Opfer zu Beginn der Parentalia

  • Wie es die Tradition vorrschrieb, würde ich mit einem Opfer den Beginn der Parentailia zelebrieren. Dieses Gedenkfest für die Ahnen dauert neun Tage. In dieser Zeit waren alle Tempel auf dem Forum geschlossen.


    In Begleitung einiger Liktoren begab ich mich zum Altar vor dem Kapitolinischen Tempel.


    Sim-Off:

    Die Verspätung tut mir schrecklich Leid, ich wollte gestern Abend posten, hatte aber schliesslich nicht mehr die Zeit dafür. :patsch:

  • Nach dem Hausopfer hatte Durus in seiner grauen, unlaticlavischen Toga das Kapitol aufgesucht, um dort dem Opfer der Virgo Vestalis Maxima beizuwohnen.


    So stand er im Kreise einiger Sklaven und Klienten und harrte der Dinge, die da kommen würden.

  • Den Weg von der Villa Tiberia, heunter zum Forum und hinauf zum Capitol hatte er wie üblich zu Fuss zurückgelegt. Ungewöhnlich war auch nicht die schlichte Toga die er trug und das dieser in diesen Tagen der Laticlavius fehlte, und auch nicht, das er sich in begleitung des riessigen Titus befand.


    Auch war er in lezter öfter in Begleitung seiner Cousine gesehen worden, doch meist hatte er darauf bestanden, das sie sich in einer Sänfte fortbewegte. Heute allerdings hatte er wert darauf gelegt, das sie zu Fuss neben ihm ging.


    Er hatte nicht viel gesprochen, seit sie die Villa verlassen hatten und wenn, dann waren es unbedeutende Dinge oder aber wie es den kleinen Taranis erging. Das Thema Verres hatte er allerdings ausgespart, er hoffte nur, das sie zu ihm kommen würde, wenn ihr Schmerz zu gross wurde. Und das sie noch immer litt, das konnte er ihr ansehen.


    Am Tempel angekommen, bahnte er ihnen einen Weg durch die Menge, bis in die vorderste Reihe.

  • Nachdem Albina dem Hausopfer mit ihren beiden Cousins beigewohnt hatte, begleitete sie Quintus nun zu den öffentlichen Opfern. Ungewöhnlicher Weise wollte er , dass Albina dieses Mal nicht in einer Sänfte sondern zu Fuß mit ihm zum Capitol zurücklegte, und natürlich war Albina damit einverstanden.


    In den letzten Tagen hatte sie sich ohnehin kaum bewegt. Dazu ebenso wie zu den meisten anderen Dingen konnte sie sich einfach nicht mehr motivieren.
    Die Unterhaltung, wenn man es überhaupt so nennen will, war spärlich ausgefallen. Ihre Gedanken kreisten ohnehin fast ausschließlich um Verres, auch wenn sie sich diese Gedanken jedes Mal aufs Neue verbot. Nur Taranis war zur Zeit ein Thema über das die beiden wirklich sprechen konnten und da gab es nunmal auch nicht so viel zu sagen.


    Am Abend des Tag als alles aufgeflogen war hatte sie schrecklich gelitten und sich ihrem Schmerz hingegeben. Als sie aber am nächsten Morgen aufgewacht war, hatte sie sich entschieden, dass sie sich das nicht weiter zugestehen wollte. Und so machte sie zur Zeit stets ein gefasstes wenn auch meist ausdruckloses Gesicht. Keine Träne war seit diesem Abend über ihre Wangen gelaufen.
    Sie wusste nicht weshalb, doch sie spürte den Schmerz zurzeit kaum ,ganz so als hätte ihr Körper als Selbstschutz alles was um sie herum geschah in der Bedeutung abgestumpft. Man konnte sie vielleicht für diese Fassung bewundern, aber jeder der sie gut kannte, wusste um das was verloren zu sein schien ...


    So folgte sie Quintus einfach in allen seinen Anweisungen oder Bitten und stand nun neben ihm in der ersten Reihe vor dem Tempel.

  • Seine Schwester als Virgo Verstalis Maxima, und damit als wichtigste Frau des Reiches - natürlich nach der Augusta, in der Öffentlichkeit agieren zu sehen, dies erfüllte Gracchus immer mit Stolz, denn obwohl ihm Agrippina seit ihrer Kindheit fremd war und er sie ebenso wenig kannte wie jede andere Vestalin - oder auch die Augusta, so blieb sie dennoch seine Schwester und mehrte den Ruhm der Familie. Da ohnehin die übrigen Tempel während der Parentalia geschlossen blieben und die Ernennungen zu den Ämtern des Cursus Honorum noch nicht vonstatten gegangen waren, bot sich auch Gracchus die Gelegeneheit an diesem Tag dem Opfer beizuwohnen, ein Umstand welcher äußerst begrüßenswert war, da er die Ahnenfeste als Grundpfeiler des römischen Lebens erachtete. So fand er sich, wie so oft in den vergangenen Monaten, vor dem Tempel der kapitolinischen Trias ein, noch nicht im Genuss zwischen den Magistraten stehen zu dürfen, doch nur wenige Reihen dahinter gemeinsam mit einigen anderen Sacerdotes.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ich stellte mich vor dem Altar auf und drehte mich zu den Anwesenden.


    Mit kräftiger Stimme ruf ich


    Favete linguis!


    Die zarten Melodien der Musikanten erhoben sich zum Himmel. Schwebend und leise tanzend, sie trugen mit sich fort die Wirren des Alltages einer Stadt wie Rom.


    Ich verharrte einen Augenblick. Bevor die Zeremonie beginnen sollte, wollte ich, dass die Leute die Musik auf sich wirken liessen, damit das Göttliche nicht mit Profanem vermischt würde.

  • Seine verstorbenen Vorfahren und insbesondere seine Eltern angemessen zu ehren, stellte für Macer ein gewisses räumliches Problem dar, waren sie doch in Oberitalien bestattet worden. Ihre Gräber konnte Macer daher immer nur dann besuchen, wenn er sich auf dem dortigen Landgut aufhielt. Da er als Senator Rom selten verlassen konnte, kam das nicht allzu häufig vor. Umso wichtiger war ihm daher die Teilnahme an den Feierlichkeiten zu den Parentalia in Rom. Dass er dazu seine Amtstracht ablegen musste und in schlichter Kleidung durch die Straßen ging, war dagegen überhaupt kein Problem. Mit einer Tunika, mit der er theoretisch auch zur Inspektion in die Kanäle hinab steigen könnte, wenn sie dafür nicht viel zu schade gewesen wäre, stand er in einer der ersten Reihen und verfolgte die Opferhandlungen. Dass die Virgo Vestalis Maxima ein großes öffentliches Opfer leitete war immerhin selten genug in der Stadt und verlieh der Sache einen noch etwas besondereren Rahmen.

  • Nachdem Stille unter dem Volk eingekehrt war, lief ein Opferdiener auf mich zu und reichte mir den Wedel für die rituelle Reinigung des Altars.


    Ich nahm ihn entgegen, tauchte ihn ins Gefäss und besprengte den Altar von allen Himmelsrichtungen.


    Das Bereitstehende Opfertier, ein Schaf, reinigte ich auf die selbe Art und Weise.


    Ein weiterer Diener kam herbei und stellte ein Schüssel mit glühender Kohle auf den Altar.

  • In andächtigem Schweigen wohnte Leontia dem Opfer bei. Hochaufgerichtet, umringt von ihren Sklaven, sah sie ehrfürchtig auf die Virgo Maxima, ihre Base. Das fließendes Gewand der jungen Patrizierin war von einem klaren Eisblau, und eine schneeweiße Palla, lag weich um ihre Schultern drapiert. Schwarz wie Ebenholz waren die schweren Flechten um ihr mamorblasses Gesicht, in dem eine glühende religiöse Inbrunst stand.


    Von der Musik ganz und gar ergriffen lauschte Leontia, ließ sich von den Klängen verzücken und emporheben, fühlte sich dem Göttlichen nahe, und gedachte mit Ehrerbietung ihrer glorreichen Vorfahren. Was hätte sie nur dafür gegeben, jetzt da vorne an der Seite ihrer Base zu stehen, und helfend bei der Zeremonie mitwirken zu dürfen - oder vielleicht an der Stelle ihrer Base? - Aber Leontia, rügte sie sich selbst, dieser Ehrgeiz ist wahrlich verfrüht!

  • Erst goss ich etwas Wein auf die glühende Kohle, das Zischen fuhr mir durch Mark und Bein.


    Darauf sprach ich ein Gebet, auf dass Vesta das Opfer gnädig annehmen würde.


    Ich zückte das Opfermesser, erhob es feierlich und stiess es schliesslich in die Kehle des Schafes. Dieses gab ein kurzes Geräusch von sich, war aber sogleich tod.



    Die Innereien betrachtet, verkündete ich feierlich:
    Vesta ist dem Opfer wohlgesinnt!

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