[Balneum] Das Bad

  • Mit einem leichten Anflug von Entsetzen und Überraschen im Gesichtsausdruck beobachtete Silanus das ganze Schauspiel. Er sah ihr hinterher als sie das Wasser verließ und von ihrer Sklavin sofort in ein großes Tuch gewickelt wurde. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich vollkommen verändert. Was bei allen Göttern war jetzt passiert? Im ersten Moment wirkte Narcissa vollkommen Glücklich und im nächsten Moment wurde sie zur Furie. Natürlich konnte der Iunier die Bedenken der jungen Frau verstehen und es wäre kein Thema gewesen wenn sie ihn in einem normalen Tonfall darauf angesprochen hätte. Doch wieder einmal hatte sie bewiesen, dass sie beim Umgang mit Männern alles andere als Erwachsen wirkte – zumindest was Silanus betraf.


    Plötzlich warf Narcissa ihrer Sklavin einen Blick zu, den Silanus anfangs nicht deuten konnte. Seine Verwunderung wuchs von Augenblick zu Augenblick weiter an. Was hatte sie nun wieder vor? Was hatte das ganze zu bedeuten? Gleich darauf und noch bevor Silanus etwas sagen oder seiner Verlobten etwas erwidern konnte war die junge Skalvin auch schon ins Becken geglitten und kam auf den Iunier zu. Mit einer schwungvollen Handbewegung entledigte sie sich ihrer Tunika und präsentierte ihren noch zarten und fast noch kindlichen Körper. Es dauerte einige Zeit bis Silanus, der immer noch ziemlich perplex war, die Zusammenhänge zu verstehen begann. Doch da hatte die junge Sklavin bereits damit begonnen Silanus an seinen intimsten Stellen zu berühren, die immer noch vom gerade unterbrochenen Liebesspiel mit Narcissa deutlich erregt waren. Mit einer abwährenden Handbewegung stieß er die Sklavin leicht beiseite. Wütend sah er zu Narcissa auf, die am Beckenrand stand, als wollte sie dem Treiben auch noch zusehen.


    "Was denkst du dir eigentlich? Ich wollte dich, weil ich etwas für dich empfinde. Ich verstehe deine Gründe und warum du es nicht so weit kommen lassen möchtest, aber das du nun deine Sklavin vorschickst und denkst das könnte mir gefallen……… Sie ist noch ein halbes Kind und sie kann dich nicht einfach so ersetzen. Was soll das ganze? Hast du gedacht sie kann dich einfach so ersetzen oder für dich einspringen? Ist das deine Vorstellung von unserer zukünftigen Ehe?!"


    Sichtlich Wutendbrand und ohne die kleine Sklavin eines weiteren Blickes zu würdigen Stieg Silanus aus dem Becken. Er war vollkommen aufgelöst und es war ihm in diesem Moment auch vollkommen egal, was Narcissa oder ihre Sklavin nun alles von ihm und seinen Körper sehen konnten. Er nahm ein Handtuch zur Hand und band es sich um. Die ganze Szene hatte ihn mehr als enttäuscht. So ein verhalten hätte er sich von Narcissa nicht erwartet. Es hatte alles übertroffen, was sie sich bisher geleistet hatte und der Iunier wusste nichts mehr dazu zu sagen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verließ er das Bad und ließ die beiden Frauen allein zurück.

  • Er ging! Erst schnauzte er sie an und machte ihr Vorwürfe und dann ging er einfach! Wutentbrannt verzog Narcissa das Gesicht und schnaubte wie ein bockiges Pferd, ihr harscher Blick suchte nach etwas, an dem sie sich abreagieren konnte. Es war, als würde all die schöne erregung die sie gerade noch gespürt hatte in wildem Hass umschlagen und blindlings griff sie nach einigen Tiegeln und Töpfen, die mit Badeölen und sonstigen Schminkutensilien gefüllt waren. Mit einer schwungvollen Bewegung flog auch schon das erste Stück gegen die Wand, ungefähr da wohin Silanus verschwunden war. Narcissa blickte grimmig und warf direkt noch zwei, deren Inhalt eine nasse, glänzende Pfütze in schillernden Farben auf dem Boden erzeugten. "DANN GEH DOCH DU DRECKIGER SOHN EINER SUMPFKUH!"schrie sie ihm hinterher, aber sie hoffte nicht darauf, dass er es hören und zurück kommen würde. Und selbst wenn, sie wusste ja selbst, dass man sie genau jetzt lieber in Ruhe lassen sollte. Sie brauchte einfach einige Sekunden um ihre Gedanken zu sortieren, die er völlig durcheinander gebracht hatte.


    Verstand er denn nicht? Er verstand sie einfach nicht! Wie hatte er allen Ernstes glauben können, dass sie sich ihm nun hingab? Er sprach von zukünftiger Ehe, dabei waren sie noch nicht mal verlobt, dabei hatte er noch nicht mal einen Auguren gebeten einen entsprechenden Termin zu finden. Sie hatte ihm Phila geschickt, weil sie ihn mochte und wollte, dass er wenigstens etwas Spaß hatte! Wo er sie doch - noch - nicht kriegen konnte. Ohne, dass es die schwarzhaarige Römerin bemerkte, rannen ihr Tränen die Wangen hinab und mit einem lauten Seufzen ließ sie sich auf die Knie fallen. Sie blickte Phila an, die immer noch nackt im Wasser stand und während sie schnäuzte winkte sie das Mädchen zu sich. Phila gehorchte, wenn man ihr auch anmerkte, dass sie der Situation zwischen Silanus und ihrer Domina nicht wirklich folgen konnte. Sie setzt sich neben Narcissa und legte ihr sanft die Hand auf die Schulter. "Es tut mir leid, Phila. Ich werde so etwas nie wieder von dir verlangen." Sagte diese daraufhin und brach in lautes, herzerweichendes Heulen aus. Sie hatte alles ruiniert und er würde sie sicherlich niemals heiraten wollen! Dabei war es genau das, was sie sich nun am meisten wünschte. Diese Szene im Bad wäre einfach perfekt gewesen, wenn man sie hätte beenden können. Aber das ging nicht, nicht solange sie nicht ganz offiziell seine Frau war. Es brauchte noch eine geraume Zeit, die Narcissa heulend in den Armen ihrer Sklavin verbrachte, bis sie sich soweit beruhigt hatte, dass die Tränen aufhörten und ihre Wut verflogen war.


    Sie erhob sich ätzend und sah zu, wie Phila die Sauerei beseitigte, die sie angerichtet hatte. "Ich wollte dich, weil ich etwas für dich empfinde." Das hatte er gesagt. Seine Worte hallten in ihren Gedanken nach und sie hätte sich beinahe darüber freuen können, wenn ihre Laune nicht so schlecht gewesen wäre. Er empfand etwas für sie! Nur stand zu befürchten, dass dieses etwas nun völlig anders war. Wo er sie im Bad noch gewollt hatte, vielleicht sogar neben der Erregung noch so etwas wie Zuneigung empfunden hatte, so war er nun einfach sauer und wahrscheinlich auch eingeschnappt. Beleidigter Männerstolz, soviel wusste Narcissa aus Erfahrung, war eine zeitraubende Angelegenheit zu beseitigen und auszumerzen. "und sie kann dich nicht einfach so ersetzen" hatte er im Bezug auf Phila gesagt. Dass sie ihre Herrin nicht ersetzen sollte, sondern ihm nur helfen, dass hatte er nicht begriffen. Und überhaupt, viele Männer schliefen mit den Sklavinnen des Hauses. Das Silanus aber sie bevorzugte hätte sie eigentlich freuen sollen. Narcissa seufzte. Sie verstand ihn einfach nicht. Ob sie ihm hinterher gehen sollte? Oder ob er jetzt eher Ruhe haben wollte? Sollte sie sich entschuldigen? Sollte sie ihm erklären was sie sich dabei gedacht hatte? Sollte sie zugeben, dass sie ihn mehr wollte als alles andere auf der Welt? Dass sie sich freute, dass er etwas für sie empfand? Dass sie es nicht mehr schlimm fand ihn zu heiraten, ganz im Gegenteil, sie wollte es ja!


    Sei seufzte und stand auf. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie jetzt machen sollte.

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