Der Ianitor geleitete den Senator in das Atrium und bat ihn einen Moment zu warten, während er die Sklaven anwies ihm einen Wein und etwas zu Knabbern zu reichen und den Hausherren zu holen.
Atrium| Commodus und Fuscus
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Commodus nickte und wartete im Atrium. Er liess sich von den Sklaven etwas stark verdünnten Wein reichen und schaute sich ein Wenig um.
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Er betrat wenig später das Atrium und sah seinen Patron dort stehen. Lächelnd trat er auf ihn zu. "Senator, Patron, ich freue mich, dass Du hier bist! Wie geht es Dir?"
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Commodus wandte sich dem Hereinkommenden zu und lächelte ebenfalls. "Quaestor, ich danke dir, dass du mir ein wenig deiner Zeit erübrigen kannst." Er grinste.
"Ich freue mich dich wiederzusehen, Fuscus. Mir geht es mittlerweile wieder hervorragend. Jedenfalls, wenn man das in meinem Alter behaupten kann." Und dies behauptete sein Medicus nicht, doch das musste er ja nicht jedem auf die Nase binden.
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"Das freut mich sehr zu hören," erwiederte er erfreut und bot ihm einen Platz an. "Ich bitte Dich, für meinen Patron habe ich immer Zeit," lächelte er. "Was führt Dich nach Rom?"
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Commodus nahm den angebotenen Platz dankend an und platzierte sich auf diesem. "Die anstehenden Wahlen. Ich habe nach langen Überlegungen beschlossen, mich erneut in den Kampf um eines der Ämter zu stürzen."
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Etwas erstaunt aber auch erfreut war er ob dieser Nachricht und sah ihn auch in dieser Mischung an. "Das freut mich zu hören. Welches Amt soll es werden? Warst Du bereits beim Konsul oder beim Kaiser?" fragte er ihn neugierig und nahm den Becher Wein entgegen, den ihm ein Sklave reichte.
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"Es soll, so ich denn gewählt werde, eine weitere Amtszeit als Praetor werden." sagte er und trank einen kleinen Schluck. "Ich liess mich auch bereits durch den Consul auf die Kandidatenliste setzen."
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Er hob seinen Becher zu einem leichten zuprosten. "Dann wünsche ich Dir viel Erfolg und Gesundheit. Wäre ich Senator, meine Stimme hättest Du," lächelte er offen. "Sag, wie geht es in Germanien? Hat sich viel getan?"
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Commodus erwiderte den Prost und sagte dann mit leicht sorgenbelegter Stimme: "In Gesamtgermanien gibt es eigentlich das Übliche. Ich habe nicht von sonderlich vielen interessanten Neuigkeiten gehört. Und in unserer Heimat, nun ja, ich hatte ein Gespräch mit dem Duumvir Petronius Glabrio. Er scheint ein wenig den Kontakt zu den Bewohnern verloren zu haben, denn er kam zu mir um sich über die Befindlichkeit der Stadt zu informieren."
Er lachte.
"Das muss man sich mal vorstellen, ich wohne einige Kilometer vor der Stadt und er direkt in ihrer Mitte. Und er kommt zu mir um so etwas in Erfahrung zu bringen."
Er trank noch einen Schluck.
"Und nur wenige Wochen später kam ein Soldat der Flotte zu mir und beklagte sich darüber, dass der Duumvir scheinbar inaktiv geworden zu sein schien."
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Erstaunt und bestürzt hörte er diesem kurzen Bericht zu. "Herrjeh... Zustände... Und was ist mich dem Duumvir? Weisst Du da was? Arbeitet er noch? Nicht das er uns wie die letzten Beiden abhanden kommt." Das war nun wirklich nichts Positives. "Weiss der LAPP schon von den Vorkommen?"
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Commodus schüttelte den Kopf und sagte mit entschuldigendem Tonfall: "Ich weiss weder etwas über den Verbleib des Duumvirs noch weiss ich, ob davon irgendetwas nach Mogontiacum getragen wurde."
"Allerdings habe ich diesem Soldaten auch gesagt, dass ein Duumvir durchaus auch mal ein paar Tage nicht erblickt werden kann, wenn er in irgendeiner dunklen Kammer über Stadtrechnungen oder ähnlichem brütet. Daher würde ich mir nicht unbedingt so grosse Sorgen machen."
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Nachdenklich schwieg er eine Weile und nickte dann. "Du hast Recht. Aber ich gestehe, dass ich mich der Provinz und der Regio noch sehr verbunden fühle und entsprechend wohl auch mir Gedanken drum mache. Aber von hier aus könnte ich eh nichts bewirken. Denn zunächst steht eine Wahl an und die Frage ob ich gewählt werde und danach das Tribunat und wenn ich nicht gewählt werde vorweg bereits das Tribunat, also wird Germanien, zumindest als Comes, noch länger auf mich verzichten müssen."
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"Ein grosser Verlust für Germania." bemerkte er. "Natürlich wünsche ich dir trotzdem auch bei der nächsten Wahl einen Sieg, denn Germania kannst du auch in der Nähe des Kaisers gut dienen. Welches Amt strebst du dieses Mal an?"
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Er nickte leicht dankend für die Worte und sinnierte einen Augenblick, ehe er antwortete: "Erneut die Quaestur, mit Einverständnis des Kaisers. Ich habe ihm meine Absichten im Laufe eines Dienstgespräches mitgeteilt und er meinte, die Quaestur in zweiter Amtszeit. Nun hoffe ich natürlich wieder auf den Principis."
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"Das klingt vernünftig." kommentierte Commodus.
Nach einem Moment sagte er: "Es gibt noch einen anderen Grund, warum ich heute zu dir komme. Ich wollte dich einladen, zu einem kleinen Essen in freundschaftlicher Atmosphäre."
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"Ich hoffe," schmunzelte er wegen des Vernünftig. "Eine kleine Feier? Sehr gerne. Gibt es einen besonderen Anlass oder nur so? Und wann und wo?"
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"Es gibt mehrere kleine Anlässe. Zum einen natürlich die anstehenden Wahlen, dann zum anderen einfach meine Rückkehr nach Rom." sagte er und fügte dann erst den eigentlich wichtigsten Grund an.
"Ausserdem möchte ich die Gelegenheit nutzen einer Verwandten die ersten Schritte in der römischen Gesellschaft zu wagen."
"Der Termin steht noch nicht genau fest, aber es wird auf jeden Fall in meiner hiesigen Casa stattfinden."
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"Man soll ja bekanntlich die Feste feiern, wie sie kommen," schmunzelte er. "Eine Verwandte? Kenne ich sie?" Neugierig sah er seinen Patron an. Er hatte nicht gewusst, das dieser noch welche hatte.
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"Nein, du kennst sie noch nicht. Ich selbst kenne sie auch noch nicht sehr lange." sagte er. "Es handelt sich um die Tochter meines Vetters, die vor einigen Wochen an das Tor meines Landgutes klopfte."
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