• Im Geiste ging sie noch einmal alles durch. Das Essen war durchdacht und hoffentlich bereits in Arbeit, die Gäste würden im Saal empfangen werden, denn es waren doch einige mehr als ins Triclinium hineingepasst hätten. Für genügend Getränke und die Aufmachung der Sklaven war gesorgt (sie hatten sich heute alle gleichförmig in hellem Rot zu halten), die Dekorationen aus Weinreben und Blütenranken aus dem Garten war ebenfalls am Platz. Epicharis hatte dafür gesorgt, dass die Farbe Rot sich ebenfalls durch den ganzen Raum zog. Rote Tücher waren gehängt und gelegt worden. Im Raum verteilt glommen kleine Feuerbecken vor sich hin, an den Wänden waren kleine Fackeln in metallische Halter eingestockt worden. Alles wartete auf das Eintreffen der Gäste, und zwar inklusive Epicharis, die sichtlich aufgeregt war und herumging, um hier und dort etwas gerade zu rücken oder nach rasch nicht vorhandenen Staub fortzuwischen.

  • "Gehüllt in einen roten Umhang betrat Durus den Saal. Unter dem Mantel konnte man eine Reisetunika erkennen. Er war den ganzen Tag gereist, da er wenig Zeit hatte - seine Pflichten in Roma riefen!


    Als er den Raum betrat, musterte er interessiert die Wände, die herrlich geschmückt waren. Er war ein wenig überrascht, dass seine Reisemontur ganz offensichtlich perfekt auf das Thema der Dekoration inklusive Sklaven abgestimmt war - wenn auch nicht vollständig, da der Mantel etwas dunkler war.
    Er trat auf die junge Frau zu, die gerade damit beschäftigt war, letzte Hand an die Dekoration zu legen.


    "Salve! Ich bin Manius Tiberius Durus, der amtierende Aedilis Curulis!"


    stellte er sich vor und blieb einige Schritte entfernt stehen.

  • Vesuvianus hatte am heutigen Tag seine Termine entsprechend gelegt, um rechtzeitig in der Villa einzutreffen und noch genügend Zeit zu haben, sich ausgiebig waschen und sorgfältig in eine neue weiße Toga kleiden zu lassen. Er verfolgte Pläne mit diesem Empfang, daher legte er besonderes Augenmerk auf das Erscheinungsbild von Villa und Eigentümer, auf die gewissenhafte Vorbereitung der Speisen, die perfekte Organisation des gesamten Abends und obwohl der Tribun seiner ältesten Tochter vollkommen vertraute, hatte er mit eigener Stimmgewalt und Nachdruck für die Durchsetzung ihrer Anweisungen gesorgt. Für die Gäste waren Zimmer vorbereitet worden, damit niemand zeitiger als nötig aufbrechen musste.


    Zur angesagten Stunde begab sich Claudius zum Saal, um die Gäste persönlich zu begrüßen. Er stand unweit vom Eingangsbereich, eine Sklavin mit einem Getränketablett an seiner Seite.

  • Als er den Raum betrat, stellte Macer zu seiner Freude fest, dass er trotz der knappen Anreise aus Rom nicht zu den letzten Gästen gehörte. Gleich am Eingang traf er auf den Gastgeber.


    "Salve, Tribun", begrüßte er den Mann, den er noch aus seinem früheren Dienstgrad her kannte und zuletzt an der Academia gesehen hatte. "Deine Einladung hat mich sehr gefreut und ich bin ihr trotz meiner knappen Zeit gerne nachgekommen."


    Die Dame im Raum dürfte wohl zur Familie das Gastgebers gehören, vermutete Macer und wartete einfach auf eine entsprechende Vorstellung.


    Danach begrüßte er auch Tiberius Durus, bei dem er immerhin eindeutig wusste, mit wem er es zu tun hatte. "Salve, Aedilis. Da sind wir beide im selben Gebäude in Rom tätig und wo treffen wir uns zu einem Bankett - in Mantua. Ein Weltreich kann manchmal ganz schön klein sein."

  • Da die Fremde ihn scheinbar nicht gehört hatte, dafür aber ein weiterer Gast erschien, drehte er sich um und entdeckte eine Patrizier in Toga - Claudius Vesuvianus - und Macer, der Curator Aquarum.
    Zielstrebig ging er auf ihn zu und begrüßte ihn lächelnd.


    "Bei derartigen Ereignissen trifft sich eben immer die Elite des Reiches."


    Anschließend drehte er sich zu Vesuvianus.


    "Salve, Claudius. Ich danke Dir für Deine Einladung."

  • Während die ersten Gäste bereits eintrafen und hergeführt wurden, fühlte sich Epicharis, als stünde sie kurz vor dem Platzen. Sie kannte nur die Namen, die auf der Liste standen, nicht aber die Personen dahinter. Von Octavius Victor einmal abgesehen. Als ihr Vater den Raum betrat, lächelte sie ihm leicht verlegen zu. Kaum einen Moment später kamen die ersten Gäste in den geschmückten Saal.


    Epicharis selbst trug eine aufwendig gearbeitete Tunika, die sich in scheinbar schlichtem Beige hielt, doch durch unzählige Blütenranken aus goldenen und silbernen Fäden mit vereinzelt eingearbeiteten Perlen bezaubernd wirkte. Hierzu hatte sie eine reinweiße Palla gewählt, die sich um Hals und Schultern schmiegte und perfekt mit der Kleidung kontrastierte. Um den Hals trug sie eine Perlenkette aus tylusischen Perlen, dazu passende, mit Perlen besetzte Ohrringe. Auch im Haar fanden sich einzelne Perlen, die das schimmernde, dunkle Haar in seiner Hochsteckfrisur betonten. Beinahe schüchtern begab sie sich an ihres Vaters Seite, lächelte und überließ es ihm, sie vorzustellen. Ganz, wie es sich gehörte.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Als er den Raum betrat, stellte Macer zu seiner Freude fest, dass er trotz der knappen Anreise aus Rom nicht zu den letzten Gästen gehörte. Gleich am Eingang traf er auf den Gastgeber.


    "Salve, Tribun", begrüßte er den Mann, den er noch aus seinem früheren Dienstgrad her kannte und zuletzt an der Academia gesehen hatte. "Deine Einladung hat mich sehr gefreut und ich bin ihr trotz meiner knappen Zeit gerne nachgekommen."


    Der erste Gast, den Vesuvianus begrüßen durfte, war Purgitius Macer. Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht, als er ihn begrüßte.


    "Salve, Legat!" Diese Anrede ließ er sich nicht nehmen, schmunzelte nochmals verstärkt und begrüßte anschließend seinen ehemaligen Kommandeur und Dozenten der Academia mit Handschlag. "Ich weiß dein Kommen sehr zu schätzen! Es ist Ehre, Bereicherung des Abends und persönliche Freude. Ich hoffe, ich kann mich zwischendurch für einen Gedankenaustausch frei machen. Ansonsten hoffe ich, dass der Abend hält, was du dir von ihm versprichst."


    Claudius nickte Purgitius Macer nochmals zu, bevor er sich an den Aedil wandte, den er zumindest vom Sehen her kannte. Claudius war nicht oft in Rom und noch seltener auf der Rostra anzutreffen, aber diesen einen Tiberier kannte er. Es war auch der einzige seiner Gens, auf dessen Bekanntschaft er Wert legte.


    "Freut mich, Tiberius. Die Einladung ist gern geschehen und wünsche auch dir einen angenehmen Abend."


    Der Tribun wandte sich mit Blicken kurzzeitig Macer und dann wieder Durus zu. "Wenn ich euch meine Tochter Epicharis vorstellen darf… Eine Tochter, auf die ein Vater sehr stolz sein kann und ich es auch bin."


    Er hob den Arm und bat seine Tochter damit, hinzuzutreten.


    "Epicharis, ich möchte dir Purgitius Macer und Tiberius Durus vorstellen." Dem jeweiligen Namen folgte ein Handzeichen.

  • Da die ersten Gäste bereits eingetroffen waren, überließ ich das Türöffnen meinen Mitsklaven und schnappte mir ein bereitstehendes Tablett mit weingefüllten Kelchen. Damit ging ich herum. Essen gab's schließlich erst später, wenn alle da waren. Oder ein Großteil zumindest, vermutete ich. Auch hoffte ich, dass nicht alles gegessen wurde. Das gäb ein feines Nahtmahl für uns Sklaven. Stumm hielt ich jedem wichtigen Mann und der jungen Herrin das Tablett hin. Wo wohl die Familie blieb?

  • Livianus war dem kleinen Sklavenjungen in den Empfangssaal gefolgt und zupfte sich noch rasch seine Toga zu Recht, ehe die Türen geöffnet wurden und er eintrat. Wie er sofort bemerkte, waren die bisher eingetroffenen Gäste zum Glück noch sehr überschaubar. Dennoch blieb Livianus stehen und wartete darauf, vom Gastgeber begrüßt zu werden, ehe er sich dem Rest der Gäste anschließen wollte.

  • Während ihr Vater die Gäste begrüßte und sie anschließend vorstellte, stand Epicharis neben ihm und nahm die Besucher in Augenschein. Der Tibier wirkte ganz nett, nur sehr reserviert, doch vielleicht war er einfach nur aufgeregt, denn er sah nicht sehr alt aus. Senator Purgitius Macer wirkte viel lockerer als der Tiberier, er und Vesuvianus schienen gemeinsame Vergangenheiten gehabt zu haben, denn sonst hätte er vermutlich nicht diese Worte gewählt. Nun trat ein weiterer Mann ein, den Epicharis in Augenschein nahm, noch ehe die Türen sich geschlossen hatten. Er bestach durch euine auffallend große Nase und wirkte nicht wie ein Patrizier, woraus die Claudierin schloss, dass er keiner war. Dies alles registrierte sie innerhalb weniger Sekunden.


    "Es freut mich, dich kennenzulernen, Senator Purgitius Macer. Und auch dich, Tiberius Durus", sagte sie und neigte den Kopf. Das Licht spielte mit der schimmernden Oberfläche der Perlen in ihrem Haar. Plötzlich öffneten sich die Türen erneut, und ein weiterer Senator trat ein. Er hatte einen melancholisch anmutenden Ausdruck auf dem Gesicht und wirkte irgendwie traurig, da konnte sich Epicharis nicht helfen. Dennoch wartete sie auch hier wieder auf die Vorstellung der beiden neue eingetroffenen Gäste. Sie vermutete hinter dem Plebejer Didius Albinus, denn Annaeus Florus hatte sich entschuldigen lassen. Bei dem Senator hatte sie jedoch keine Ahnung. Vielleicht war er der, wie man sagte, von seiner Frau gemarterte Vinicius Hungaricus. Das würde zumindest die Melancholie auf seinem Gesicht erklären.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Livianus war dem kleinen Sklavenjungen in den Empfangssaal gefolgt und zupfte sich noch rasch seine Toga zu Recht, ehe die Türen geöffnet wurden und er eintrat. Wie er sofort bemerkte, waren die bisher eingetroffenen Gäste zum Glück noch sehr überschaubar. Dennoch blieb Livianus stehen und wartete darauf, vom Gastgeber begrüßt zu werden, ehe er sich dem Rest der Gäste anschließen wollte.


    In kurzer Folge betraten zwei Personen den Festsaal. Vesuvianus entschied sich, zunächst seinen Vorgesetzten zu begrüßen. Das gebot die Pflicht und der Anstand. Er gab Epicharis an seiner Seite zu verstehen, dass sie ihm - nach Beendigung der Begrüßung für die bereits eingetroffenen Gäste - folgen solle. Alsdann schritt er dem Eingangsbereich entgegen, in dem der Decima stehen geblieben war.


    "Salve, Legatus Decimus", erklang der Gruß, aber dieses Mal ohne militärische Haltung. Zwar legten Soldaten niemals ihren Dienstgrad ab, aber der Abend stand unter einem privaten und geselligen Thema, bei dem jedwede militärische Aktion störend gewirkt hätte. "Ich freue mich, dass du meiner Einladung gefolgt bist und hoffe, du erlebst angenehme Stunden in anspruchsvoller Gesellschaft. Darf ich dir zunächst meine Tochter Epicharis vorstellen. Ihre Rückkehr ist zu einem großen Teil der Anlass dieses Festes."


    Vesuvianus wandte sich an seine Tochter.


    "Epicharis, der Legatus der Prima ist unser Gast."


    Erst nachdem sich Livianus unter die Gäste gemischt hatte, trat Claudius auf den zweiten Duumvir Mantuas zu, den er vornehmlich in den letzten Sitzungen der Provinzkurie näher kennen gelernt hatte.

    Zitat

    Original von Quintus Didius Albinus
    Nun betrat auch Albinus den Raum und schaute sich nach bekannten Gesichtern um.


    "Salve, Didius. Auch dir wünsche ich einen angenehmen Abend, Vielleicht kannst du für dein Amt sogar das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden, denn es weilen etliche Senatoren und einflussreiche Römer heute hier.
    Epicharis, der amtierende Duumvir Mantuas",
    stellte Claudius den Didier vor. Er nahm an, dass er seiner Tochter nicht erklären musste, dass Mantua über zwei Duumviri verfügte. Ebenso ging er davon aus, dass der Didier die Vorstellung seiner Tochter bereits bei Decimus Livianus verfolgen konnte.

  • „Herrje, laß das!“


    Marcus raunte die Worte verärgert als er durch die Gänge der villa auf das triclinum schritt, während Hannibal wohl eine unnütze Falte hinten glatt streichen wollte. Kopfschüttelnd seufzte Marcus, wie sehr erinnerte ihn das an das Verhalten seiner Mutter, wenn ein wichtiger gesellschaftlicher Anlaß anstand. Marcus warf Hannibal einen erstaunten Blick zu. War das hier vielleicht wichtig? Ein Verdacht keimte in Marcus auf. Vielleicht steckte seine Mutter hinter dieser ganzen Sache, ihr Arm reichte immerhin weiter als Mantua. Vor dem Eingang zum triclinum blieb Marcus kurzzeitig stehen.


    „Dann spiel' mal heute den nomenclator, Hannibal! Ich habe keine Lust auf Herumraten.“


    Hoch erhobenen Hauptes betrat Marcus das triclinum. Seine Hände hielt er hinter der dunkelblauen, sorgfältig gefalteten toga verschränkt, deren Falten locker über eine weiße, knöchellange tunica fiel. Die Ränder der blauen toga waren mit silbernem Bortenbesatz bestickt, dazu trug er schwarze calcei patricii, die von einem elfenbeinernen Halbmond verziert wurden. Interessiert begutachtete er die anwesende Gesellschaft und ging forschen Schrittes tiefer in den Raum hinein. Nur der anwesende legatus verlieh der Fassade seiner hochmütige, patrizische Miene einige Risse. Herrje, was nun? Sollte er salutieren? Oder besser doch nicht? In der toga war es auch schlecht mit dem Salutieren, darum sah Marcus erst mal in eine andere Richtung, denn es schien der legatus noch genug beschäftigt zu sein. Mit einem jovialen Lächeln trat Marcus auf Tiberius Durus und Purgitius Macer hinzu, hörte ein leises Raunen an seinem Ohr und nickte zufrieden.


    „Salve, aedilis Tiberius. Salve, curator Purgitius!“


    Da Hannibal wohl den anwesenden Didier nicht einordnen konnte, ignorierte Marcus diesen vorerst. Dennoch mußte sich Marcus doch wohl erneut der Entscheidung der richtigen Begrüßung seines legatus stellen. Mit einem höflichen und durchaus ehrerbietigen Neigen seines Hauptes grüßte er den Legat nachdem der Gastgeber ihn grüßen konnte, wobei seine Augen kurzzeitig eine bezaubernde Erscheinung streifte, doch davon ließ er sich nur kurzzeitig ablenken.


    “Salve, legatus!“

    Auch Vesuvianus grüßte er mit einer leichten Kopfbewegung.


    „Salve, tribunus! Ich möchte mich für die freundliche Einladung bedanken. Gibt es einen Anlass zu dieser Feierlichkeit, wenn ich fragen darf?“

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Salve, Legat!" Diese Anrede ließ er sich nicht nehmen, schmunzelte nochmals verstärkt und begrüßte anschließend seinen ehemaligen Kommandeur und Dozenten der Academia mit Handschlag. "Ich weiß dein Kommen sehr zu schätzen! Es ist Ehre, Bereicherung des Abends und persönliche Freude. Ich hoffe, ich kann mich zwischendurch für einen Gedankenaustausch frei machen. Ansonsten hoffe ich, dass der Abend hält, was du dir von ihm versprichst."


    Macer schmunzelte ein wenig angesichts der Anrede und schüttelte leicht abwehrend den Kopf. "Lassen wir das mit den Dienstgraden, wir wollen schließlich deinem derzeitigen Legatus nicht den Ragn streitig machen."


    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Der Tribun wandte sich mit Blicken kurzzeitig Macer und dann wieder Durus zu. "Wenn ich euch meine Tochter Epicharis vorstellen darf… Eine Tochter, auf die ein Vater sehr stolz sein kann und ich es auch bin."


    Er hob den Arm und bat seine Tochter damit, hinzuzutreten.


    "Epicharis, ich möchte dir Purgitius Macer und Tiberius Durus vorstellen." Dem jeweiligen Namen folgte ein Handzeichen.


    Darauf hätte Macer nun nicht unbedingt getippt, dass es sich bei der Dame um die Tochter von Vesuvianus handelt. Immerhin hatte er die bisher niemals erwähnt.


    "Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen", wandte sich Macer an sie. "Schon jetzt kann ich behaupten, dass die Reise hierher keine verschwendete Zeit war."

  • Von Samira hergeführt, öffneten sich die Türe zum Saal vor mir. Ich trat ein und fand darin schon eine beträchtliche Anzahl der Gäste vor, die geladen worden waren. Neben dem legatus der prima erblickte ich auch meinen Kollegen und einige andere bekannte Gesichter. Ein bestimmtes Gesicht allerdings fand ich nicht im Raum vor. Epicharis erhielt ein Lächeln, die Senatoren ein grüßendes Nicken, mein Kollege ein Grinsen. Ich trat zu Vesuvianus, dem Gastgeber.


    "Salve Claudius, es ist mir eine Freude, heute Abend hier zu sein. Hab Dank für die Einladung."

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Da die Fremde ihn scheinbar nicht gehört hatte, dafür aber ein weiterer Gast erschien, drehte er sich um und entdeckte eine Patrizier in Toga - Claudius Vesuvianus - und Macer, der Curator Aquarum.
    Zielstrebig ging er auf ihn zu und begrüßte ihn lächelnd.


    "Bei derartigen Ereignissen trifft sich eben immer die Elite des Reiches."


    "Wollen wir hoffen, dass nicht die gesamte Elite hierher nach Mantua kommt und Rom sich selbst überlassen bleibt", scherzte Macer, dem es durchaus nicht leicht gefallen war, die Hauptstadt für einige Tage zu verlassen.


    "Freust du dich schon auf das nahe Ende deiner Amtszeit oder ist es eher ein unfreiwilliger Abschied von diesem Amt? Bei mir war es damals eher letzteres."

  • "Es freut mich, Legat", sagte Epicharis galant und neigte den Kopf. Nichtsdestotrotz betrachtete sie den Mann ganz genau. Das war also der Legat der Prima, der alle Soldaten unter seinem Kommando führte, ihren Vater eingeschlossen. Verwunderlich war, dass er diesen beinahe vinicischen Ausdruck auf seinem Gesicht trug. Das Kompliment des Purgitiers ließ sie erfreut lächeln. Es war ein ernst gemeintes Lächeln und kein aufgesetztes. Er machte einen wirklich netten Eindruck, fand sie, und sagte man nicht, dass der erste Eindruck zählte, den man von einem Menschen hatte? Jedenfalls hätte sie gern noch weiter mit ihm geplaudert, doch das erneute Eintreffen weiterer Gäste hinderte sie daran. Epicharis' Augen irrten durch den Raum zur Tür, die eben erneut geöffnet worden war. Aurelius Corvinus trat ein und lächelte ihr zu. Sie lächelte freundlich zurück. Aber war nicht eben noch jemand eingetreten?


    Ihr Blick glitt an Didius Albinus vorbei und blieb an einem breiten, blau bekleideten Rücken hängen, und als sich der Mann herumdrehte, erkannte sie ein hochmütig wirkendes Gesicht mit starren Zügen. Epicharis zog eine Braue nach oben, eine Entgleisung, die sie sofort korrigierte. Der erste Eindruck, den sie von jenem Manne hatte, war, nun ja. Sie hatte eben einen, doch ging sie dem nicht weiter nach, sondern nestelte an der Palla herum und ging auf die netten Worte des Didiers ein.


    "Mich freut es auch, dich kennenzulernen", gab sie zurück. Nur kurz huschten ihre Augen noch einmal zu jenem Manne hin, dessen Gesicht auf sie starr und eisern wirkte und dessen Namen sie noch nicht kannte. Vorerst blieben die großen Türflügel geschlossen. Epicharis hoffte, die Familie möge ebenfalls bald eintreffen, sonst geriet vermutlich der fein ausgetüftelte Essensplan durcheinander, denn jeder Gang war in Zubereitungszeit, Geschmack und Dekoration aufeinander abgestimmt. Deandra hatte ihr bei der Organisation geholfen - wo war sie eigentlich? - und Epicharis hatte einiges dazugelernt.


    Macer und der Tiberier unterhielten sich inzwischen angeregt, und ihr Vater sprach gerade mit dem Mann in Blau. Epicharis spitzte die Ohren, tat jedoch ganz geduldig.

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Auch Vesuvianus grüßte er mit einer leichten Kopfbewegung.


    „Salve, tribunus! Ich möchte mich für die freundliche Einladung bedanken. Gibt es einen Anlass zu dieser Feierlichkeit, wenn ich fragen darf?“


    Vesuvianus grüßte zunächst mit einem Nicken zurück, trat aber wenig später mit seiner Tochter an den Flavier heran.


    "Salve, Flavius Aristides!", begrüßte Claudius den Centurio und wählte dabei bewusst nicht den militärischen Dienstgrad. Der Abend sollte die Möglichkeit bieten, sich privat kennen zu lernen und Themen weitab der Legion zu besprechen.


    "Gern geschehen", meinte er auf die Bemerkung bezüglich der Einladung hin. "Nun, die Feierlichkeit steht ganz im Namen der Claudia-Töchter, von denen noch weitere zu uns stoßen werden. Außerdem ist es zum Knüpfen politischer Verbindungen nützlich, von Zeit zu Zeit die Elite des Reiches einzuladen. Dem geselligen Geist gefällt auch, zuweilen Anregungen aufnehmen zu können. Darf ich dir bei der Gelegenheit meine Tochter Epicharis vorstellen?"



    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Macer schmunzelte ein wenig angesichts der Anrede und schüttelte leicht abwehrend den Kopf. "Lassen wir das mit den Dienstgraden, wir wollen schließlich deinem derzeitigen Legatus nicht den Ragn streitig machen."


    Der Tribun fand es belustigend, seinen ehemaligen Kommandeur in Erinnerung an alte Tage derart begrüßt zu haben, daher winkte er ab, als dessen Einwand kam.
    "Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mir diesen Rückblick auf vergangene Zeiten nicht verübeln wird. Er weilt im Übrigen auch unter den Gästen. Vielleicht hast du ihn ja bereits entdeckt. Ich habe übrigens gehört, dass du das Amt des Curator innehast. Bei aller Fantasie, darauf wäre ich nie gekommen."

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Von Samira hergeführt, öffneten sich die Türe zum Saal vor mir. Ich trat ein und fand darin schon eine beträchtliche Anzahl der Gäste vor, die geladen worden waren. Neben dem legatus der prima erblickte ich auch meinen Kollegen und einige andere bekannte Gesichter. Ein bestimmtes Gesicht allerdings fand ich nicht im Raum vor. Epicharis erhielt ein Lächeln, die Senatoren ein grüßendes Nicken, mein Kollege ein Grinsen. Ich trat zu Vesuvianus, dem Gastgeber.


    "Salve Claudius, es ist mir eine Freude, heute Abend hier zu sein. Hab Dank für die Einladung."


    Überaus zufrieden stellte Vesuvianus fest, dass seine Tochter erheblich zu tun hatte, all die in kurzer Folge eintreffenden Personen zu begrüßen. Während er auf sie wartete, um sie dem nächsten Gast vorzustellen, hatte er Muße, sich bereits unter den anwesenden Patriziern ein Bild zu machen, wer als möglicher Heiratskandidat in Frage kam. Seiner Tochter und den geladenen Herren verschwieg er natürlich diese Gedanken, zumindest vorerst noch.


    Endlich stand Epicharis neben ihm und er trat auf Aurelius zu.


    "Salve, Aurelius! Und mich freut es, dich begrüßen zu können. Seit du nicht mehr in der Provinzkurie bist, haben wir kaum noch Gelegenheit für einen Gedankenaustausch und auch dazu soll dieser Abend dienen.
    Zunächst aber..."
    Claudius blickte seine Tochter an und anschließend wieder zu Aurelius. "Ich möchte dir meine Tochter Epicharis vorstellen. Sie ist kürzlich aus Griechenland zurückgekehrt."

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