Als Tiberius Vitamalacus der Besuch seiner Cousine gemeldet wurde, wusste er natürlich schon bescheid. Er brauchte nur kurz auf den Tisch zu greifen und hatte den Brief ihres Vaters in der Hand. Irgendwie weckte dies bei ihm zwiespältige Gedanken, hatte doch gerade erst Calvina entschieden, Rom zu verlassen und zurück zu ihren Vater zu gehen.
Er war selbstkritisch genug, sich zu fragen, warum dies passiert war, ob er zu streng gewesen war, seine Ansprüche zu hoch. Aber er hatte diese Gedanken beseite geschoben, schliesslich waren sie alle Patrizier und er stellte an andere nicht geringere Ansprüche als an sich selbst.
Knapp nickte er dem Sklaven zu, das hiess, man möge den Besuch herein führen. Er selbst, der hochgewachsene Soldat, blieb sitzen, widmete sich wieder den Unterlagen, welche er zuvor studiert hatte, einfach abwartend, bis seine Cousine erschien.