Besuch

Nickt und liest kurz weiter.

".... Anscheinend wurden in einem Lupanar in der Subura mehrere Personen - genauere Angaben konnte die Redaktion der Acta noch nicht erlangen - ermordet aufgefunden. Eigentlich war eine Kontrolle des Aedilis Tiberius Durus an diesem Ort geplant, doch die Cohortes stieß nicht nur auf ein unsauberes Lupanar, sondern gleich auf dieses schändliche Verbrechen. Ob der Mörder schon gefasst ist, konnten wir leider noch nicht in Erfahrung bringen. Doch wir bleiben dran...."

Lacht laut auf.

"Im Lupanar werden doch nur Leute ermordet, nur die meisten sterben nicht sofort!"

"Oder weil einem die liebende Ehefrau auf die Schliche kam!"

Lacht weiter und denkt an eine Ehefrau eines anderen, der er etwas zu nahe kam.

"Bist du verheiratet? Ich nicht. Das passte bislang nicht so wirklich in meinen Lebenswandel, doch jüngst habe ich eine grünäugige Erscheinung kennengelernt, bei der ich wirklich schwach werden könnte."

"Na, das wird sich ja noch finden.

.... Wie wir aus verlässlichen Quellen erfahren haben ist vor einiger Zeit ein kleiner Trupp von römischen Magistrati und Legionären aufgebrochen, um den Rhein zu überqueren und tief in das Land der Germanen zu stoßen. Sinn und Zweck dieser Reise ließ sich leider noch nicht erfahren, doch vielleicht ist dies Teil einer neuen Friedensmission zu den Germanen. Wie uns von germanischen Sympathisanten berichtet wurde, erhielten die Römer Gastfreundschaft in einem germanischen Dorf und unterhielten sich dort lange mit einem der Dorfältesten, von den Einheimischen Furisti genant. Ist die römische Gesandtschaft auf Mission um den Pax Romanae zu sichern? ....

Ich würde in Germania die Pax Romana mit dem Gladius und nicht mit dem Geschenkkorb sichern."

"Deine Einstellung zu den Germanen würde mein Onkel mit dir teilen.

Ich kenne die derzeitge Lage am Limes zwar nicht, aber was du sagst erscheint mir stimmig. Und Varus hörte auf seine Kundschafter, worauf jeder Feldherr vertrauen muss. Doch waren diese ja selber der Feind. Darum setzen wir heute die Auxilia nie im eigenen Land ein. Diese Neuerung mussten allerdings viele Legionäre durch ihren Tod offenlegen.

.... - Die sofortige Absetzung der hispanischen Regierung und die sofortige Autonomierung der hispanischen Provinz. ....

Die Elefanten. Irgendeine Gruppe dieses Namens will Hispania ... autonomieren ... seltsames Latein. Können es ja dann Hispania Occupata nennen. Nicht sonderlich innovatiov allerdings. Diese Ironie dürfte dem Kaiser schwer aufstoßen.

Schau an .... Beförderungen .... Caius Helvetius Tacitus zum Comes - Baetica. Das ist besagter Onkel. Auch er ist also nicht mehr in Rom. Unsere Gens scheint wirklich zu schwinden. Ich traf bislang keinen anderen Helvetier, seit ich zurück bin."

Er will den Tagesanzeiger schon beiseite legen, da er alles gelesen oder überflogen hat, aber dann fällt ihm noch folgendes ins Auge.

Subauctores:
....
Artoria Medeia

Schau an, er würde die Acta künftig häufiger lesen.

"So verstehst du mein Dilemma also. In Mantua? Ist das vielleicht Marcus Decimus Livianus? Der Kommandeur der Legio Prima?"

"Na, dann hast du ja mehr als einflussreiche Verwandte. Den Befehlshaber der Elitelegion als Fürsprecher zu haben wird sicher einige Türen öffnen helfen!"

"Ich wünsche es dir jedenfalls!"

Schaut auf die Münzen.

"Es freut mich dich kennengelernt zu haben. Ich wünsche dir weiter noch alles Gute."

"Den wünsche ich Dir auch, Decimus Verus."

Schaut dem Mann nach.

Ein ambitionierter Mann. Mit etwas Anstrengung könnte er einiges erreichen.

Bestellt einen weiteren Becher Wein.

"Sei mir gegrüßt Appius Terentius Cyprianus. Nur zu, setzt dich her. Mein Name ist Lucius Helvetius Falco."

"Ja, ein Helvetier. Wir werden scheinbar rar, das las ich eben erst in der Acta."

Deutet auf den Tagesanzeiger auf dem Tisch.

"Senator Geminus scheint krank zu sein, ja. Doch ich denke, dass du davon mehr weißt, als ich. Ich habe erst kürzlich davon erfahren. Denn ich war lange nicht in Rom und kam erst von einigen Tagen wieder zurück. Und auch ich hab seit dem keinen anderen Helvetier getroffen, der mehr hätte wissen können."