Endlich hatte der Himmel Erbarmen gezeigt, schon seit zwei Tagen war die Sonnenscheibe wieder am Himmel, sandte ihre milden Strahlen auf die Erde und die darauf fleuchenden Menschen herunter. Es war zwar ziemlich kalt in den Tagen, die Tage der Saturnalien, doch hoben die goldenen Strahlen die Gemüter der Menschen. An einem solchen sonnigen und sehr kalten Tag war es dann soweit, eine kleine Reisetruppe näherte sich über die Via Roma der Legionsstadt im Norden. Eine etwas ramponierte Sänfte, ein halbleerer Wagen und eine lädierte Reisegruppe versuchte auch noch die letzte Wegstrecke, das sumpfige Land um Mantua herum zu bewältigen. Die Sänfte wurde über die hölzerne Brücke des Minicio getragen, die Schritte der keltischen Sklaven echoten hohl auf dem Holz. Medeia schlug die Vorhänge zur Seite und warf einen Blick auf die kleine Stadt von Mantua. Ein erleichtertes Lächeln huschte über ihr Gesicht, bedeutete es doch endlich Sicherheit, nach der langen Reise, all den Widrigkeiten- Über die wir gar nicht mehr nachdenken wollen!- dem schlechten Wetter und der Plage der schlechteren Wege. Medeia lächelte Claudus an, nickte ihm noch mal dankbar zu und wandte sich wieder dem Anblick der Stadt zu.
Nach einigem Herumfragen war dann auch eine kleine Taberna direkt am Fluss ausgemacht. Es war ein recht kleines Haus, mit rotschimmernden Dachziegeln, weißgekalkter Mauer und rotbemalten Fensterläden. Die Sänfte, der Wagen, die Sklaven, Kind und Kegel also, konnten in der Taberna Unterschlupf finden. Medeia ließ wieder zwei Räume herrichten, einer für sie selber und einer für Claudus. Die Sklaven wurden erneut in einen Gemeinschaftsraum für die weniger betuchten Reisenden untergebracht. Medeia verschwand gleich in ihren Raum mit Olympia. Eine Stunde später wurde Pumilus hereingerufen und dieser trabte dann kurz danach los in Richtung des Kastells.