• Aristoteles schaute nun an die Decke und sagte nun in einem kameradschaflichen Ton zu Magrus:

    "Dir scheint klar zu sein wie es läuft. Aber versuch lieber deine Männlichkeit mal zu benutzen nur für den Fall das sie dir weggemacht wird. Cara ist zwar ne Kratzbürste, aber doch ganz süss und wenn sie es erstmal besorgt bekommen hat ist sie vieleicht auch nichtmehr so verklemmt und zickig."


    Cara war nicht die einzige die mal von nem Mann gezähmt werden müsste, aber bei Sassia und Silena müssten sich darum ihre zukünftigen Männer kümmern. Irgendwie bemitleidete er die beiden.

  • "Nein, Aristoteles, Cara ist nicht kratzbürstig. Aber sie ist in dieser Familie aufgewachsen und hat deswegen natürlich eine ganz andere Beziehung zu ihr, speziell zu Claudia Sassia, ihrer Domina. Und ja, für mich ist sie die schönste Frau hier weit und breit. Ich habe ja gehofft, eine engere Beziehung zu ihr zu bekommen, aber es gelingt mir nicht. Alle meine Gedanken drehen sich um sie, aber sie lässt nicht zu, dass ich ihr näher komme. Ich will mich ihr auch nicht aufdrängen, ich hoffe, dass sie eines Tages bemerkt, was sie mir bedeutet. Aber ich glaube auch, dass Claudia Sassia etwas dagegen hätte und Cara ist ihr zu sehr ergeben als dass sie sich über ihre Wünsche und Anordnungen hinwegsetzen würde. Aber ich geben die Hoffnung nicht auf"

  • Cara hoffte dass Sofian's Domina ihn nicht zu sehr für sich beanspruchte und er doch gelegentlich etwas Zeit für eine Unterhaltung mit ihr hatte. „Ich hoffe wir haben bald wieder Zeit für einen kleinen Plausch. Wenn ich Zeit habe sitze ich gerne im Garten vielleicht sehen wir uns dort einmal, denn ich glaube deine Domina wird dich in der nächsten Zeit sehr für sich beanspruchen. Solltest du Fragen haben, ich helfe dir gerne weiter. Jetzt wünsche ich dir aber eine erholsame Nacht bei uns.“
    Zum Abschied lächelte sie ihn noch einmal kurz an.

  • [...] Eigentlich hätte ich mich auch noch gerne mit Cara unterhalten, denn sie schien sehr nett und freundlich zu sein. Auch wollte sich sie nicht verprellen, doch ich konnte nichts mehr dagegen tun, dass mir die Augen zu fielen. Vielleicht war es auch die schlimmste Anspannung, die nun von mir abfiel. Immerhin konnte ich nun einschätzen, wo ich am nächasten Morgen erwachen würde. In den letzten drei Tagen hatte ich das nicht gewusst und es war unerträglich, sich eine schlimme Zukunft zu imagninierern. “Ich hoffe auch, dass wir noch ein wenig Zeit für Gespräche finden werden,“ sagte ich. “Und bei Fragen werde ich mich immer an dich wenden.“

  • Als die Sklaven mit Morrigan eintrafen, wurde ihr hastig ein Zimmer hergerichtet. Nichts war für ihre Ankunft vorbereitet. Beim Aufbruch des Hausherrn wusste nicht einmal er, warum er zum Markt gerufen wurde. Da Morrigan der Pflege bedurfte und Ruhe brauchte, bekam sie ein Einzelzimmer. Es wurde auf eine weiche Bettstatt geachtet, weil sie vermutlich unter großen Schmerzen litt, gleich in welche Liegeposition sie sich begab.
    Alexandros beugte sich zu ihr, als sie abgelegt wurde.

    "Morrigan, du solltest jetzt erst einmal schlafen."
    Er war sich nicht sicher, ob sie ihn überhaupt hörte. Trotzdem sprach er weiter. "Wenn du etwas essen oder trinken möchtest, sag es jetzt. Deine Wunden sehe ich mir an, wenn du wieder wach bist." Schlaf heilte auch, das wusste er. Die alten Wunden konnten auch noch morgen mit Balsam bestrichen werden und für die frischen kam der Balsam zu früh. "Wir bekommen dich schon wieder auf die Beine", versprach er und verließ das Zimmer. Sklaven für Morrigans Bedürfnisse blieben zurück.

  • Morrigan befand sich in einer Art Dilirium, sie konnte ihre eigenen Bedürfnisse nicht mehr klar äußern. Die Schmerzen und dass nun wirkenden Opium hatte sie in einen Zustand versetzt in welchem sie von ihrer Umwelt nicht mehr wahrnahm. So hatte sie auch nicht erkannt, dass es Marco gewesen war, der sie mit anderen zusammen in die Villa gebracht hatte.
    Schlafen, war das letzte Wort was sie bewusst wahrnahm. An Essen und trinken konnte sie jetzt eh nicht denken und nach der schmalen Kost der vergangenen Wochen würde sie auch kaum was bei sich behalten können. Die Prätorianer hatten ja genau darauf geachtet, dass sie nur so viel Nahrung bekam, dass der Hunger immer noch da war, aber der Körper so viel bekam, dass sie nicht verhungerte.


    So schlief sie ein. Um Stunden später, als das Opium seine Wirkung verließ schreinernd vor Schmerzen aufzuwachen. Die Schmerzen trafen die Schlafende derart unvorbereitet, so dass sie gar nicht anders konnte als zu schreien. Egal wie sehr sie es versuchte. In jeder nur erdenklichen Position hatte sie Schmerzen, die nicht nachlassen wollten. Tränen rannen nun ich Bächen über ihre Wangen, während Morrigan sich ungeachtet der Schmerzen zusammenrollte wie ein Baby, so als könnte sie damit den Schmerzen entgehen.

  • Magrus konnte bald feststellen, dass die Gerüchte durchaus stimmten. Er sah, dass die aufs Neue versklavte Morrigan in die Villa Claudia gebracht wurde. Sie wurde vom Arzt Alexandros betreut und in ein Einzelzimmer gelegt. Ihr Wimmern und ihre Schreie gingen ihm durch Mark und Bein, er spürte ihre fürchterliche Schmerzen. Wer konnte nur einem Menschen so etwas antun? Er wollte Morrigan unbedingt helfen, musste aber einsehen, dass er im Moment noch nichts für sie tun konnte. Er trachtete aber, so oft es ging in der Nähe zu sein und nach ihr zu sehen.

  • Jemand sagte Alexandros Bescheid, dass Morrigan aufgewacht war. Der Medicus kam mit seiner Tasche und entdeckte Magrus vor der Tür.
    "Du kannst gleich mit reinkommen. Sie hat sicherlich Durst und vielleicht möchte sie auch etwas essen." Er wartete nicht erst auf eine Reaktion seitens Magrus, sondern trat sofort über die Schwelle. Sein Blick fiel auf das zusammengekrümmte Häufchen Elend und er ging auf sie zu. Währenddessen suchte er in seiner Tasche nach einem Fläschchen.
    "Morrigan." Seine Stimme klang sanft. "Nimm etwas Opium. Wir warten die Wirkung ab und danach muss ich deine Wunden behandeln." Er hielt das Fläschchen hin und hoffte, Morrigan würde sich umdrehen.


    Kurz ruhte sein Blick auf der geschundenen Sklavin, dann sprach er über die Schulter hinweg Magrus an.
    "Du kannst eigentlich schon einmal loslaufen und eine frische Tunika holen. Von den feinen Stoffen den feinsten. Wir können derzeit nichts Grobes gebrauchen."

  • Magrus war glücklich, dass er gleich Aufträge erhielt, mit denen er sich an der Pflege der armen Morrigan beteiligen konnte. Als er den Raum betrat und den Zustand von Morrigan sah, hielt er den Atem an und es entschlüpfte ihm


    „Bei den Göttern, was haben sie mit dir gemacht!“


    Er beeilte sich, die von Alexandros gewünschte Tunika zu holen. Nach kurzer Zeit schaffte er es, die feinste Tunika, die im Haus zu finden war zu besorgen und er lief sofort damit zu Alexandros und Morrigan.


    „Ich hoffe, diese Tunika entspricht deinen Vorstellungen, medicus. Etwas feineres war nicht zu finden. Ich werde sofort etwas zu essen und trinken besorgen. Sag mir bitte, was ich holen soll. Ich denke, die arme Morrigan wird nicht alles vertragen.“

  • Die Rettung in Form des Opium nahte. Sie musste nur noch eine Hürde nehmen und die war nicht gerade unerheblich. Sie musste ihre Position aufgeben und versuchen sich zu zu dem Mann zu postieren, dass sie den Schmerzlindernden Saft auch zu sich nehmen konnte. Langsam, gar so langsam, dass man denken könnte jemand würde mit der Zeit herumspielen streckte sie ihre Bein und brachte so ihren Körper in eine gerade Position. Nun musste sie sich nur noch umdrehen. Dies war leichter gedacht also getan. Also rollte sie wieder in Zeitlupe auf den Bauch um sich dann mit den Armen abzustützen. Unter viel Mühe und Wimmern gelang es ihr sich in eine Position zu bringen die zumindest an Sitzen erinnerte. Ihr Wimmern, ihre Körpersprache und ihr Gesichtsausdruck verrieten, dass die Schmerzen an der Grenze des zu ertragenden waren.
    Ein kurzer Blick fiel auf einen ihr unbekannten Sklaven. Seine Frage beantwortete sie mit einem traurigen Gesichtsausdruck. Dennoch sagte sie nichts, denn es war ja wohl offensichtlich.
    Sie nahm den Medicus dankbar das Fälschen ab und trank es in einem Zug leere. Sie wusste, dass es nicht lange brauchen würde bis es wirkte.
    Als der Sklave mit einer Tunika eintraf und danach fragte was sie essen könne, war es Morrigan die antwortete. „Wasser und etwas Brot bitte.“ Auch wenn das wohl bescheiden klang – war es nicht. Aber Morrigan wusste ob der wenigen Nahrung die sie in den letzten Wochen bekommen hatte würde sie jetzt kaum große Mengen oder gar fettiges Essen vertragen.

  • Magrus war froh zu hören, dass Morrigan selbst sagen konnte, was sie essen und trinken wollte.


    „Ja, ich hole schnell Brot und Wasser, ich bin gleich zurück.“


    So machte er sich auf den Weg in die Küche, um das gewünschte zu besorgen. Es dauerte nur einige Augenblicke und er war zurück.


    „Hier ist Wasser und Brot. Kannst du allein essen und trinken oder soll ich dir dabei helfen?“

  • "Lass dir Zeit, uns hetzt nichts", riet Alexandros, als Morrigan sich mühte umzudrehen. Er half auch nicht nach, denn nur sie alleine wusste einzuschätzen, wann und bei was es besonders weh tat. Der Griff zum Fläschchen gelang ihr flink, als sie schließlich in Position saß oder besser hing. "Na, siehst du. Die Armkoordination und -reflexe funktionieren gut", scherzte er und lächelte.
    Als Magrus kam, warf er einen flüchtigen Blick auf die Tunika. Optisch machte sie einen guten Eindruck, aber er überzeugte sich auch von Hand, griff nach ihr und strich über die Oberfläche.
    "Schau mal", sagte er zu Morrigan. Dann führte er sanft den Stoff an ihr Gesicht und streichelte es an einer unversehrten Stelle. Es musste sich äußert angenehm anfühlen. Vielleicht half ihr dieses Wissen beim späteren Tragen, denn auf geschundener Haut würde auch dieser Stoff nicht angenehm empfunden werden. Das Ankleiden selbst sollte unter Opiumwirkung relativ schmerzarm verlaufen.
    Als gutes Zeichen wertete der Medicus Morrigans' Bestellung. Er sah keinen Grund, Einwände geltend zu machen, denn Wasser und Brot hielt er für eine gute Wahl.


    "Du isst und trinkst in kleinen Portionen." Sein Blick mahnte vor Maßlosigkeit. "Das machst du am besten jetzt, bevor das Opium richtig wirkt, denn danach ist Essen und Trinken gefährlich. Du könntest dich verschlucken. Für die Wundversorgung ist außerdem später der bessere Zeitpunkt." Er setzte sich auf die Bettkante und beobachtete Morrigan.

  • Morrigan lächelte schief, ob des Scherzes des Medicus. Aber sie war ihm auch dankbar, dass er keine Mitleidsmine vor sich hertrug. Sie konnte auch ohne ständiges Vorantragen von Mitleidsminen vorstellen, wie ihr Körper aussah.
    Sie spürte den weichen Stoff auf der Haut und doch sah sie den Mann fragend an. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen Stoff auf ihrem geschundenen Körper zu tragen. Sie fuhr sich unsicher durch ihre, dank der Prätorianer, nur noch kinnlangen Haare.
    Sie kommentierte die Tunika nicht weiter, sondern nahm das Brot entgegen und brach es in kleine Stücke. „Nur kleine Happen.“ sagte sie in Wiederholung der Anweisung des Arztes. Sie steckte sich ein kleines Stück des Brotes in den Mund und kaute eher lustlos darauf herum. Sie wusste, das ihr Körper das Essen brauchte, aber ein Hungergefühl oder gar Appetit hatte sie keinen. Dankend nahm sie den Becher mit dem Wasser entgegen und spülte das trocknen Stück herunter. „Danke.“ Sagte sie zu dem Sklaven und noch bevor sich sich das nächste kleine Stück Brot in den Mund schon fragte sie den Sklaven. „Wie ist dein Name?“ Dann sah sie wieder zu dem Arzt, der nun auf der Bettkante saß und eigentlich schon das nächste Matyrium ankündigte. Natürlich wollte er ihr nur helfen, dass wusste sie, aber sie wusste auch welche Wunden die römische Peitsche riss und die Soldaten hatte sie ja auf die Knie gezwungen und von oben herab mit Peitschenhieben bedacht. Die hatte die Hieb verstärkt, denn so konnte der Prätorianer mit voller Wucht zuschlagen. Schon beim ersten Hieb hatte sie gespürt, wie die ihre Haut unter den vielen Strängen der Peitsche nachgegeben hatte. Morrigan sah auf das zerkrümelte Brot in ihren Händen und urplötzlich wurde ihr bewusst, dass sie wieder am Anfang war. Sie war wie dieser Ikarus zu hoch geflogen, hatte sich verbrannt und war tief gefallen. Tränen rollten nun wieder über ihre Wangen, als ihr bewusst wurde, dass ihr Leben sich quasi im Kreis gedreht hatte und sie wieder ganz unten angekommen war.

  • Magrus war zunächst froh, dass Morrigan ein Stück Brot nahm und in den Mund steckte. Man sah ihr aber an, wieviel Schmerz jede kleine Bewegung machen musste. Dann fragte sie ihn nach seinem Namen.


    „Ich heiße Magrus, Morrigan. Ich bin seit ca. 1 Jahr hier als Sklave.“


    Da sah er, dass Morrigan auf einmal zu weinen begann. Sie weinen zu sehen tat ihm weh.


    „Morrigan, ich bin überzeugt, dass du hier in Sicherheit bist und dass sich alle um dich kümmern. Meine Möglichkeiten als Sklave sind natürlich beschränkt, aber ich werde mich so gut ich kann um dich kümmern.“

  • Morrigan sah Magrus aus Tränen bedeckten Augen an.
    „Sicherheit...“ wiederholte sie diese Wort. „Sicherheit ist ein trügerische Gefühl. Vor allem wenn einen die Prätorianer im Nacken sitzen.“ Sagte sie leise und stockend. „Ich hatte vorher auch angenommen in Sicherheit zu sein. Ich war frei, hatte mein eigenes Geschäft. Ich habe gutes Geld verdient und einige Leute beschäftigt.“ Nur schwer kamen die Worte über ihre Lippen. „Sie haben mir alles genommen. Einfach so, ohne Grund.Sie haben öffentlich ein Exempel an mir statuiert um allen zu zeigen, wer hier in Rom die wahre Macht hat.“ Sie blickte wieder auf ihre Brotbrocken, die sie nicht mehr angerührt hatte. „Glaub mir Sicherheit gibt es in Rom nicht... nicht für unsersgleichen.“

  • „Ja, ich verstehe dich. Ich weiß, dass es für Sklaven keine Sicherheit im Allgemeinen gibt. Ich weiß natürlich nichts über dein persönliches Schicksal. Ich habe lediglich gehört, dass du früher Sklavin in diesem Haus warst und dann freigelassen wurdest. Ich habe auch keine Ahnung, wie du in deine jetzige Lage gekommen bist. Es wäre natürlich schön, wenn du mir alles erzählen könntest, wenn du wieder zu Kräften gekommen bist. Jetzt ist es wichtig, dass du dich erholst. Der medicus wird sicher sein Bestes geben, dich zu heilen, zumindest körperlich. Ich denke, dein Geist wird länger brauchen nach allem, was dir angetan wurde. Ich bin trotzdem der Meinung, dass du hier für den Moment ziemlich sicher bist, weil der Dominus Menecrates ein guter Mensch ist und er hat auch die Macht, dich zumindest für den Moment zu schützen. Aber die Prätorianer sind sicher ein mächtiger Gegner. Jetzt musst du aber schlafen, vielleicht kannst du mir morgen mehr erzählen. Ich muss natürlich wie du dir denken kannst meine Arbeit machen, vor allem im Garten. Aber du könntest ja den Wunsch äußern, dass ich zu deiner Betreuung abgestellt werde. Ich hoffe, sie werden dir deinen Wunsch, sofern du das überhaupt möchtest, erfüllen.“

  • Alexandros nickte ermunternd, obwohl oder gerade weil Morrigan lustlos aß. Er hatte zwar nichts anderes erwartet, aber das bedeutete nicht, dass er gedachte, dies hinzunehmen. Sie musste in kleinen Schritten zu Kräften kommen, jeder Stillstand verzögerte die Genesung. Der Appetit hielt sich wohl auch deswegen in Grenzen, weil ein Kloß im Halsbereich saß, denn plötzlich rollten Tränen. Häufig genug gehörte zu Alexandros Einsatz auch die seelische Versorgung und nicht nur die körperliche, daher sah er sich vom Ausbruch nicht überfordert. Er fühlte häufig mit den Patieten, aber Mitleid half nicht, sondern der Blick nach vorn.


    Alexandros griff nach Morrigans Hand, legte sie in seine und deckte sie mit der anderen Hand ab. Er hörte sich an, was sie zu sagen hatte und verstand ihr Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins, weil er ihr glaubte, unverschuldet gemaßregelt worden zu sein.
    "Und doch hast du bereits ein Stück Sicherheit erfahren, vermutlich ohne es zu wissen", erwiderte er mit einem Lächeln. "Nicht alle Pläne der Praetorianer sind aufgegangen. Jemand hat sich dazwischengestellt und verhindert, dass du ein Brandzeichen erhältst." Er tätschelte die Hand als vermutlich eine der letzten unversehrten Stellen. "Insofern hat Magrus nicht ganz unrecht. Deine Situation hat sich von 'grundlegend schlecht' in Richtung 'positiv' verändert. Konzentriere dich darauf und blicke nicht zurück."


    Ein abschließendes Tätscheln, dann löste er den Handkontakt. "Und jetzt noch zwei, drei kleine Bissen, etwas trinken und wir fangen mit der Wundversorgung an. Magrus, dazu verlässt du den Raum." Zuschauer wollte weder Alexandros noch vermutlich Morrigan behalten.

  • Morrigan sah von einem zum anderen. Sie zog ihre Hand auch nicht weg, sie hörte die Worte der beiden doch glauben konnte sie sich nicht. Natürlich wusste sie, das Claudius Menecrates ein guter Mensch war und sie es hätte schlechter treffen können. Dennoch war das immer noch dieser Prätorianer, der ihr unmissverständlich klar gemacht hatte, dass sie sie nie in Ruhe lassen würden, dass sie sobald Bedarf war sie wieder holen würde. Er hatte ihr auch klar gemacht, dass sie zu gehorchen hatte, dass sie hinzunehmen hatte. Für sie war dies wie das Ende aller Hoffnung. Auf was sollte sie auch noch hoffen? Eben war sie noch frei, konnte tun und lassen was sie wollte und nun? Nun war sie wieder nur eine Sklavin. Eine von zehntausenden in Rom...
    Und weil man ihr das Gehorchen über Wochen eingebläut hatte nahm sie nach der Aufforderung auch sofort das nächste Stück Brot in den Mund. Zu wach war die Erinnerung an die Zwangsernährung im Kerker der Prätorianer. Ja die hatten sich einen Spaß daraus gemacht sie mit einer Mischung aus Haferschleim und Öl so lange zu füttern, bis sich ihr der Magen umdrehte nur um dann das Ganze von vorn zu beginnen.
    Mit einem Schluck Wasser spülte sie das Brot herunter und stellte den Becher dann beiseite. Bevor Margus nun das Zimmer verlassen würde sah sie zu ihm. „Danke Margus, ich denke wir sehen uns später.“
    Dann sah sie den Medicus fragend an. „Soll ich mich hinlegen oder lieber aufstehen?“ Morrigan wusste um die Vielzahl ihrer Wunde einige würde man wohl im Liegen kaum versorgen können. Aber die Entscheidung darüber lag bei dem Mediziner.

  • Am nächsten Tag schaute Magrus, bevor er zu seiner täglichen Arbeit ging, noch zu Morrigan. Er wollte sich über ihr Befinden erkundigen. Er stellte fest, dass sie nicht mehr schlief. Sie machte jedoch den Eindruck, dass sie nach wie vor an ihren schweren Verletzungen litt.


    „Morrigan, wie geht es dir heute? Konntest du dich ein bisschen erholen? Soll ich dir etwas besorgen?“

  • Alexandros bemerkte, dass es hinter Morrigans Stirn arbeitete und er beließ es dabei. Vieles brauchte Zeit und der Ansatz eines Sicherheitsgefühls im Besonderen. Er registrierte, dass sie brav aß, was ihn zufriedenstellte.


    Morrigan selbst gab das Startsignal für die Wundbehandlung, indem sie Magrus verabschiedete. Alexandros erhob sich und während er noch um einen Vorschlag rang, kam Morrigan ihm zuvor. "Sofern du stehen kannst, wären einzelne Wunden stehend für mich besser zu erreichen. Allerdings können wir nicht riskieren, dass du zusammensackst. Einschätzen kannst nur du, wie stark du bist und im Übrigen lege ich auch den Opiumgenuss in deine Hände. Ich greife zwar ein, wenn es den Anschein hat, dass du zu viel verlangst, aber wenn du meinst, du kommst mit weniger aus, dann rate ich dazu. Nimm so wenig wie möglich vom Saft, dein Körper und Geist wird es dir danken."


    Während er auf die Entscheidung wartete, stellte er sich bereits Pflegemittel zurecht. Ein Töpfchen mit Balsam und Wein, falls der nochmals benötigt werden würde.

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