Decimus Verus

  • War es wirklich so einfach zu leben? Verus dachte im Hinterkopf über sein Leben nach: Über seine Fehler und seine Taten. Leben war alles andere als einfach, doch er war nun mal auf der Welt, sollte er es ändern? Er war ein römischer Bürger, Centurio und ein Decimus, er hätte es schlechter treffen können oder war es gerade das, was ihn störte? Er war an seine Zwänge gebunden, er war nicht mehr der Mann, der er sein wollte. Sein Leben war trostlos und einsam, er konnte niemanden mehr das geben, da es ihm selbst fehlte. Verus schaute Calvena mit einem schwerem Blick an. Was suchte er in Wirklichkeit? - Wahrscheinlich sich selbst.


    Sie wollte Huhn? "Hähnchen?"


    Er stand auf. "Warte, ich werde die Sklaven anweisen dir etwas zu kochen."


    Verus ging müden Schrittes aus dem Zimmer und kam nach einigen Augenblicken wieder herein. Er setzte sich wieder. "Die Sklaven kochen uns etwas Feines..."

  • Wieder veränderte sich seine Mimik und sein verliebter Blick, wich einem nachdenklichen und kritischen. Was ging nur in diesem Mann vor. Ihr kam es so vor, as verberge er sich, als zeigte er der Welt nur eine Maske, doch was war dahinter? Auch Schmerz, Einsamkeit oder was anderes, dunkleres... sie konnte nur raten... entweder sie bekam es irgendwann heraus oder aber nicht. Es lag nicht an ihr ihn zu zwingen, sich selbst zu stellen... dies musste er selbst tun.
    Ebenso, wie sie sich ihrem eigenem Schmerz stellen musste und der Trauer und was auch sonst an Gefühlen sich im Schatten ihres Herzens befand.


    Sie nickte nur, als er den Sklaven Bescheid gab und faltete die Hände im Schoss. Was würde sie noch alles mit Verus erwarten und was... würden ihre Verwandten sagen, wenn sie einander gegenüber standen. Kaum war sie einen Moment allein, wurde sie wieder von den vielen Gefühlen überwältigt und es viel ihr schwer, die Tränen zurück zuhalten.
    Es war soooo unendlich schwer und sie hatte Angst vor einem Schritt in die falsche Richtung.


    Als er zu ihr zurück kehrte, nickte sie und brachte auch ein schwaches Lächeln zustande. Nur erreichte jenes wieder nicht ihre Augen, welche nur dunkle Seen der Verzweiflung waren.


    "Erzähl mir etwas über dich!" forderte sie ihn shcließlich auf. "Ich weiß doch bisher nur sehr wenig über dich... du bist Centurio.. richtig?"

  • Einige Sklaven brachten vielseitige Köstlichkeiten in den Raum. Auf den Tonplatten fanden sich kleine Stückchen Hähnchen, Wachteleier und sogar Anti-Pasti, wie Oliven und andere ölige Vorspeisen, dazu gab es frisches und warmes Brot.


    Die Sklaven stellten es auf dem Tisch in der Nähe der Beiden ab.


    Verus kam in diesem Moment garnicht dazu, etwas über sich preiszugeben. Erst einige Momente später, könnte er wieder Worte finden.


    "Ja, richtig. Ich bin Soldat und Centurio der römischen Flotte. Ein Beruf, sofern man ihn so bezeichnen kann, der mich nicht sonderlich ausfüllt, nachdem ich einige Schlachten bestritten habe."


    Er deutete auf die Platten. "Bedien' dich, Calvena."


    Sim-Off:

    Wi-Sim ;)

  • Bevor Verus auf ihre Frage antworten konnte, waren bereits die Sklaven da und brachten ein gra reichhaltig Essen. Es roch verfüherisch und es kam ihr eine halbe Ewigkeit vor, dass sie richtig gegessen hatte. Überhaupt, es kam ihr so vor, als hätte das erste Gespräch auf dem Mercatus mit Verus in einem anderen Leben statt gefunden. Einem Leben in dem sie glücklich gewesen war, unbeschwert und nicht ahnend, wie hart das Schicksal zu schlagen würde.
    Kurz schnürrte sich ihr die Kehle zu, bei dem Gedanken an ihre toten Freunde, dann jedoch, siegte der Hunger. Ihr Körper verlangte nämlich nichts mehr, als zu Kräften zu kommen um sich den Dingen zu stellen, die sie ncoh erwarten mochte.


    "Jeder Mensch schlägt seine Schlachten... nur sie die Schlachtfelder anders....." sagte sie ernst und bediente sich an dem saftigen Huhn. "Das ganze Leben ist ein Kampf..... man darf nur nicht aufgeben und sich selbst aus den Augen verlieren!" es war eine recht philosophische Entgegnung, aber in ihr steckte viel Wahrheit. Ihr eigenes Leben war nie einfach gewesen. Sie mochte die Illusion einer Muse verkörpern können und die Menschen ablenken können, doch kaum einer von denen die ihr zusahen, ahnten, dass es Zeiten gegeben hatte, in denen sie gehungert und gefrorren hatte.
    Sie mochte noch jung sein, aber sie hatte ihre Erfahrungen gemacht.

  • Verus schenkte sich lieber einen Schluck Wein ein. Ihm war momentan nicht nach essen. Er überließ ihr das Feld, sie sollte ja schließlich satt werden.


    Er trank vorsichtig und schaute ihr währendessen beim Essen zu.


    "Da hast du recht," bestätigte er. Natürlich hatte Verus andere Schlachten geschlagen und diese waren weitaus grausamer, wahrscheinlich, so grausam, wie der Kampf um das Überleben. "Ich glaube aber, dass ich mich selbst aus den Augen verloren habe. Ich denke damit bin ich nicht der Einzigste."


    Er nickte traurig.


    "Du musst wissen, viele Menschen sind sich selbst der größte Feind."

  • Sie hob den Kopf und musterte ihn genau, als er meinte er habe sich selbst aus den Augen verloren. Ihr war es ein Rätsel wie es dazu kommen konnte. selbst nach dem schweren Verlust, welchen sie erlitten hatte, wusste sie zumindest eins: Sie war sie... mit allen Fehler und Schwächen, Talenten und Stärken und Gefühlen. Niemand würde sie ändern können und auch wenn ihre Wege schwer waren und das Schicksal eine schwere Last auf den Schultern, so ging sie doch voran.
    So vieles gehörte zum Leben dazu, auch das man zögerte oder Angst hatte....


    "Warum glaubst du, hast du dich selbst aus den Augen verloren?" fragte sie nach. "Kann es nicht auch einfach sein, dass sich dein Blickwinkel verändert hat?" fragte sie und legte den Kopf leicht schief.


    "Es mag vorkommen, dass der Mensch sich selbst sein größter Feind ist... aber wenn man lernt seinen Feind einzuschätzen, kann man auch mit ihm Leben... man darf nur nicht aufgeben!"

  • Verus schaute sie verlegen an. "Da magst du recht haben."


    Er trank einen großen Schluck und behielt diesen kurz im Mund, bevor er ihn schluckte. "Vielleicht sollte ich mich nur besser kennen lernen... vielleicht kann ich dann, meinen Blickwinkel bestimmen."


    Verus hob seinen Kopf. "Mir fehlt es derzeit an einem Frieden mit mir selbst. Ich bin so rastlos..."

  • Anscheinend hatte sie ihn mit ihren Worten zum nachdenken gebracht, denn er ließ sich Zeit, um ihr zu Antworten.
    Während er noch nachdachte, hing sie ihren eigenen düsteren Gedanken nach und versuchte die Angst zu verdrängen, welche immer wieder sie zu überwältigen drohte. Aber das Gespräch tat ihr gut, brachte sie auf andere Gedanken und ließ den Kummer sie erst einmal vergessen.


    "Und warum nimmst du dir nicht einfach die Zeit?" fragte sie. "Oder hast du so viele Pflichten, dass du nicht einmal mehr Zeit für dich hast?"


    Es musste doch Gründe dafür geben, dass er so rastlos war und so unzufrieden mit sich selbst. Woher kamen seine Zweifel...
    Sie wusste zumindest aus welcher Quelle ihre Ängste genährt wurden und warum sie so unsicher war.

  • Verus schaute sie nachdenklich an. Sie hatte soeben seinen verletzlichen Punkt getroffen. Er stellte den Becher ab und rieb sich verlegen die Hände.


    "Wenn das so einfach wäre, Calvena."


    Er ging einige Schritte durch den Raum, dabei strich er sich durch den Bart.


    "Als Centurio kann ich mir nicht einfach frei nehmen. Gut, das kann ich schon aber ich bin auch meinen Männern verpflichtet. Ich muss für sie da sein. Zumal ich mich selbst nicht genug kenne, um mit mir auskommen zu können," antwortete er.

  • Mit ihrer Mutmaßung schioen sie voll ins Schwarze getroffen zu haben. Ihr wurde klar, dass sie ein völlig anderes Leben geführt hatte, das sie wirklcih die Freiheit gehabt hatte, zu tun was sie wollte, das sie nur eine Verpflichtung gegenüber ihrer Schaustellerfamilie gehabt hatte und mehr nicht. Selbst wenn sie es gewollt hätte, hätte sie sich von ihnen trennen können und ein anderes Leben führen können. Aber das hatte sie nie gewollt. Wieder wurde ihr schmerzhaft bewusst, wie allein sie war, wie sehr sie jene Menschen vermisste, die sie seit ihrer Geburt kannte und wie groß doch die Trauer und der Verlust war. Sie schluckte trocken und versuchte die Gefühle mit Wein zu betäuben.


    Ihre Augen folgten ihm, als er auf und ab Schritt und versuchte sich zu rechtfertigen.
    "Du musst dich mir gegenüber nicht rechtfertigen, warum du nicht zu dir selbst findest!" sagte sie. "Ich will nur dich kennen lernen und wenn dir deine Verantwortung gegenüber von Soldaten wichtiger ist, als dein eigenes Glück, dann musst du das mit dir ausmachen...." sie zögerte kurz ehe sie weiter sprach. "Es wundert mich nur... das Männer wie du es einer bist, Ehre und Pflicht über die Dinge stellt, die euch wichtiger sind. Es mag an der Erziehung liegen, aber aus meiner Sicht ladest du dir zu viuel auf. Du flüchtest dich in deine Pflichten damit du dich nicht dir selbst stellen musst. Weil du fürchtest, Dinge in dir zu sehen..... die du nicht erwartest hast!" Sie musterte ihn nachdenklich. Schon oft war ihr aufgefallen, das viele Menschen vor dem eigenem Selbst flohen, nur weil sie sich fürchteten, dem dunklen Teil einer Seele zu begegnen. Jener Teil, der nur dafür sorgte, dass man sich selbst am wichtigsten war. Zwar war Liebe und Mitgefühl wichtig, aber ebenso wichtig war auch ein gesunder Egoismus um sich vor dem Hass und der Wut und dem Neid der anderen Menschen zu schützen. Außerdem konnte man es nie, jedem recht machen. Igrendwann musste man einsehen, dass es immer jemanden gibt, der einem nichts Gutes wollte.
    Diese Erfahrung hatte sie gerade erst selbst am eigenem Leib zu spüren bekommen.


    "Niemand kann es allen Recht machen.... die Welt ist hart und ungerecht. Die Götter in ihren Taten gnadenlos und entweder man gibt auf und resigniert, oder man kämpft..... und ich hab das Gefühl, du hast aufgegeben..." sagte sie leise. Sie wollte ihn nicht mit ihren Worten verletzen oder verschrecken, sondern nur ihn zum nachdenken bringen.
    "Zu mir hast du gesagt 'alles wird gut'..... doch glaubst du selbst an dierse Worte oder nur eine Phrase hinter der du dich versteckst?" fragte sie ihn. "Ich weiß, du willst mir nur Hoffnung geben.... aber Kummer und Verlust gehören zum Leben dazu und ehe ich mich diesen Gefühlen nicht gestellt habe, kann ich auch keinen Neubeginn starten.... das was ich brauche ist Zeit... ebenso wie du sie brauchst...." sie klang sanft und freundlich und hatte wohl die tiefesten seiner Seele eher durchschaut, als er selbst es getan hatte. Sie senkte den Blick auf ihre Hände, welche sie in einander verschrenkte. Ihre eigenen Worte brachten sie zum nachdenken und sie musste wieder einmal gegen ihre Tränen ankämpfen. Noch nicht... sagte sie zu sich selbst. Noch war sie nicht bereit.....

  • Verus schwieg, was sollte er noch sagen? Er dachte nach. Hatte er wirklich in seinem Leben so viel falsch gemacht? Es gab immer Rom und das stand für ihn im Vordergrund, Rom ordnete er alles unter. Was das wirklich sein Fehler?


    Er trat im Zimmer auf und ab. Verus strich sich mit seinen warmen Händen durch die Haare. In diesem Moment wirkte er ziemlich hilflos, alles andere als ein Soldat Roms. In seinem Selbsthass war er allein, er war einsam.


    "Ehre und Pflicht," murmelte er dahin. "Das ist alles, was mir geblieben ist."


    Er setzte sich auf sein Bett und versenkte sein Gesicht in seinen Händen. Verus wirkte gebrochen. All' die Erinnerungen an seine Kindheit, seine Kämpfe und sein Versagen drängten sich unweigerlich auf. Dieser Schmerz verbrannte seine Seele. Hatte er überhaupt noch eine Seele?


    "Ich bin Rom nicht gerecht geworden. Ich bin meiner Familie nicht gerecht geworden. Ich bin ein Fehler."


    Ihre Worte bohrten sich in seine Seele, wie heißer Stahl. Verus war kein Mann mehr, er war ein Wrack. Der Mann war auf dem Schlachtfeld zurückgeblieben und mit dem Schiff, das Verus in die Schlacht führte, untergegangen.


    "Ja, wir brauchen Zeit...," stellte er entkräftet fest.


    Er schaute auf und blickte Calvena traurig an. "Ich bin dieses ständigen Kampfes leid..."

  • Wieder einmal schien Verus sie falsch verstanden zu haben und ergab sich dann seinem Selbstmitleid und seiner Hoffnungslosigkeit. Er schien nicht zu verstehen, dass das Leben aus mehr bestand, als nur aus Ehre und Pflicht. Er wollte nur sehen, welche Fehler er gemacht hatte, dass aber seine Fehler genauso zu ihm gehörten, wie seine Stärke oder seine Leidenschaften. Fehler prägen den Menschen ebenso sehr wie Liebe, Glück, Schmerz und Kummer.


    Immer noch lief er auf und ab, seine Mimik spiegelte zum einen den selben Kummer wiede, den auch sie spürte, aber zum Anderen schien er sich völlig von ihr zu entfernen.


    "Ehre und Pflich sind nicht alles im Leben... sollten es auch niemals sein.... und ich bezweifel das du deine Familie wirklich enttäuscht hast. Zumindest deine Tochter scheint dich nicht nur zu Lieben, sondern auch stolz zu sein... und ist das nicht mehr Wert, als die Meinung von anderen Menschen? Solange man geliebt wird, ist alles andere völlig egal!" meinte sie ernst. Sie selbst war schließlich mit viel Liebe aufgewachsen und zumindest das war ein kleiner Lichtblick in ihrem Kummer. Mochte ihre Ziehfamilie auch bei diesem grauenvoillen Überfall ums Leben gekommen sein, sie war immer geliebt worde. So wie sie war, auch mit ihren Fehler und Charakterschwächen.


    "Kein Mensch ist Perfekt und kann allen Ansprüchen genügen... warum zweifelst du so sehr an dir? Gibt es keine Momente in deinem Leben die nur von Liebe und Glück geprägt sind?" fragte sie ihn ernst und schüttelte nur seufzend den Kopf.


    "Zeit... ja, wir brauchen Zeit... jeder Mensch braucht Zeit... aber du solltest nicht deine Vergangenheit als schlecht abstempeln. Schließlich hat die Zeit auch das aus dir gemacht, was du heute bist!" wieder betrachtete sie ihre blassen Hände.

  • Verus wischte sich den feuchten Sand aus den Augen, der sich während des Gespräches dort ansammelte. Er schaute Calvena erneut an.


    "Ich sollte für meine Tochter leben, ich sollte für die leben, die mich lieben."


    Verus raffte sich auf und wanderte wieder nervös durch das Zimmer.


    "Doch es gab Momente, doch die konnten mich nie wirklich ausfüllen," antwortete er. "Du musst wissen, ich war nie der Mann, der ich sein wollte. Ich wollte immer ein guter Römer sein. Ein Mann für Rom. Ein Träumer, der den Traum von Rom träumt. - Doch ich bin der Realität gescheitert, die mich gnadenlos niederwarf. Ich würde vieles anders machen. Ich will nicht der sein, der ich bin. Mein Leben ist manchmal, wie ein Kerker ohne Licht und mir fällt die Kerze ihn zu erleuchten."


    Verus ging auf Calvena zu.

  • Anscheined hatte sie die richtigen Worte für ihn gefunden, während ihr Herz noch immer vor Kummer schrie und ihre Seele wund und einsam war. Trotz ihrer richtigen Worte, verstand er jedoch immer noch nicht... anstatt nur für sich zu Leben, wollte er nun seine Tochter zu seinem Lebensmittelpunkt erklären. Mit solch einem verhalten würde er die Menschen die er liebte nur von sich weg treiben lassen, denn jeder Mensch brauchte seine Freiheit und seine Eigenständigkeit. Er würde imme rnur ein Teil des Lebens seiner Tochter sein, ein wichtiger, aber sie würde ihn niemals als Lebensmittelpunkt annehmen.


    "Du verstehts es nicht... oder?" fragte sie und ein bitterer Ton schwang in ihrer Stimme mit. "Erst machst du Rom zu deinem Lebensmittelpunkt und jetzt willst du deine Tochter in diese Rolle zwingen.... DU musst dein eigener Lebensmittelpunkt werden!" sagte sie leicht gereitzt, vielleicht verstand er auf diese Weise worauf sie hinaus wollte. "Hast du denn nie etwas getan, dass nur du wolltest? Hast denn dein ganzes Leben immer nur nach den Dingen ausgerichtet von denen man es erwartet?" Ihre Augen fuunkelte und die Wut, welche sich in ihr augestaut hatte, schien wieder ans Licht zu kommen und zu überwältigen.


    "Du bist nicht an der Realität gescheitert, sondern an die selbst... wenn du kein Licht siehst, dann ist es, weil du deine Mauern und dein Kerker selbst errichtet hast!" fuhr sie ihn an. Wie konnte nur jemand sich so sehr in Selbstmitleid suhlen und dann von jemand anderem verlangen, dass es doch alles nicht so schlimm, war alles etwas Gutes hatte. Sie selbst sah nichts Gutes in der Tatsache. dass die Menschen die sie geliebt hatte, alle Tod waren. Ihre Hände hatte sie in dem Stoff ihrer Tunika verkrallt und Tränen stiegen in ihr wieder auf. Es war ihre eigene Verzweiflung, die sie auf seinem Gesicht sah und dbaei hatte er keinen Grund dazu. Die Menschen die er liebte, lebten noch.... er wusste wo er hin gehörte, während sie wie ein Schiff in einem Sturm war... führungslos, hoffnungslos und verdammt einsam.
    Sie biss sich auf die Unterlippe und starrte an die Wand. Sie rang um ihre Fassung und gegen Tränen und Schmerz.

  • Verus fiel der Unterkiefer nach unten. Drehten sich seine Gedanken etwa in die falsche Richtung? Sie hatte vollkommen recht.


    Er atmete schwer. Verus musste die Worte erstmal verdauen und verarbeiten.


    "W... Was," fragte er perplex, mehr ein Reflex seines Gehirnes. Er schaute Calvena an. Sein Blick wurde ernster. Er dachte nach.


    "Du hast recht. Ich muss endlich das tun, was ich für richtig halte und mich nicht nach vorgebenen Leitbildern richten. Ich diene Rom, weil ich Rom dienen will, weil es auch mein Traum ist."


    Verus holte tief Luft.


    "Ich werde den Kerker einreißen, ich kann das. Schließlich stehen Menschen hinter mir, auch wenn es nur ein paar sind."


    Ihm fiel es, wie Schuppen von Augen. Doch was war mit Calvena, sie litt ebenso, wie er? Er näherte sich ihr. Verus umarmte sie sanft. "Danke, aber was ist mit dir? - Ich habe Angst, dich zu sehr mit meinen Problemen zu belasten. Kann ich dir helfen? - Du hast schließlich auch mir geholfen!"


    Verus sah ihren Schmerz, ihre Augen sprachen für sie.

  • Ihre Worte zeigten endlich Wirkung und fielen auf den fruchtbaren Boden der Selbsterkentnis, auch wenn es sie in diesem Moment nicht sonderlich interresierte. Ihr eigener Schmerz betäubte sie aufs neueste und nahm ihr die Luft zum atmen.


    Bitterkeit stieg in ihr auf, als er meinte er wolle sie nicht mit seinen Problemen belasten. Dabei hatte er dies schon längst getan.
    "Es wird schon gehen... irgendwann...!" sagte sie nur, verschloss sich vor ihm und auch ihren eigenen Gefühlen. Noch wollte und konnte sie sich nicht ihren Gefühlen stellen, es war noch zu früh und der Schmerz zu nah.

  • Verus schaute Calvena immer noch fürsorgend an. Er machte sich wirklich Sorgen um sie.


    "Es geht nicht, ich sehe deinen Schmerz," sprach Verus und packte sie ernst aber dennoch sanft. "Dennoch respektiere ich dich und ich akzeptiere ebenso, dass du dich deinen Gefühlen noch nicht stellen willst, dennoch musst du dies irgendwann und dann werde ich für dich da sein. Ich bin auch jetzt für dich da, wisse das."


    Verus nickte entschlossen.

  • Calvena wusste nicht ob sie lachen oder weinen sollte. Er mochte sein Angebot ernst meinen, aber noch hatte sie nicht das Vertrauen zu ihm gefasst, so wie er es sich wohl wünschte und vorstellte. Ehe sie einem anderen Menschen wieder einen Platz in ihrem Herzen einräumen konnte, würden erst einmal die Wunden heilen müssen und Narben in der Seele verblassen. Es war für viele Dinge noch zu früh und seine plötzliche Nähe, war ihr weiderum unangenehm und sie fühlte sich bedrängt.


    Ein bitterer Zug um ihre Mundwinkel zeigte sich. "Ich brauche nur Zeit......" sagte sie. Im Augenblick hatte sie nicht das Bedürfnis über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen. Ob es noch zu früh war oder sie einfach nur überfordert war, konnte sie nicht Bestimmheit sagen. Vielleicht war es auch Beides zusammen.

  • Verus stand auf. "Ich werde dich besser allein lassen," sprach er, denn er wusste, dass er ihr momentan nicht helfen konnte und er ihr mehr eine Belastung als eine Hilfe war. "Du findest mich in meinem Officium!"


    Er verließ das Zimmer müden Schrittes und schloss die Tür hinter sich.

  • Leise seufzte sie. Es war nicht ihre Absciht Verus von sich zu stoßen und ihn somit zu verletzen. Bisher war er nicht nur freundlcih zu ihr gewesen, sondern auch fürsorglich und er versuchte ihr ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln, doch sie fühlte sich unfähig auf seinen Sanftmut einzugehen und Verständnis für seine Gefühle entgegen zu bringen. Noch fühlte sie sich einfach von seiner Art überrollt und in den Ecke gedrängt.


    Als er dann das Zimmer verließ, sagte sie nur noch: "Danke für alles..... ich... Danke!" sie brachte sogar ein ehrliches offenes kurzes Lächeln Zustande, welches für einen winzigen Augenblick auch ihre Augen erreichte. Dieses Lächeön barg nicht nur Erleichterung, sondern auch einen tief empfundenen Dank für all die Dinge, die er für sie getan hatte. Sie wusste nicht, wie sie dies je wieder gut machen sollte.


    Als sie dann allein war, ging sie wieder zum Fesnter starte hinaus. TRänen konnte sie keine mehr vergießen. Sie war erschöpft und nur wenige Zeit später, fand sie sich im Land der Träume wieder.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!