Der Magister Domus Augusti erreichte in Begleitung von Octavius Maximus die Aula Regia. Wie immer traf man dort einen Diener des Palastes an, dem er auftrug: “Sage dem Imperator Caesar Augustus, dass Marcus Octavius Maximus hier ist. Er hat seinen Dienst als Tribun bei der Legio I beendet und bittet nun um eine Audienz bei ihm.“
Audienz für Marcus Octavius Maximus
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- Aula Regia
- Lucius Aelius Quarto
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An der Seite von Aelius Quarto betrat auch Maximus die Regia und blickte sich um. Es schien sich nichts verändert zu haben, stellte er nüchtern fest und beobachtete wie Quarto dem Diener seinen Auftrag erteilte. Während sie nun auf das Erscheinen des Caesar Augustus warteten, wandte sich Maximus in einem leisen, fast flüsternden Ton an Quarto: "Wie geht es dem Imperator eigentlich derzeit? Befindet er sich in einer guten Stimmungslage?" Maximus wusste nicht genau, weshalb er dies fragte, aber manches Mal konnte eine solche Information schon sehr wichtig bei der Gesprächsführung sein.
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“Der Imperator Caesar Augustus führt die Staatsgeschäfte mit ungebrochenem Einsatz und größter Energie. Er ist nach wie vor derjenige, den man seit Jahren kennt: Ein Mann der klare Worte liebt und kleinliches Gehabe verabscheut und der Männer schätzt, die wissen was sie wollen und dennoch das Wohl Roms als das höchste Gut erachten.“
Das war mehr oder weniger die übliche Phrase, die der Magister Domus Augusti auf derartige Fragen zur Antwort gab. Schließlich galt es, den Kaiser als fest im Sattel sitzend darzustellen und nicht wohlmöglich als schwachen, von Launen heimgesuchten Herrscher. -
Der Kaiser betritt ohne äußeres Anzeichen seiner derzeitigen Stimmungslage den Saal.
"Sei gegrüßt, Tribunus. Das Ende deines Dienstes bei der Legio I führt dich hierher, nicht wahr?"
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Maximus verneigte sich und begrüßte den Kaiser mit dem größtmöglichen Respekt. Während er sprach versuchte er einen entschlossenen Eindruck zu machen, auf das man ihn womöglich für eine verantwortungsvolle Position in betracht zieht. Aber dies war die Optimalvorstellung von Maximus, im Moment wäre er wohl auch zufrieden wenn er nur irgendetwas zu tun hätte und sich einer neuen Arbeit widmen könnte.
"So ist es, mein Imperator. Ich hoffe du hast mit dem abschließen meines Militärtribunats auch noch anderweitig Verwendung für meine bescheidene Person. Ich bin derzeit wirklich sehr motiviert eine neue Aufgabe in Angriff zu nehmen, soweit du mir dies denn ermöglichen kannst." -
Der Kaiser wiegt seinen Kopf leicht hin und her.
"Du bist Mitglied des Senates und ein erfahrener Mann und somit für dich selbst verantwortlich. Für die Erteilung eines Kommandos bist du derzeit nicht vorgesehen und andere Posten sind spärlich. Auch mit einem Tribuant könntest du nicht unbedingt sofort betraut werden.
Strebst du eine Kandidatur bei den nächsten Wahlen an?"
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Das alles klang schon einmal alles wenig viel versprechend. Der anfängliche Optimismus mit dem Maximus in dieses Gespräch gegangen ist, war schnell wieder verflogen. Eigentlich wollte er sich mit der Frage, betreffend einer Kandidatur ja noch etwas Zeit lassen, aber in anbetracht seiner derzeitigen Situation beschloss er kurzerhand sich bei der nächsten Wahl wohl doch aufstellen zu lassen und äußerte sich dem Kaiser gegenüber auch dahingehend.
"Nun ja, ich habe den Cursus Honorum ins Auge gefasst. Vielleicht kandidiere ich noch ein weiteres Mal als Volkstribun. Dieses Amt würde mich, auch in anbetracht meiner bisherigen Erfahrung, durchaus noch einmal reizen." -
"Damit hast du dann ja schon wieder ein Ziel vor Augen. Das Volkstribunat ist ein immer besonders beachteter und keineswegs unwichtiger Posten.
Möchtest du trotzdem in die Planungen für weitere Tribunate mit einbezogen werden? Für langjährige Senatoren ist dies zwar eher unüblich, aber nicht unmöglich."
Über die gesundheitliche Situation des Octaviers ist der Kaiser nicht im Detail informiert, sonst würde er dazu möglicherweise andere Vorschläge machen.
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"Nun, ich glaube nicht, dass ich noch einmal für ein Militärtribunat in Frage komme. Es wird, so denke ich, in Zukunft genug andere Anwärter auf einen solchen Posten geben und da möchte ich niemandem im Wege stehen. Womöglich bin ich in diesen Zeiten für politisch zivile Aufgaben eher von Nutzen. Numal ich auch erst einmal ein körperliches Aufbauprogramm hinter mich bringen muss..." Maximus lächelte. "Dennoch darf man mich gern vermerken. Sollte es einmal zu einer Notstandssituation kommen, so stehe ich gerne bereit den Legionen mit meiner reichhaligen Erfahrung, die sicherlich nicht jedem Zuteil geworden ist, unter die Arme zu greifen. Ich stehe jedenfalls immer zur Verfügung und indem du mich entsendest kannst du sicherlich keinen Fehler machen."
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Zufrieden bemerkt der Kaiser, dass es dem Senator zumindest nicht an Selbstbewusstsein mangelt.
"Dann werden wir es so machen. Hoffen wir, dass die Götter deiner Gesundheit gnädig gestimmt sind. Zivile Verwaltungsposten für Senatoren sind rar, über einige davon entscheide auch nicht ich, sondern der Senat. Auch hier werde ich dich nur vormerken können. Aber ich bezweifel nicht, dass du durch eigenes Engagement zu einer fordernden Betätigung kommen wirst oder bei den nächsten Wahlen ein Amt erringst."
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"Ich danke dir für deine Worte, mein Imperator. Sei nochmals gewiss, dass dir meine Person immer zur Verfügung stehen wird." Auch wenn Maximus nun zumindest vorerst noch keine neue Aufgabe hatte, so schien er dennoch mit positiven Gedanken aus diesem Gespräch zu gehen. Immerhin wurde er jetzt vermerkt und somit bestand eine Hoffnung, dass man sich über kurz oder land bei ihm melden würde, wenn er für einen bestimmten Posten in Frage käme. Bis dahin gibt es für ihn derzeit wohl auch noch andere Möglichkeiten der Beschäftigung, die er in betracht ziehen konnte. "Der Zweck meines Besuches ist erfüllt. Sollte es von deiner Seite her nun ebenfalls nichts mehr hinzuzufügen geben, so möchte ich deine kostbare Zeit nicht weiter in Anspruch nehmen und mich freundlichst von dir verabschieden."
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Der Kaiser nickt freundlich und erhebt sich.
"Ich danke dir für deinen Besuch, auch wenn ich wenig konkretes für dich tun konnte. Was immer kommen mag, mögen die Götter über deinen Weg wachen."
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"Vale, mein Imperator." Maximus verneigte sich noch einmal gebührend und zog dann seines Weges.
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