• Ein leiser, kalter Wind pfiff über den Campus, zerrte an dem Umhang des Centurio Artorius Avitus, der die erste und die zweite Centuria hatte antreten lassen. Mit ebenso kaltem Blick wie der Wind musterte Avitus die angetretenen Milites. Abgesehen von denjenigen, welche anderweitige Dienste zwingend zu verrichten hatten oder im Valetudinarium lagen, waren die beiden Centuriae vollzählig angetreten. Da die Prima derzeit nicht über einen Primus Pilus verfügte, war Avitus der einzige Centurio in den beiden Einheiten. Die Erste wurde solange von ihrem tüchtigen Optio geführt, einem Anwärter auf den Rang eines Centurio.


    Avitus holte tief Luft. Kalte, klare Luft an einem guten Morgen. Der Himmel nahezu frei von Wolken. Es war ein gutes Gefühl zu spüren, wie diese kalte Luft die Lungen füllte.
    "Milites... STATE"
    Donnerte die rauhe Stimme des Artoriers über die Köpfe der angetretenen Legionäre hinweg.
    "Mich beschleicht in den letzten Tagen doch tatsächlich das Gefühl, dass die Erste Kohorte langsam aber sicher zu einem Haufen fettgefressener und fauler Jammergestalten mutiert. Ich HASSE fette Menschen. Und noch mehr hasse ich faule Menschen. Aber was ich auf den Tod nicht ausstehen kann, sind fette und faule Möchtegern-Legionäre"
    Trotz der nicht gerade freundlichen Ansprache waren die Worte des Artoriers nicht von Zorn oder Wut getragen. Vielmehr klang ein gewisser Eifer durch, ein Tatendrang. Unweit der ersten beiden exerzierten die anderen drei Centurien der Ersten Kohorte. Avitus hatte die Centurionen angewiesen, ihre Männer auch und vor allem jetzt im Winter nicht zu schonen.
    "Es ist mir egal, dass Winter ist. Es ist mir egal, dass die Prima nicht in einer Krisenregion stationiert ist. Für den einen oder anderen mögen dies Gründe genug sein, sich auf die Faule Haut zu legen und Däumchen zu drehen. Es ist mir scheißegal, wie sehr ihr euch an das bequeme Leben hier in Italia gewöhnt habt. Es ist mir ebenso scheißegal, für wie toll ihr euch und die Prima haltet. Man kann nie gut genug sein. Nur wer permanent trainiert, der ist wahrhaft gut. Seid gewarnt Männer..."
    Avitus legte eine kurze Pause ein.
    "... Ich werde euch schleifen, bis ihr denkt, ihr könnt nicht mehr und steht vor dem Zusammenbruch. Und wenn es so weit ist... DANN LEGE ICH ERST RICHTIG LOS. Und sollte einer von euch nicht mitziehen können oder wollen, dann Gnade euch Eurer Götter, an welche ihr auch immer glauben mögt, denn von mir habt ihr KEINE zu erwarten. Ich lasse ihn wie einen räudigen Köter auspeitschen und werfe ihn höchstpersönlich aus der Legion, sollte mir einer von euch das Gefühl vermitteln, nachzulassen. IST DAS KLAR?"
    Avitus schrie nicht, sondern sprach laut und todernst. Jeder, der ihn kannte, wusste, dass er jedes Wort so meinte, wie er es sagte. Mit durchdringendem Blick, kälter als die Morgenluft schaute er die Männer an, in Erwartung einer Antwort der beiden Centuriae.


    Sim-Off:

    Ohne Rücksicht auf die Kohortenzugehörigkeit nach dem Dienstplan kann jeder, der mindestens Legionarius ist, gerne mitmachen. Ich denke, allem voran sollte das RPG stehen und nicht die Zugehörigkeit zu einer virtuellen Kohorte, die vielleicht sogar aus einem früheren Streit heraus entstanden sein mag, den zu lösen wir bemüht sind

  • Plautius tauchte in kompletter Gefechtsausrüstung auf dem Exerzierplatz auf.


    „Centurio! Ich fühle mich durch die Wörter Fett und Faul etwas angesprochen. Die Schreibtischtätigkeit macht sich langsam etwas bemerkbar. Ich reihe mich mal bei den Legionären ein und mache einige Einheiten mit, damit ich mal wieder das Gefühl habe, dass ich gearbeitet habe. Und wenn du irgendwelche Rücksicht auf meinen Rang oder meine Person nimmst, dann lasse ich dich zuerst kreuzigen und werfe dich anschließend für 4 Wochen erst mal in den Kerker. Das ist ein Befehl! Ach ja, die Kreuzigung deshalb zuerst, weil die hier echt komfortable und rattenfreie Kerkerzellen haben. Centurio!“


    Plautius reihte sich bei den Legionären ein, die etwas verstört wirkten. Plautius machte sich keine Sorgen. Nach der ersten Runde durch den Dreck würde er aussehen wie der Rest und nur am Helm erkennbar sein.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • "Zu Befehl, Praefectus"
    bestätigte Avitus laut den Befehl. Offensichtlich hatte Plautius Sehnsucht nach dem Leben und Leiden eines einfachen Miles gepackt. Bei einem Berufssoldaten wie dem Matinier, der aus den Reihen dieser einfachen Männer in die höchsten militärischen Ränge aufstieg, nichts Ungewöhnliches. Avitus hatte nicht vor, dem Befehl zuwider zu handeln und würde dem Mann sicherlich keine bevorzugte Behandlung gewähren. Wenn schon, denn schon.
    "Du willst wie ein gewöhnlicher Legionär behandelt werden... du wirst wie einer behandelt. Ab ins Glied mit dir Soldat und ich will keinen Mucks hören, es sei denn, dass ich das Wort an dich richte"
    Avitus wusste nicht, ob er mit seiner gewagten Wortwahl zu weit ging, dem de facto stellvertretenden Befehlshaber der Prima den Mund zu verbieten. Immerhin konnte der Mann sein Training abbrechen, wann immer es ihm beliebte. Andererseits wurden die Blicke von rund 300 Legionären auf ihn gerichtet und er gedachte nicht, ihnen den Gefallen zu tun, ihn am Kreuz hängen zu sehen.


    Irgendwo lachte jemand auf. Offenbar fühlte sich einer der Männer amüsiert bei dem Gedanken, seinen Centurio am Kreuz oder im Kerker zu sehen. Vielleicht war es auch die Antwort, die Avitus dem Praefectus gab, die dem Mann den Lacher entlockte, aber Avitus war es egal, was der Grund für diese Unverfrorenheit war.
    "Wer war das? Welcher lebensmüde Sohn einer dreckigen Lupa wagt es zu lachen, ohne dass ich ihm einen verdammten Befehl dazu erteile?"
    Zielstrebig bewegte er sich in die Richtung, aus der er die Stimme vernommen hatte.
    "Der Mann, der eben gelacht hatte soll VORTRETEN"
    sagte Avitus nun zum ersten Mal gereizt. Einige Sekunden lang rührte sich nichts, dann trat ein Mann hervor, machte Meldung. Das Lachen war ihm schon jetzt vergangen.
    "So, du findest das also zum Lachen, was, Miles?"
    fragte Avitus sarkastisch und zückte die Vitis.
    "Miles... STATE... Ich sagte... STATE... Linken Arm ausstrecken..."
    Der Legionarius zögerte einen Augenblick, leicht verwirrt.
    "Streck deinen verdammten linken Arm aus"
    zischte der Centurio und im nächsten Augenblick schon traf die Vitis den Mann mit aller Wucht am linken Arm. Der Legionarius war nahe dran, sich vor Schmerz zu krümmen, doch der Blick und die Vitis des Artoriers hinderten ihn daran und ließen ihn im Stillgestanden verharren, den Schmerz irgendwie ertragen. Er streckte den Arm aus. Dann wandte sich der Centurio zur Gruppe um.
    "Solch einen Anflug von Disziplinlosigkeit toleriere ich nicht. Disziplinlosogkeit ist ein Verbrechen. Es ist ein Verbrechen gegen die Legion, gegen Rom und den Kaiser und gegen meine Person und meinen Rang"
    Wieder traf die Vitis den Arm des Miles. Beharrlich und mit zusammengebissenen Zähnen, zitternd und mit hervorgetretenen Adern vor Schmerz und Zorn auf den Artorier stand der Mann immer noch im Stillgestanden, mit ausgestrecktem linken Arm jedoch, der bedrohlich rot anlief. Hier merkte man den Unterschied zwischen einem unbeholfenen Probatus und einem hartgesottenen Legionär. Unbeeindruckt jedoch schlug Avitis die Vitis ein drittes Mal gegen den Arm des Soldaten. Der Arm brach und der Soldat stieß einen lauten Schmerzensschrei aus. Kein offener Bruch, aber der Arm wies eindeutig das Bild eines Bruches auf, war mittlerweile grün angelaufen.


    "Miles... Du meldest dich im Lazarett. Abite"
    Die Stimme des Centurio klang völlig neutral und trocken. Spätestens jetzt sollte jedem Mann klar geworden sein, was es hieß, der Disziplinargewalt eines Centurio unterworfen zu sein. Im Gegensatz zu so manchem Centurio nahm Avitus kein Geld von seinen Männern, mit dem sie sich Freistellungen oder einfache Dienste kaufen konnten. Er wusste, dass sein Tesserarius, dem er die Zusammenstellung des Dienstplans der Centurie überließ, da anders war und hin und wieder die eine oder andere Münze annahm, woraufhin der ehemalige Besitzer auf wundersame Weise zu leichten Diensten eingeteilt wurde. Avitus nicht. Er nahm kein Geld, er bereicherte sich nicht auf Kosten seiner Männer. Aber dafür verlangte er von ihnen eine eiserne Disziplin. Eiserne Disziplin und nichts weniger. Und diese gedachte er um jeden Preis durchzusetzen, und selbst wenn es ihn einige seiner Soldaten kosten würde.


    Während sich der Mann, vor Zorzn und Schmerz den Tränen nahe, zum Valetudinarium aufmachte, begab sich Avitus wieder zur Mitte hin. Er bedachte des gerügten Legionärs keines weiteren Blickes, baute sich vor den Leginären auf, verschränkte die Arme auf dem Rücken.
    "Milites state... Ad dextram... Aequatis passibus pergite" ~ Stillgestanden... Rechts um... Im Gleichschritt Marsch
    Der Artorier setzte sich an die Spitze der beiden Centurien.

  • Fasziniert und amüsiert, jedoch bedacht darauf so etwas nie gegenüber einem Vorgesetzten zu zeigen, bemerkte er, dass auch der Praefectus Castrorum augenscheinlich Interesse daran hatte seine Kondition und vielleicht Waffenfähigkeit wieder zu stärken. Nun, warum sollte ein Schreibtischtriebtäter nicht auch diesen Bedürfnissen nachkommen. Aus den Augenwinkeln beobachtete er den Mann eine Weile und stellte dann mit zunehmenden Erstaunen fest, das der Centurio ein brutales Aas sein konnte. Bei aller Liebe und allem gebührenden Respekt, aber was hatt das dem Mann nun eingebracht? Angst vielleicht, ja, Zorn ganz sicher, einen Feind auf alle Fälle. Und vor Allem und jedem einen verletzten Soldaten, der eine Weile nicht einsetzbar war. Disziplin schön und gut, doch man sollte immer wissen, wo die Grenze war. Ein paar Hiebe mit dem Flagellum oder anderartige Züchtigung wären mindestens genauso hilfreich und effektiv gewesen, vielleicht sogar effektiver, als dieses. Aber er war der Centurio und er nur ein einfacher Legionarius. Was stand es ihm da zu etwas zu sagen? Nichts! Dennoch, er wusste, dass er definitiv diesen Mann anders diszipliniert hätte und danach hätte er gespurt. Nicht mit der Angst in den Augen und dem Hass auf den Mann, der ihm den Knochen gebrochen hatte, sondern mit dem Repsekt davor, was passierte, wenn man die Disziplin vergaß, mit dem Respekt davor, im Falle eines Falles tot zu sein.
    Als dann jedoch die Befehle schallten, tat er es seinen Kameraden gleich und begann zu laufen.

  • "laevum... laevum... laevum-dextrum-laevum" ~ links... links... links-rechts-links
    donnerte die Stimme Avitus' über die Köpfe der marschierenden Soldaten hinweg, während der Centurio den beiden Centurien voranmarschierte, die von den Klängen der Cornicen und Tubicen begleitet wurden. Eine gleichmäßige, vielleicht etwas monotone Melodie wurde angestimmt und der Boden bebte gleichmäßig unter den Hunderten von Füßen marschierender, mit schweren Übungswaffen und vollen Rüstungen bewaffneter Legionäre.


    "milites..." ~ Abteilung
    Avitus ließ eine Pause zwischen diesem ersten und dem nächsten Befehl.
    "Ad aciem... aequatis passibus pergite" ~ Zur Schlachtreihe... im Gleichschritt Marsch
    Avitus beobachtete mit kritischem Blick, wie die Männer von der Kolonne zur Schlachtreihe wechselten...

  • Es war still geworden in den Reihen der Legionäre, als Avitus den Mann, der gelacht hatte hervorrief und gleich danach 3 Schläge über den Blatz hallten. Mitleidig sah ich dem Mann hinterher und war wirklich froh, dass ich mir das Lachen hatte verkneifen können. Avitus hatte ganz klar eine gewisse Grenze überschritten, er wollte Respekt, doch meinen konnte er dadurch nicht gewinnen.
    Sich seinen Arm haltend, der inzwischen gebrochen war, rannte der Legionarius zum Lazarett, mehrere Augenpaare verfolgten ihn schockiert, vielleicht ängstlich.
    Unbekümmert und kühl machte der Centurio weiter, schickte uns nun über den Platz und etwas in Gedanken begann ich loszutraben, dass kannte ich nun ja schon zur Genüge.


    Die monotone Musik im Ohr, versuchte ich mich auf den Gleichschritt zu konzentrieren, bis schließlich ein weiterer Befehl des Artoriers über den Platz dröhnte.
    Sofort reihte ich mich mit allen anderen in die Schlachtreihe ein.

  • Antoninus war Abends mal wieder allein auf dem Campus er trug volle Ausrüstung und hatte das Spaht und Parma in der Hand. Schwertkampf war seine große Leidenschaft und er war ständig dabei sich zu verbessern. Immer und immer wieder ging er die Übungen durch Hieb lings, Hieb rechts schlug der auf denn Pfahl ein. Mit dem Parma vor der Brust tänzelte er um den Pfahl. Er arbeite an seiner Fußarbeit immer wieder achte er darauf wie seine Füße standen. Und weiter Hieb lings und Stoß die Bewegung waren schon längst in Fleisch und Blut über gegangen. Wieder trat er zwei Schritte zu Seite öffnete die Deckung seines Parma und der Hieb von rechts kam schnell und ohne Vorwarnung. Wieder ging er die Bewegungen durch das Spaht war wie ein Teil seines Arms. Und wenn er es Blank hatte war es als wenn er wie verändert. Wieder eine Drehung und ein ab tauchen nach unten und ein Stoß nach oben.

  • Dann nach dem er einige Sekunden in der Position durch geschnauft hatte zog er das Schwert schnell nach unten zurück und stand in einer Flüssigen Bewegung wieder da. Dann hielt er das Spaht oben auf einer Höhe mit seinem Kopf und Wagerecht zu seinem Ziel. Mit einer schnellen Bewegung nahm er das Parma seitlich nach unten machte einen Ausfall schritt, den er mit ein wagrechtem Stoß seines Spaht nach vorn verband band. Die Hauptlast lag jetzt auf den nach vorn gestelltem linkem Fuß, wobei der linke Oberschenkel und der ausgestärkt Arm parallel zu einander standen. Schnell brachte er jetzt recht Bein nach vorn und zog gleichzeitig das Parma hoch und brachte es in Bockposition. Die Klinge des Spaht zog er gleichzeitig von lings nach rechts durch. Dann ging er aus der Bockposition aus in eine Rechtsdrehung über und führte bei etwa 330° der Drehung einen mächtigen Streich von lings oben nach rechts unten. Zufrieden verharrte er in dieser Haltung und Lächelte in sich hinein.

  • Nach erneutem kurzem Durchatmen zog er die Klinge wieder zurück und machte die Deckung mit dem Parma wieder zu. Dann wieder eine Drehung in die andere Richtung dann ließ er die Deckung wieder Fallen und führte mit einem Ausfallschritt wieder einen Hieb aus. Der dies Mal von rechts oben nach links unten geführte Hieb gab eine sauber geführte Linie. Dann kam sofort ein Schritt rückwärts dann noch einer die Deckung war längst wieder oben. Dann wieder eine Blockstellung mit erhobenem Spaht. Dann zog er das Schwert ein und machte wieder einen Ausfallschritt und stieß nach von und bohrte das Spaht grade in der Pfahl vor ihm.

  • Wie ein Windhauch war es als er die Klinge wieder zurück zog. Dann folgte ein Streich von unten nach oben wobei er die Deckung wieder kurz öffnete und sofort nach dem Streich wieder schloß. Dann stand er leicht schnaubend auf dem Campus. Sein Puls war deutlich beschleunig aber er war in Form mit dem Schwert übte er ja fast jeden Abend. Dann brach er eine der Regel des Schwertkampfes >wechsele nie den Schwertarm< aber er dacht sich wer weis wo zu es gut ist. Man konnte ja verwundet werden und es wehre doch dumm dann nicht mehr Kämpfen zu können. So wechselt er Parma und Spaht und begann die ganze Übung von vorn. Schon nach wenigen Augenblicken merkte er das sein linkes Handgelenk ihm die neue Belastung nicht gut anrechnete. Er hatte die Übung nach nicht mal ein Drittel der Zeit abbrechen müßen weil ihm das Handgelenk schmerzte. Sein Puls ging deutlich schneller und seine Atmung kam kürzer und gepresster als beim ersten Durchgang. Schweiß überströmt beschloß er es für heut gut seinen zu lassen. Erschöpft packte er sein Zeug und machte sich auf Richtung Unterkunft. Aber er beschloß seine Übungen auch auf den andern Arm aus zu weiten.

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