. Nein, die Küche schien leer zu sein....


    "Wo sind diese faulen Hunde," grummelte Roja," die sind doch nicht etwas von selbst auf die Idee gekommen, Holz zu holen."


    In diesem Moment bemerkte sie, das jemand gerade dabei war, die Feuer in den Kochstellen zu entzünden. Und dieser stellte sich dabei nicht einmal ungeschickt an. "Was tust du denn..."


    Roja blieb der Mund offenstehen, als sich die Person erhob und umdrehte. Denn statt irgendeines eines Sklaven stand da plötzlich der Hausherr selbst vor ihr.
    "IO Saturnalis, Roja," begrüsste Tiberius Vitamalacus sie freundlich. "Du hast heute frei."

  • Nachdem ich heute früh aufgeweckt wurde begab ich mich in die Küche um mir ein wenig Frühstück abzuholen. Ich hatte irgendwie vergessen, dass das Frühstück wohl noch ein wenig weitergehen würde. Endlich durfte ich mal was essen was lecker ist. Nichts gegen das sonstige essen! Jedoch als ich in die Küche kam war nicht wie gewohnt Roja am Kochen und hatte schon alles feinsäuberlich in Portionen eingeteilt, sondern der Hausherr stand da und bereitete uns Essen. Ich grinste ihn breit an und noch breiter grinste Roja, die spitzbübisch genau beobachtete, wie sich der Patrizier dabei anstellte.

  • Wer glaubte, Tiberius Vitamalacus würde sich bei zubereitung der Speisen ungeschickt anstellen, der irrte. Fast schon scheinbar routiniert machte sich der Hausherr daran, aus Brot, Gemüse und verschiedensten Würsten ein Füllung zu zubereiten. Das Messer in der Hand des Tiberiers fuhr auf und ab, zerkleinerte unmengen an Zutaten, die dann alle in das Innere der zu bratenen Tiere wandern würden.


    Und vielleicht nur weil sie wusste, das der Hausherr es durchaus verstand in der Culina zu arbeiten, hatte sich Roja auch recht bereitwillig aus ihren Reich der Küche vertreiben lassen. Bei jedem anderen hätte sie sich wahrscheinlich gesträubt ihre Küche und ihre guten Messer einfach so aus der Hand zu geben.


    Aus einem Fass holte Tiberius Vitamalacus das erste Wildschwein heraus, und begann das Tier zum braten über dem offenen Feuer vorzubereiten.

  • Als Verres dann am nächsten Tah seinen Dienst antreten wollte, kam er wegen des Frühstückes in die Küche und wunderte sich darüber, dass er seinen Herren hier antraf. Überhaupt schien alles so anders zu sein, hier in der Casa, denn Verres wusste nichts von diesem Feiertag und so starrte er seinen Herren ein wenig ungläubig an und trat hervor und fragte alle in der Küche Anwesendenden:


    »Verzeiht, aber, was ist hier bloss heute los?« Er blickte Ikarus an, dann zu Roja und dann zu seinem Herren. Er kannte eigentlich noch kaum jemanden in dieser Casa. Aber Verres entging nicht das Grinsen der Sklaven und Verres war total verwirrt.
    »Kann ich dir behilflich sein, Tiberius Vitamalacus?« fragte er, ohne eben zu wissen, was heute für ein Tag war. Und sogleich war er zur Stelle, um seinem Herren zu helfen.

  • An einem anderen Tag hätte der hochgewachsene Tiberier wahrscheinlich Verres darauf aufmerksam gemacht, das die korrekte Anrede wohl "Domine" gewesen wäre, aber heute waren die Saturnalien, so begrüsste er ihn nur mit einem freundlichen "Io Saturmalis !"


    Er hatte das erste Wildschwein so weit fertig, das es auf das Feuer kommen konnte und so durchbohrte er das Tier mit einer Eisenstange, an der es über Feuer gehängt werden könnte.


    "Sag nur, du hast auch vergessen, das die Saturnalien sind ? In diesen Tagen ist es doch Tradition, das wir keine Standesunterschiede machen. Du, Ikarus, Roja und alle anderen seid von euren normalen Pflichten entbunden... Und die Herrschaften bedienen euch..."


    Mit einem Grinsen deutete er auf das Wildschwin vor sich.


    "Doch wenn du magst, kannst du mir helfen, diese Tier über das Feuer zu hängen. Alleine ist das etwas schwer.... Und während ich dann das zweite Tier vorbereite, könntest du das erste langsam über dem Feuer drehen."


    Kurz wandte er sich an Ikarus. "Und wenn es dioch nicht stört Ikarus, könntest du uns eine Amphore Wein aus dem Keller holen,.... dann nehmen wir zusammen schon mal einen feinen Schluck auf die Feiertage..."

  • Verres starrte seinen neuen Herren verblüfft an. Seltsam, da er innerte er sich auf der einen Seite an kaum was, dann doch an den militärischen Drill und dann wusste er nichts von diesen Feiertagen, wo die Sklaven von ihren Herrschaften bedient wurden.
    »Oh, ist das so? Ja? nein, ich erinnere mich nicht!« sagte er ehrlich, doch dann trat er hinzu.
    Ein wenig bedröppelt sah er in die Runde, nickte dann nur schweigsam und half Tiberius Vitamalacus, das Wildschwein über das Feuer zu hängen und es anschliessend zu drehen.
    »Solche Feiertage gibt es? Und was ist der Zweck?« fragte er gerade heraus. »Damit wir Sklaven einmal in einen Genuss kommen, der uns einmal im Jahr zu Teil wird und sonst überhaupt nichts an dem ändert, was wir sind? Ich verstehe den Zweck nicht wirklich, muss ich gestehen. Und ... « Er wollte noch etwas sagen, unterliess es aber. Denn anscheinend gefiel den anderen dieses Fest und er wollte nun nicht unfair sein und es in Frage stellen. Schliesslich war er vielleicht noch nicht lange genug Sklave.


    Ups, vielleicht war er wegen seines Unwissens etwas zu direkt.


    Doch in seinem Hirn ratterte es. Hiess dies vielleicht auch, dass man mal als Sklave ungehemmt seine Meinung sagen und Kritik üben durfte? Er zweifelte daran.

  • Verres spürte irgendwie deutlich, dass er wohl zu direkt gewesen und in ein Fettnäpfchen getreten war und etwas kleinlauter schaute er zu Boden und sagte:

    »Tschuldigung ... «


    Er ahnte ja nicht, wie viel dieses Fest vielleicht den anderen Sklaven bedeutete er. Warum konnte er aber auch nicht seinen Mund halten?


    :D

  • Es dauert eine weile bis Tiberius Vitamalacus antwortete. Doch das lag weniger an der Frage seines Sklaven, sondern vielmeht daran, das er dabei war, das zweite Wildschein mit Unmengen der Füllung zustopfen. Dabei beschränkte er sich nicht, den Innenraum zu füllen, er schuff auch dicht unter der Haut Hohlräume, welche er mit der doch recht fetten Fühlung versah. Diese doch recht diffiziele Arbeit hielt ihm davon ab, gleich zu antworten, aber so würde das Fleisch der Tiere schön zart bleiben.


    Erst als er geendet hatte, blickte er auf und stiess das Messer in den Küchentisch. Dann erst wandte er sich Verres zu.


    "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich habe nichts dagegen, wenn du deine Gedanken äusserst, schon gar nicht in diesen Tagen."


    Langsam ging er zu einem Kübel mit Wasser und wusch sich die Hände. Während er dies tat, begann er zu erzählen.


    "Wir feiern in diesen Tagen die Einweihung des Saturntempels auf dem Capitol. Und wir schreiben zumindest in diesen Tagen die Menschenliebe gross und heben eben die Standesunterschiede auf. Ich weis, das wohl jeder Sklave es gerne sähe, wenn dies das das ganze Jahr der Fall wäre, doch so würde unser System nicht mehr funktionieren und Terror und Bürgerkrieg wären die folge...."


    Nachdenklich nahm er ein Tuch und trocknete seine Hände.


    "Verres, du darfst auch nicht vergessen, das auch ein Mann, der in deinen Augen frei ist, dies selten wirklich ist.... Geniesse einfach diese Tage."

  • (Irgendwie schreibt hier niemand mehr, schade ...)


    »Natürlich, wir haben alle ein ähnliches Schicksal, Herr ...« murmelte Verres mit einem leicht ironischen Ton, nur verdrehte er innerlich die Augen. Götter, wie war das arrogant und ... Verres hatte keine Worte dafür.
    »Ich werde es geniessen ...« kam es dann ziemlich gleichgültig über seine Lippen. Am liebsten hätte er gefragt: Wollt ihr mir mir tauschen? Doch er kannte ja die Antwort. Dennoch wollte Verres nun nicht weiter aufmüpfig sein und so stellte er sich gerade hin, bereit für den nächsten Befeh und blickte leicht versonnen zwischen all den Menschen hindurch. Seine Gedanken waren woanders.
    So schlecht ging es ihm hier ja nicht, und doch, eines wusste er: Er wollte seine Flucht planen. Er wollte sich einfach nicht damit abfinden, was er war.


    Und dennoch sah er die Freude der anderen Sklaven und er wusste, dass sie ihn nicht verstehen werden würden und sie ihn hassen würden, dass er so gegen angehen würde.
    Und überhaupt, ihm waren alle Menschen egal, er war auf sich gestellt. Und die Geschenke, die man vielleicht an diesem Tag bekommen würde, auch dies war ihm egal.


    Einmal mehr war ihm klar, das er dieses Leben hasste. Bei Crassus hatte er sich in eine Sklavin verliebt und daraus wurde nichts, sein Frust war also tief in ihm und irgendwie kam er gerade mit nicjts klar. Auch musste er an Nadia denken, die Sklavin, die sich aufgelehnt hatte und die er insgeheim dafür bewunderte, doch er hatte sie nie wieder gesehen. Verres fühlte sich alleine, verraten und verkauft und auch wenn es heute ein anscheinend freundlicher Tag für die Sklaven war, so kam ihm alles nur vor wie Hohn.
    »Ich möchte mich entfernen, wenn ich darf ...« sprach er dann noch einigermaßen gefasst, doch ein geschultes Auge konnte sehen, dass er gerade noch seine Fassung hielt, denn Verres war kurz davor, total zu eskalieren.
    Seine Mimik war alles andere, als entspannt. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und eine Ader trat sichtbar unter seiner Stirn hervor. Er war ausser sich und verwirrt, auch wegen dem, was er noch vor kurzem auf dem Übungsplatz hatte erfahren müssen.


    edid: Erweiteter Inhalt ;)

  • So wirklich gefiel ihm Verres Antwort nicht, anders als die anderen Skalven schien er die Feiertaghe nicht wirklich geniessen zu können. Nun, irgendwie konnte er es auch verstehen, denn nicht zu wissen, wer man war, konnte sehr belastend sein. Aber trotzdem,... er würde Verres im Auge behalten müssen.


    Er nickte nur knapp, damit war Verres entlassen. Er selbst machte sich wieder an die Arbeit. Es gab genug zu tun....

  • Verres merkte, dass er hier irgendwie fehl am Platz war und dass seine Äusserungen unbedacht waren, aber er war schon mächtig verzweifelt. Er kam einfach noch nicht mit seinem neuen Schicksal klar, zumal er sich eben an kaum etwas erinnerte und er den Eindruck hatte, dass er eigentlich etwas anderes war, als ein verfluchter Sklave, den man herum scheuchen konnte, wie es den Herrschaften gefiel.


    Als sein Herr ihn dann entlies, senkte er sogar fast demutsvoll, aber auch entschuldigend seinen Kopf und murmelte ein: »Danke.«


    Und Geschenke waren ihm nicht wichtig in diesem Moment, auch wenn sie eine nette Abwechslung waren, doch dann entfernte er sich aus der Küche und sprach noch leise: »Entschuldige bitte, ich wollte nicht unhöflich sein ... ich ... « Er stammelte etwas unverständliches und verliess dass ein wenig wie ein geschlagener Hund die Küche und begab sich in seine Unterkunft


    Sorry: Edit: neue Unterkunft

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