Beim Marcellus Theater

Der Princeps war mit seinen Milites von der Villa Tiberia direkt zum Marcellustheater marschiert.

"Milites state! Ad sinistram!" (Stillgestanden! Links um!)

Zunächst brauchten sie Verstärkung, wenn sie die Umgebung des Marcellus Theater nach den Angaben des Probatus absuchen sollten.

"Miles Crispinus! Du wirst umgehend Verstärkung aus der Castra holen und sie hierherführen. Abi!"

Crispinus machte sich wie befohlen auf den Weg.

Währenddessen sortierte Minor kurz seine Gedanken, um die Milites mit den nötigen Fakten zu versorgen, bevor sie die Suche aufnehmen konnten.

Nachdem er die Milites instruiert hatte, begannen diese schon mit der Suche, während der Princeps zunächst auf die Verstärkung aus der Castra wartete.

Als diese schließlich mit Crispinus eintraf, informierte er auch diese Männer über ihren aktuellen Auftrag.

"Milites, der Probatus Helvetius Marcellus wurde verletzt in der Nähe des Marcellus Theaters beim TIber aufgefunden. Er wurde Zeuge eines Mordes in der Nähe des Circus Maximus und wurde von den Tätern verwundet, verschleppt und gefoltert, bis er sich jetzt aus ihrer Gefangenschaft befreien konnte! Unsere Aufgabe ist es nun die Männer ausfindig zu machen, die für den Mord und die Verschleppung unseres Kameraden verantwortlich sind. Dazu müssen wir zunächst sein Gefängnis finden, das er als einen dunklen Keller beschrieben hat, der auf einen Innenhof hinausführte. Es müssten sich Spuren einer längeren Gefangenschaft finden."

Er wußte natürlich, wie viele solcher Innenhöfe und Keller es hier geben mußte, aber die Suche nach den Peinigern eines Kameraden sollte Ansporn genug sein.

"Wer meint eine Entdeckung gemacht zu haben, meldet sich wieder hier! Ihr könnt möglicherweise auf bewaffneten Widerstand stoßen, passt also auf! Noch Fragen? - Dann abite!"

Während die Verstärkung sich in die angewiesene Richtung entfernte, überlegte Minor schon wieder wie sie weitervorgehen konnten, wenn der Kellerraum gefunden war.

edit: Zu viele verschwundene Probati...

Mittlerweile hatten die Milites schon einige Straßen abgesucht. Es blieb nur noch wenige Straßenzüge zu kontrollieren.

Aber irgendwo hier mußte sich der Kellerraum finden lassen. Mittlerweile machte Minor sich Vorwürfe, daß er nicht wenigstens gefragt hatte, ob nicht der Sklave der die Tiberierin sicher in diesem Teil der Stadt begleitet hatte, sie zu dem Ort führen konnte, an dem der Probatus gefunden worden war.

Er sah seinen Verwandten mit einigen Kameraden zu ihm zurückkehren. Den Mienen nach zu urteilen waren sie nicht erfolgreich gewesen. Aber noch gab es ja einige unkontrollierte Straßenzüge. Trotzdem fragte er.

"Ward ihr erfolgreich Milites?"

Minor nickte knapp. Offensichtlich hatten die Milites mit Bedacht gesucht und waren nicht nur in diverse Keller gestürmt.

"Gut, dann müssen wir auch noch die anderen Straßenzüge kontrollieren. Nehmt euch diesen da vorne vor."

Er wies in Richtung einer Straße, die bisher noch nicht durchsucht worden war.

"Sucht weiterhin gründlich. Und ihr wisst, wenn ihr meint den betreffenden Keller gefunden zu haben, sagt mir umgehend bescheid! - Auch wenn ihr euch nicht absolut sicher seid."

Ein wenig verwundert registrierte er, daß die Milites weiterhin stehen blieben, bis ihm dann einfiel daß er den expliziten Befehl zum Wegtreten noch gar nicht gegeben hatte.

"Abite Milites!"

Er sah ihnen kurz nach und wandte dann seine Aufmerksamkeit der nächsten Gruppe Milites zu, die allerdings auch keinen Erfolg verezichnen konnten. Auch ihnen wies er einen neuen Straßenzug zu und hoffte, daß nun endlich der Kellerraum gefunden wurde.

Ansonsten würde er den Radius der Suche noch einmal vergrößern müssen oder schlimmstenfalls die Suche von neuem beginnen, weil jemand geschlampt hatte.

Er begann auf und ab zu gehen, während er auf die nächste Meldung wartete.

Erfreut reagierte Minor darauf, daß es immerhin einen möglichen Treffer gab.

"Dann führ mich mal dort hin, Miles! Wenn es da etwas zu finden gibt, werden wir das auch tun."

Er wandte sich an eine andere Gruppe Milites, die gerade aus einer anderen Richtung zurückgekehrt waren.

"Ihr wartet hier vorerst. Sollte da etwas dran sein, werdet ihr meine Pfeife hören!"

Mit diesen Worten folgte er Maior.

Ruhig sprach Minor den Mann an.

"Salve Franconius! Wenn du nichts getan hast, dann spricht doch auch nichts dagegen, wenn wir uns den Keller einmal näher ansehen."

Sollte sich der Keller als derjenige herausstellen, in dem der Helvetier gefangen gehalten wurde, konnte er ja immer noch andere Seiten aufziehen.

"Dagegen spricht nichts, Franconius."

Er wartete bis der Mann sich entfernt hatte.

"Du bleibst hier gleich vor der Tür und hältst Wache, wenn Metellus und die anderen mir mir reingehen. Und behalt den Wirt etwas im Auge!"

Minor wandte sich den Milites zu, die sich an der Tür zu schaffen machten.

"Kriegt ihr sie nicht auf? - Wenn nicht, dann brecht sie auf!"

"Eine Fackel - wir brauchen eine Fackel, wenn wir hier etwas erkennen wollen!"

Während sie noch auf die Fackel warteten, gewöhnten sich Minor Augen soweit an die Dunkelheit, daß er sich langsam die Stufen hinuntertastete. Allerdings nicht ohne vorher sein Gladius gezogen zu haben. Ein Duft von würzigem Schinken stieg in seine Nase. Möglicherweise war das hier tatsächlich nur ein Lagerraum. Er blieb stehen und wartete weiter auf die Fackel.

Minor erkannte das Licht der Fackel am oberen Ende der Treppe.

"Dann kommt mal runter - einer bewacht oben die Tür."

Er wollte keine unliebsamen Überraschungen, wie etwa eine zufällig 'zugefallene' Tür riskieren.