Sollte der Offizier jetzt jeden Abend zu Hause speisen, dann würde ihm sicherlich das Legionsessen nicht mehr munden. Solche und ähnliche Gedanken gingen Claudius durch den Kopf, als er sogleich am Folgetag erneut die heimische Villa aufsuchte, um dort seine leibliche Tochter zu treffen, die er immerhin Jahre nicht gesehen hatte.
Er übergab seinen Mantel einem Sklaven und strebte ohne Umwege dem Triclinium zu, denn er erwartete ein gemeinsames Essen. In seiner Vorstellung war Epicharis noch ein junges Mädchen und es war schwer vorzustellen, wie sie derzeit aussah. Immer wieder drängten sich relativ kindliche Hände, eine kleine Statur und erstaunte Augen in Claudius' Geist, der sich erfolglos bemühte, dem theoretischen Alter ein angemessenes Äußeres zuzuordnen. Entsprechend neugierig bog er in den letzten Gang ein und betrat kurz darauf das Speisezimmer.