[Umland] - Das Lager der Cohors II Balearum

  • Was heißt ruhig oder entspannt? Ich kann mir darunter nichts vorstellen, vorallem nicht wenn ich nicht Hilfstruppen und eine aufständische Stadt denke... hakte Crassus nach. Denn das die Cohors lustig neben dem Aufstand existierte, war ja sicherlich nicht Sinn der Sache. Werden wir sehen...

  • "Damit will ich Dir sagen, daß es von seiten der Rebellen keine Anzeichen auf eine äußere Aggression gibt. Man verschanzt sich noch.


    Wie es innerhalb der Stadt aussieht, lässt sich nur aus vereinzelten Berichten der Speculatores erahnen, allerdings seit einigen Tagen keine Berichte mehr gekommen. Ob sie aufgeflogen sind, will ich nicht hoffen.


    Jedenfalls scheinen die Rebellen die Stadt weiterhin im Griff zu haben. Ausgangssperren, Nahrungsmittelrationierungen setzen die Bevölkerung in eine mißliche Lage.


    Außerdem haben sie begonnen, jeden Einwohner, der auch nur ein wenig sich über die aktuelle Situation mockiert, den Prozess zu machen und zu töten."

  • Aha. Crassus nickte und machte sich einige geistige Notizen. Nachdenklich nippte er an seinem Becher:


    Habt ihr schon versucht, mit den Aufständischen Kontakt aufzunehmen, in irgendeiner weise?Oder kamen von ihnen irgendwelche Boten oder ein Zeichen?


  • Noch immer geschwächt setzte ich mich auf und lehnte mich an den Tisch, vor dem ich kniete. Schnell hatte mein Gesicht wieder edlere Züge angenommen und blickte den Soldaten vor mir unverwandt an.


    "So, müssen wir das?", fragte ich amüsiert.

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Aha. Crassus nickte und machte sich einige geistige Notizen. Nachdenklich nippte er an seinem Becher:


    Habt ihr schon versucht, mit den Aufständischen Kontakt aufzunehmen, in irgendeiner weise?Oder kamen von ihnen irgendwelche Boten oder ein Zeichen?


    "Nein, aus der Stadt dringt kein Lebenszeichen, wie gesagt. Außerdem sind es diese Verräter nicht wert, daß man sich mit ihnen sonstwie beschäftigt als die richtige Vorgehensweise, sie mit dem Gladius zu durchbohren." knurrte der Kommandant.

  • Zitat

    Original von Decimus Pompeius Strabo
    "So, müssen wir das?", fragte ich amüsiert.


    Der Centurio guckte ungläubig. Dafür, daß dieser Hund hier seit Wochen eingeperrt war, schien er noch sehr lebendig.


    "Ja, müssen wir." antwortete der Centurio streng.


    "Dein Leben ist keinen Pfifferling mehr wert, dennoch können wir es Dir leicht machen oder schwer, ich denke du verstehst.


    Wenn du kooperierst, wirst du leben, anderweitig knüpf ich dich hier und jetzt persönlich auf."


    Er war in Rage, doch er beruhigte sich wieder.


    "Also, erzähl mal, was hat Dich dazu bewogen gegen die Kaiserliche Ordnung vorzugehen ?"


  • Als er weitersprach, musste ich mir ein Grinsen verkneifen. Dieser Wurm konnte ruhig solange bluffen wie er wollte, aber töten würde er mich keinesfalls.


    "Ich kann dir gern aufzählen, warum du mich nicht töten wirst. Einerseits, weil der Kaiser von mir ein Stück haben will, andererseits weil du damit dem Praefecten der Prätorianer vor den Karren fährst. Glaub mir, wenn er meine Leiche sieht, wirst du dir wünschen, nie geboren zu sein. Darauf mein Wort...", sagte ich fest und versuchte, mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Meine Worte waren ein genauso großer Bluff, denn ich konnte nicht mit Sicherheit sagen, was Crassus vor hatte. Sicher würde er sich diesen Prestigegewinn nicht entgehen lassen. Ein Triumph war zwar nicht möglich, da er nicht gegen ausländische Feinde kämpfte. Doch die Dankbarkeit des Kaisers wäre ihm auf ewig gesichert. Dennoch kannte ich die Dummheit mancher Militärs, und es wäre jammerschade gewesen, wenn mit mir ein großer Mann bereits vor dem großen Prozess in Rom von dannen gehen würde.
    "Ich will dir aber trotzdem erzählen, was mich bewogen hat. Hör genau zu!"


    Dabei sah ich ihm tief in die Augen und wägte meine Worte genau ab.


    "Du dienst einem Mann, der die Rechte seiner Bevölkerung mit Füßen tritt. Du glaubst, dein Wort zählt etwas? Der Kaiser spuckt auf dein Wort, es ist ihm scheißegal. Um diesen Missstand aufzubessern, habe ich in Corduba Gesetze erlassen, die dem Volk mehr Macht in die Hände geben sollten. Aber das allein genügte nicht. Denn ich wollte die Zustände nicht nur verändern, ich wollte neue Zustände schaffen."


    Stolz blickte ich ihm entgegen. Aber letztlich war es egal, was ich diesem Mann erzählte.


    "Wie dann alles kam, wirst du sicher mitbekommen haben."

  • "Glaub mir, der Kaiser wird mich mit Gold behängen, wenn ihm deinen Leichnam serviere, also unterschätze niemals die Schärfe meines Gladius."


    Dann hörte er die Worte dieses Aufrührers und als dieser geendet zu haben schien, sprach er erneut


    "So, und diesmal erzählst du mir das ganz ohne demagogische Hetze und rhetorisches Geplänkel. Schön der Reihe nach, Sachlich !


    Also, wie war das, als der Proconsul Matinius Agrippa zum Comes ernannte ? Du mußtest ihn ja ziemlich beeindruckt haben, daß er auf Dich hineinfiel !"

  • Zitat

    Original von Narrator Hispaniae


    "Nein, aus der Stadt dringt kein Lebenszeichen, wie gesagt. Außerdem sind es diese Verräter nicht wert, daß man sich mit ihnen sonstwie beschäftigt als die richtige Vorgehensweise, sie mit dem Gladius zu durchbohren." knurrte der Kommandant.


    Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du die Güte hättest, mir das weitere Vorgehen zu überlassen. antwortete Crassus genervt. Nach dem stundenlangen Ritt hatte er eigentlich keine Lust mehr sich noch groß zu ärgern. Also verhalten sich die Aufständischen ruhig und ihr ebenso, aha. Habt ihr schon Belagerungsgeräte und ähnliches für eine Stürmung der Stadt bauen lassen?

  • Endlich waren sie im Lager vor Corduba angekommen; Die lange und beschwerliche Reise hatte vorerst ein Ende gefunden. Doch das hieß auch, dass es bald wohl zum großen Schlag gegen die Rebellen und die abtrünnige Stadt kommen würde!


    Decius war innerlich aufgewühlt, bisher war noch kein Wort über die Vorgehensweise zu den Milites gedrungen: Der Stab des Praefecten beriet sich nun wohl mit dem Stab der Cohors, und nun hieß es wieder einmal warten.
    Wenn Decius so darüber nachdachte, so erschien es ihm am praktischsten die Rebellen in ihrer Stadt einfach auszuhungern: So müssten sie sich nicht unnötig die Hände schmutzig machen und die Stadt bliebe wohlmöglich heil.


    Decius setzte sich nun zu seinen Kameraden und beobachtete sie beim Würfelspiel.


  • "Wieso hereinfiel? Ich hatte bereits in der Verwaltung einige Erfahrung und war somit für den Posten geeignet. Und meine Arbeit als Duumvir hatte Agrippa gezeigt, dass ich auch auf regionaler Ebene gute Dienste leisten würde. Nicht mehr und nicht weniger..."

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du die Güte hättest, mir das weitere Vorgehen zu überlassen. antwortete Crassus genervt. Nach dem stundenlangen Ritt hatte er eigentlich keine Lust mehr sich noch groß zu ärgern. Also verhalten sich die Aufständischen ruhig und ihr ebenso, aha. Habt ihr schon Belagerungsgeräte und ähnliches für eine Stürmung der Stadt bauen lassen?


    Widerwillig gab der Kommandant klein bei, ihm war nicht danach, sich mit einem höherrangigen anzulegen, das konnte nur ins Auge gehen.


    "Wir haben vier Katapulte, zwei Belagerungstürme und drei scorpiae. Das sollte ausreichen. Die Rebellen sind immerhin in der Unterzahl."


    Er dachte eigentlich im Traum nicht daran, die Belagerungswaffen einzusetzen, aber wenn der Praefect so entschied, würde er sich unmöglich dem sperren können.


    "Ich darf außerdem sagen, daß meine Männer "heiß" sind, es diesen republikanischen Bastarden zu zeigen. Sie sind Feuer und Flamme."

  • Zitat

    Original von Decimus Pompeius Strabo
    "Wieso hereinfiel? Ich hatte bereits in der Verwaltung einige Erfahrung und war somit für den Posten geeignet. Und meine Arbeit als Duumvir hatte Agrippa gezeigt, dass ich auch auf regionaler Ebene gute Dienste leisten würde. Nicht mehr und nicht weniger..."


    "Geht es auch ein wenig genauer ! Wie lief dieses Gespräch denn so ab ?"


    Sim-Off:

    Enttäusch mich net. ;)


  • Aber Crassus konnte leider nicht davon ausgehen, dass die Tore bei ihrem Sturm offenstehen würden, deshalb wäre es ohne Belagerungsgeräte schier unmöglich überhaupt in die Stadt zu kommen.


    Dafür hatten sie genug Zeit um sich in der Stadt zu verschanzen. Ein Häuserkampf wird nie so ablaufen, wie man es gerne hätte... und eine Unterzahl wirkt sich da leider auch nicht so entscheidend aus.


    Crassus seufzte.


    Dann wollen wir mal hoffen, dass deine Männer nicht so heiß sind, dass sie ganz Corduba verbrennen... er räusperte sich: Schick' einen Boten in die Stadt und stelle ihn einen Ultimatum von 3Tagen - ab heute - um sich zu ergeben..

  • Zitat

    Original von Narrator Hispaniae
    "Geht es auch ein wenig genauer ! Wie lief dieses Gespräch denn so ab ?"


    Sim-Off:

    Enttäusch mich net. ;)


    "Er mochte meine Ideale und konnte sich mit meinem republikanischen Weltbild anfreunden. Das war alles..."

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Schick' einen Boten in die Stadt und stelle ihn einen Ultimatum von 3Tagen - ab heute - um sich zu ergeben..


    "Wird erledigt." gab der Kommandant prompt zurück

  • Zitat

    Original von Decimus Pompeius Strabo
    "Er mochte meine Ideale und konnte sich mit meinem republikanischen Weltbild anfreunden. Das war alles..."


    "So ? Was hat er genau gesagt ? Was hast Du gesagt ?"


    Der Centurio wurde jetzt neugierig.

  • Zitat

    Original von Narrator Hispaniae
    "So ? Was hat er genau gesagt ? Was hast Du gesagt ?"


    Der Centurio wurde jetzt neugierig.


    "Das weiß ich nicht mehr. Mein Gedächtnis hat in den letzten Tagen und Wochen sehr gelitten..", sprach ich ehrlich und kratzte mich an der Stirn. Ich konnte mich sicherlich nicht mehr ans jede Einzelheit erinnern. Und Agrippa war der letzte, den ich in den Dreck reiten würde. Der Soldat konnte mich ruhig aufknüpfen, das war mir einerlei.

  • Was nun kam zerrte mehr an den Nerven der Soldaten als die ganze Marschiererei und Übungseinheiten der letzten Tage. Untätig vor einer von Feinden kontrollierten Stadt zu sitzen und nichts zu tun war eine Sache mit der sich nur wenige Milites anfreunden konnten.


    Mittlerweile kam es vereinzelt zu schnippigen Bemerkungen und zu Getuschel unter den Milites. Besonders wurmte uns, dass wir überhaupt keine Ahnung hatten wie es weitergehen sollte. Es trieben die wildesten Gerüchte ihr Unwesen, von einem Aushungern der Stadt bis zu einem sofortigen Sturm war alles dabei.


    Ich versuchte mich von dieser allgemeinen Nervosität nicht anstecken zu lassen und begann unterdessen einen Brief zu schreiben den ich schon lange schreiben wollte, bisher aber nie die Zeit dazu gefunden hatte......

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