-Porta und Atrium in den Saturnalien -

  • | Quintus Fabius Vibulanus


    Gemeinsam mit seiner Frau und seiner Tochter betrat Vibulanus die Villa Tiberia durch die offene Pforte. Der Fabier hatte zu diesem saturnalischen Anlass eine rote Tunika mit passendem Pileus gewählt, während seine Frau und seine Tochter zugleich schlichte und elegante Stolen gewählt hatten. Ihnen folgten Begleiter - schwer zu sagen, ob es sich um Sklaven oder Diener handelte. Sie trugen Zweige, die reich mit Süßigkeiten und Keksen behängt waren.


    "Salvete, Tiberii!"


    grüßte er in die Runde und zeigte ein breites Lächeln, das seine Frau aufnahm und ebenfalls grüßte


    "Io Saturnalia!"


    Sie traten näher und stellten sich an den Tisch, an dem die Tiberier Platz genommen hatten.


    "Wie ich sehe, seid ihr bereits am Feiern!"




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  • Durus sah verwundert auf, als die Fabier das Atrium betraten. Mit ihnen hatte er fast nicht gerechnet. Doch umso mehr freute es ihn, seinen alten Kollegen begrüßen zu dürfen. Und dann auch noch mit Familie!


    "Bona Saturnalia miteinander!"


    meinte Durus und winkte sie dann herbei. Als die drei am Tisch angekommen waren, stellte der Senator seinen Kollegen vor.


    "Das ist Fabius Vibulanus, ein Kollege, zusammen mit seiner reizenden Gattin Aemilia Lepida und seiner Tochter Fabia Vibulana."


    Dann sah er zu seinen Verwandten, die bei ihm saßen.


    "Darf ich vorstellen? Tiberius Iuvenalis, zuständig für die kaiserliche Korrespondenz und Tiberia Albina, meine Cousine. Ich muss gestehen, dass euer Besuch mich ein wenig überrascht. Aber nichtsdestotrotz..."


    Er deutete auf den Tisch, wo bereits einige Speisen standen. Zugleich winkte er einen Diener mit Tellern und Besteck herbei.


    "...seid unsere Gäste!"




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  • Als sie sah, wie er lächelte, lehnte Crista sich zurück und schlug die Beine unterm Tisch übereinander. Das Besteck legte sie auf den Tellerrand. Und beschloss zumn dritten Mal später noch einmal zu versuchen etwas zu Essen. Lupus hatte auch noch nichts gesagt.. wie ungewöhnlich. Crista hob die Augenbrauen. Weitere Schritte näherten sich ihnen. Mit Neugierde n den Augen beobachtete sie die Neuankömmlinge und betrachtete die Tochter. "Bona Saturnalia." erwiderte Crista freundlich, lauschte den Vorstellungen. Fabia Vibulana, ein netter Name.
    Ihr fiel auf, dass der Hausherr sie gar nicht erwähnte. Nun gut, er wusste inzwischen, dass sie nur eine serva war, die keiner Erwähnung bedurfte. Na warte, diese Spitze würde sie zurückgeben. Mit einem unschuldigen Lächeln erhob sie sich und nickte den Ankömmlingen zu. Ein schönes Fest euch allen. Ich bin Crista. Das ist Decimus Tiberius Lupus, Sohn des Publius Tiberius Gratianus. Sie deutete auf Lupus und setzte sich wieder, immer noch unschuldig lächelnd. Mal schauen, ob sie jetzt angesprochen wurde, denn die Neuen wusste nichts von ihrem Stand als Sklavin.

  • Durus hob eine Augenbraue, als Crista sich selbstständig vorstellte. Zuerst dachte er sich *Stimmt, Tiberius Lupus hab' ich vergessen*, dann fragte er sich, ob die Sklavin deshalb beleidigt war.
    Vibulanus hingegen lächelte, wie auch seine Tochter.


    "Bona Saturnalia, Crista."


    meinte er und nahm Platz. Sofort setzten sich die beiden Damen in seiner Begleitung neben ihn. Es wurde den dreien gedeckt und Durus beschloss, das Ruder wieder an sich zu reißen.


    "Ein überaus würdiges Opfer war das dieses Jahr, findest Du nicht auch?"


    "Tatsächlich - aber ich habe Dich gar nicht gesehen, Tiberius!"


    Die Tochter, die recht schüchtern wirkte, wandte sich unterdessen an Crista. Vorsichtig fragte sie


    "Bist du...bist du eine Klientin oder so?"




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  • Sie hatte Erfolg, denn der Vater der Tochter lächelte sie an. Es erinnerte sie an ihren eigenen verstorbenen Vater. Wie sie doch sein väterliches Lächeln vermisste! Niemand würde es ersetzen können. Von einer weiblichen Stimme wurde sie angesprochen. Was war eine Klientin? Ein seltsames Wort. Es machte sie unsicher. Dennoch freudnlich lächelnd sah sie die junge Frau an und schüttelte den Kopf. "Mhm... tut mir leid, ich kann diese Frage dir nicht beantworten. Was meinst du mit diesem Wort? Entschuldige, ich komme aus Sizilien. Mir schwirrt der Kopf von all den Eindrücken die nur so einprasseln." bemühte sie sich ehrlich zu erwidern. Wann hatte sie schon mal Gelegenheit ganz ungezwungen mit beinahe Gleichaltrigen zu sprechen? Wie alt Fabia wohl war? Crista selbst wurde bald 18 Jahre. Ihr Vater hatte sie immer aufgezogen, sie sehe älter aus.. mindestens 21 Lenze. "Wie alt bist du? Bist du hier geboren? Hast du Geschwister?" platzten ein paar neugierige Fragen aus ihr heraus.

  • Da die Porta in diesen Tagen nicht verschlossen war trudelte auch der Sklave des Alten in Rom ein. Schließlich wollte er um keinen Preis die Feier mit seinem Herrn verpassen. :D


    So betrat er die Räumlichkeiten wo die Feier statt fand.


    Bona Saturnalia!


    Grüßte er die Anwesenden welche schon eine beachtliche Menge war und erspähte auch so gleich den alten verknöcherten Tiberier Iuvenalis.


    Frech grinste er ihn an und ging auf ihn zu.


    Salve! Lange ist es her als wir uns das letzte mal gesehen haben Iuvenalis. Ich hoffe du hast mich nicht vergessen... Ach nein, stimmt ja, irgend so eikn armer Sklave hatte mir ja eine Botschaft von dir gebracht... :D


    Wieder grinste er breit...

  • Ich war noch gar nicht recht angekommen, da hörte ich eine Stimme, die ich als kleiner Junge mal gehört haben musste. Wie ich wiedererkannte, gehörte sie Iuvenalis. Auf der Stelle lächelte erfreut und nahm seine Hand, um ihn freudig zu begrüßen. "Salve, Onkel! Lange nicht gesehen und doch wieder erkannt. Ich soll dich von Gratianus grüßen und dir ausrichten, dass du ruhig mal wieder schreiben könntest." Ich lächelte und freute mich, einen so engen Verwandten hier zu haben. "Wie geht's dir?"


    Da bat Durus mich, ich solle mich setzen. Per Handzeichen gab ich zu verstehen, dass ich vorher noch etwas zu essen brauchte, sodass ich in den folgenden Minuten mit dem auftun einer Portion des Fleisches beschäftigt war (welch überaus schwieriges Unterfangen, wenn man es nicht annäherungsweise geübt war! :D), sodass ich nur am Rande mitbekam, dass Durus mich nicht zur Familie zählte oder mich zumindest bei der Vorstellung vergaß. Mit einer hochgezogenen Braue trat ich zu den bereits sitzenden Feiernden heran und wollte es gerade selbst übernehmen, mich vorzustellen, als Crista mir zuvor kam und, wie sollte es auch anders sein, ihrer Rolle als serva gerecht wurde und mich im Zuge ihrer eigenen Vorstellung einfach mit erwähnte. Den Fabiern zulächelnd, vor allem der hübschen Tochter, setze ich mich mittenmang und störte mich ausnahmsweise mal nicht daran, dass neben mir ein Sklave saß, der von Tischmanieren wohl noch nie ein Sterbenswörtchen gehört hatte und dementsprechend eine beinahe schon beachtliche Geräuschkulisse für einen einzigen erzeugte.


    Mit den Fingern machte ich mich daran, das Fleisch auseinander zu zupfen und mir in kleinen Stücken in den Mund zu stecken, während ich Durus und den Fabiern lauschte. Von welchem Opfer sprachen sie? Ratlos sah ich kurz zu Crista, aber diese unterhielt sich mit der jungen Fabia. An diesem Tage entschied ich mich, sie nicht zu unterbrechen, sondern lauschte auch in dieses Gespräch so gut es ging hinein.

  • Der Alte nickte seinem Neffen zu.


    Das ist wahr! Ich könnte jetzt gar nicht sagen wann es das letzte mal war als ich dich gesehen habe... Ich danke dir. Sollte ich genug Zeit haben, werde ich ein paar Zeilen schreiben. Davon ein mal abgesehen, er könnte ja auch...


    Auch Iuvenalis lächelte was selten genug vor kam.


    Ja doch, ich kann nicht klagen. Wie ich sehe fehlt dir aber auch nichts oder täuscht das nur?


    Kaum hatte er geendet und sich wieder gesetzt, kam auch Marhabal daher welcher sein Sklave war.


    Ach schau an, wen haben wir denn da... Salve Marhabal und auch dir bona Saturnalia!


    Genau aus diesem Grund konnte er dieses Fest nicht ausstehen. Die Sklaven waren auf ein mal gleicher als gleich was den Alten doch sehr anwiederte

  • Das Lächeln, das Iuvenalis zeigte, kam selbst mir, der diesen Mann in seinem ganzen Leben sehr selten gesehen hatte, irgendwie unpassend vor. Es passte einfach nicht zu den Falten in seinem Gesicht, die ihn immer mürrisch und ernst aussehen ließen. Dennoch - oder vielleicht gerade deshalb? - musste auch ich noch etwas weiterlächeln. "Du kennst ihn doch; niemand ist schreibfauler als er und doch beschwert er sich bei jedem anderen, wenn er länger keine Briefe bekommen hat!" Ich lachte hämisch, konzentrierte mich dann aber wieder recht rasch auf einen meiner Grundsätze, dass ich möglichst nicht abwertend über eine bestimmte Person sprach, solange sie nicht selbst anwesend war. Besonders galt das natürlich meinem Vater Gratianus, den ich nebenbei bemerkt viel zu sehr ehrte.


    "Arbeitest du immer noch so viel? Was machst du jetzt?" musste ich ihn jedoch fragen und erinnerte mich an einen Besuch vor vielen, vielen Jahren, als Iuvenalis trotzdem er zu Gast in Vaters Villa gewesen war, nie Zeit gehabt hatte und ich mich mit meiner kindlichen Neugier einer Kunst gegenüber gesehen hatte, dem Mann nicht auf die Nerven zu fallen, was mir schweren Tadel eingebracht hätte. Mir zogen sich bei diesen Erinnerungen erneut die Mundwinkel nach oben, obwohl mir die scharfen Worte Gratianus' immer noch in den Ohren klungen. "Nein, es fehlt mir an nichts. Gratianus hat sich gut gesorgt und nun ist es an der Zeit, dass ich selbst für mich sorge."


    Es kam erneut jemand zur Runde dazu. Ein Sklave seines Zeichens, den iuvenalis begrüßte. Täuschte ich mich oder war der Ton meines Onkels extrem aufgesetzt gewesen? Sein Blick sprach jedenfalls Bände, was mich dazu verleitete ein wenig zu grinsen. Da ich aber nicht respektlos erscheinen wollte, versteckte ich es hinter meinem Weinglas.
    "Bona Saturnalia!" wünschte auch ich dem Neuankömmling dann.

  • Aus den Augenwinkeln stellte er fest, dass Lupus sich erhob und etwas holte. Im Nachhinein war es ihm etwas peinlich, dass er den jungen Mann vergessen hatte. Dies überspielte er jedoch, indem er einfach sein Gespräch mit Vibulanus fortführte.


    "Nunja, das Forum ist groß."


    Dann hörte er, wie die neue Sklavin sich recht dumm anstellte und anfing, mit einer römischen Patrizierin zu plaudern. Kurz kreuzten sich seine Blicke mit Aemilia Lepida, die ebenfalls etwas missbilligend den Mund verzog. Heute waren Saturnalien, aber eine Sklavin sollte sich dann wohl doch nicht zu viel herausnehmen...und dann wusste sie nicht einmal, was eine Klientin ist!


    Den Sklaven, der nun erschien, ignorierte er dafür (obwohl er ihn nicht als Sklaven erkannte).

    Sim-Off:

    nicht übel nehmen, rein SimOn ;) Schön, dass du mit ihr redest :)


    Zitat

    Original von Crista
    Dennoch freudnlich lächelnd sah sie die junge Frau an und schüttelte den Kopf. "Mhm... tut mir leid, ich kann diese Frage dir nicht beantworten. Was meinst du mit diesem Wort? Entschuldige, ich komme aus Sizilien. Mir schwirrt der Kopf von all den Eindrücken die nur so einprasseln." bemühte sie sich ehrlich zu erwidern. Wann hatte sie schon mal Gelegenheit ganz ungezwungen mit beinahe Gleichaltrigen zu sprechen? Wie alt Fabia wohl war? Crista selbst wurde bald 18 Jahre. Ihr Vater hatte sie immer aufgezogen, sie sehe älter aus.. mindestens 21 Lenze. "Wie alt bist du? Bist du hier geboren? Hast du Geschwister?" platzten ein paar neugierige Fragen aus ihr heraus.


    Fabia Vibulana hingegen strafte ihre Mutter mit dem gleichen missbilligenden Blick, der etwas sagen wollte wie 'Heute sind Saturnalien! Da werde ich doch mal nett zu einer Sklavin sein dürfen!' Dann lächelte sie Crista freundlich an.


    "Eine Klientin ist jemand, der von einem einflussreichen Mann versorgt wird und ihm dafür hilft. Zum Beispiel um einen Botengang zu machen oder so."


    Sie nahm einen Schluck aus einem Tonbecher, den man für die Gäste abgestellt hatte (An den Saturnalien waren alle gleich, also tranken auch alle aus den einfachen Bechern.).


    "Ich bin Neunzehn. Ich bin eigentlich auf unserem Landgut in Sicilia geboren. Aber aufgewachsen bin ich hier. Mein Bruder Gnaeus auch. Er ist aber zur Zeit in Moesia bei der Legion."




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  • Zitat

    Original von Decimus Tiberius Lupus
    Das Lächeln, das Iuvenalis zeigte, kam selbst mir, der diesen Mann in seinem ganzen Leben sehr selten gesehen hatte, irgendwie unpassend vor. Es passte einfach nicht zu den Falten in seinem Gesicht, die ihn immer mürrisch und ernst aussehen ließen. Dennoch - oder vielleicht gerade deshalb? - musste auch ich noch etwas weiterlächeln. "Du kennst ihn doch; niemand ist schreibfauler als er und doch beschwert er sich bei jedem anderen, wenn er länger keine Briefe bekommen hat!" Ich lachte hämisch, konzentrierte mich dann aber wieder recht rasch auf einen meiner Grundsätze, dass ich möglichst nicht abwertend über eine bestimmte Person sprach, solange sie nicht selbst anwesend war. Besonders galt das natürlich meinem Vater Gratianus, den ich nebenbei bemerkt viel zu sehr ehrte.


    "Arbeitest du immer noch so viel? Was machst du jetzt?" musste ich ihn jedoch fragen und erinnerte mich an einen Besuch vor vielen, vielen Jahren, als Iuvenalis trotzdem er zu Gast in Vaters Villa gewesen war, nie Zeit gehabt hatte und ich mich mit meiner kindlichen Neugier einer Kunst gegenüber gesehen hatte, dem Mann nicht auf die Nerven zu fallen, was mir schweren Tadel eingebracht hätte. Mir zogen sich bei diesen Erinnerungen erneut die Mundwinkel nach oben, obwohl mir die scharfen Worte Gratianus' immer noch in den Ohren klungen. "Nein, es fehlt mir an nichts. Gratianus hat sich gut gesorgt und nun ist es an der Zeit, dass ich selbst für mich sorge."


    Iuvenalis nickte. Gratianus war von jeh her schon ein fauler Hund gewesen um so verwunderlicher war es das er die Kinder hatte überhaupt zustande gebracht. Oder kam es wohl eher davon das er für solche Sachen mehr Zeit hatte als für alles andere... :D


    Ja so kennen wir ihn und das nur zu gut. Ich hoffe doch meinem werten Bruderherz geht es gut. Und wenn ich dir irgendwie behilflich sein kann Lupus, so sag es ruhig. Deinem Bruder hatte ich meine Hilfe auch angeboten, doch irgendwie... Naja du kennst ihn ja besser als ich. Er und sein Dickkopf...


    Die Arbeit ist nicht weniger geworden eher mehr. Am kaiserlichen Hof kann man sich eben nicht ausruhen. So ist das nun mal... 8) Hier ein Brief, dort ein Brief. Und gerade jetzt wo sich der Imperator auf dem Feldzug befindet...


    Bei seinen Worten verzog der Alte keine Miene und sah dabei seinen Neffen ernst an. Das Angebot welches er ausgesprochen hatte, war ernst gemeint.

  • "Von einem einflussreichen Mann versorgt werden und dafür Botengänge erledigen?" Crista lachte leise auf. "Gar kein so übles Lebensbild, finde ich." Und es klang viel besser als das Leben wie sie derzeit führte, unter der Fuchtel von Lupus. So übel war er gar nicht als Herr. Wie es nun sein würde, nachdem sie hier angekommen waren? Crista schob die Gedanken beiseite. Interessiert hörte sie der anderen zu. Ich hätte auch gerne einen Bruder gehabt. Er verstarb kurz nach der Geburt. Meine Mutter ging mit ihm mit über den Styx. Da war ich plötzlich ganz alleine mit Vater. Und du wohnst mit deinen Eltern ganz alleine in dieser großen Stadt? Was machst du denn den ganzen Tag? Wo ist Moesia?" erzählte und fragte Crista ganz beherzt. Ihr war bewusst, dass Lupus neben ihr saß, nur heute konnte er ihr nicht verbieten Fragen zu stellen. Und das wollte sie ausnutzen. Freundlich lächelte sie Fabia an. Kennst du dich in der Stadt aus? Wo bekommt man schöne Stoffe? Bei welchem Händler?

  • Marhabal kümmerte sich nicht weiter um den Alten da er in der Zwischenzeit etwas anderes entdeckt hatte.
    Ei was war denn des für ein fesches Mädel die sich da so angeregt mit dieser Römerin unterhielt. Was ein heißer Feger. Ging es dem Punier durch den Kopf. Diebisch sah er immer wieder zu ihr hin, ganz unauffälig versteht sich... 8)


    Vielleicht sollte er ja mal den Alten fragen ob er sie kannte, wo sie denn hin geörte... Der wußte das doch mit Sicherheit...

  • Zitat

    Original von Crista
    "Von einem einflussreichen Mann versorgt werden und dafür Botengänge erledigen?" Crista lachte leise auf. "Gar kein so übles Lebensbild, finde ich." Und es klang viel besser als das Leben wie sie derzeit führte, unter der Fuchtel von Lupus. So übel war er gar nicht als Herr. Wie es nun sein würde, nachdem sie hier angekommen waren? Crista schob die Gedanken beiseite. Interessiert hörte sie der anderen zu. Ich hätte auch gerne einen Bruder gehabt. Er verstarb kurz nach der Geburt. Meine Mutter ging mit ihm mit über den Styx. Da war ich plötzlich ganz alleine mit Vater. Und du wohnst mit deinen Eltern ganz alleine in dieser großen Stadt? Was machst du denn den ganzen Tag? Wo ist Moesia?" erzählte und fragte Crista ganz beherzt. Ihr war bewusst, dass Lupus neben ihr saß, nur heute konnte er ihr nicht verbieten Fragen zu stellen. Und das wollte sie ausnutzen. Freundlich lächelte sie Fabia an. Kennst du dich in der Stadt aus? Wo bekommt man schöne Stoffe? Bei welchem Händler?


    Auch Fabia lächelte ein wenig. Scheinbar wusste Crista nicht, dass ein Klient eigentlich eher ein Mensch war, der von seinem Patron als schmückendes Beiwerk mit sich geführt wurde und dafür schäbige Geschenke und Ignoranz entlohnt wurde. Aber so konnte eine Fabierin, deren Vater sich ebenfalls solcher Speichellecker bediente, nicht ausdrücken. Nunja, vermutlich war es besser, wenn Crista nicht allzuviel von ihrem Lebensstil mitbekam.


    "Moesia liegt weit Osten. Zwischen Achaia und Asia. Sie haben wunderbar warme Sommer, aber dafür sind die Winter eisig."


    erklärte sie. Dann musste sie nachdenken. Was machte sie den ganzen Tag?


    "Nein, wir sind natürlich nicht allein. Wir Fabier sind ein alteingesessenes Geschlecht. Wir haben natürlich viele Sklaven in unserem Haus. Außerdem leben einige Verwandte hier in Rom. Der Rex Sacrorum beispielsweise ist ein Großonkel von mir. Aber ich bin viel zu Hause und lese."


    plötzlich mischte sich Aemilia Lepida, ihre Mutter in das Gespräch ein. Sie hatte schon längere Zeit missbilligend dreingesehen und meinte nun


    "Ja, diese ganzen Graeculi verderben dich noch völlig - die werden dir keinen Mann einbringen!"


    Die Fabierin machte eine abwertende Handbewegung in Richtung ihrer Mutter und rollte mit den Augen.


    "Meine Mutter versteht davon nichts. Sie ist manchmal unmöglich - welche Funktion hast dann eigentlich du?"


    Die Gerügte hob zum Sprechen an, doch ihr Ehemann ergriff milde lächelnd ihren Arm.


    "Lass' sie doch, Aemilia. Heute sind doch Saturnalien!"


    Dann wandte sich Vibulanus wieder an Durus und fragte


    "Was ist denn nun eigentlich in den Gerichtshöfen los? Man munkelt, es läge eine Klage gegen Matinius Agrippa vor?"


    Durus nickte langsam. Es war unglaublich, wie schnell Anklagen gegen einflussreiche Senatoren in Rom die Runde machten. Er hatte es erst erfahren, als er auf die Akten gestoßen worden war.


    "Tatsächlich. Aber ich denke, das ganze liegt noch ein wenig auf Eis...mindestens bis der Kaiser geantwortet hat. Ich habe ihm zwar angeboten, die Sache zu übernehmen oder in seinem Auftrag vor den Senat zu bringen, aber ich denke, er wird das doch lieber selbst übernehmen."


    Dass er als Praetor über einen Consular richten würde, war tatsächlich mehr als unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher würde er abwarten. Aber ob er die andere Verhandlung an sich ziehen würde?




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  • "Eisige Winter? Brrr..." Crista schüttelte sich und hörte weiterhin aufmerksam zu. Nun... viele Sklaven hatten sie also und eine alteingesessene Familie waren sie auch noch. Da war sie ja an eine Familie geraten!! Und die eine, gar einzige(?), Tochter der Fabianer saß lesend zu Hause. Was für ein Leben... Sie selbst wusste nicht mehr was sie als letztes gelesen hatte. "Rex Sacrorum.. ahja." murmelte sie und lauschte der älteren Frau, die sich nun einmischte. Fabiana nannte ihre Mutter unmöglich? Erstaunt sah Crista sie an. War sie so schlimm? "Graculi? Meint sie deine Schriften? Also das was du liest?" Mhm.. nun musste sie auf Fabianas Frage antworten. Crista nickte zum Buffett hinüber. Vielleicht fand sie dort etwas was ihrem Magen mehr zusagte. "Komm.. ich zeige dir etwas. Das findest du bestimmt interessant." Mit einem Lächeln entschuldigte sie sich bei den Anwesenden und stand einfach auf, um zum Buffett zu gehen. Sie wandte sich Fabiana wieder zu. Nun mit einem Stück Brot in der einen und einem Käsewürfel in der anderen Hand. "Meine Funktion? Hmm.. ich bin Schneiderin, Zimmergestalterin, Köchin, Truhenträgerin, Sängerin." Mit diesen Beschreibungen umschrieb sie ihre Funktion als Sklavin, biss abwechselnd in das ausgesuchte Essen. "Selber lesen tue ich nicht.. wenn dann eher vorlesen. Lupus mag meine Alt-Stimme.

  • | Fabia Vibulana


    "Ja, sie hält nicht viel von griechischer Literatur."


    erklärte sie. Das Wort 'Graeculi' - Griechlein war ein abwertendes Wort. Und das nur, weil die Griechen ihre Lebensaufgabe in mehr sahen als im Militär- und Staatsdienst! Vibulana verstand ihre Mutter in diesem Punkt überhaupt nicht.


    Dann folgte sie der Sklavin zum Buffet. Zuerst sah sie nur zu, dann nahm sie sich jedoch auch ein Stück Käse. Mit spitzen Fingern manövrierte sie es in ihren Mund und warf ihrer Mutter, deren Augen Blitze hinter ihr herzuschicken schienen, einen entschuldigenden Blick zu. In der Hoffnung, Crista hätte es nicht bemerkt, meinte sie dann


    "Oh, das klingt ja tatsächlich interessant."


    Tatsächlich wusste Vibulana nichts von handwerklicher Arbeit. Einzig Weben und Spinnen hatte sie von ihrer Mutter gelernt. Bevor sie selbst flüssig hatte lesen können, hatte ihre Amme ihr auch vorgelesen, doch inzwischen konnte sie es schneller und besser als die alte Dame mit den schwachen Augen.


    "Dann gehörst du zur Familia?"


    fragte sie dann vorsichtig und wollte tatsächlich wissen, ob sie eine Sklavin war. Dass sie nicht mit den Tiberiern verwandt war, war ihr klar - sonst würde sie kaum Truhen tragen oder singen!




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  • "Griechische Literatuir? Sowas liest du? Und was steht da drin beschrieben? Äh.. geschrieben?" Sie schüttelte den Kopf. "Ich? Nein, so ganz fühle ich mich hier noch nicht so zugehörig. Es ist noch so ziemlich fremd. So lange sind wir auch noch nicht hier." Und das stimmte auch! Sie gehörte allein Lupus. Mit den anderen tiberischen Sklaven hatte sie kaum etwas zu tun. Nur mit dem jungen Knaben, der auch Lupus gehörte, hatte sie sich etwas angefreundet. Irgendwie schein sie die einzige weibliche Sklavin zu sein. Darum war diese einmalige Gelegenheit ganz ungezwungen mit der beinahe gleichaltrigen Fabiana sprechen zu dürfen so einzigartig und eine willkommene Abwechslung. Man hatte es schon schwer in einem beinahe männlichen Haushalt etwas über für das weibliche Geschlecht interessante Themen zu erfahren. "Ein leckerer Käse, nicht wahr?" fügte sie nach einem schelmischen Blick zu Fabianas Mutter hinzu. Crista nahm sich noch einen Käsewürfel. ""Der Hausherr hat uns zwar freundlich empfangen. Die Bewohner dieses Hauses soviel ihn zu Gesicht bekommen habe ich bisher nicht geschafft. Seinereiner war vorhin zu gütig mir allesamt mal euch alle vorzustellen bevor ihr dazugestoßen seid. Wieviele Jahre benötigt man denn als familia, um als alteingesessen zu gelten?" Sie sah sich um, flüsterte Fabiana leise ins Ohr. "Muss man frei geboren sein?"

  • Dem Alten entging natürlich nicht der Blick seines Sklaven zur Sklavin hin. Eigentlich konnte es ihm ja egal sein wenn sich zwei Sklaven miteinander vergnügten, wie auch immer... Trotzdem gefielen ihm die Blicke Marhabals nicht, er zog ja quasi Crista schon aus...


    Ähm Marhabals mein Guter. Was macht meine Villa in Misenum? Ich hoffe doch die Steine stehen noch alle aufeinader so das man noch darinnen wohnen kann?


    Er hatte zwar noch andere Sklaven dort aber Marhabal war schier immer ein Antreiber gewesen vor dem der Rest dieses faulen Packes doch immer Respekt hatten.

  • | Fabia Vibulana


    Vibulana lächelte, fast geschmeichelt.


    "Sicher! Beispielsweise Schriften des Epikur - aber auch Platon. Das ist Philosophie. Und Menander. Der hat Komödien."


    Dann genoss sie den Nachgeschmack des Käse. Er war recht herzhaft, aber doch recht gut.


    "Der Käse ist wirklich recht gut."


    Scheinbar war Crista wirklich noch sehr neu. Sie kannte sich außerdem wenig mit Begriffen wie 'Familia' etc. aus, aber woher auch? Vielleicht


    "Nein, nein! Alle, die zur Hausgemeinschaft gehören, gehören auch zur Familia. Sogar die Klienten werden oft dazugezählt. Wenn du Tiberius Lupus gehörst, gehörst du wohl automatisch zur Familia. Und alteingesessen...nunja, ich denke nicht, dass es sonderlich lange dauert, bis du dich eingewöhnt hast. Aber alteingesessen...das dauert natürlich eine Weile."


    Als nächstes schnappte sich die Patrizierin eine Traube und schob sie in den Mund.


    "Woher stammst du denn eigentlich?"




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