Eine Treppe und eine Sklavin

  • Ich war in Gedanken und machte die Zimmer sauber und kam eigentlich auch ziemlich schnell vorran. Ich bezog die ganzen Betten mit neuen Laken und wischte die Böden, eigentlich so wie immer, aber in Gedanken war ich ganz woanders, denn da war ich bei dem Menschen der es geschafft hatte mein Herz zu erobern obwohl ich das gar nicht gewollt hatte.
    Ich fühlte mich glücklich und leich beflügelt und nahm alles ein wenig leichter als ich wohl sollte, denn nun war ich auf dem Weg wieder nach unten, schließlich musste ich die Wäsche zum waschen bringen, doch ich hatte mir ein wenig zuviel aufgeladen und als ich die ersten Schritte auf der Treppe machte blieb ich in einem Zipfel hängen und verlor mein Gleichgewicht.Zwar ließ ich die Wäsche auf der Stelle los und wollte mich wo festhalten doch ich hatte keine Möglichkeiten und donnerte die Treppe von oben bis unten runter.


    Unten angekommen lag ich etwas verdreht auf dem Boden und die ganze Wäsche über die Treppe und auch den Boden zerstreut. Ich bekam nicht wirklich was mit, denn um mich herum war alles einfach nur schwarz und so spürte ich die Schmerzen nicht die ich haben würde wenn ich wach war.

  • Verres hatte seine Arbeit gerade beendet und wollte sich beim Majordomus melden, um zu fragen, was er als nächstes tun sollte und so eilte er durch die Casa, als er ein seltsames Poltern hörte, was irgendwie nichts Gutes verhiess und kaum war um die Ecke, da sah er sie liegen.
    Rahel, hiess sie, glaubte er sich zu erinnern, denn zu viele waren es, die hier im Haus lebten und doch versuchte er sich jeden Namen zu merken.
    Am Boden lag sie unterhalb der Treppe, in mitten von Wäsche und regte sich nicht.
    Keinen Moment zögerte Verres und stürzte zu ihr, hockte sich neben sie und instinktiv fasste er ihr an den Hals, um zu spüren, ob er dort noch einen Herzschlag vernahm, während er entsetzt und mit klopfenden Herzen sie leise ansprach:


    »Rahel? RAHEL?« Eindringlich waren seine Worte und er hoffte, dass sie noch am Leben war, denn ihre Haltung war leicht verdreht. Fast wollte er sofort um Hilfe rufen, doch zuerst musste er sich Gewissheit verschaffen, wie ernst die Lage war.


    Und dann spürte er ein schwaches Klopfen und er hielt sein Ohr an ihre Nase und Mund und auch dort vernahm er ein schwaches Atem. Doch vielleicht hatte sie sich sämtliche Knochen gebrochen? Denn es war eindeutig, dass sie die Treppe herunter gestürzt war.
    Behutsam strich er ihr über das Gesicht. »Rahel!!??« fragte er noch einmal völlig besorgt. Im nächsten Moment würde er um Hilfe rufen ...

  • Warum wollte mich denn jemand wecken? Das war ein Gedanke den ich kurz hatte bevor die Schmerzen einsetzen. Was war denn nun los? Ich versuchte meine Augen zu öffnen als ich spürte wie jemand an meinem Gesicht war und dann diese Stimme. Ich kannte sie, aber nicht gut, doch fiel mir grade nicht ein wer das sein sollte. Meine Augen fühlten sich bleiern an und es kostete mich ziemlich viel Kraft sie zu öffnen.
    "Was ist los? Auuuuu, mein Fuß mein Kopf, tut alles so weh," brachte ich grade noch so über meine Lippen bevor ich sie vor Schmerzen zusammenpresste und versuchte meinen Arm unter meinem Körper hervorzuholen. Irgendwie musste ich gefallen sein und langsam erinnerte ich mich wieder, dass ich die Wäsche in der Hand gehalten hatte und hier nun sicher das reinste Chaos herrschen musste. Auweh das würde Ärger geben. "Helf mir bitte hoch," meinte ich in Gedanken und Schmerzen versunken, aber eigentlich war es nicht möglich, dass ich so einfach aufstehen würde, wenn man sich meinen Fuß anschaute, der nicht grade brauchbar dreinsah.

  • Verres war erleichtert, dass Rahel wieder zu Bewusstsein kam und die Augen langsam öffnete, ihn aber eher schmerzverzerrt und fragend anblinzelte, bevor sie dann sprach. Nach dem Sturz tat ihr sicherlich alles weh und vielleicht hatte sie sich ja auch etwas gebrochen. Kurz sah er an ihr herunter. Ihr Fuss schaute wahrlich nicht gerade gut aus. Was sollte er tun? Er musste Hilfe holen. Aber er konnte sie ja auch nicht einfach hier liegen lassen.
    Und so blickte er sich kurz um. Im Flur stand eine längliche Bank, lang genug, um sie dort hinzu legen. Und ohne weiter zu zögern, schob er einen Arm unter ihren Rücken und den anderen unter ihre Knie und während er sagte: »Ich werde dich erst einmal dort auf die Bank legen und dann muss ein Medikus her und dich untersuchen!«


    Doch bevor er sie anhob, wartete er auf ihre Reaktion, würde sie nämlich nun laut aufschreien, konnte sie vielleicht so ernsthafte Verletzungen haben, dass er sie vielleicht nicht bewegen sollte.

  • Immer wieder stöhnte ich auf vor Schmerzen, doch ich wollte nicht so leidend hier liegen, auch wenn das mit meinem Fuß nicht auszuhalten war. Das würde mir jetzt auch noch fehlen, dass ich eine Zeit lang nicht arbeiten konnte. Mein Herr würde mir sicher den Kopf abreissen und das wollte ich nicht, also musste ich mir doch auf die Zähne beißen und weiter machen als wäre nichts. Leise seufzte ich auf und war wütend auf mich, dass ich nicht besser aufgepasst hatte. Wenn ich nicht so viel Wäsche auf meinen Armen gehalten hätte dann wäre ich auch nicht die Treppe runtergefallen.


    "Es geht sicher gleich wieder, keinen Medicus, was wird der Herr nur sagen" jammerte ich ein klein wenig und legte ihm dann meine Arme um den Hals damit er mich anheben konnte. "Er wird sauer werden weil ich wieder etwas falsch gemacht habe. Sicher ist der Fuß nur verstaucht und ich kann gleich wieder laufen."


    Heute war nicht mein Tag und ich war den Tränen nahe deswegen. Ausserdem tat mir nicht nur der Fuß weh sondern ich hatte das Gefühl man hätte mich durchgeprügelt. So hielt ich meine Luft an weil ich dachte gleich würde es noch schmerzhafter werden.

  • Wie ein Feuer verbreitete sich die Nachricht des Sturzes in den Sklavengemächern nicht gerade. Ich war gerade auf dem Weg zur Arbeit, als ich bemerkte, dass mein Mitbewohner Verres irgendetwas von Medicus, Bank oder so etwas redete. Sollte etwa ein Hausbewohner umgefallen sein? Noch schneller als meine eigentlichen Schritte trieb es mich zum Unfall Ort. Dort sah ich, dass Rahel ziemlich mitgenommen aussah. Ich eilte zu Verres und Rahel. Tot war sie schonmal nicht, das war gut. Schnell kniete ich mich zu ihnen, als Sklaven muss man ja bekanntlich zusammenhalten, wenn schon die Herren immer gegen einen waren. "Was ist passiert?", fragte ich schnell und bemerkte dabei, dass diese Frage mit Abstand die blödeste war, die man in diesem Moment stellen hätte können. Eine Treppe, eine Verletzte, ein Helfer. Ich hätte mich an die Stirn geschlagen, wäre ich nicht zu betroffen.

  • Verres war dankbar dafür, dass Rahel redete, auch wenn es sehr angeschlagen klang. Es ging ihr definitiv nicht gut. Und es war gut, dass sie ihre Arme um seinen Hals schlang, so hatte sie besseren Halt. Zwar stöhnte sie immer wieder vor Schmerzen auf, doch bemühte sie sich auch zusammenzureissen. Gerade wollte Verres sie nun vom Boden anheben, als plötzlich Ikarus zu ihnen kam und sich neben sie hockte und seine Frage stellte, was passiert sei. Vielleicht mochte es offensichtlich sein, aber Verres war nur selten ein Zyniker und schon gar nicht in solchen ernsten Situationen und so antwortete er Ikarus: »Rahel ist die Treppe hinunter gefallen.« Der Berg an Wäsche, der um sie herum und auf dem sie teilweise lag, musste wirklich gross gewesen sein. Dann, während er sie schliesslich anhob, sprach er beruhigend auf die junge Sklavin ein: »Jetzt mach dir mal keine Sorgen! So etwas kann jedem einmal passieren!«


    Dann trug er sie zu der nahe gelegenen Bank im Flur und bettete sie vorsichtig darauf. Schliesslich fuhr er sich leicht ratlos und nachdenkend mit beiden Händen durch seine Haare, während er sie besorgt anblickte: »Es ist keine Schande zu stolpern und die Treppe herunter zu fallen.« Versuchte er sie zu beruhigen und musste augenblicklich an den Herren denken, bei dem er vorher gearbeitet hatte. Dieser hatte ihm nur die Nase gebrochen, weil er aus Versehen eine Vase hatte fallen lassen. Doch so schätze Verres Quintus nicht ein und bisher auch niemanden anderen hier in der Casa. Dennoch rieb er sich unbewusst über den verheilten Nasenrücken. »Ein Medikus wäre deshalb gut, falls du dir ernsthafte Verletzungen zugezogen hast. Das sollte man ernst nehmen. Was meinst du, Ikarus?«


    Sim-Off:

    Hi ihr zwei. =) Da es ja üblich ist, mehrfach zu posten an verschiedenen Orten, möchte ich euch bitten, dass dieser Vorfall vor der Entarnung der Liebschaft von Verres und Albina stattfand, da Verres a. Zimmerarrest hat und b. sonst vollkommen anders reagieren würde. Danke im Vorraus.:)

  • Ich unterdrückte ein Seufzen, denn ich schien ja bald die halbe Villa auf mich aufmerksam gemacht zu haben, auch wenn es nur die beiden waren die nun hier knieten und sich um mich kümmerten. Ich verfluchte meine Ungeschicktheit und hoffte, dass es besser werden würde und ich keinen zu großen Ärger bekam. "Er wird doch sicher sauer sein wenn etwas mit meinem Fuß ist und ich nichts arbeiten kann. Es darf nichts sein ich muss versuchen zu laufen" seufzte ich, aber anscheinend brachte das auch nichts, denn er trug mich zu der Bank. Ich sah weiter betreten drein, denn sowas durfte nicht geschehen, so ungeschickt durfte man nicht sein. Wieder verzog ich mein Gesicht als der Schmerz nun durch mein Bein zog und ich spüren konnte, dass es auch an meinen Seiten schmerzte, aber das sagte ich vorerst lieber nicht, denn sicher war es nur eine Prellung und die waren ja bekanntlich am schmerzhaftesten.
    "Es wird sicher nichts schlimmes sein," seufzte ich denn im nächsten Moment zog es wieder fürchterlich duch mein Bein.

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