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CUBICULUM
DER AELIA PAULINA
Das ist das Gemach von
Aelia Paulina, der jungen
Base des Hausherrn.
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CUBICULUM
DER AELIA PAULINA
Das ist das Gemach von
Aelia Paulina, der jungen
Base des Hausherrn.
Nakhti führte die neue Bewohnerin der Domus Aeliana in das Gemach, dass sein Herr für sie hatte herrichten lassen. Aelia Paulina war der Name der Dame, wie Nakhti inzwischen wusste und sie war mit seinem Herrn verwandt.
“’ier nun Gemach, ’errin.“, verkündete der Sklave und wies dann zum Fenster.
“Schöne Aussicht auf Circus.“, meinte er mit einem unsicheren Lächeln. “Alles gut, ’offentlich?“
Sie trat an das Fenster und sah hinaus. Man konnte tatsächlich ein kleines Stück vom Circus Maximus sehen. Allerdings nahm ein recht großes Gebäude zur Linken, das wie ein Tempel aussah, mindestens die Hälfte des Gesichtsfeldes ein.
Mit beißender Ironie sagte sie deshalb:
“Tatsächlich, eine großartige Aussicht.“
Dann drehte sie sich wieder zu dem Sklaven um.
“Es ist gut. Du kannst gehen.“
Nakhti verneigte sich tief. “Wenn ich zu Diensten dir sein soll, bitte jederzeit nach mir rufen, ’errin.“
Dann verließ er das Gemach.
“Keine Sorge, dass werde ich.“
Lächelnd sah sie dem Sklaven nach. Er schien ein wenig dumm zu sein, aber er war groß und kräftig gebaut. Vielleicht würde sie seine speziellen Dienste einmal in Anspruch nehmen.
Kaum war sie eingezogen, da erhielt die Dame bereits Post.
Nakhti war ganz aufgeregt, als er in Aelia Paulinas Gemach kam. Denn nicht nur, dass diese neue Herrin ihn verunsicherte, auch die Überbringerin des Schreibens war… nun, zumindest war dem armen Sklaven ein wenig warm geworden und das im Ianuarius!
Er verneigte sich tief, den Brief in der Hand.
“Ich um Verzei’ung bitte, ’errin. Dieser Brief für dich abgegeben. Botin auf Antwort wartet.“
Dann überreichte er das Schreiben.
Der wunderbar einzigen Aelia Paulina die je den Schenkel des Antipater mit ihrem Sitze beehrte
Salve Paulina,
mein Anliegen ist sicher gewagt, aber was wäre das Leben ohne große, von manchen auch verrückt genannte Ideen? Die meine ist ein Lectisternium zu Ehren des Einzugs der Ishtar in Rom und zur Erflehung der Gnade und der Gastfreundschaft der anderen Götter. Bona Dea, Iuno, Diana, Ceres, Minerva und Vesta, die weibliche Häfte der großen Götter laden wir ein um ein Fest in altrömischer Tradition zu feiern. Ich kenne Dich zuwenig um Deine Göttin zu kennen, sah aber genug von Dir um Dich zu bitten für eine Statue Deiner Wahl Modell zu sitzen.
Die Botin wartet auf Antwort
Tu Amici Antipater
Sie nahm den Brief aus Nakhtis zittriger Hand – was war denn nur mit ihm los?
Dann las sie und lächelte, bevor sie von eigener Hand eine kurze Antwort schrieb.
An Pompeius Antipater, dessen Schenkel leider nur einen wagen Eindruck hinterlassen haben.
Deine Göttin ist mir nur dem Namen nach bekannt und ich habe Zweifel, ob der Umgang mit ihr einer sittsamen Dame wie mir zur Ehre gereicht.
Doch wage ich nicht, eine solch freundliche Einladung abzulehnen und will ihr gerne Folge leisten.
Aelia Paulina
“Hier, die Antwort!
Nakhti nahm das Antwortschreiben entgegen, verneigte sich und eilte zurück zu der wartenden Botin.
Ah jeh...nun war es passiert. Sie hatte sich verlaufen. Nun ja...sie war ja noch hier. Also verlaufen war eher das falsche Wort. Verirrt. Ja, sie hatte sich verirrt. Zumindest dachte sie das. Mit sich ringend stand sie vor zwei Türen und konnte sich nicht entscheiden ob eine davon zu ihrem Cubiculum führte oder nicht. Oder war es gar doch die Tür noch weiter? Seufzend dachte sie nach und fragte sich wie das passieren konnte. Hatte sie doch eigentlich aufgepasst und nun war es doch passiert. Wie es das Schicksal so wollte, war natürlich niemand im Moment da, den sie fragen konnte. Also sammelte sie allen Mut zusammen, klopfte an die Tür und trat schließlich ein. Sollte das doch ihr Cubiculum gewesen sein und jemand sie gesehen haben, würde er sie sicher für verrückt halten. Doch wenn dies das falsche war. So war sie jedenfalls nicht unangekündigt eingetreten. Langsam öffnete sich die Tür und Vespa sah durch den Türspalt. Irgendwie...das schien nicht ihr Cubiculum zu sein. Oder hatte sie es nur anders in Erinnerung?
Paulina war gerade damit beschäftigt sich von einer Sklavin das Haar kämmen zu lassen als jemand unangemeldet herein kam.
Sie wandte sich um und musterte die junge Frau. “Ja?“
Wie hätte es auch anders sein sollen. es war natürlich die falsche Tür und sie stand nun im Zimmer einer anderen Frau. Nun gut...da musste sie jetzt durch. Freundlich vorstellen und um Entschuldigung bitten. Dann konnte doch keiner mehr böse sein.
"Salve. Ich bin Aelia Vespa. Die Nichte von Onkel Quarto und ich bin hier so zusagen die Neue. Entschuldige bitte, dass ich dich störe. Ich habe leider vergessen wo ich genau bin und habe mich nun leider in der Tür verirrt. Wenn ich dich störe, so werde ich gleich wieder gehen."
Das war ihr so schrecklich unangenehm und man sah es ihr auch an. Bedröppelt stand sie noch immer in der Tür und sah sich unsicher um.
Sie musterte die Andere mit hochgezogenen Augenbrauen.
“Aelia Vespa, aha. Ich habe schon von dir gehört, du bist die Tochter von Quartos Bruder Validus. Ich bin Aelia Paulina, Quartos Cousine und die Tochter von Publius Aelius Hadrianus Afer.
Dein Zimmer ist wohl eine Tür weiter. Aber du darfst mir gerne Gesellschaft leisten.“
Sie wandte sich wieder ihrer Sklavin zu: “Was ist? Warum machst du nicht weiter?“
Die so angesprochene tat wie ihr geheißen.
Also trat Vespa nun ein und schloß die Tür hinter sich. Dann sah sie sich nach einer Sitzmöglichkeit um und fand schließlich einen Sessel in den sie sich setzte. Dann beobachtete sie wie die Sklavin sich weiter an ihre Arbeit machte ehe sie Paulinas Aussagen bestätigte.
"Mein Vater war Validus. Doch dieser ist verstorben. Ich werde nun ein wenig hier in Rom bleiben. In dem kleinen Dorf wo meine Mutter nun lebt, war es so ruhig und so einsam. Rom ist so ganz anders anders und ich freue mich, dass Onkel Quarto mir es ermöglicht eine zeitlang hier zu bleiben."
Hoffentlich hatte sie nun nicht zu viel geredet. Denn manchmal konnte sie dies leider ohne Punkt und Komma wenn sie aufgeregt war.
“Wir teilen dasselbe Schicksal. Auch mein Vater ist verstorben und ich bin hierher nach Rom gekommen, weil es in der Provinz beim besten Willen nicht mehr auszuhalten war. Ich habe vorher in Achaia gelebt, und du?“
"Ehe mein vater starb lebten wir eine Zeit in Colonia Claudia Ara Agrippinesum, in Germania. Doch dann kam der Kieg dort und er schickte uns fort, heim zu meinerMutter. Wir lebten darauf hin bei ihrer Familie im Norden Italias. Ein kleines Dorf, viel zu ruhig für mich. Ich wollte in die Stadt zurück. CCAA war noch um einiges kleiner als Rom, doch es gab Leben dort. Das brauchte ich wieder und so kam ich hierher."
“Du willst also für länger hier bleiben?“
"Ja, das möchte ich. Ich bin kein Mensch, der lange in Abgeschiedenheit leben kann. Ich brauche Leben um mich herum. Eine Stadt in der etwas los ist. Ich hatte keine Lust mehr mich zu langweilen und jeden Tag de stumpfsinnige Einöde zu bewundern."
Bei ihrer Mutter hätte sie es wirklich nicht mehr länger ausgehalten. Viel zu ruhig und ohne Leben. Rom war einfach anders und das stellte sie immer wieder fest.
“Das stimmt. Rom ist herrlich! Es gibt wundervolle Bäder, auf den Märkten findet man Waren aus allen Ländern der Welt und ständig werden prachtvolle Feste gegeben, bei denen man wohlhabende und bedeutende Männer kennen lernen kann, und das Beste daran ist: Einige von ihnen sind ledig.“
Sie zwinkerte der jungen Frau viel sagend zu.
Und Vespa lächelte zurück.
"Wenn sie denn alle höflich und gut erzogen sind, wird sich sicherlich irgendwann auch einer für mich finden."
Bei dem irgendwann, dachte sie wirklich an ein irgendwann in ferner Zukunft. Sie war hier um das Leben einer großen Stadt zu erleben und nicht auch Ausschau nach Männern. dazu hatte sie noch viel Zeit. Außerdem war ihr nach der Begegnung mit diesem Praetorianer eh erst einmal nach vielen anderen Dingen zu Mute als sich mit anderen Männern herumzuärgern, die genauso wenig Benehmen hatten wie dieser.
“Höflich und wohlerzogen? Man sollte annehmen das dies für Männer von Stand und Herkunft selbstverständlich wäre. Aber leider ist das nicht immer so. Von Leuten, deren Großeltern noch nicht einmal richtige Römer waren, erwartet man gar nicht erst viel, aber selbst Angehörige der Nobilität wissen sich bisweilen nicht zu benehmen, dass ist schon richtig.“
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