Wohlwollend sah Leontia, dass auch ihr kleiner Neffe schon in seinem zarten Alter der Leidenschaft zum Sammeln schöner Marterinstrumente verfallen war. Es war ja auch eine Liebhaberei, die viel Freude machte. "Mein neuer Eunuche? Nun ja, eigentlich will ich nicht, dass er beschädigt wird. Er dient ja nicht zuletzt auch dekorativen Zwecken…" - Salambo, die gerade dem Händler aus einem Lederbeutel Münzen auf den Tisch zählte, merkte auf, und ein hoffnungsfroher Blick streifte ihre Herrin.
"Such dir doch lieber einen von denen dafür aus.", schlug Leontia vor, und machte eine unbestimmte Geste zu den Trägersklaven. War ihr nicht gerade vorhin einer von ihnen ziemlich naseweis vorgekommen? Nur welcher? - "Also gut…", seufzte sie schließlich, und sah nachsichtig auf ihren süßen Neffen hinunter. Wenn er unbedingt etwas zu Spielen haben wollte… Sie konnte ihm einfach nichts abschlagen."Du darfst dir Daphnus ausleihen, wenn du magst, Serenus. Und wenn er sich schlecht benimmt - aber nur dann - darfst du ihn auch züchtigen. Aber nicht, das ihn entstellt, das musst du mir versprechen." Und schmunzelnd bat sie sich aus: "Sieh also davon ab, ihm die Nase zu brechen, mein Spätzchen."