Einkäufe für die Familienfeier

  • Es war der Tag der Caristia. Abends sollte es eine kleine Feier in der Casa Caecilia geben und so hatte er alles daran gesetzt pünktlich mit der Arbeit fertig zu werden. Immer noch in seiner Uniform lief er nun über den geschäftigen Markt und überlegte, was er zur Feier besteuern könnte. Was das anbelangte war Maiors Nachricht reichlich nichtssagend geblieben. Vielleicht hatte der ja schon Crassus Vorratskeller geplündert zur Feier des Tages. :D Sicherheitshalber würde er aber etwas vom Markt mitbringen - etwas, das er immer noch mit zur Castra nehmen konnte, falls es nicht benötigt würde.


    Ein wenig unentschlossen schaute er sich die Waren verschiedener Händler an und genehmigte sich zur Stärkung erstmal ein Fladenbrot mit Schafskäse und etwas Fleisch. Langsam ging er beim Essen weiter, um sich noch mehr Stände anzusehen.

  • Es war schon ein wenig frisch geworden, als ich mich mein Weg über den Markt führte. Wonga ließ ich in der Casa Iulia zurück, obwohl die Entscheidung nicht richtig war alleine unterwegs zu sein. Wie immer versuchte ich ohne Begleiter mich aus der Casa zu begeben und vor allem bei Tertia wurde es immer schwieriger sie davon zu überzeugen, das mir nichts passieren würde. Wer weiß was sie sich schon alles ausmalte, weshalb ich ihre Gesellschaft ablehnte. Heute war es vielleicht das letzte Mal für eine längere Zeit an dem ich den Markt besuchen würde und ohne ein so rechtes Ziel zu haben, kämpfte ich mich durch die Massen. Mein Blick fiel auf einen Stand an dem allerlei Gewänder angeboten wurden, für einem Moment blieb ich stehen, wollte schon eben die Straße überqueren um den Stand zu erreichen, hob meinen Blick und sah einen mir wohlbekannten jungen Mann. Ein strahlendes Lächeln erschien auf meinem Gesicht und ohne jegliche Scheu änderte ich dennoch die Richtung und ging dem Caecilier eilig entgegen. Er sah nachdenklich aus, auch wenn er eben aß und ich fragte mich an was er wohl eben dachte.

  • Während er die letzten Bissen seines Fladenbrotes aß, schwankte der Caecilier zwischen lukanischen Würsten oder doch lieber eingelegte Oliven. Mittlerweile war er sich allerdings ziemlich sicher, daß Maior schon Essen organisiert hatte. Insgesamt war sein Gang auf den Markt wohl er verschwendete Zeit, die er im Bad der Casa hätte verbringen können. Einen Moment lang blieg er noch stehen, weil er an seinen letzten 'Ausflug' aus dem Dienstalltag denken mußte. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht und unbewußt tastete er nach dem neuen Dolch, den er sich vom Schmied hatte anfertigen lassen.


    Widerstrebend riß er sich von dieser Erinnerung los nach dem er einige Male von anderen Marktbesuchern angerempelt worden war. Als er aufblickte konnte er seinen Augen kaum trauen - kam da wirklich Iulia Livilla auf ihn zu?

  • Jetzt sah ich ihn also doch noch vor der Abreise, obwohl ich nicht mehr an so einen Zufall gedacht hatte. „Metellus!" rief ich ihm entgegen, auch als er seinen Kopf schon erhoben und seinen Blick auf mich gerichtet hatte. Bei ihm angekommen nahm ich seine Hand und zog ihn näher an mich. Nie hätte ich es für möglich gehalten so offen und direkt zu einen fremden Mann mehr sein zu können, doch bei Metellus hielt mich einfach nichts mehr zurück ich konnte einfach nicht anders. Er sah ein wenig verschwitzt aus, was wahrscheinlich auf einen anstrengenden Tag hindeutete, doch war mir das durch Constantius wohl bekannt.
    „Seit wir uns auf dem Forum das letzte Mal sahen, hätte ich nicht dacht dich noch einmal vor meiner Abreise anzutreffen. Und wenn ,dann wohl wieder dort und nicht hier auf dem Markt." Es war nicht zu übersehen das ich im Moment überglücklich war und Metellus geringen Abstand zu mir sogar genoss.

  • Und tatsächlich, er hatte sich nicht getäuscht: Es war wirklich Livilla, die auf ihn zuging und ihm entgegenrief. Seine Freude über dieses unerwartete Treffen war kaum zu übersehen. Als sie ihn dann auch noch näher an sich heranzog hatte er das Gefühl er müsste gleich wegfliegen. :D


    "Auch ich hatte nicht gehofft, dich vor deiner Abfahrt noch einmal zu treffen, Livilla. Fortuna hat es heute wohl gut mit mir gemeint - ich hatte mich spontan entschlossen noch etwas für unsere kleine Familienfeier zu den Caristia einzukaufen. Gerade eben ist mir klar geworden, daß diese Absicht bestimmt völlig unnötig ist. Maior hat bestimmt schon für alles gesorgt - sonst hätte er mir das bestimmt auch geschrieben."


    Erst jetzt fiel ihm auf, daß diese unwichtigen Einzelheiten geradezu aus ihm rausprudelten. Er warf Livilla ein entschuldigendes Grinsen zu.


    "Ich freue mich jedenfalls sehr dich zu sehen! Besorgst du noch Vorräte für deine Expedition?"

  • Dem zauberhaften Lächeln wäre fast ein Kichern gefolgt als mir Metellus den Grund seines Marktbesuches schilderte. Was ihn auch immer auf dem Markt gezogen hatte, ich hatte nicht das Gefühl, das er es gerade hauptsächlich wegen Besorgungen tat, desen Verantwortung schon im Vorhinein bei Maior lag. Selbst entschuldigend trat ich einen Schritt von ihm zurück, war meine Handlung doch ein bisschen zu überraschend für ihn gewesen.


    Sich aber genau im Zentrum der Menschenmengen aufzuhalten, war nicht gerade der passende Ort für ein Gespräch unter Freunden und so führte ich ihn weiter. Den Stand mit den Gewandungen hatte ich bereits vergessen und meine Hand lies ihn nun auch wieder los.


    „Wir machten uns sorgen, wie schwer es ist uns wieder zu sehen. Und nun kommt alles ganz anders." Meinte ich noch ganz entzückt über Metellus Erscheinen. „Du hast Recht, die nahe stehende Expedition führte mich hierher, doch nicht um Vorräte oder sonstiges zu besorgen. Jetzt lachst du sicherlich wenn ich dir sagen, das mich das Markttreiben her führte."


    Ich empfand es als eine schwache und sehr oberflächliche Antwort von mir, doch konnte ich ihm doch nicht offenbaren, das mich manchmal die Einsamkeit heimsuchte, obwohl ich es nicht war und mich dennoch, am liebsten alleine, zu kleine Ausflüge aufmachte.

  • Livilla zog ihn ein wenig aus dem Gewühl fort bevor sie weiterredete.


    "In der Tat, die Sorgen waren wohl unbegründet. Das werde ich mir dann auch für das Zustandekommen zukünftiger Treffen merken."


    Als Livilla ihm ihren Grund für den Marktbesuch erzählte, mußte er lachen. Früher hatte er sich auch gerne in das Treiben gestürzt und gerne einfach den Leuten zugeschaut.


    "Das Markttreiben zieht dich hiereher? Seitdem ich bei den Cohortes Urbanae bin, habe ich ein reichlich gespaltenes Verhältnis dazu. Einerseits tut es gut mal wieder unter Menschen zu sein, die einen nun ja zivilen Alltag haben, aber andererseits fällt es mir auch bei privaten Besuchen mittlerweile schwer nicht nach Taschendieben und möglichen Unruhestiftern Ausschau zu halten. - Hältst du mich jetzt für unverbesserlich oder meinst du es besteht noch Hoffnung für mich?"

  • Metellus hatte ausgesprochen geschickt eine mir peinliche Situation verhindert. Auch wenn es mich ein bisschen verletzte das er doch zu lachen begann und fast neigte ich dazu ihm gegenüber wieder kälter zu werden. Aber ich wusste genau wie er es meinte, er wollte sich nicht über mich lustig machen und so wurde sein Lachen von einem Kichern begleitet.


    „Caecilius Metellus, ich bin schockiert. Als einen Kameraden kannst du mich kaum betrachten, also welche Rolle nehme ich dann ein die des Opfers oder die des Täters? Doch bei beiden Varianten würde der Miles wohl kaum so offen über ein geplantes Familienfest in seiner Casa sprechen. Also will ich mal darüber hinwegsehen solltest du mich mit kontrollierenden Blicken betrachten, wenn ich dir zu Nahe komme, wie es jetzt gerade eben der Fall war." Kam scherzend über meine Lippen und betrachtete ihn dabei ganz verträumt.


    Wir gingen wirklich oft spazieren und manchmal fragte ich mich ob er auch während seines Dienstes an mich dachte. Natürlich wünschte ich es ihm nicht. Doch welche Wirkung hatte ich auf ihn, eine gute oder mehr eine schlechte? „Metellus?“ fragte ich ihn ernster und sah streng in sein neugieriges und auch leicht überraschtes Gesicht. „Wie alt bist du eigentlich?“ folgte daraufhin grinsend.

  • Zunächst sah es so aus, als hätte Livilla sein Lachen mißverstanden doch schließlich stimmte sie mit ein.
    Er überlegte einen Moment, wo genau er Livilla einordnen würde.


    "Ich würde sagen, daß du am besten in die Marktszenerie passt, bei der ich gerade nicht an Taschendiebe oder Unruhestifter denken muß, sondern einen Einblick in das Leben außerhalb der Castra genieße."


    Minor versuchte sich vorzustellen, wie es wäre wenn er nicht in der Castra, sondern in der Casa Caecilia lebte und ganz nach Belieben kommen und gehen könnte. Für einen Moment einen durchaus reizvolle Vorstellung, da er dann vielleicht nicht auf Zufälle angewiesen wäre um Livilla wiederzusehen. Andererseits konnte er sich das Leben ohne den täglichen Dienst gar nicht mehr vorstellen und es gab auch keinen anderen Beruf den er lieber ausüben wollte.


    "Ist das ein angemessener Kontext, um dir von der Familienfeier zu berichten?"


    War sie ihm zu nahe gekommen? Ihm war eigentlich eher aufgefallen, daß sie wieder weggerückt war. :D


    Ein wenig erstaunt nahm er ihren plötzlich so ernsten Tonfall war, grinste aber erleichtert zurück als er ihre Frage vernommen hatte.


    "Älter als du behaupte ich mal. :D 22 um genauer zu sein."

  • Es hörte sich nach etwas besondern an, wie er mich in den Markt einordnen versuchte. Obwohl es selbstverständlich war, das ich mit seinem Leben in der Castra nicht verglichen werden konnte.


    „Eine harmlose aber sicherlich keine wehrlose Bürgerin, seither du mir deinen Dolch geschenkt hast." Entgegnete ich ihm korrigierend. Unseren Abstand zu ihm minderte ich nun so sehr, das sich unsere Arme berührten. Weshalb suchte ich ständig die Nähe des Soldaten? Vermisste ich es berührt zu werden? Sehnte ich mich nach Körperkontakt? Nach Wärme?


    Doch bei seiner für mich leicht unverschämten Bemerkung über das Alter gab ich ihm einen leichten Stoß. „Wie bitte? Älter als du? Sehr charmant, Caeilius, wirklich." antwortete ich ihm gespielt eingeschnappt und hielt es jetzt gar nicht für nötig ihm mein Alter zu verraten. Und so fiel auch keine Frage über sein Familientreffen, obwohl es mich schon brennend interessierte wer alles daran teilnehmen würde. Ich wusste so wenig über diesen Mann und nun gab ich ihm keine Möglichkeit über sich zu erzählen. Doch würde ich schon noch an meine Informationen gelangen.

  • Mit einem Lächeln nahm er ihre Korrektur zur Kenntnis, ebenso wie die Tatsache, daß Livilla wieder nähergekommen war. Er beugte sich noch ein wenig näher zu ihr, bevor er in fast verschwörerischem Tonfall anmerkte:


    "Ich hoffe der befindet sich sicher in der Casa Iulia. Gerade neulich mußte ich einen Mann festnehmen, der mit einem Schwert bewaffnet vor der Castra Praetoria stand."


    Livllas Stoß quittierte er mit einem Grinsen:


    "Du nimmst es mir übel, daß ich annehme älter als du zu sein? Und ich dachte manche Frauen machen sich sogar absichtlich jünger als sie sind. Aber willst du mir nicht verraten wie alt du bist?"


    Er war nun doch etwas überrascht, daß er irgendwie unbefangener mit Livilla reden konnte. Hoffentlich übertrieb er es damit nicht aus lauter Übermut. :D

  • Konzentriert über seine warnende Aussage, sah ich nachdenklich in die Augen des Caeciliers. „Leider ist es nicht so." Gab ich ihm ein wenig arrogant zur Antwort.

    Immer noch aufgebracht über die Frage nach dem Alter, sah ich daraufhin eingeschnappt zur Seite. Bis ich feststellte das er mich vollkommen falsch verstanden hatte und daher viel ich erneut in einen Lachanfall. Vergnügt wandte ich meinen Blick wieder ihm zu. „Ich vernahm deine Worte anders, es hatte schon fast denn Anschein, als würdest du behaupten ich sei älter als du. Nun, so haben wir uns beiden wohl missverstanden. Aber du weißt doch das man meine Dame nicht nach ihrem Alter fragt."


    Leider kamen wir nun nicht mehr von der Stelle und so musste man über einige Stöße der Vorbeigehenden hinwegsehen. Solange sie nicht geschuppst wurden, bekam man nicht so viele Beschimpfungen zu hören. Umso schwerer würde es für ihn werden mich nochmals auf den Dolch anzusprechen. Man konnte nicht übersehen, dass es ihm nicht gefiel, dass ich bewaffnet war. „Willst du ihn mir abnehmen?“"rief ich durch eine kleine Gruppe, die es nicht für nötig befanden um uns herum zu gehen und uns daher kurz trennten.

  • Ein wenig verwirrt war er, daß Livilla tatsächlich eingeschnappt schien wegen seiner Antwort auf ihre Altersfrage, bis sie dann wieder anfing zu lachen.


    "Und ich habe mich schon gewundert, was ich gerade so schlimmes gesagt hatte. - Gut, dann werde ich die Dame nicht weiter nach ihrem Alter fragen, auch wenn ich jetzt erst recht neugierig bin." :D


    Das Gedränge wurde nun dichter und erschwerte ihre Unterhaltung. Er streckte seine Hand nach ihr aus, in der Hoffnung sie vielleicht wieder näher zu sich zu ziehen.


    "Natürlich will ich ihn dir nicht abnehmen. Sonst hätte ich ihn dir doch kaum gegeben. Ich wollte lediglich sicher gehen, daß du mir nichts tun kannst, wenn ich das falsche sage."


    Der letzte Satz war von einem leichten Grinsen begleitet. Er genoß dieses unerwartete Zusammentreffen - wenn das Gedränge bloß nicht so dicht gewesen wäre und sie nicht dauernd angerempelt würden.

  • Es war wirklich zu bemitleiden, denn jeglicher Versuch von Metellus, mich wieder zu sich zu führen, war vergeblich. Irgendetwas störte den Bürgern anscheinend über unsere Zweisamkeit. Doch schein es mir zu gefallen für Metellus unerreichbar zu sein, den mein Lächeln verschwand nicht, trotz dem Gezerre um uns herum. Rettend schlupfte ich durch eine kleine Lücke, die die Masse nur selten freigab. „Ich nehme an, die Angabe über das Alter ist für die Akten notwendig. Ich bin 19, also alt genug um mir meine Feinde und meine Freunde selbst aussuchen zu können. Reicht das?" Gab ich ihn kichernd an.


    Froh mich wieder an seiner Seite zu befinden, spielte ich schon beinahe mit dem Gedanken mich bei ihm einzuhaken. So würden wir nicht mehr so leicht getrennt werden. Aber wie nahmen das die Mitbürger auf? "Mache ich mich also zu deiner Feindin, wenn ich meinen Dolch mit mir führe." Musternd betrachtete ich den Miles bevor ich fortsetzte. „Aber sollte ich dich wirklich bedrohen, ganz wehrlos bist du ja auch nicht." Und eigentlich war es doch Metellus der für mich gefährlich werden konnte, gegen ihn hatte ich keine Chance, nur vielleicht eines, Glück.

  • Langsam ging ihm dieses Gedränge wirklich auf den Geist. Ale Welt schien sich zwischen sie drängen zu wollen und es dauerte eine Weile bis Livilla schließlich eine Lücke fand.


    "Man weiß ja nie. ;) Aber ich hoffe doch, daß ich nicht den Weg auf die Liste deiner Feinde finde."


    Er überlegte einen Moment, ob er ihr seinen Arm anbieten sollte, damit die Menge sie nicht gleich wieder auseinandertrieb.


    "Nun offiziell müßte ich dich verhaften." :D


    Er beeilte sich anzufügen.


    "Nein, solange du mich nicht damit angreifst. - Ich hatte nicht vor dir dazu Anlaß zu geben. Aber du hast recht, daß die besseren Chancen auf meiner Seite sind. Oder hast du heimlich Unterricht genommen?" ;)


    Allerdings würde sie den Überraschungsmoment auf ihrer Seite haben und seinen Unwillen sich gegen sie zur Wehr zu setzen.

  • Heimlicher Unterricht, den hätte ich mir wirklich gewünscht, doch leider war dem nicht so. Metellus war mit Waffen geübt, jeden Tag nutze er sie und schon seine Kraft die er besaß würde mich auf die Knie zwingen. „Wieso solltest du den Weg auch auf die Liste finden oder hast du etwas Unanständiges vor?" Fragte ich ihm herausfordernd, aber auch belustigend und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, welche sich gelöst hatte, als ich mich durch die Gruppe zwängte.


    „Aber das mit meinen Chancen, das müssen wir noch einmal anschneiden. Es wäre äußerst ungewöhnlich wenn ich gegen einen Milites ankommen würde. Bei so einer Niederlage, kämen mir schon Zweifel auf, doch wird es bei dir sicherlich nicht dazu kommen." Einen Moment hielt ich inne. „Oh, nun habe ich dich auch noch gelobt. Hast du das überhaupt verdient, Caecilius?" Fröhlich lag mein Blick in seinen Augen und vielleicht war dieser auch ein bisschen zu neugierig geworden.

  • "Hm, eigentlich weiß ich keinen guten Grund, warum ich auf der Liste landen sollte."
    Er bot ihr seinen Arm an, als sie gerade wieder eine Lücke gefunden hatte. - "Es sei denn, das zählt schon dazu."


    Ein leichtes Grinsen breitete sich wieder auf seinem Gesicht aus, als Livilla wieder auf ihre Chancen zu sprechen kam. Er bestätigte.


    "An sich sollte sich ein Miles gegen jede im Kampf ungeübte Person wehren können, mal abgesehen vielleicht von einer Hinterhaltsituation."


    Ausgenommen der Miles wollte sich gar nicht zur Wehr setzen, aber das würde er bestimmt nicht laut sagen. Und wieder fixierten ihn Livillas braune Augen, was seine Konzentrationsfähigkeit ein wenig beeinträchtigte. So gab er nur Gegenfragen zurück.


    "Du lobst mich, obwohl du nicht weißt, ob ich es verdiene? - Womit soll ich es mir denn verdient haben?"

  • Still beobachtete ich wie er mir seinen Arm anbot und leicht skeptisch suchte mein Blick wieder den seinen. Dann erst hakte ich mich bei ihm ein. „Ja, ist es, denn nun komme ich dir nicht mehr so leicht aus."Lächelte ihm dabei wieder frech entgegen und lauschte seinen Ausführungen über die Fähigkeiten eines Miles.


    „Wird man in einen Hinterhalt gelockt, dann ist man verloren. Da hilft auch die beste Kameradschaft nicht mehr, wenn man sich alleine auf verbotenen Pfaden bewegt, hat man es nicht besser verdient. Sicherlich hört sich das gefühllos an, doch ist es eine Tatsache. Ich verstehe Menschen nicht die so naiv sind und eines solchen Fehler begehen, obwohl ich nicht besser bin, liegt wohl an der Neugierde der Menschen." Nachdenklich hob ich mein Haupt und schloss leicht kopfschüttelnd meine Augen, denn genau das war ich, unvorsichtig.


    „Metellus, wobei verdient man sich Stärke? Du bist Princeps Prior, damit ist deine Frage wohl beantwortet."

  • Sein Grinsen wurde ein wenig breiter als Livilla nach skeptischem Blick schließlich seinen Arm nahm.
    "Man könnte fast meinen dir gefällt es, wenn die Menge uns auseinander drängt."


    Etwas ernster wurde sein Gesichtsausdruck wieder beim Thema Hinterhalt.


    "Disziplin und auch Kameradschaft können für einen Miles auf feindlichem Gebiet sehr schnell alles sein, was einen vom Verderben trennt. Wenn man durch Leichtsinn in einen Hinterhalt gerät ist das sicher tadelnswert, auch wenn die Neugier kaum zu unterschätzen ist. Aber meinst du wirklich, daß jeder Hinterhalt Schuld desjenigen ist, der in ihn hineingerät? Wie oft ist es schon vorgekommen, daß jemand einem vermeintlichen Opfer zu Hilfe geeilt ist, um sich dann umringt von Räubern wiederzufinden. Darf man deswegen niemandem mehr helfen?"


    Die Worte klangen nicht belehrend, sondern eher fragend. Konnte doch nicht jeder Bürger von einem Miles beschützt werden und war manchmal tatsächlich auf die Hilfe Fremder angewiesen.


    "Welche Art der Stärke meinst du? Körperlicher Stärke wohl eher nicht, die erwirbt man sich ja einfach beim Sport und anderen körperlichern Ertüchtigungen. Stärke des Verstands oder des Herzens, die einen davon abhalten dem Unangenehmen aus dem Weg zu gehen oder in Panik zu verfallen? - Ich verdiene also dein Lob, weil ich es zum Princeps Prior gebracht habe? Ich fürchte, manche Leute würden das für noch nicht sehr viel halten, macht es mich doch immer noch nicht zum Offizier, sondern nur zum Unteroffizier."


    Ganz unversehends war die leichte Unterhaltung in ernste Fahrwasser geraten.

  • Ein hinterlistiges Lächeln folgte auf seine vielleicht gar nicht so falsche Vermutung. Weiter ging ich nicht darauf ein, denn sogleich verschwand dieses Lächeln auch wieder, als ich seinen Ausführungen zuhörte.


    „Ja, derjenige der in einen Hinterhalt gerät ist schuld. Doch wird er immer als das Opfer gesehen, in meinen Augen ist es nicht so. Was triebt einen dazu ein Stadtviertel zu betreten, das schon immer als gefährlich gilt oder was bringt einen dazu einem Fremden zu Hilfe zu kommen, wenn man seine Stärke unterschätzt und noch viel mehr Menschen in Gefahr bringt." Immer zorniger wurde meine Stimme und ohne das es der Caecilier sah, ballte ich meine Hand zu einer Faust, während ich meinen Blick von ihm abwandte.


    „Feigheit, ist es das was du jetzt in mir siehst? Denkst du mir tut es nicht weh einen anderen leiden zu sehen, doch weißt du überhaupt mit was du dich da einlässt, wenn du jemanden zu Hilfe schreitest?" Eine merkwürdige Kälte durchfuhr mich, während ich sprach, obwohl die Menschenmenge so nah an uns vorbeidrängte. „Metellus!" verängstigt und leicht panisch blickte ich ihn an, schon lange war ich nicht mehr bei ihm einhackt. „Lass uns von etwas anderem sprechen! Über alles was du willst, bitte!" Niemand war doch Schuld gewesen, redete ich mir ein, obwohl ich es war die allenige Schuld trug.

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