„Häppchen?“ als er an ihr vorbeiging stellte sie ihm natürlich völlig unabsichtlich ihren Fuß in den Weg. Sie zischte „Nenn mich ruhig weiter Häppchen und ich mach dich zum Eunuchen, Marco“ Böse funkelten ihre Augen ihn an.
Als er in die Küche schaute meinte sie belustigt.
„He Muskelprotz, du kannst das Haus auf den Kopf stellen, wenn der Knabe nicht gefunden werden will ist er im Garten, ich würde es da versuchen.“
Sie drehte sich um, um zu verschwinden.
„Ach ja, ich heiße Morrigan.“ Sagte sie als sie sich nochmals umdrehte.
Sklavenunterkunft
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Macro sah nach unten, bevor er Morrigan mit dem Blick fixierte. "Du hattest jetzt aber nicht vor, mit dieser Miniaturausgabe von Fuß mir ein Bein zu stellen, oder? Häppchen, da musst du erstens schneller sein und dir zweitens längere Füße zulegen." Macro schien eher über Morrigan amüsiert als dass er sich ärgerte. Die Kleine war nicht auf den Mund gefallen, das gefiel ihm. Die Drohung mit dem Eunuchen nahm er freilich nicht einmal im Ansatz ernst.
"Macro, Kleine, ich heiße Macro, was so viel wie groß bedeutet." Er stellte sich lässig in den Türrahmen und füllte ihn dabei fast vollständig aus. "Vielleicht kannst du dir den Namen so besser merken." Er trat wieder in den Gang und sagte im Weggehen: "Danke für den Hinweis… Morrigan." Er lächelte.
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Als ob sie sich den Namen nicht merken könnte… oh man was ein eingebildeter Fatzke.
„Ja ja ich werd es mir schon merken können, du groß. Und Quantität nicht gleich Qualität. Größe ist ja nicht Alles.“ Sprach sie und huschte davon. -
Vorn in der ersten Nische schliefen Mansuri und Morrigan, in der Zweiten Wulfgar und Linos. " Hier, die dritte Nische da schläfst du." Sie zeigte auf die zwei Betten. " Such die eins aus." Der Rundgang war beendet. Mansuri schickte einen Sklaven zum Officium um Menecrates über die Ankunft seines Sklaven zu unterrichten.
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Völlig unerwartet hatte ich nun Freizeit. In Anbetracht über keinerlei Barschaft zu verfügen, wusste ich nicht so recht etwas ich damit anzufangen. Aus diesem Grunde ging ich zur Villa zurück und suchte als erstes die Culina auf. Enttäuscht stellte ich fest, dass keinerlei Essensreste übrig waren. Was nun? Alle waren beschäftigt. Gut dann werde ich mich hinlegen und ausruhen und das Beste ist, der Hausdrache kann nichts dagegen machen. Ich habe frei.
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Bevor ich einschlief, überdachte ich zum wiederholten Male meine Lage.
Hatten die Götter mich verstoßen? Wollten sie, dass ich Tantalosqualen erlitt?
Leise vor mich hinsprechend rezitierte ich.„Auch den Tantalos sah ich, mit schweren Qualen belastet.
Mitten im Teiche stand er, den Kinn von der Welle bespület,
Lechzte hinab vor Durst, und konnte zum Trinken nicht kommen.
Denn so oft sich der Greis hinbückte, die Zunge zu kühlen;
Schwand das versiegende Wasser hinweg, und rings um die Füße
Zeigte sich schwarzer Sand, getrocknet vom feindlichen Dämon.
Fruchtbare Bäume neigten um seine Scheitel die Zweige,
Voll balsamischer Birnen, Granaten und grüner Oliven,
Oder voll süßer Feigen und rötlichgesprenkelter Äpfel.
Aber sobald sich der Greis aufreckte, der Früchte zu pflücken;
Wirbelte plötzlich der Sturm sie empor zu den schattigen Wolken.“Sim-Off: Aus der Odyssee (11. Gesang, 582–592), nach Johann Heinrich Voß)
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Nach der Cena ging Menochares zur Sklavenunterkunft und schwang sich auf das obere Bett. Wenn dem Mitbewohner dies nicht passte sollte er es nur sagen.
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Keywan hatte sich einigermaßen eingelebt, er kümmerte sich um die Pferde. Jeden tag wuchs jedoch sein Hass auf die Sklavinnen des Hause, es stank ihm, dass ihn Frauen umher kommandierten. Gut das seine Arbeitstage lang waren und er so nicht befürchten musste, dass sie ihn wohlmöglich noch zu Küchenaufgaben heranzogen.
Nachts wenn alle schliefen lag er wach, meist schlich er in der Sklavenunterkunft umher und beobachtete die Frauen im Schlaf, er malte sich aus, was er alles mit ihnen anstellen könnte.
Die kleine Perserin, ja ebene jene, die ihn vor Jahren abgewiesen hatte, lag hier so in seiner Nähe und brachte sein Blut jeden Tag erneut zum kochen, doch sein Tag würde kommen, er wusste das Morrigan zu den Ställen kommen sollte. Ja dort wäre er endlich mit ihr allein, keiner würde sie hören. Ein fieses Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Ja sie würde ihm gehören, so wie sie es hätte schon längst sollen. -
Sehr oft erwachte Menochares in der Nacht. Sein Gehör war von dem Leben in der Wildnis, von zahlosen Jagden geschult. Er hörte wie der unheimliche andere Sklave umher schlich. Seine Schritte verweilten immer bei den Frauen. Lauschend lag Menochares weiter wach, bis der andere zurück kam. Jedesmal konnte er hören, dass dessen Atem schneller ging.
Die Frauen sind in Gefahr, von ihm geht böses aus, dachte er. Ich sollte auf ihn achten. Vielleicht sollte ich mit jemanden darüber sprechen überlegte er sich. Mit den Männern oder Frauen oder besser noch mit allen. Wir müssen ihn im Auge behalten. Er hasst Frauen. -
Morrigan war kurz nach dem Verschwinden des Miles aus dem Garten gestürmt uund vergrub sich in ihrem Bett, sie wollte niemanden sehen. Zusammengerollt, wie ein Baby lag sie unter ihrer Decke und versucht zu erfassen, was da gerade passiert war.
Vorsichtig fuhr sie mit einem Finger ihre Lippen nach, sie fühlten sich nicht anders an als vorher, aber warum hatte sie so komisch auf den Kuss reagiert? Was war los mit ihr?
Sie versuchte die Gefühle einzuordnen. Irgendwie gelang ihr das nicht und er hatte etwas in ihr geweckt, eine Sehnsucht, die unerfüllt blieb.
Frust machte sich in ihr breit. Sie sprang aus dem Bett und verschwand in Richtung Arena.
Zum Glück hatte sie heute noch Training. Oh ja, da konnte sie den angestauten Frust los werden, irgendwer würde sich heute ein paar blaue Flecke einhandeln.Als erstes bekamm ihr Kissen ihren Fust zu spüren. Statt das Bett zu richten verdrosch sie das Kissen regelrecht. Es sah nun nicht wirklich gemacht aus, eher so, als sei eine Elefantenhorde drübergelascht.
Schnell die Decke drüber geworfen und schon verschwand sie in Richtung Arena. -
Am Abend schlich sie sich in die Villa. Das Training hatte nicht wirklich geholfen. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn.
Sie verschwand lieber gleich in Richtung der Schlafräume. Aber auch hier fand sie keine Ruhe. Sie lief unruhig hin und her. Verdammt noch mal was war nur los mit ihr. Sie hatte den ganzen Tag immer und immer wieder die Szene von heute morgen vor ihren Augen gehabt, auf nichts hatte sie sich richtig konzentrieren können.
‘Es war nur ein Kuss, du dumme Gans.’ schallte sie sich selbst.
Aber warum löste er so was in ihr aus? Warum warf es sie so aus der Bahn?
>Rums< ein kräftiger Tritt brachte ihre Liege zum Einsturz.
‘Na prima das auch noch.’ seufzend hockte sie sich hin und versuchte zu retten was zu retten war und die Liege wieder zu richten. -
Schon nach dem Desaster am Morgen, war Mansuri bei einer Stippvisite in der Sklavenunterkunft, Morrigans unordentlich gemachtes Bett aufgefallen. Bisher war es immer ordentlich. Sie brauchte nur 1 und 1 zusammen zählen. Wem da im Hortus nichts aufgefallen wäre,der musste mit Blindheit geschlagen sein.
Krach aus der Unterkunft, sie lauschte und ging hinein. Na, Morrigan da musste das Bett dran glauben. Mansuri blieb neben Morrigan stehen. Hockte sich dazu und half ihr beim Aufstellen. Alt genug und hübsch war sie. Der Miles, nicht ihr Geschmack, aber ganz süß. Fragt sich nur, ob es bei ihm genauso gefunkt hatte wie bei Morrigan. Was sie bezweifelte, aber es war meist so, das die erste große Liebe mit einer ernüchternden Erkenntnis endete. Dann wollen wir der Sache mal auf den Grund gehen. „ Wie war er?“ Mansuri grinste und setzte sich auf ihr Bett. „ Keine Ausflüchte du weißt was ich meine.“ Sie zeigte auf ihr Bett. „ Wer sein Kissen und sein Bett so bearbeitet, hat ganz plötzlich ein riesengroßes Fragezeichen im Kopf, weil alles ringsum ihn verrückt zu spielen scheint.“ Sie lachte und sah Morrigan verschmitzt mit hochgezogener Augenbraue an. -
Morrigan war aufgestanden, nachdem ihr Bett nun gerichtet war, wusste sie so recht nichts mit ihren Händen anzufangen. Ihr schoss die Röte in die Wangen bei Mansuris Frage, nervös nestelte sie an ihren Fingern rum.
“Ähm nun ja ähm... es war ... war anders, ich weiß nicht wie ich es sagen soll. Es war verwirrend. Ich habe so was noch nie gefühlt.” Mit einem Seufzen warf sie sich neben Mansuri auf das Bett. “Es war schön, aber irgendwas hat es geweckt in mir da ist jetzt eine Sehnsucht, die ich nicht einzuordnen weiß. “ Ihr Gesicht drückte all ihre Unsicherheit aus. “Mansuri? Was ist das? Was hat er mit mir gemacht?” Flehend, bittend sah sie ihre Freundin an, in der Hoffnung, dass sie ihr erklären könnte was mit ihr geschah. -
Wie sollte sie ihr erklären, dass sie sich hoffnungslos in diesen Miles der Prätorianer verliebt hatte. Das dafür Amor verantwortlich zu machen war. Nicht nur bei ihr. Den Miles hatte es ebenfalls erwischt, natürlich oberflächlich gesehen. Er sah jedenfalls so aus, als ob sein Verstand, sobald er die Villa Claudia betrat, nichts anderes fassen konnte als Morrigan in natürlicher Größe. Aussuchen konnte man sich das alles nicht, es lag in der Hand dieses kleinen Wichts und der hatte seine Arbeit auf die leichte Schulter genommen, mit einem hintergründigen Lächeln dazu. Ausgerechnet diese Beiden.
Mansuri räusperte sich. „ Du bist verliebt.“ Die simpelste Erklärung. „ Ihr habt euch geneckt. Er hat dich geküsst. Du hast dich nicht dagegen gewehrt. Dir hätte auch ein zweiter Kuss von ihm gefallen.“ Mansuri wuschelte ihr lachend durch die Haare. „ Seine Nähe war dir nicht unangenehm, eure Augen haben geglänzt und das wichtigste ihr habt mich beide ignoriert.“ Mansuri beugte sich zu ihr. „ Wann siehst du ihn wieder?“ Sollte sie ihr gleich, die Konsequenzen und Folgen aufzählen die es haben könnte. Sie würde ihr sowieso nicht zuhören. Im Notfall musste sie dem Miles den Kopf waschen, nur wie. -
Was? Was redete Mansuri da? Männer hatten Morrigan nie interessiert. Aber sie hätte recht sie hätte nichts gegen einen zweiten Kuss gehabt. Ob er so schön gewesen wäre wie der erste?
“Verliebt.” wiederholte sie murmelnd. “Meinst du wirklich?” gedankenverloren strich sie ihre Haare wieder glatt. “Meinst du wirklich? Ist es das weshalb ich so ein komisches Gefühl im Bauch habe?” Große Augen schauten Mansuri an, bevor sich Morrigan Halt suchend in ihre Arme kuschelte. “Meinst du das das gut ist?” hilflos war diese Frage gestellt. “Wir sind Stühle, Tische. Dürfen wir das denn?” Morrigan war dermaßen durch den wind. Sie wußte nicht was sie denken, tun und machen sollte. -
Das komische Gefühl im Bauch, dass hatte sie ganz vergessen. " Desswegen hast du ein so komischen Gefühl im Bauch, es kribbelt, wie tausend Ameisen."
Ihre großen braunen Augen, kein Wunder das der Miles dahin geschmolzen war , wie Bienenwachs unter der Sonne. Ja und nun ? Wie erklärte man einem 16 jährigen Mädchen, einer jungen Frau, die sich in ihre Arme kuschelte, ob das gut ist. " Wie fühlst du dich denn? Dir geht es gut. Du könnest Bäume ausreißen. Schlechte Tage gibt es nicht, außer du vergehst vor Sehnsucht nach dem, den du liebst. Dann könntest du alle Welt zusammenheulen." Mansuri sah Morrigan an. Die kleine Kratzbürste wurde erwachsen. " Ob wir das dürfen? Wir sind Menschen und haben Gefühle, auch als Sklave kann man sie uns nicht nehmen. Du weinst, du lachst, du hasst und du liebst wie ein Freier. Vor dem römische Gesetzt darfst du es nicht, du bist eine Sklavin. Eine Sache, ein Ding ohne Gefühle." Sie streichelte ihr über die Haare. Sie könnte ihr noch so viel dazu erzählen. -
“Ich fühlte mich bei dem Kuss wunderbar, aber jetzt, eher wie von einem hohem Baum gefallen.” Morrigan seufzte und kuschelte sich noch enger an ihre Freundin.
“Ich weiß das wir es nicht dürfen, aber seit wann machen wir was uns gesagt wird?” ein leichtes Kichern, dann wurde sie wieder ernst. “Ich weiß nur nicht ob es ihm auch so geht, er ist ... er st ein Freier. Was soll er schon von mir wollen.” Sie wurde traurig, melancholisch. Das war alle nur ein Traum, der sich wohl nie erfüllen würde. -
Das erste Tief war erreicht. Ihre Traurigkeit war nicht zu übersehen. " Er wird genauso wie du, von einem hohen Baum gefallen sein." Mansuri grinste wieder verschmitzt. " Eher als du." nämlich in dem Augenblick als er sie bemerkt hatte und sich bewußt wurde, dass Mansuri alles gesehen haben könnte was sich zwischen den beiden abgespielt hatte. " Du hast ihm ordentlich den Kopf verdreht."murmelte Mansuri. Sie tippte ihr leicht auf die Nase. " Mir fällt schon was ein. Dann kannst du ihn selber fragen, wie schlecht es ihm geht."
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Bitte was??
“Bist du total irre? Ich habe ihm versprochen ihm nicht mehr unter die Augen zu treten.” Morrigan schaute Mansuri total verdattert an. Sie hatte ihr doch gerade erklärt, das es nicht sein durfte, kleinlaut fügte sie hinzu. “Auch wenn ich nicht weiß ob ich das halten kann. Aber vielleicht kann ich euch ja heimlich im Garten beobachten wenn ihr übt. Ich kann mich ja verstecken.” überlegte Morrigan laut.
Sie sprang auf und lief wieder unruhig umher.
“Mansuri warum ist das alles so kompliziert? Kann man das irgendwo wieder abstellen? Es ist doch so plötzlich gekommen. Geht das auch wieder?”
Sie wußte nicht was sie machen sollte. Am liebsten wäre sie raus gerannt hätte den Miles in den Tavernen der Stadt gesucht und ... ja was hätte sie dann getan? Sie würde bestimmt eh kein Wort herausbringen wenn sie ihm gegenübersteht.
Er spielt eh nur mit dir. Was soll er schon mit einer wie dir? Du bist nur ein Tisch.
“Nur ein Tisch.” murmelte sie leise vor sich hin, hilfesuchend sah sie zu Mansuri und kniete sich vor sie hin, ihren Kopf betete sie auf den Schoss ihrer Freundin.
“Mansuri mach das es aufhört. Ja? Bitte hilf mir das das aufhört.” -
Sie wollte beim Training heimlich zusehen. Mansuri runzelte die Stirn. " Während des Trainings ist er mir, verstanden ? Du gehts ins Ludus, in den Stall und drückst dich nicht. Keine Widerrede und lass das Hin- und Hergelaufe. Du machst mich ganz wuschig." Kompliziert, kompliziert. Es war immer kompliziert. Egal ob zum ersten oder zweiten Mal. Es war immer kompliziert. " Ja es geht wieder, manchmal auch nicht. Wenn es nicht geht, ist es gut. Geht es, ist es weniger gut. Dann habe ich die Nachwirkungen am Hals. Dann hat er dich maßlos enttäuscht, dir das Herz gebrochen und dich deiner Unschuld beraubt." Ups, das war wohl etwas zu weit vorgegriffen. Aber warum sollte sie nicht jetzt schon erfahren was alles so kommen könnte.
" Vergiss ihn, dann hört es auf. Scht..." sie legte ihen Zeigefinger auf ihre Lippen. " Ich weiß was du mit antworten wirst. Es geht nicht Mansuri."
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