Den Schülern des ersten Lehrgangs zum Thema Türme voran schritt Tribunus Claudius. Er hatte bereits Lagerburschen den Auftrag erteilt, diverse Eisenteile, Scharniere, Leder, Wolle und ähnliche Kleinteile sowie die erforderlichen Balken, Räder und Holzbohlen zu einem abgelegenen Teil des Exerzierplatzes zu bringen, um den Teilnehmern des Kurses die Möglichkeit einer praktischen Anwendung der Kenntnisse zu geben. Vorerst stellte er sich in eine Beobachterposition an den Rand des Platzes. Er erwartete Eigeninitiative, Einfallsreichtum und Selbständigkeit der Männer - gern mit den Unterlagen des Kurses in der Hand.
-
-
Es war nicht so schwer zu erahnen gewesen, daß der Theorie noch der Bau eines Turmes folgen würde. So folgte Marcus dem tribunus und dachte schon grübelnd darüber nach, wie man so einen Turm bauen könnte. Aber er war nun mal leider weder ein Handwerker, noch ein Baumeister. Immer wieder spikelte er zu der Zeichnung hinüber, die sie in der Theorie sich anschauen konnten. Auf dem Platz angekommen, musterte Marcus die Bauteile, die für ihn wie ein wahlloser und chaotischer, nicht zusammenpassender Haufen von Holzteilen, Metall und Leder wirkte. Nachdenklich kratzte sich Marcus mit dem Griffel an der Wange und spähte noch mal auf die Skizze herunter, dann wieder auf die Turmteile und auf seine Skizze. Herrje, wie brachte man diese Einzelteile dazu schließlich irgendwann wie das auf der Zeichnung auszusehen?
“Hmm...mmm...!“
Marcus murmelte leise vor sich hin, sah schnell hilfesuchend zu den höheren Offizieren, der tribunus schien sie völlig sich selbst überlassen zu wollen. Langsam trat Marcus zu den Offizieren, sah dabei von der Skizze nicht auf. Wo anfangen? Oben oder unten? Nach einigen Herzschlägen entschloss sich Marcus für unten. Eine Falte war zwischen seinen Augenbrauen auszumachen und er spürte ein angestrengtes Pochen an seinen Schläfen. Schließlich meinte er an Avitus, Plautius und Priscus gewandt.
„Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte? Vielleicht wäre es von Vorteil, wenn wir uns in zwei oder drei Gruppen aufteilen? Die eine Gruppe kümmert sich um das Radwerk und das untere Zeug, Achse, und alles was dazu gehört. Die zweite Gruppe baut die Plattformen für die einzelnen Etagen und die dritte Gruppe sucht die Stützträger zusammen und kümmert sich um die Treppen. Zwischendrin sprechen wir uns wohl am Besten ab, damit wir die Sachen nicht unterschiedlich groß machen und es nicht alles zusammenpasst, wir einen schiefen und krummen Turm bekommen.“
Marcus sah fragend von einem Offizier zum Nächsten und zum Unteroffizier. Aber vielleicht hatten sie ja auch aus ihrem Erfahrungsschatz bessere Ideen. Oder einer der pfiffigen Soldaten würde mit etwas besserem aufwarten können.
-
Priscus besah sich lange den Stapel mit den verschiedenen Stücken und versuchte an der Form zu erkennen, welche Teile alle vertreten waren. Als Aristides die Gruppe ansprach, hatte er gerade einen ungefähren Überblick.
"Ja, uns aufzuteilen ist sicher eine gute Idee. Hast du schon einen Überblick, wie groß der Turm wird?
Da hinten liegen sechs Räder und drei Achsen, das ist einfach. Bei den dicken Balken bin ich mir schon nicht ganz sicher. Ich habe 30 mehr oder weniger lange Balken gezählt, die für die Rahmen der Ebenen oder die Pfosten verwendet werden können. Dahinten liegen welche, die sehen nach Geschützteilen oder irgendwas anderem aus, und die da vorne sind zu kurz oder zu dünn.
Ich meine nur die dicken dort und dort. Vier davon brauchen wir für den Rahmen der Grundebene, zwei für die Schubstangen, denke ich. Bleiben 24. Sind das jetzt zwei Ebenen mit 4 für den Rahmen und 8 Stützen oder drei Ebenen mit 4 für den Rahmen und nur 4 Stützen?"
Suchend blickte er sich nach fertigen Treppenstücken um, deren Anzahl sicherlich hilfreich bei der Beantwortung seiner Frage sein würde.
-
Praefectus Plautius erschien auf der Baustelle und begutachtete alles. In den Händen hielt er sowohl die Kursunterlagen, wie auch seine eigenen Architekturunterlagen. Sein Interesse war geweckt. In Germanien hätte er gerne einen Turm gebaut, aber das stets knappe Material und die beschissene Infrastruktur hatten andere Aufgaben für wichtiger erachtet. Hier bot sich jetzt die Gelegenheit selbst Hand anzulegen und so zog er auch ohne zu zögern seine Rüstung an der Baustelle aus. Nur ein Vollidiot würde in Rüstung arbeiten. Und es danach in Kürze bereuen.
Plautius ging ebenfalls wie Priscus das Material durch und zählte. Auf die Frage des Optios schüttelte er etwas den Kopf und folgte aber dessen Blick. Dann nickte er. Beide hatten wohl dieselbe Idee gehabt, denn Plautius entdeckte unter vielen Brettern einen Treppenansatz.
„Optio Priscus. Ich bin mir nicht sicher, ob es 2 Ebenen oder 3 Ebenen werden. Ein Anhaltspunkt könnte aber ein Bauplan ergeben. Hat schon jemand einen fertigen Bauplan in all den bauteilen entdeckt? Und was ist das Ziel unseres Turmes? Wir wollen doch mittels des Turm über ein Hindernis, wie zum Beispiel die Pallisade des Castellums drüber. Wie hoch ist denn unsere Pallisade? Wir brauchen ja keine 3 Ebenen zu bauen, wenn wir mit 2 Ebenen über die Pallisade kommen. Ich bezweifele doch etwas, dass wir den Turm von hier aus bis nach Mantua bewegen sollen um dort ein Gebäude mit 3 Etagen zu erstürmen. Türme baut man in unmittelbarer Nähe des Einsatzortes und das wäre hier das Castellum.
Die Treppen sind hier drüben. Nur irgendein Blödmann hat einen Großteil der Bretter drauf gepackt. Die müssen wir erst mal frei räumen. Die Zahl hilft uns aber vielleicht nur bedingt weiter, denn wir sollten einkalkulieren, dass wir pro Etage 2 Treppen verwenden. Eine um Truppen zur Turmspitze zu befördern und eine Treppe um erschöpfte und verletzte Soldaten runter zu schleusen.
Auf den ersten Blick sieht es vom Material auch so aus, dass unser Turm eine offene Rückseite hat, was vom Licht schon mal gut wäre und wir uns offenes Feuer im Turm sparen können.
Wir könnten natürlich von der Radgröße auch versuchen auf die Höhe des Turmes zu schließen, was ich aber für ein gewagtes Manöver halte.“
-
Priscus warf erst einen Blick auf das Holz, dann auf die Pallisade, dann auf den Praefectus Castrorum. "Wenn wir über die Pallisade sollen, dann reichen uns bei der Balkenlänge zwei Ebenen, wenn wir die Etagen wie beim Fachwerkhaus in Ständerbauweise bauen. Rüber kommen wir trotzdem nicht, wenn wir nicht vorher noch den Graben füllen."
Das musste man einem erfahrenen Praefectus Castrorum zwar wohl kaum sagen, aber der er entsprechendes Füllmaterial nirgendwo sah, ging Priscus davon aus, dass diese Art der praktischen Erprobung nicht angedacht war.
"Mit einer dritten Etage hätten wir dann noch eine Plattform, die höher liegt als die Mauerkrone."
Damit waren sie genauso schlau wie vorher. Priscus drängte es, erst einmal nach den Treppenteilen zu schauen, die wohl er einfachste Anhaltspunkt waren, sofern niemand auf die Idee gekommen war, sie auch noch in kaum zu identifizierende Einzelteile zu zerlegen.
-
Plautius begann die Bretter zur Seite zu räumen, denn das sah ganz unten drunter doch erst mal wie ein Treppenelement aus.
“Der Graben ist in der Tat ein Hindernis, aber wer sagt, daß wir ihn füllen müssen. Wir könnten ja mal improvisieren und eine sehr stabile, nicht sehr steile, mobile Rampe bauen mit der wir den Graben überbrücken. Und dann bewegen wir den Turm über die Rampe. Das Material könnten wir organisieren. Wir haben als “Belagerer” des Castellums ja Zeit und da ich unsere Materialbestände als Praefectus relativ gut kenne, weiß ich, daß wir da noch einiges abzweigen können. Das Ausprobieren und die zu machenden Erfahrungen sind mir den Materialaufwand als Praefectus wert.
Alternativ könnten wir erst einmal 2 Etagen bauen. Und dann sehen wir, was wir an Material noch übrig haben, wenn wir die Treppenteile nicht finden.
Ich habe da mal einen interessanten Bericht aus Syrien gelesen, wo die bei Türmen, wie auch bei ihren Insulae, bei Bedarf einfach noch ein Stockwerk drauf bauten, weil sie die unteren Etagen zuvor deutlich verstärkten und eine solche Erweiterung bereits von Anfang an einplanten.Der Graben und die Rampe ist dabei vermutlich im Hinblick auf das Gewicht des Turmes die größere Herausforderung für uns.”
Plautius ackerte sich durch den Bretterstapel in Richtung der vermeindlichen Treppenelemente vor.
-
Wenn der Praefectus Castrorum es so vorschlug, dann sollte Priscus das so recht sein und sie würden erstmal zwei Etagen bauen.
"In Ordnung, bauen wir zwei Etagen und schauen, was übrig bleibt. Bauen wir dort drüben?"
Er zeigte auf eine freie Fläche, gerade weit genug entfernt, um genug Platz zu haben und trotzdem nahe genug am Materialstapel, um nicht unnötig viel schleppen zu müssen.
"Dann brauchen wir vier starke Balken für den Rahmen der unteren Ebene und ein paar von den kurzen abgeschrägten Stücken zur Verstärkung der Ecken. Und die Achsen und die Räder. Und die Metallteile, mit denen der Rahmen auf die Achsen gesetzt wird."
Gemeinsam mit einem anderen Kursteilnehmer strebte Priscus auf einen Stapel Baumaterial zu, um einen Teil der benannten Bauelemente zu holen und auf dem Bauplatz wie benötigt auszulegen.
"Ist das dahinten die Werkzeugkiste?"
-
Schweigend verfolgte Marcus das Gespräch zwischen Plautius und Priscus. Daß sie den Turm dann auch noch nach dem Aufbauen praktisch nutzen sollten, daß war ihm neu, aber leuchtete ihm durchaus ein. Wozu einem Turm bauen, wenn er am Ende nur rumstehen sollte? So konnte man zwei Frösche mit einer Klappe schlagen, dachte Marcus. Oder waren es Fliegen? Marcus schüttelte den Kopf und folgte immer wieder mit seinem Blick den diversen Handbewegungen und Handlungen der beiden altgedienten Soldaten. Wie der Rest des Troßes folgte Marcus Priscus zu dem Haufen von Holz und Metall und sah zu der besagten Werkzeugkiste. Es sah wohl wirklich wie eine Werkzeugkiste aus, aber Marcus hatte solcherlei immer nur aus weiter Ferne gesehen, niemals selber irgendetwas Handwerkliches durchgeführt. Hatte er jemals einen Nagel ins Holz geschlagen? Nicht wirklich. Seufzend sah er das Durcheinander und schloß die Augen. Jetzt galt es sich an einen Moment vor vielen, vielen Jahren zurück zu erinnern.
Es war im Garten in Baiae, in der Villa seiner Mutter und seinem Heim. Er war damals ein junger Mann, hatte kaum Bartwuchs am Kinn und war schrecklich gelangweilt. Warum noch mal? Ah ja, der griechische Hauslehrer nervte ihn mit seinen alltäglichen Lektionen. Und er hatte doch auch über die phänomenale Kriegsführung, die er natürlich allesamt seinem eigenen Volk zuschrieb, gesprochen. Doch Marcus konnte sich kaum noch an das Gesagte erinnern, verschwamm es doch mit den vielen anderen Stunden, wo er ebenso kaum aufgepasst hatte. Schildkröte, irgendwas zum Graben fiel ihm da ein. Wurde nicht die Schildkröte für die Gräben genutzt? Aber an mehr erinnerte er sich nicht, öffnete schließlich wieder die Augen, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte grübelnd auf ihre Baumaterialien. Nun hieß es wohl anpacken! Marcus seufzte noch mal Schicksalsergeben und sah sich suchend um. Da, das war doch ein großer, massiver und langer Holzbalken! Ohne zu zögern- na ja, er zögerte durchaus ein wenig- ging er auf diesen zu und zog ihn schließlich mit einigem Kraftaufwand unter einigen Brettern hervor und rollte ihn zur Seite. Leise fluchend sah er auf seine Hand herunter, ein Holzsplitter hatte sich in seinen Handballen gebohrt. Doch was solls. Was muß, das muß! Er zog den Splitter raus, dann sah er sich weiter suchend um und fand schon den Nächsten, selbiges Verfahren und er rollte diesen zur Seite, bis er alle vier Holzbalken zusammen hatte. Sie waren nicht alle wirklich gleich lang, schien ihm aber lang genug.
„So, vier Balken haben wir schon mal. Sollen wir uns nun aufteilen? Wer für die Achse und Räder und wer für die Plattformen?“
-
Priscus hätte es gerne einem höheren Offizier überlassen, die verschiedenen Gruppen einzuteilen, als ihm noch etwas anderes einfiel.
"Hier hier schon jemand Leitern herumliegen sehen? Und wie sieht es mit langen Seilen und zusätzlichem Hebezeug aus?"
Eine Erklärung für diese Frage schob er gleich noch hinterher. "Wenn wir sowas nicht haben, wäre es unklug, die Plattformen am Boden zu bauen und dann übereinander setzen zu wollen. Die bekommen wir ohne Geräte nämlich dann gar nicht mehr nach oben."
-
“Ich denke mal, wir sollten die Aufteilung zunächst einmal gemäß unseren Fertigkeiten und handwerklichen Kenntnissen angehen. Dann sehen wir ja schon mal, wie groß die einzelnen Gruppen sind und wer was kann. Und dann teilen wir uns komplett so auf, daß wir koordiniert arbeiten können. Optio Tallius, teil die Leute mal ein.”
Plautius hatte derweil einen Bretterstapel zur Seite geräumt. Der Schweiss floss ihm in Strömen, aber das störte ihn ebenso wenig, wie der Dreck.
“Hier sind die Treppenelemente. Sofern wir jetzt keine 2 Ersatztreppen haben, kommen wir doch auf 3 Stockwerke. Wir können uns aber auch aus der Affaire ziehen und den Tribunus mal fragen, wieviele es denn werden sollen. Und normalerweise gibt es einen Bauplan. Schaut euch mal gefälligst richtig um, denn sonst muß ich zu meiner Casa laufen und meine Architectura-Unterlagen abgreifen gehen.”
-
"Wird gemacht, Praefectus", bestätigte Priscus den Befehl und begann mit einer kleinen, spontanen Umfrage.
"Wer weder Nägel ins Holz schlagen kann noch Seile zusammen knoten kann, dort drüben hin!
Wer sich von den übrig gebliebenen nicht auf Leitern traut, da vorne hin!
Wer von den verbleibenden schon mal einen Turm oder ein Geschütz gebaut hat, hier hin und der Rest dahin!"
Priscus wartete einen Moment, bis sich vier Gruppen bildeten und stellte sich selber zu der, die schonmal Türme oder Geschütze gebaut hatte. Dann schaute er sich um, wer bei welcher Gruppe stand und wie groß die Gruppen waren.
-
Marcus wandte sich seinem Optiokollegen zu als dieser das Wort ergriff, um eine Einteilung vorzunehmen. Nägel ins Holz schlagen? Ja, da war Marcus nicht sicher, ob er das konnte. Er hatte es einfach noch nie in seinem Leben getan, noch nicht mal zum Spaß als kleiner Junge. Damals hatte er sich in Baiae auch mit spannenderen Dingen beschäftig, die nachgespielten Gladiatorenkämpfe mit Stöcken und Fassdeckeln zum Beispiel. Da hätte er einen Hammer nicht als lockendes Spielzeug angesehen. Und ein Seil knoten? Ja, das würde er sicherlich hinbekommen. Aber da schon die Hälfte flach fiel, wollte er sich zu der handwerklich unbegabten Gruppe hinüber stellen. Sicherheitshalber lauschte er noch dem anderen Aufzählungen. Also auf Leitern traute er sich bestimmt. Ein Turm hatte er noch nie gebaut, darum folgte er dann doch der Gruppe derjenigen, die weder Nägel reinhauen, noch Seile zusammenknoten konnte.
Dort blieb er stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und sah erwartungsvoll zu Plautius und Priscus, insbesondere zu Priscus. Auf die Verteilung der Aufgaben war er durchaus gespannt. Dabei überlegte Marcus jedoch selber, wie man den Turm noch weiter sinnvoll aufbauen konnte. Aber er war nun mal weder ein Architekt, noch ein handwerklich begabter Soldat. Obwohl er es einfach noch nie ausprobiert hatte. Wer weiß, welche unpatrizischen Talente in ihm verborgen lagen? Marcus grinste ein wenig und dachte darüber nach, welch entsetzten Gesichtsausdruck seine Mutter über die Art der Tätigkeiten, die er in der Legio vollführen sollte, offenbaren würde. Aber er zweifelte nicht im Mindesten daran, daß seine Mutter das bereits wußte.
-
Priscus wartete einen ganze Weile, bis sich alle Kursteilnehmer mehr oder weniger deutlich auf die vier Gruppen verteilt hatten. Wie er es erwartet hatte, waren nicht alle Gruppen gleich groß, aber das war auch gut so. Schließlich wollten sie nur einen Turm bauen und nicht gleich mehrere. Er wartete noch, ob der Praefectus etwas zu der Gruppeneinteilung sagen wollte oder der Kursleiter, aber das war offenbar nicht der Fall.
"Wir teilen uns nach Aufgaben auf", erläuterte er die Zuteilung. "Gruppe I reicht Material an, Gruppe II erledigt Arbeiten am Boden, zum Beispiel die Vorbereitung der Wandverkleidung oder Arbeiten an den Rädern, Gruppe III macht selbiges von Leitern aus in den höheren Etagen und Gruppe IIII macht die komplizierten Dinge, wie die Brücke."
Dann schaute er hinüber zu Gruppe I. "Ich hoffe, von euch mögen ein paar auf Leitern klettern, wir brauchen euch nämlich auch oben."
Und bei Gruppe III erkundigte er sich, wer schonmal Fachwerk gesetzt hätte, da man ein paar dieser Techniken auch beim Turm gebrauchen könnte.
-
Plautius ließ seinen Blick über die Männer schweifen, sagte aber nichts. Keine Reaktion ließ erkennen, ob er von der jeweiligen Eingruppierung überrascht war, nachdem er sich selber in die Gruppe „Turm oder Geschütz gebaut“ eingeordnet hatte. Zumindest Geschütze hatte er schon gebaut.
Dann begann er sich einmal einen genaueren Überblick über das Material zu machen und vor allem begann er mit der Suche nach dem Werkzeug, das offensichtlich auch sehr gut versteckt worden war.
-
Avitus hatte die Einteilung zwar verpasst, kam aber zu den arbeitenden Milites in dem Moment hinzu, als Priscus eine Einteilung der Männer in Gruppen vornahm. Plautius war ebenfalls anwesend, obwohl ihn Avitus im Schulungsraum nicht gesehen hatte. Aber wenn hier irgendwo irgendwas gebaut wurde - vor allem, wenn es sich um einen Belagerungsturm handelte - war Plautius bestimmt nicht weit weg, was sicher nicht nur an seiner Stellung als Bauherr der Legion lag.
Avitus entledigte sich des Helms, den er auf einer Kiste abstellte, und legte die Vitis daneben. Dann machte er sich an die Arbeit und gesellte sich zur Gruppe, die ihm am nächsten war. Er hatte nicht mitbekommen, dass Priscus die Gruppen nach dem Kenntnisstand der Männer eingeteilt hatte und landete in der Gruppe, die sich um Materialbeschaffung bzw. - bereitstellung zu kümmern hatte. Er nickte den Männern zu, rieb sich die Hände und machte sich ans Werk.
Sim-Off: da ich nicht weiß, wie oft bzw. ob ich überhaupt ab nächster woche on kommen kann, habe ich avitus in die materialbereitstellungsgruppe geschickt, da dies wahrscheinlich auch mal eine längere rl-auszeit verkraften kann; notfalls können die handlungen der gruppe ja von euch geschildert werden, damit dann auch die des avitus
-
Nachdem sich dann doch alle auf Gruppen verteilt hatten und Priscus noch ein paar Informationen über die Fähigkeiten einzelner Soldaten bekommen hatte, konnten die Arbeiten endlich wirklich beginnen.
"Schritt eins: aus vier starken balken den Rahmen für die unterste Ebene machen. Das macht Gruppe III zusammen mit ein paar Leuten von Gruppe IIII. Schritt zwei, gleichzeitig: Die Räder auf die Achsen montieren. Gruppe I schleppt das Zeug da rüber, Montage macht Gruppe II. Der Rest von Gruppe III versucht sich weiter Überblick über das Material zu schaffen und es mit untätigen Leuten von Gruppe I zu sortieren.
Schritt drei: den Rahmen auf die Achsen setzen. Da müssen wir alle anfassen."
Priscus schaute sich um, ob alle diesen Erklärungen folgen konnten oder ob jemand andere Ideen hätte.
-
Während woanders schon gehämmert würde, wird bei der Legio I noch geplant. Als Legion mit der kleinsten Nummer musste man ja alles genau machen. Weil ihn irgend jemand darum gebeten hatte, kratzte Priscus schließlich eine Skizze in seine Wachstafel. Es sollte sich aber bloss keiner beschweren, dass er nichts erkennen konnte. Priscus war halt Techniker und er konnte mit der Zeichnung sehr viel anfangen, auch wenn die Hälfte fehlte, weil sie entweder unwichtig war oder analog zu den eingezeichneten Teilen oder ohnehin klar oder so kleinteilig, dass man dafür eine Extraskizze machen müsste.
-
Plautius hatte endlich das Werkzeug unter einem anderen Materialstabel gefunden und delegierte die Verteilung, bevor er sich an den Arbeiten an dem Grundgerüst beteiligte.
Er warf einen kurzen Blick auf die Zeichnung des Optios und nickte. War doch alles klar.
Etwas kritischer sah das wohl ein Optio der III. Kohorte 2. Centurie. [COLOR=seagreen[B]]„Und wo sind bei der Zeichnung die Räder für den Turm? Das sieht eher wie eine Insula aus!“[/COLOR][/B]
(@Priscus: Hund? Katze? Maus? Hochhaus? … die lustigen Montagsmaler. Kennst du die Serie überhaupt noch?
(@alle: Vielleicht sollten bei der nächsten Schulung die restlichen Spieler dazu animiert werden NSC-Optios und so zu posten. Dann wird das etwas lebhafter. Auch bei der Praxis. ;))
-
"Die Räder sind da unten" antwortete Priscus trocken und deutete auf die drei Kreise am unteren Ende der Skizze. "Wo sollen sie auch sonst sein?"
Sim-Off: @Plautius:
-
„Stets bauet Gellius, legt bald die Schwellen besser,
Macht an den Türen was und kaufet neue Schlösser,“Stetig dröhnte das Pochen von der kleinen Truppe von centurio Bruseus über den Platz, dazu dröhnte tief und sinnig die Stimme des centurio und paßte jede Pause des Hämmerns für weitere schief gesungene Verse ab.
„Hängt bald die Fenster aus und hängt sie anders an…hey, Du…genau Du, nimm mal den Hammer dort und die Nägel und schlag hinten ein paar weitere Bretter rein, sonst sitzen wir noch bis zu den nächsten Saturnalia hier…gut, so, braver Junge…
Nimmt dies, nimmt jenes vor, damit er bauen kann,
damit begehrt ein Freund, daß er ihm Geld vertraue,
Freund Gellius dies Wort nur sagen kann: „Ich baue! “Herrisch und mit seiner schon rot angelaufenen dicken Nase winkte der centurio mit seinem Hammer zu Marcus und schickte den verdutzten Hammerunlustigen, die Leitertruppe hatte bis jetzt nur untätig herumgestanden, zu einer hölzernen Kiste. Mehr mürrisch, denn willig nahm sich Marcus einen Hammer und besah sich die Nägel. Ein oder drei Nägel in der Hand griff Marcus nach einem Brett und trat zu der Plattform, die von dem Bautrupp im Entstehen war. Mit skeptischem Gesichtsausdruck besah sich Marcus erstmal die Arbeit der Anderen. Also gut, Nagel auf das Holz halten und den Hammerkopf draufhauen. Das kann ja nicht sonderlich schwer sein. Also machte sich Marcus ans Werk, runter in den Staub, ein Brett ergriffen, richtig hingelegt. Der Nagel wurde vorsichtig auf das Holz gestellt…ah, falsch herum. Angestrengt biß sich Marcus auf die Unterlippe und sah auf den Nagelkopf herunter, Hammer geschwungen und runter mit ihm.
“Au, verflucht, bei Mars heiligem A…au…!“
Der ordentliche Schwung, den der Hammer hatte, tat höllisch an seinem Daumen weh, heftig einatmend hielt Marcus seine Hand und presste seine Lippen fest aufeinander. Einige der Nachbarsoldaten sahen auf, grinsten breit oder lachten auch über Marcus Ungeschicklichkeit. centurio Bruseus schüttelte resigniert seufzend den Kopf.
“Komm mal her, Bursche. Kannst mir ja wenigstens die Nägel reichen, wenn’s schon nicht zu mehr reicht. Brav ist’s!“
Dermaßen Perplex als Bursche benannt zu werden, trottete Marcus folgsam herüber und reichte den ersten Nagel weiter, erst dort begann ihm das mit dem Bursche aufzugehen. Doch mit einem Schulterzucken nahm er das hin und reichte einen Nagel nach dem Anderen an, die eine Holzebene wuchs stetig.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!