• Nach dem er einen Platz gefunden hatte wo er schlafen konnte. Ging er durch die Villa um sich zum einen mit dem Gebäude vertraut zumachen und zum anderen um zu schauen ob er sich irgendwo nützlich machen konnte.
    Nun stand er wieder vor der Tür der jungen Römerin die ihn auf dem Sklavenmarkt zu einem Spottpreis erworben hatte. Es erschien ihm unhöflich und unangebracht bei ihr zu klopfen. Trotzdem hatte es ihn wieder hier her getrieben. Sie war ja auch immerhin die wichtigste Person in seinem Leben. Von ihr hing sein Schicksal ab.
    Er blieb noch kurz stehen in der Hoffnung sie käme heraus und würde ihm irgend etwas zu tun geben.

  • Publius kam mit schnellem Schritt der Tür näher vor der in den letzten Tagen gerne rast gemacht hatten. Dieses mal blieb er aber nicht davor stehen sondern klopfte daran.

  • Albina stand gerade am Fenster und wartete auf Publius, als dieser auch schon klopfte. Bei den Göttern, der musste sich ja beeilt haben, schoss es ihr noch durch den Kopf.


    "Herein!" meinte sie dann und wandte sich anschließend selbst zur Tür um.

  • Er öffnete die Tür und sah sie am Fenster stehen
    "Ihr habt nach mir rufen lassen" sagt er ohne das man ihm anmerkte dass er sich beeilt hatte scheinbar hatte der kleine Sprint durch die Villa seine Kondition noch nicht herausgefordert.

  • Der dunkelhäutige Sklave trat in ihr Zimmer und an ihm war keine Spur von Erschöpfung zu sehen. Anscheinend hatte sie einen Sklaven mit einer guten Kondition gekauft,schoss es ihr durch den Kopf. Aber was sollte sie mit ihm anfangen? Darüber hatte sie in den letzten Tagen öfters nachgedacht. Der Kauf an sich war eher impulsiv als durchdacht gewesen. Nunja, deswegen hatte sie ihn ja rufen lassen. Aber zunächst gab es noch das ein oder andere, was sie interessierte.


    "Hast du eine Kammer bekommen? Naja...die Frage erübrigt sich, da du vermutlich in den letzten Nächten nicht irgendwo in der Villa auf dem Boden geschlafen hast. Hast du dich hier halbwegs eingelebt? Hast du die Bekanntschaft der anderen Sklaven hier im Haus schon gemacht?" fragte sie vorerst.

  • Er war wieder mal über ihr Interesse und ihre einfühlende Art überrascht


    "ähm ja ich habe eine Kammer und fühle mich auch irgend wie schon heimisch hier. Mit den anderen Sklaven habe ich noch nicht vie zu tun gehabt ausser mit der die Ihr mit auf dem Sklavenmarkt hattet als sie im Flur mit einem gewissen Cato geflirtet hat und mit den Sklaven in der Küche wenn ich mir mein Essen geholt habe."


    Ihm war nicht klar ob er so offen sprechen durfte aber seine Erfahrung war dass die junge Römerin ihm Wohlwollend gegenüber stand.

  • Albina wollte gerade etwas in der Richtung von "Freut mich zu hören." sagen, als sie die Worte des Sklaven Cato betreffend vernahm.
    So sah das also aus? War Crista eine leicht zu habende Sklavin. So recht konnte sich Albina das nicht vorstellen.


    "Geflirtet? Mit Cato? Bist du sicher?" fragte sie nach. Als sie so mit dem großen Schwarzafrikaner sprach kam ihr eine Idee. Zunächst hatte sie überlegt ihn zum Gladiator ausbilden zu lassen, doch nun eröffneten sich da ja ganz neue Möglichkeiten.
    So ein Informant konnte sicher mitunter sehr nützlich sein. Nicht nur hier in der Villa, sondern später auch in der Villa ihres Verlobten. Langsam nahmen die Gedanken Form an, doch vorerst wollte sie wissen, was es mit Crista und Cato auf sich hatte.

  • Er war über ihr Interesse überrascht.
    "Ja für mich sah es so aus er hatte einen Tisch mit einer Vase darauf um gerant und sich an der Hand geschnitten und sie war in eine Scherbe getreten. Ich habe es nur am Rande mitbekommen da Cato mit auftrug den Müll weg zu räumen. Aber am Ende trug er sie zu seinem Zimmer und die rote Farbe ihrer Gesichter war nicht zu übersehen."
    Er fragt sich was sie mit diesen Informationen anfangen wollte aber es war ihm eigentlich auch egal er war gefragt worden und hatte so weit es ihm möglich war wahrheitsgemäß geantwortet.

  • "Hmm... interessant." antwortete die junge Tiberierin. Weitere Gedanken diese Neuigkeit bezüglich verschob sie allerdings auf einen späteren Zeitpunkt.


    "Welche Aufgaben hat der Maiordomus dir denn zugewiesen?" fragte sie dann.

  • "Er lässt mich sofern ich ihn den zu Gesicht bekomme dort aushelfen wo sonst niemand etwas tut. Eben die undankbaren Aufgaben die wohl dem dienstjüngsten Sklaven zufallen."

  • Undankbare Aufgaben? dachte Albina bei Publius Worten nur. Auch wenn sie sich bemühte, ihm das Gefühl zu geben er sei ein Mensch in ihren Augen, war er dennoch vor dem Gesetz nur ein Sklave. Man merkte ihm schlichtweg an, dass er nicht als solcher geboren worden war. Ein normaler Sklave hätte ohne Murren eine jede ihm erteilte Aufgabe erledigt. Zumindest ohne Murren seinem Herren gegenüber.


    "Das ist gut. So wird es wohl auch vorläufig noch bleiben. Ich habe zwar noch andere Dinge mit dir im Plan. Aber bis dahin wird es wohl noch etwas dauern."


    Es gab noch Dinge, die sie vorher klären musste, bevor sie ihren Plan in die Tat umsetzen konnte.


    "Gedulde dich, und mache dich so lange weiter hier im Haushalt nützlich. Du kannst dann erst mal wieder gehen." meinte sie dann und wandte sich auch schon wieder zum Schreibtisch um, sicher, dass sie kurze Zeit später, die Tür sich würde öffnen und schließen hören.

  • Albina saß in ihrer Kammer und haderte mit ihrem Schicksal. So sehr sie auch versuchte, weiterhin stark zu sein, spürte sie wie ihre Kraft immer mehr und mehr schwand. Selbst der stärkste Charakter konnte nur ein gewisses Maß an Schmerz und Sorge ertragen, bevor die Fassade zu bröckeln begann. Und schon viel zu lange lebte sie ein Leben in welchem sie Tag für Tag ihre wahre Persönlichkeit zu unterdrücken versuchte. Sie hatte das Gefühl, dass sie , je mehr sie versuchte um ihres Lebens willen stark zu sein, sie sich desto mehr selbst verlor. Und immer öfter passierte es ihr, dass sie, wie gerade in diesem Moment, schlichtweg in ihrem Zimmer saß und ihren Tränen nicht mehr Einhalt gebieten konnte.


    Und es war nicht nur ihr Schicksal an sich mit dem sie haderte, der Tod ihres Liebsten der schon so lange zurück lag und sich noch immer so frisch anfühlte. Nein, es war die Einsamkeit, die sie in diesen Momenten überkam. Die Tatsache, dass sie schon so lange so völlig einsam über die Welt zu wandeln schien. Ihr Liebster war tot, ihr Vetter im Krieg und keine Freundin in Sicht der sie sich hätte anvertrauen können. Und den Menschen, die ihr noch am nächsten waren, konnte sie dennoch ihre Schwäche nicht zeigen. Wie um alles in der Welt hätte sie zu Camilla, Durus oder gar Cato gehen können um ihnen zu erzählen wie leer und verlassen sie sich mittlerweile fühlte. Wie einsam sie war oder wie sehr sie ihr Schicksal verfluchte. Von Cato einmal abgesehen wussten die anderen ja nicht einmal, dass es Verres je gegeben hatte oder dass es eben kein Grund zur Freude war die zukünftige Frau des Proconsuls von Hispanien zu sein.


    Nein, sie war allein. Völlig allein. Und immer öfter begann sie sich zu fragen, warum sie überhaupt stark war. Was gab es in ihrem Leben schon noch, für das es sich lohnte all das zu ertragen. Wofür kämpfen, wenn es nicht einmal einen Silberstreifen am Horizont gab?
    Sie strich sich über die tränennassen Wangen und schloss die Augen. Sie dachte an Verres. An die wenigen Momente echten Glücks, die sie erlebt hatte. Sie sah ihn vor sich, so stark, so schön und so völlig ihres wie sie sein gewesen war. Sie ballte ihre Fäuste in ihrem Schoß zusammen und schluchzte leise, während sie an Verres dachte, und daran, was er wohl von ihr erwarten würde.


    Und auf einmal hatte sie das Gefühl er wäre da. Trotz geschlossener Augen schien sie ihn sehen zu können, nein, vielmehr noch , spüren zu können. Es war, als würde er auf sie zu kommen, sich neben sie auf das Bett setzen und sie schlichtweg in die Arme nehmen. Es war, als könnte sie die Wärme seiner Berührung spüren, den Duft seiner Haut riechen und den seinen Atem hören. Die Tränen flossen bei dieser Vorstellung noch stärker als zuvor, wusste sie doch, dass dies nur ein kurzer wundervoller Moment ihrer Phantasie bleiben würde.
    „Leb für mich, meine Liebste. Gib meinem Tod durch dein Leben einen Sinn. Lebe, liebe und lache, mein Engel. Ich werde trotzdem immer bei dir sein…“ hörte sie dann seine Stimme so real, dass sie die Augen öffnete.


    Und sie war wieder allein. Der Moment, was auch immer es gewesen war, war verflogen und verwundert fragte sie sich, was es gewesen war, was sie gerade eben erlebt hatte. Ein Tagtraum, eine Erinnerung oder doch ein göttliches Geschenk…
    Sie wusste es nicht. Sie legte sich auf ihr Bett, zog ihre Decke, obwohl sie noch ihre Tageskleidung anhatte, schlichtweg über ihren Kopf und dachte darüber nach, was geschehen war. Doch, was auch immer es gewesen sein mag, für diesen Moment fühlte sie sich wesentlich weniger allein, nein, schon beinahe geborgen…

  • Crista packte die neuesten Mitbringsel vom Markt in einen mit bunten Bändern geschmückten Korb und verliess ihre Kammer, die sie immer noch mit der jungen Sklavin Brideis teilte. Die Bänder flatterten und knatterten beim Gehen, die kleinen Phiolen und Amphoren klirrten aneinander. Beide Geräusche begleiteten sie auf ihrem Weg durch die stillen Gänge des Hauses.


    Die junge Sklavin hörte zudem ihr Herz klopfen und zupfte das Leinentuch zurecht welches um ihre Schultern lag und die aufblühenden Knutschflecken verdecken sollte, die sie von ihrem letzten Treffen mit Cato erhalten hatte. Einige Augenblick röteten sich ihre Wangen, wenn sie an das herrlich leichte Gefühl in ihrem Magen dachte, an die tanzenden Schmetterlinge, an die rollende Gänsehaut. Hoffentlich verdeckte die Sonnenbräune vom letzten Aufenthalt im Garten ihre Röte.


    Mit jedem Schritt kam sie dem Ziel einer ganz bestimmten Tür näher und näher. Crista blieb davor stehen und atmete tief durch, schob den Korb auf einen Arm hinauf. Wie sie durch den allgemeinen Tratsch der Sklaven wusste, war die Herrin gedrückter Stimmung. Nun wollte sie versuchen, Tiberia Albina aufzumuntern. Dann klopfte sie drei Mal an die Tür, liess die Hand sinken. "Herrin? Ich bin es, Crista. Die neuesten Waren vom Markt sind eingetroffen. Feine Düfte, weiche Stoffproben und ein paar Kostproben neuartiger Käsesorten."

  • Die dunklen Wolken über den Gedanken der jungen Tiberierin hatten sich auch Tage danach noch nicht wirklich gelichtet und so lag sie, die Arme über ihrem Gesicht verschränkt und in eben jene Gedanken versunken auf ihrem Bett als es klopfte.
    Sie horchte auf, achja, Crista stand also vor der Tür. Sie nahm die Arme vom Gesicht, schwang die Beine über die Bettkante und raffte sich auf.


    "Komm rein." meinte sie dann und wartete darauf, dass die Sklavin eintrat.

  • Sie straffte sich, drückte die Tür auf und trat mit einem sanften Lächeln ein. "Salve Herrin... wie geht es Euch? Darf ich näher kommen? Ich habe soviel zum Vorzeigen vom Markt mitgebracht." Schritt für Schritt kam Crista näher und hockte sich schliesslich vor einem kleinen Beistelltisch direkt am Bett auf die Knie nieder, verstaute ihre Füße unter den Oberschenkeln und dem Gesäß. Crista lächelte, wartete geduldig auf Albinas Reaktionen. "Feine Düfte, weiche Stoffproben und ein paar Kostproben neuartiger Käsesorten. Welches oder was wollt Ihr zuerst sehen?" Sie öffnete das Tuch, welches die Gaben abdeckte und holte einige Mitbringsel heraus. "Hier... weisse Duftflakons sind gerade total begehrt. Die Verschlüsse gibt es in vielen Farben. Seht, ich hab sogar teal (türkis) dabei."

  • Mit dem Maior Domus hatte ich schon gesprochen, ich hatte ihm wirklich meinen ganzen Einfluss angedroht, wenn denn Crista in Zukunft nicht von seinen Schergen in Ruhe gelassen würde. Und ich hoffte, das dies zumindest für die erste Zeit ausreichte. Aber, bei dieser Hoffnung wollte ich es nicht bewenden lassen.


    Und ausserderm war mir noch etwas anderes zu ohren gekommen.


    So klopfte ich an die Tür zum Zimmer von Albina.

  • Albina war der Meinung es nichts erwidern zu müssen und ließ es so schlichtweg zu, dass Crista näher kam. Sie schenkte ihr ein halbwegs überzeugendes Lächeln und schaute dann neugierig, was Crista da wohl mitgebracht hatte.
    Sie nahm den türkisfarbenen Flakon aus der Hand der Sklavin, musterte ihn und stellte fest, dass er überaus schön war.
    "Ein wirklich schönes Stück." meinte sie erfreut. Sie hatte sich lange keine schönen Dinge mehr gekauft. Sie war schlichtweg meist viel zu deprimiert um sich mit so etwas zu beschäftigen und anders als die meisten Frauen überschüttete sie sich für gewöhnlich nicht mit materiellen Gütern, wenn sie sich nicht wohl fühlte oder mit ihrem Schicksal haderte.
    Doch nun, da Crista schon einmal da war, gefiel ihr die Vorstellung.
    "Zeig mal her." meinte sie freundlich und nahm zwei weitere Flakons, einen mit einem weinroten und einen mit einem bernsteinfarbenen Verschluss. Den Bernsteinfarbenen hielt sie gegen das Licht, welches in ihr Zimmer schien und meinte :" Sieh mal, ist das nicht herrlich? Ich liebe diese Farbe."

  • Albina hatte gerade vor dem Spiegel gesessen und sich gefragt, ob sie ihre Haare nicht bei Gelegenheit mal gelockt tragen sollte, als es mal wieder bei ihr an der Tür klopfte. Da sie niemanden erwartete blickte sie mit einem neutralen "Herein." gespannt zur Tür, wer da wohl hereinkommen würde.

  • Sie überliess ihr das gute Stück und nickte zustimmend. "Wohl wahr.. Herrin." Den mitgebrachten Korb schob sie näher zu Albina heran, freute sich die Herrin lächeln zu sehen. "Das ist Bernstein... eine Farbe aus dem Baumstamm." fügte sie hinzu, beobachtete das Schimmern des Verschlusses. "Die Flüssigkeit wird nach und nach ganz hart. Fliegen werden oft davon angelockt, weil sie wohl denken, das ist Honig.. also etwas zum naschen. Bernstein ist aber kein süßes Zeug... es ist eine tödliche Falle. Falls die Fleige sich von ihr befreien will, klebt sie immer mehr an der Flüssigkeit und wird von ihr lebendigen Leibes umschlossen." Crista merkte, das sie schon wieder zu viel redete und zupfte verlegen am Schultertuch herum. "Naja.. Vater meinte immer, es wird Leute geben, die für im Harztropfen eingeschlossene Tiere viele Münzen bezahlen würden."

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