Magistrate in den Thermen

  • Ich lachte ein wenig...


    "Ich glaube kaum, Grundstücke in Italia sind schwer zu bekommen und selbst wenn er verkaufen würde, würden diese wohl eine horrende Summe verschlingen....


    Aber fragen kostet bekanntlich Nichts, du kannst es ja mal versuchen!"

  • Der Patrizier hatte sich zwar etwas mehr von diesem Gespräch erhofft und wusste, dass auch der Consul beträchtliche Länderein besaß, aber er verstand auch, dass es wohl so gut wie unmöglich war, mit ihm ins Geschäft zu kommen. Er ließ es also dabei und nickte nur Zustimmend.


    "Da hast du bestimmt Recht Consul. Ich mache mir da auch wenig Hoffnungen. Das nächste Mal wenn ich die Gastfreundschaft eueres Hauses genieße, werde ich ihn jedoch darauf ansprechen, sofern er zu Hause ist."

  • "Tu das, Quaestor! Hilfts nix, so schads nix!" :D


    "Es ist momentan nicht einfach, an Ländereien zu kommen..... ich suche selbst geeigneten Landbesitz, einerseits für einen Landsitz, andererseits, um es an bewirtschaften zu lassen..... aber die Preise sind zur Zeit sehr hoch..... erst unlängst hörte ich von einem Landbesitzer, dass sein Land angeblich für 50.000sz verkaufen würde.......kannst du dir das vorstellen? Ich wüsste niemanden, der so eine horrende Summe bezahlen würde...."

  • Den Patrizier ließ die genannte Summe zwar unbeeindruckt, aber dennoch war sie für ein Stück Land durchaus zu hoch. Er schüttelte also verständnislos den Kopf, um die letzten Worte des Consuls zu unterstreichen.


    "Auch ich würde mich zu so einem Kauf nicht hinreißen lassen, so verführerisch dieses Stück Land auch sein mag. Andererseits kann ich einen solchen Landbesitzer durchaus verstehen. Es ist in der heutigen Zeit nicht wirklich einfach an Geld zu kommen oder sogar durch legale Geschäfte ein kleines Vermögen anzuhäufen. Wenn man nicht das Glück hat, eine finanzkräftige oder traditionsreiche Familie im Hintergrund zu haben, dann bleibt man meistens auf der Strecke."

  • Ich nickte zustimmend, bemerkte aber sogleich "Nunja, als Mitglied einer angesehenen, patrizischen Familie hast du ja mit solch einem Problem nicht zu kämpfen...."


    Ich selbst hatte zwar lange Zeit ohne meine Familie gelebt und auch Entbehrungen in Kauf nehmen müssen, aber seit ich in Rom war, hatte mir meine Familie, hauptsächlich mein Bruder, doch sehr geholfen....


    "..... wobei ich über die Unterstützung meiner Familie auch nur Gutes sagen kann!"

  • Man sah dem Patrizier an, dass dieses Thema ihn aufregte und er von Satz zu Satz leidenschaftlicher wurde.


    "Tja! Die Zeiten in denen allein die Herkunft eines Mannes etwas bedeutet hat sind leider vorbei. Heute zählt das Vermögen wesentlich mehr, als die Abstammung. Weit haben wir es meiner Meinung nach nicht gebracht, wenn schon die einfachsten Bürger versuchen, sich im Cursus Honorum einen Namen zu machen oder es schaffe, wichtige Ämter des öffentlichen Lebens zu besteigen. Alleine wenn ich den Ausdruck Homo Novis höre, könnte ich mich übergeben………….. Aber bitte verzeih…….. ich möchte dich nicht mit meiner Meinung langweilen."

  • "Nun, du langweilst mich keineswegs und auch, wenn ich selbst einer plebeiischen Familie abstamme, muss ich dir doch ein wenig Recht geben.


    Aber man muss auch sagen, dass sich viele Patrizier auch nicht ihrem Stand entsprdechend verhalten. Diese Seite der Münze muss man auch sehen.


    Und was den Cursus Honorum betrifft...... tja, es waren halt noch andere Zeiten, als die Ämter noch von Senat und Kaiser bestellt wurden....."

  • Was die Patrizier anbelangt, so hatte der Consul mit seiner Aussage in einen wunden Punkt getroffen. Auch Marcellus war über die Art und Weise, wie manche Patrizier heut zu Tage lebten, nicht wirklich erfreut und ärgerte sich oft wenn er hörte, dass sich so mancher immer mehr von den alten Traditionen entfernte.


    "Leider hast du Recht was die Patrizier betrifft. Auch in meiner Familie gibt es manches schwarze Schaf. Aber ich bin froh, dass die meisten ihre Fehltritte einsehen und sich nach und nach zum Besseren bekehren lassen."

  • Ich nickte....


    "Aber es sind Männer, wie du, die die alten Traditionen hoch heben und wieder aufleben lassen und auch wenn es vielleicht ein steiniger Weg ist, kannst du den Generationen nach dir wieder zeigen, was es heisst, Patrizier zu sein!"

  • Schmunzelnd nahm Marcellus die Worte des Consuls zur Kenntnis.


    "Wenn wir Wein hier hätten, dann würde ich nun auf diese wirklich treffenden Worte mit dir anstoßen Consul! Aber ich fürchte die einzige Flüssigkeit die hier fließt ist unser Badewasser und schön langsam denke ich, dass es Zeit wird auch dieses zu verlassen. Zu mindest für mich."

  • Der Patrizier winkte einen Sklaven herbei, der sofort mit einem großen Handtuch angerannt kam und sich neben dem Becken postierte. Dann erhob sich Marcellus langsam aus dem Wasser uns blickte zum Consul.


    "Ich danke dir jedenfalls für die Einladung und denke, dass wir uns morgen wieder sehen werden. Vale Consul!"


    Mit einem Kopfnicken verabschiedete er sich und stieg aus dem Becken. Der Sklave wickelte ihm sofort das Handtuch um den Körper und geleitete den Patrizier zu den Umkleideräumen.

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