Alte Geschichten

  • Mit ihm an der Hand ging sie durch den verwinkelten Garten bis zu einer Stelle die ihr geeignet schien.
    Ein sonniges Teil Rasen, umrandet von hohen Büschen und duftenden Kräutern. Auch die heilige Myrte stand hier und verbreite ihren berauschenden Duft über die Gläubigen. Sie lies ihn los und setze sich auf den Rasen, der Boden war weich und genau richtig.


    Setz dich zu mir.


    Ihre Hand deute auf einen Platz neben sich

  • Diese Frage versetzte die junge Frau in Verlegenheit, sogar könnte man sagen...sie schämte sich. "Auch ich bin des königlichen Blutes" sagte sie leise. "Nur wurde ich unter keinem guten Stern geboren. Die Familie meiner Mutter war jedoch einflußreich genug, um die Schande zu verstecken" Sie machte eine Pause. "Ich habe geschworen, den Namen meiner Mutter nicht aussprechen und nicht verraten, Coptha. Im Heiligtum der Ishtar vor ihrem Blick habe ich es geschworen. Die ersten Schritte machte ich im kleinen Tempel in den Bergen, im Norden. Weit weg vom Hof, von meiner Mutter... dort verbrachte ich meine Kindheit. Dort widmete ich mein erstes Blut der Göttin. die Hohepriesterin sagte..." Dhara errötete leicht, als sie zu diesem Punkt ankam. "Ich bin von der Göttin berührt, gesegnet und empfangen. Was auch das zu heißen vermag, Coptha. Sie schickte mich sofort nach Seleukia. Dort habe ich gelernt, der Göttin zu dienen und wurde eingeweiht. Man gestattete mir die Bibliothek des Tempels zu besuchen und ich habe Tafeln aus Babel gelesen. Eine alte Dienerin brachte mir dann die alten Sprachen bei. Drei Mal wurde ich gewählt, die heilige Hochzeit zu vollziehen. Dann kam der Tag, an dem mir mitgeteilt wurde, ich soll als Sklavin mit einer der Karawanen nach Rom ziehen. Ich habe etwas für dich" Sie nimmt eine dünne Kette von ihrem Hals und läßt diese auf der flachen Hand liegen. Der Anhänger ist eine Art kleiner Behälter, gefüllt mit etwas schwarz-braunem. "Das ist die heilige Erde"

  • Als Dhara ihr die Kette in die Hand legte schloss Amessis die Augen und holte laut Luft. Vor ihrem inneren Auge sah sie weites Land, gleißende Sonne und schimmernde Erde. Sie roch den Duft der Wüste und die schwere der Oasen.
    Sie drückte die Kette an ihr Herz, das hälftig und erkennend schlug.


    Die Hohepriesterin hatte Recht, du bist von der Göttin berührt, gesegnet und empfangen. Bist du sicher dass du nicht ein Kind der heiligen Hochzeit bist?
    Ich werde dafür sorgen, dass du wieder in den Stand der königlichen- göttlichen Tochter kommst. Als die Vertretung unser Göttin ist es nicht rechtens das du Ketten trägst. Was ich auch nie für dich wollte.
    Keine Frau die der Göttin dient, sollte diese Ketten tragen müssen. Wenn sie sie freiwillig anlegt ist es ihr Wille.

  • Graecus ließ sich ins Gras gleiten. Er sog den Duft der Pflanzen um ihn ein, und da war noch ein anderer Duft, den er roch. Er sah Amessis nachdenklich an. Das Gras kitzelte seine nackten Waden. Er sah hinauf zum Himmel. Dann sah er Amessis wieder in die Augen.

  • Gespannt folgte Crassus dem Ritual. Es hatte ihm gefallen, zweifellos, allerdings erinnerte es ihn mehr an eine Vorstellung in einem verruchten Etablissement - welche er auch gerne mal genoß - als an ein religiöses Ritual. Naja, ein östliches Ritual halt - zumindest hatte sich Crassus immer so ähnlich die Gepflogenheiten im Osten des Reiches vorgestellt.
    Als dann die Vorstellung abrupt zu Ende war, sah er noch einige Momente perplex an die Stelle an der eben noch die Tänzerin stand und begann dann zu klatschen. Nur langsam wandte er seinen Kopf wieder zu seiner Nachbarin:


    Interessante Darstellung.

  • "Ich habe hier eine kleine Beschreibung des Ritus, ich lese ihn Dir mal vor:"


    Der zu weihende Oberpriester wird tatsächlich in eine tief ausgehobene Grube hinabgelassen, mit einem Stirnband wunderbar geschmückt, die festlichen Schläfen mit Binden umwunden, das Haar unter einem goldenen Kranze zurückgekämmt und in eine seidene Toga mit gabinischer Gürtung gekleidet.


    Darüber errichte einige aus einem Brettergefüge eine durchlässige hölzerne Bühne; gleich darauf zerteilen oder durchbohren sie die Fläche und durchlöchern das Holz vielfach mit einem Dorn, so daß es voller kleiner Öffnungen erscheint.


    Darauf wird ein gewaltiger Stier von finsterem, zottigem Aussehen geführt, die Flanken mit Blumenkränzen umschlungen oder die Hörner umwickelt, die Stirn des Opfers funkelt sogar von Gold, und metallischer Glanz färbt sein Fell.


    Dann muß das Untier, wie festgesetzt, geschlachtet werden, sie spalten mit einem heiligen Speer seine Brust; die klaffende Wunde speit eine Welle von kochendem Blut heraus, und der dampfende Strom fließt in das darunter befindliche Holzgefüge und flutet weit dahin.


    Da spendet der durch die zahlreichen Rinnen der tausend Ritzen herabfallende Regen einen fauligen Tau, den der darin begrabene Priester auffängt, indem er sein schändliches Haupt unter all die Tropfen hält, am Gewand und am ganzen Körper besudelt. Ja, er beugt sogar seine Kopf nach hinten, hält seine Wange entgegen, bietet Ohren, Lippen und Nase dar und wäscht selbst die Augen in der Flüssigkeit, seine Kehle verschont er gleich gar nicht, vielmehr benetzt er seine Zunge, bis er das schwarze Blut gänzlich schlürft.


    Danach ziehen die Flamen den Kadaver, steif infolge Blutleere, von dem Bretterboden hinweg; der Priester steigt, abstoßend von Erscheinung; darunter hervor, zeigt sein feuchtes Haupt, seinen (von Blut) schweren Bart, seine triefenden Stirnbinden und seine durchtränkten Kleider.


    Diesen, von solchen Berührungen geweihten und vom Blute des frischen Opfers getauften Mann begrüßen alle und beten ihn von ferne an.

    Einmal editiert, zuletzt von Sextus Pompeius Antipater ()

  • Auch Minervina sah gespannt zu. Den Tanz fand sie ein wenig amüsant.. aber sehr anregend und schön.
    Als Vistilia verschwunden war, wurden ihre Augen größer. Ein Zaubertrick? as gefiel ihr... :app:


    Der Zaubertrick am Schluss war sehr gut. Aber alles in allem eine, wie du sagst interessante Vorstellung...


    Sie nickte zustimmend


    Hast du nach dieser Feier schon etwas vor?

  • Hätte Crassus gerade etwas getrunken, so hätte er sich sicherlich bei ihrer Frage verschluckt. Da er aber nichts zu Trinken dabei hatte, fiel diese Reaktion - glücklicherweise - aus.


    Nach dieser Feier werde ich meine Maske ablegen und wieder ein römischer Ritter sein.. und als dieser muss ich mich dann wohl wieder an bestimmte Verpflichtungen halten.


    Er sah sie einen Moment lang nachdenklich an, bevor sich unter der Maske ein Grinsen formte:


    Dazu sollte ich aber erst einmal wissen, wer du überhaupt bist.

  • Sie musterte ihn genau.


    Du hast recht, jetzt weiss ich ja so unglaublich viel von dir,...


    Sie hoffte er verstand die Ironie dahinter...


    Die Frage war nun ob er nun wirklich wissen sollte wer sie war. Und die Frage war ebenso was denn Gracchus dazu sagen würde wenn er erfahren würde, dass sie 1. hier war und 2. mit einem Prätorianer herumschwenkelte. Aber irgentwie war ihr das, wie immer, relativ egal. Schließlich war sie eine Flaviern, und die hatten sowieso ihren eigenen Kopf.


    Was willst du genau wissen? Patrizier oder Plebejer?


    Schon oft war ihr Name Grund gewesen, weshalb sich Männer von ihr abwendeten. Eigentlich traurig, aber wahr. Einerseits aus Angst, andererseits aus Verachtung.


    Willst du nach draussen gehen und einen Spaziergang machen?


    ...Die Masken müssten wir halt dann ablegen

  • Crassus sah sie ob ihrer Ironie schräg an, hatte er zwar die Ironie erkannt, aber nicht wirklich worauf sie anspielen sollte. Der Praefectus Praetorio - auch unter der Umschreibung als höchster Schwarzrock - sollte man ja kennen, hatte Crassus bisher immer angenommen.


    Deinen Namen würde ich gerne kennen. Ich habe nämlich sowieso schon die starke Vermutung, dass du aus einer der ältesten Familien Roms stammst.
    Alles andere würde mich zu mindest stark verwundern.


    er sah sie lange an, bevor er sich anschickte den Zeremoniensaal langsam zu verlassen. Während dem Hinausgehen wandte er sich ihr wieder zu:


    Ein kleiner Spaziergang, warum denn nicht? Hast du ein bestimmtes Ziel vor Augen?

  • Sie folgte ihm...


    Ziel...?


    sie lächelte und zog ihren Brauen hoch


    Wie könnte ich ein Ziel hier haben? Noch niemand zeigte mir Rom. Die Trajansmärkte kenne ich. Den Rest nur aus Pergamentrollen und Erzählungen.


    Zeige mir was dir wichtig ist und was du für wichtig hältst..


    Minervina blickte ihn eindriglich an.


    Du vermutest richtig. Und da ich wohl einen kleinen Informationsvorsprung habe... werde ich dir auch gerne meinen Namen verraten.


    Sie blickte sich um.


    Da sie schon ausserhalb des Altarraumes waren, waren keine Sklaven oder Besucher zu sehen, oder auch nur in der Nähe.


    Sie hob ihren Arm und nahm sich behutsam die Maske vom Gesicht. Dadurch fielen ihre Langen Schwarzen Haare in ihr Antlitz. Mit einer Handbewegung wusch sie sich dir Strähnen weg und blickte ihn mit den türkisblauen Augen an.


    Mein Name ist Flavia Minervina. Ich bin die Tocher von Titus Flavius Vespasianus und Diva Flavia Lacrima Nyreti..



    ..Und ihr seit?

  • Tja, ich dachte halt, dass dir vielleicht bei deinen Studien, in den eben erwähnten Pergamenten bzw Erzählungen über Rom, der ein oder andere Ort aufgefallen wäre, den du gerne einmal in Wirklichkeit gesehen hättet.


    Crassus erinnerte sich, dass es draußen ja bereits dunkel wurde. Naja, dann eben nicht sehen, sondern nur davor stehen.


    Oh, ich glaube es wäre keine gute Idee, wenn ich dir die Orte zeige, die für mich wichtig sind. Es sei denn du bestaunst gerne die Castra Praeotoria oder das Officium des Kaisers. Von der Statue des Mars Ultor mal ganz zu Schweigen.


    er grinste kurz, während er angestrengt überlegte, wohin er sie führen könne. Schließlich konnte er sich ja schlecht in aller Öffentlichkeit um diese Uhrzeit mit ihr zeigen. Es musste nur jemand vorbeikommen, der sie kennen würde und schon wäre die Gerüchteküche wieder am Brodeln... doch ehe er sich das Szenario voll ausmalen konnte, zog sie sich, für ihn relativ überraschend, die Maske vom Kopf. Und als er ihren Namen hörte, war er beinahe geschockt, erinnerte er ihn doch an Arrecina...
    Er zog sich ebenfalls langsam die Maske vom Kopf:


    Ritter Gaius Caecilius Crassus, Praefectus Praetorio und damit die rechte Hand des Kaisers.

  • Ihr Gang war anmutig, die Bewegungen fließend. Mit dem Abnehmen der Maske war sie wieder die Patriziern.


    Es ist mir eine Ehre. Ich habe schon von dir gehört. Man sagt du wärst drei Meter groß und so stark wie ein Löwe und so gerissen wie ein Fuchs und hättest schon Verbrecher mit deinen eigenen Händen getötet.


    Minervina machte einen Schritt vorwärts und ging langsam Richtung Ausgang.
    Dann drehte sie sich zu ihm um.


    ...aber man erzählt sich ja Vieles...


    wieder zauberte sie ein geheimnisvolles Lächeln auf ihr Gesicht.


    Nun denn, es ist schon dunkel... Alexandria ist in der Nacht voller Leben, kann Rom das auch von sich behaupten?


    Und Crassus, wenn ich sage, dass ich sehen möchte was dir gefällt, dann meine ich das auch so. Denn ich könnte mich sowieso wieder nicht entscheiden... Bietet Rom doch, wie du sagtest, so viel...

  • Crassus musste bei ihrer Beschreibung seiner Person breit Grinsen.


    Abgesehen von den drei Metern Größe stimmt ja auch alles.


    er lachte und ging dann an ihrer Seite weiter Richtung Ausgang und überlegte weiterhin noch fieberhaft, wohin sie wohl gehen könnten..


    Rom ist bei Dunkelheit auch voller Leben. Allerdings voller Leben, das keinem rechtschaffendem Bürger gefällt. Vartermörder, Räuber und Verräter sind nun unterwegs und warten nur darauf, dass man ihnen sorglos begegnet. Nicht die optimalsten Vorraussetzungen, um einen nächtlichen Spaziergang zu machen.


    als sie den Ausgang erreicht hatten, ließ Crassus ihr wieder den Vortritt und folgte ihr dann. Es daurte zwar einige Momente bis sich Crassus an das spärliche Licht gewöhnt hatte, doch schon an der nächsten Ecke erkannte er dann seine ihn stetig begleitenden Begleiter:


    Mir geht es gerade allerdings genauso wie dir, ich habe keine wirkliche Idee wohin wir gehen könnten.


    er begann langsa loszuschlendern, seine Begleiter wurden auf ihn aufmerksam und schickten sich an, ihn in einem gebührendem Abstand zu Folgen:


    Rom ist groß und manchmal seh selbst ich den Wald vor lauter Bäumen nicht.

  • Bedächtig ging sie neben ihm her. Auch Minervinas Gefolge war zahlreich. Zwar nicht so, wie das des Präfecten, aber dennoch sah es vereint aus wie ein kleines Heer.


    Der leichte Wind umspielte ihr Haar. Es war ein warmer Abend und der Mond strahlte so hell, dass man keine Mühe hatte den Weg zu finden oder Häuser zu erkennen. Wäre dem nicht so, hätten ihre Fackelträger die Rolle des Mondes übernommen. Aber da dieser Trabant alles in ein romantisches Licht rückte, hatte sie auch nichts dagegen.


    Ich denke in deiner Obhut brauche ich keine Furcht zu haben.


    Mit geneigten Kopf betrachtete sie ihn nochmals eindringlich.


    hm... Nun kenn ich zwar deinen Namen. Ich kenne deinen Stand.


    Aber was sagt das über dich aus? Ich kann von mir behaupten, dass ich zwar stolze Flavierin bin, aber dennoch nicht so wie die anderen Patrizierinnen.


    Bist du also ein Ritter, aber dennoch nicht so wie ein solcher?


    Minervina überlegte kurz und kam nicht umhin sich zu fragen ob es denn richtig wäre mit dem PP in der Nacht von einer kultischen Feier Sehenswürdigkeiten zu besichtigen...


    und sie bejate... wenn er es auch tun würde...


    die Sehenswürdigkeit, die am nächsten liegt wird besucht. So müssen wir nicht allzuweit marschieren dabei grinste sie ihn an und haben trotzdem ein kleines Stückchen Rom gesehen

  • Zumindest der Kaiser macht sich keine Sorgen um seine Sicherheit, ich denke, da kannst du dir diesen Luxus heute auch einmal erlauben.


    er schmunzelte etwas, ehe er ob ihrer Frage die Stirn in Falten legte. Irgendwie verstand er nicht so ganz, worauf sie hinauswollte. Dass sie nicht so war, wie die meisten Patrizier, das war Crassus natürlich auch klar. Denn es war sicher alles andere als normal, dass so junge Patrizerinnen ohne jegliche Begleitung auf so eine Feier gingen.


    Für mich ist Ritter keine allumfassende Beschreibung einer Person. Es ist eher eine Eigenschaft von vieler und hat, für mich, weniger mit dem Charakter eines Menschen zu tun. Sicher bin ich teilweise wie die anderen Ritter - zum Beispiel vermögend. Andereseits kann kein anderer Ritter ausser mir mit Recht behaupten, Praefect der kaiserlichen Garde zu sein.
    Und von meinem Charakter her bin ich wohl auch nicht so wie die meisten anderen. Zumindest kenne ich keinen Ritter, der abends mit einer Patrizerin spazierengeht, ohne davor auch nur ein Wort mit ihrem Vater gesprochen zu haben...


    er schmunzelte und schlenderte einfach einmal los Richtung Forum Romanum. Vielleicht würde ihm ja unterwegs eine Idee für ein Ziel kommen, und wenn nicht, so waren die Foren ja sicher auch nicht die schlechteste Wahl.

  • Sie musste schmunzeln als er das "vermögend" erwähnte. Aber sicherliche. er hatte es sich ja auch erarbeitet... Sie musste das nie. vielleicht hatte sie deshalb auch einen gewissen Respekt vor einigen Plebejern.


    Als er ihren Vater erwähnte fror ihr ein wenig das Gesicht ein.


    Nun ja, das liegt daran, dass mein Vater, gleich wie meine Mutter, schon von uns gegangen sind. Und somit stehe ich in niemandes Obhut.


    Irgentwie war mir das schon immer wichtig. Ein wenig mehr Unabhängigkeit, ein wenig mehr Freiheit. Die patria potestas war nichts für mich.


    Minervina lachte ein wenig auf.


    Und hier in Rom? Meine Schwester habe ich nicht einmal gesehen. Gracchus hat etwas gegen diese Feier und weiss nichts davon und meinen anderen noch lebenden Bruder scheint es nicht zu interessieren.


    Ich denke ich sollte meinen eigenen Weg gehen. Zwar im Rahmen der Flavier, aber nicht vorherbestimmt von irdischen Wesen.


    Sie erkannte langsam wieder die Umgebung und wusste, das sie Richtung Forum Romanum gingen. Sie hatte den amtierenden Volkstribun schon dort reden hören.


    Und wie ist es so.. mit einer Patrizierin mitten in der Nacht spazieren zu gehen?


    Verschnitzt sah sie ihn an

  • Eigentlich war es ja wieder absehbar, dass Crassus in ein Fettnäpfchen trat, wenn es nur da war. Aber andererseits konnte er ja nicht damit rechnen, dass die Eltern einer so jungen Dame schon gestorben waren. Waren sie doch auch Patrizer und damit, wie die meisten anderen diesen Standes, normalerweise mit einem langen Leben gesegnet.


    In der Obhut eines anderen zu Stehen hat allerdings auch Vorteile. Natürlich muss man dafür etwas von seiner Freiheit aufgeben, aber man hat dadurch auch deutlich weniger Sorgen: man muss sich nur in den seltesten Fällen um seinen Lebensunterhalt Sorgen machen oder sich darüber Gedanken machen, wie man sich nun das neue Schmuckstück finanzieren kann, das man eben noch auf den Märkten bestaunt hatte.
    Muss wohl jeder für sich entscheiden und Prioritäten setzen.


    er schmunzelte. Als Soldat kannte er es ja eigentlich nur so, dass sich jemand anderes um seine Versorgung kümmerte. Natürlich, nun als Offizier nicht mehr, aber früher, als er noch einfach Legionär war, da war es schon ein Segen zu wissen, dass man eine gesicherte Ration Korn bekam.
    Crassus Herz begann plötzlich zu pochen, als sie ihre Schwester erwähnte. Kannte er doch eine Flavia nur zu gut...


    Du hast eine Schwester? Hat diese auch einen Namen?


    packte ihn dann doch die Neugier. Er wusste zwar nicht, was er dann mit dieser neu gewonnen Information erreichen wollte, aber die Frage nicht zu stellen konnte er sich genauso wenig vorstellen.


    Jeder sollte seinen eigenen Weg gehen. Doch oft ist man selbst zu blind, um seinen Weg zu sehen. Da ist es sicherlich nie ein Fehler, wenn man eine Familie hat die einem zurück auf den richtigen und eigenen Weg hilft.


    Bei ihrer Frage begann Crassus zu grinsen:


    Auch wenn ich nicht weiß, wie es allgemein ist mit Patrizerinnen nachts zu spazieren, so sind meine erste Erfahrungen durchaus positiv. Man könnte sich fast daran gewöhnen... zumindest solange bis die Familie der Patrzerin davon etwas mitbekommt. Weil dann hat man meist schlechte Karten.

  • Probleme bei der Lebenserhaltung. Nun ja... vielleicht hatte sie keine Eltern mehr, aber sie war nun mal Patrizierin und das war schon "Einnahmequelle" genug.


    Es hört sich zwar ein wenig arrogant und eingebildet an. Aber ich habe fast immer das bekommen was ich wollte. Vielleicht nicht die immateriellen Dinge, aber sicher die Ringe, Ketten und Stoffe der Trajansmärkte.


    Vielleicht liegt das ja an meinem unwiederstehlichen Charm?


    Verstand er den Witz?


    Meine Schwester ist Aquilia Flavia Agrippina, und nicht....


    Sie räusperte sich. Kannte sie ja die Geschichte zwischen ihm und Flavia Arrecina. Schließlich war sie doch ein Teil der Flavier und eine Frau, was bedeutet, dass jeglicher Klatsch irgentwann bei ihr landet... zum Glück...
    .. und so stoppte sie schnell den Satz... bevor sie wa falsches sagte, oder ihn in unangenehmer Weise traf...


    bis er dann selbst darauf zu sprechen kam...


    Ich denke du hast recht mit den Karten. Aber wenn Fortuna dich begleitet, kann sich dein Schicksal schnell wenden. Die Patrizischen Familien sind nicht einfach, und jeder Plebejer unter ihnen wird als eine Art Virus betrachtet...


    ...schade darum, dass manche so engstirnig sein können...

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