Alte Geschichten

  • Die Wärme tat ihr gut; der Wechsel zwischen Leidenschaft und Vertrauen war unglaublich...


    Minervina sah ihn an.


    Das Geld ist nicht da Problem, der Schutz auch nicht, nicht einmal das Abklären... eigentlich ist es nur mein Bruder...


    .. der nämlich sagte, dass du nur eine Patrizierin brauchst, damit du in eine bessere Stellung kommst...


    ...das meine ich mit Schlüssel...


    Sie blickte ihn an, legte beide Hände auf seine Brust..


    ... ich will weg, weg aus Rom..

  • Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das, was er behauptet falsch sei. Natürlich wäre für mich eine Patrizerin als Ehefrau kein Nachteil. Dabei möchte ich nicht einmal erwähnen, dass es doch die Regel ist, dass man sich eine Partie sucht, die einem gesellschaftlich weiterhilft. Aber das allein treibt mich nicht.


    langsam und nachdenklich strich ihr Crassus durch die Haare.


    Außerdem warst du es doch, die mich heute angesprochen hatte. Glaube mir, es gibt für mich auch bestimmte Grenzen die ich nicht überschreiten würde. Und wenn ich ein deutliches "Nein" erhalte, dann akzeptiere ich es auch, solange ich es verstehen kann.


    seine Hände glitten über ihren Hals die Arme entlang zu ihren Händen, die auf seiner Brust lagen:


    Ich würde mich in Spanien über deinen Anblick jederzeit erfreuen. Komm mit und ich werde dir Helfen, Rom für eine Zeit zu vergessen.

  • Sie dachte nach. Er hatte Recht. Sie war es. Sie war es die alleine zu dieser Feier ging, und schon wie ihre Mutter die starke Hand des Prätorianers suchte. Sie war es die sich ihn aussuchte, trotz der Meinung ihre Bruders...


    Ich...


    Was sollte sie nur sagen... hatte sie doch die Wahl...


    wie immer...


    keine Vorschriften...


    kein pater familias...


    ... denke..


    wieder atmete sie tief durch...


    ..und in jenem Moment wichen alle Zweifel von ihr... Ihre Augen strahlten wieder und hatten den gewohnt arroganten patrizischen Blick...


    ... ich will Rom hinter mir lassen, zumindest für eine Zeit...


    Und wieder suchten ihre Lippen seinen Hals, der nun zärtlich liebkost wurde..

  • Crassus wusste nach ihrer Antwort nicht, ob er sich freuen sollte oder eher nicht. Nicht, dass er nicht auf diese Antwort gehofft hatte, doch irgendwie konnte er sich diese Hoffnung, diesen Wunsch nicht erklären. Denn schließlich würde er dadurch wahrscheinlich nur noch einige Probleme mehr haben.


    Mach dir darüber keine Sorgen. Wenn du erst einmal in Spanien bist, wirst du Rom aus dem Kopf haben.


    er sprach langsam und blickte dabei in den dunklen Nachthimmel:


    Ich weiß nur noch nicht, wie wir uns dort finden können. Schließlich muss ich dort einen Aufstand niederschlagen und mein Aufenthaltsort wird sich stetig ändern. Gut, herauszufinden wo ich mich dann immer befinde dürfte relativ leicht sein, ich habe ja zwei tausend Männer bei mir. Aber dort wo ich bin, wird es gefährlich sein...

  • Minervina hörte ihm zu...


    Ich werde dich schon finden, keine Angst... in der Zwischenzeit kann ich sicher in der Villa Flavia nächtigen...


    Sie strich ihm über seine Wange...


    Und etwas Gefährliches hat mich leider noch nie abgeschreckt...


    Sie erhoffte sich noch einen Kuss, bevor sich die beiden trennten und wieder ihre eigenen Wege gingen.


    Un der Gedanke an Spanien, lies sie selbst in dieser finstren Nacht sehr doll strahlen.

  • Zum Glück, sonst hätten wir uns heute sicher nicht getroffen.


    Inzwischen hatte Crassus seinen Blick wieder gesenkt und sah ihr in die Augen. Jetzt, während er sie so beobachte, kam er sich selber etwas komisch vor. Er hatte bisher immer mit einer Frau geschlafen, wenn sich die Gelegenheit dazu ergeben hatte und sie ihm sympathisch vorkam. Nur heute nicht. Da hatte er es ihr sogar ausreden müssen.. ob es wohl daran lag, dass sie eine Patrizerin war? Crassus konnte es nicht mit Sicherheit sagen.


    Pass auf dich auf...


    er drückte sie noch einmal fest an sich, bevor er sich von ihr löste und einige Schritte von ihr Abstand nahm. Es sah fast so aus, als ob er anders der Versuchung nicht widerstehen könnte.

  • Sie genoß seine Umarmung, wollte mehr, doch er wich zurück...


    Ich werde zu dir kommen Crassus...


    ich werde dich finden...


    doch nun...


    Sie atmete tief ein... und schweren Herzens drehte Minervina sich um, winkte den Sklaven, die sofort mit einer Sänfte herbeieilten.


    Was hatte er nur mit ihr gemacht... sie war nicht im stande sich umzudrehen, hatte sie doch Angst vor dem, was sie vielleicht fühlen könnte.


    Langsam stieg sie in die Sänfte.


    ... Vergiss mich nicht...

  • Werde ich nicht.


    Crassus sah der Sänfte, in welche Minervina gestiegen war, noch eine ganze Weile nach, ehe er sich rührte und in eben die andere Richtung ging. Nur wenige Meter später stießen dann seine Begleiter wieder zu ihm und begleiteten ihn Richtung Casa Caecilia. Auf dem Weg dorthin - es war eine recht ordentliche Strecke - kreisten seine Gedanken um Minervina und seinen Gefühlen, oder eben nicht-Gefühlen, zu ihr.

  • Ein cursor des Pompeius Trimalchio überbrachte einen Brief für die Cophta Amessis Vistilia.


    An Amessis Vistilia
    Cultus Ishtaris
    Rom - Italia


    Von Manius Pompeius Trimalchio
    Casa Pompeia
    Roma - Italia


    Trimalchio Vistiliae S.D.


    S.V.B.E.E.Q.V.


    Ich bin Manius Pompeius Trimalchio, ehemaliger quaestor und tribunus plebis, Herr der Sklavin Morgaine und möchte dich bitten sie als Hierodule deines Cultus zu entlassen denn sie wird mich in Kürze nach Germania begleiten.


    Vale


    gez. Manius Pompeius Trimalchio
    D. ante diem VI Non. Mar. Rom - (2.3.2007/104 n.Chr.)

  • Amessis lies den Brief des Pomeuer und lächelt, jetzt also auch Morgaine . Sie ist soweiso gerade dabei alles für ihre Abreise vorzubereiten und Papiere zu erldigen, so setzt sie die Freigabe von Morgaine und Dhara auf. Sie versiegelt beide Briefe und lässt sie ihren neuen Besitzen zukommen.

  • Nun war sie also in Rom. Zwar wusste Plotina in diesem Moment nicht so recht, was sie nun hier mit sich anfangen sollte: Sie hatte sich ihre ersten Tage in der Hauptstadt des Imperiums schon ganz anders vorgestellt. Und doch ... Sie war immerhin heil hier angekommen nach monatelanger Reise durch die halbe Welt. Dies war für sie Grund genug, den Göttern zu danken.


    Nach einigem Suchen und Nachfragen hatte Plotina schließlich den Tempelbezirk gefunden. Sie wollte nicht in einen der großen Tempel des Staatskultes, sondern still für sich den Göttern Dank für alles sagen und sie um ihre Huld für die Zukunft bitten. Während sie so durch den Tempelbezirk schritt, ließ sie in Gedanken noch einmal viele Bilder ihrer langen Reise Revue passieren. Dabei achtete sie gar nicht mehr darauf, wo sie eigentlich war; als sie ihren Blick wieder hob, stand sie vor einem zweifellos orientalisch anmutenden Tempel, wie sie sie auf ihrer Reise nach Rom im östlichen Teil des Imperiums immer wieder gesehen hatte.


    Plotina wollte schnell weitergehen, hatte sie doch immer eine große Abneigung gegen die ausladenden orientalischen Kulte empfunden. Da aber hörte sie Schritte, die sich rasch auf sie zu bewegten.

  • Antipater, genesen von einer gewissen Lethargie und somit aufdringlich wie immer sah einen Rock durch den Tempelbezirk gehen, gab sich einen Ruck und folgte ihm denn die Frau kam ihm wudnerlich bekannt vor, hatte er doch auf seinen Reisen durch die östlichen Reichsteile und die daran angrenzenden Wunderlichkeiten gar manchen kennengelernt. Frauen und Männer. Die Frauen meist näher. Zumnidestens deren Namen er noch wusste.


    Nun fiel ihm aber nun in diesem Momente nicht der rechte ein und als sie ihn ansah war es mal wieder um ihn geschehen. Wie meist. Oder immer?


    "Einst traf ich in Antiochia eine schöne Frau die euch ähnlich war. Doch schien sie mir älter als ihr? Fandet ihr den Brunnen der Jugend?" Er verbeugte sich pathetisch


    "Der aufdringliche Mensch ist Pompeius Antipater, ich hoffe wir kennen uns, es würde die Wärme der Frühlingssonne noch schöner machen"

  • Jetzt reichte es Plotina. Zwei Tage war sie erst in Rom, und schon hatte sie sämtliche Klischees, die man sich in Sais über die Hauptstadt am Tiber erzählt hatte, bestätigt gefunden, insbesondere über den chronischen Frauenmangel und die aufdringlichen männlichen Bewohner.


    Nein, mit stoischer Gelassenheit kam man hier nicht weiter. Eben noch in melancholisch-spiritueller Stimmung, war Plotina jetzt entschlossen, andere Saiten aufzuziehen.


    "Mein Herr, ich kann dir beim besten Willen nicht sagen, wen du in Antiochia oder in einem anderen Marktflecken des Ostens getroffen hast.
    Hätte ich den Brunnen der Jugend gefunden, so wärest du der erste, dem ich den Weg dorthin weisen würde - ich habe lange niemanden mehr gesehen, der ihn so benötigt hätte wie du."

  • "Verzeiht das ich jemanden vom Capitol mit einer alten, gutaussehenden Bekannten verwechselte, Ihr seid doch die Hüterin der heiligen Gänse, oder? Falls nicht könnte ich euch vorschlagen, ihr scheint geeignet zu sein." erboste sich Antipater


    "Bei näherem Bertrachten ist mein Irrtum selbst mir völlig unverständlich, hatte sie doch schöne, glatte Haut und seidiges Haar" zog er sie dann auch noch auf obwohl seine Augen das sahen was die Zunge abstritt

  • "Nur zu, bring mich zu den Gänsen! Ich ziehe deren Gesellschaft bei weitem der eines Mannes vor, den sein ausschweifender Kult bereits in jungen Jahren an Körper und Geist dermaßen ausgezehrt hat."


    Plotina hatte mittlerweile bemerkt, dass sie ausgerechnet an einen Tempel der Ishtar geraten war. Sie hatte auch schon die nächste spitze Bemerkung auf den Lippen. Aber dann stutzte sie. Es waren die Augen des Mannes, die sie davon abhielten, eine weitere Salve auf ihn abzufeuern. Denn sie musste zugeben: Trotz seines abstumpfenden Kultes hatte sein Blick etwas sehr Gutes und Aufrichtiges. Plotinas Abscheu wich langsam einem echten Interesse und sogar einer gewissen Sympathie. Sie versuchte, dem Gespräch eine andere Wendung zu geben.


    "Noch lieber als Gänse versuche ich allerdings, meine eigenen Leidenschaften zu hüten. Hütet man diese nicht gut, nährt man alsbald keine Gänse, sondern eine Schlange an der Brust wie einst Kleopatra. Ich muss es wissen, denn ich komme aus Ägypten."

  • "Ägypten. Die Welt ist klein, erst kürzlich, es muss vor..." er strich sich das Kinn


    "Verzeiht einem Greis dessen Geist die Schönheit blendete aber es fällt mir sicher wieder ein wenn ich in den Schatten der Realität zurückhuschen kann. Es war also vor irgendeiner Zeit als die Tochter einer Freundin, Flavia Minervina des Namens aus Ägypten heimkehrte. Zum Mundus der Welt und zu den heimatlichen Futtertrögen ihrer Familie. Kennt ihr sie?"

  • "Flavia Minervina?"


    wiederholte Plotina. Sie war froh, dass der Ton des Gesprächs sich jetzt verändert hatte und ihr Gesprächspartner, wie er es so poetisch ausdrückte, in der Schatten der Realität zurückgehuscht war.


    "Ihren Namen habe ich tatsächlich schon einmal gehört, aber sie persönlich kenne ich leider nicht. Ich weiß auch nicht, ob sie Wert auf meine Bekanntschaft legen würde - ist die Gens Flavia nicht eine patrizische Gens?"


    Sie las die Verwunderung auf dem Gesicht des Antipater; ihr fiel ein, dass er ja gar nicht wissen konnte, dass ...


    "Du musst meine Unkenntnis entschuldigen. Ich bin nämlich in Ägypten auch aufgewachsen, und alles, was ich über Rom weiß, kenne ich nur vom Hörensagen, einschließlich vieler Klischees."


    Plotina musste schmunzeln, denn sie dachte an die Klischees über römische Männer und römischen Frauenmangel, die sie zu Beginn ihres Gesprächs mit Antipater dazu gebracht hatten, ihn so schroff zu behandeln. Fast hätte sie angefangen, zu Antipater über diese Klischees zu tratschen, sie rief sich aber zur Ordnung.


    "Und das, obwohl ich selbst aus einer römischen Gens stamme. Ich habe mich noch nicht vorgestellt: Sergia Plotina. Ich bin erst seit wenigen Tagen in Rom und kenne hier außer meinen Verwandten, und natürlich jetzt außer dir, noch so gut wie keine Menschen. - Ah, den tribunus cohortis urbanae, Lucius Octavius Detritus; er hat mich von Ostia hierher geleitet. Kennst du ihn?"

  • "Detritus. Natürlich kennen ich ihn, er ist mein Patronus und ich verdanke ihm viel, er ist mir Vorbild und Stütze in dunklen Tagen"
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    "Und die Flavier..."
    Antipater überlegte ob er einige Schwänke aus der manchmal nicht zu patrizischen Geschichte der Flavier zum besten geben sollte und grinste


    "...sind ein besinderes Volk. Habt ihr schon gespeist? Wenn nicht wäre es für einen alten, greisen und gebrechlichen Nichtsnutz eine Freude mit euch zu tafeln, wir sollten also besser etwas Essen gehen bevor wir ihn treffen ;)"

  • Plotina konnte ihr Glück kaum fassen: Der Mann, den sie zu Beginn ihres Gespräches mit provozierenden Worten fast beleidigt hatte, schlug ein gemeinsames Essen vor! Umso mehr war es ihr angelegen, Antipater gegenüber jetzt nur noch mit offenen Karten zu spielen.


    "O, hoffentlich biete ich dir nicht den Anblick einer Halbverhungerten! Aber du hast es erraten, ich würde wirklich auch gerne etwas essen. Zwei Dinge allerdings halten mich zurück: Da ich, wie gesagt, neu hier bin in Rom, weiß ich nicht, wo wir etwas essen könnten; in die Casa Sergia würde ich dich gerne einladen, aber dort geht es, wie soll ich sagen, im Augenblick etwas stürmisch zu. Aber du kennst dich sicher aus, so dass das keine Schwierigkeit sein sollte!"


    Für die zweite Schwierigkeit, die Plotina nun zu präsentieren hatte, holte sie kurz Luft:


    "Etwas anderes ist ... Ich habe ganze 10 Sesterzen bei mir ..."


    Ohne die Reaktion des Antipater abzuwarten, sprach Plotina schnell weiter.


    "Wen meinst du eigentlich mit dem alten, gebrechlichen Nichtsnutz? Etwa Detritus? :) Vor mir sehe ich jedenfalls einen sympathischen und geistreichen Freund."

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