Sella Curulis des Praetor Urbanus

  • Heute war wieder ein Gerichtstag, an dem der gewählte Praetor Urbanus Titus Renius Gutta Recht sprechen sollte... mit Hilfe seiner Juristen, die sich dezent im Hintergrund hielten. Als ersten Tagesordnungspunkt hatte er die Adrogatio des Claudius Marcellus ansetzen lassen, denn einen Konsular lässt man nicht warten wie einen gewöhnlichen Bittsteller. Ein Fingerwink und der Scriba des Praetors setzte sich in Bewegung und verlautbarte, so dass es ein jeder hören konnte.


    "Der ehrenwerte Senator Aelius Quarto und der ehrenwerte Procurator Aquarum Claudius Marcellus!"


    Ehrenwert waren natürlich nur solche Persönlichkeiten, die anderen wurden einfach nur aufgerufen.

  • Marcellus tat es Quarto gleich und trat ebenfalls nach vorne, als er namentlich aufgerufen wurde. Nun war es endlich so weit und in wenigen Minuten war er kein Claudier und auch kein Patrizier mehr. Dies war nun auch der letzte Zeitpunkt, an dem er seine Entscheidung noch revidieren konnte. Doch diese Überlegung stellte sich nicht, da er einen festen und unumstößlichen Entschluss gefasst hatte.


    "Claudius Marcellus, Sohn des Tiberius Claudius Verborum!"

  • Auf ein solches Zeichen würde die Tochter des Procurator lange warten, denn ihr Status änderte sich ohnehin nicht und irgendwie etwas mitzureden hatte sie auch nicht.


    Als die beiden Herren nun vor den Praetor traten, stand Gutta auf und machte zwei Schritte nach vor. Seine Stimme erhob sich und die folgenden Worte waren an das Auditorium gerichtet. "Volk von Rom! Der ehrenwerte Procurator Aquarum Lucius Claudius Marcellus hat den Wunsch geäußert, sich und die Seinen unter die Patria potestas des ehrenwerten Senator und Consular Lucius Aelius Quarto zu stellen. Es existieren keine Gesetze und keine Ansprüche, welcher Art diese auch sein mögen, die ihm das verwehren könnten." Damit sollte einem jeden hier klar sein, dass der Claudier selbst unter keiner patria potestas stand.


    Dann sah Gutta zum Claudier. "Ich frage dich, Lucius Claudius Marcellus, ist es wirklich dein Wunsch, den hier anwesenden Senator Lucius Aelius Quarto als deinen Vater anzuerkennen? Willst du ihn ehren wie deinen leiblichen Vater, so wie es Sitte und Recht ist?" Salbungsvoll waren die Worte, aber jeder hier sollte wissen, worum es geht.

  • "Ja Praetor! So lautet mein Wunsch und so soll es geschehen."


    Mit einem bestätigenden Kopfnicken unterstrich Marcellus seine Worte, die er laut und deutlich an den Praetor richtete. Keiner sollte Zweifel daran hegen, dass dies sein aufrichtiger Wunsch war, denn er auch fest entschlossen durchführen wollte. Er warf auch Quarto einen kurzen Blick zu, richtete seine ganze Aufmerksamkeit aber danach auch gleich wieder auf Renius Gutta, der nach seiner positiven Antwort bestimmt die Zeremonie fortsetze.

  • Gutta nickte und wandte sich dann an den Senator.


    "Und du, Senator Aelius Quarto, ist es dein Wunsch, den hier anwesenden Lucius Claudius Marcellus an Kindes Statt anzunehmen?"

  • Kurz und prägnant, wie man es vom Senator gewohnt war.


    "Nun denn, kraft meines Amtes als Praetor Urbanus erkläre ich euch hiermit zu Vater und Sohn."


    Sim-Off:

    Ihr dürft euch jetzt küssen. :D


    Gutta blickte wieder den Claudier, Verzeihung, den ehemaligen Claudier an. "Wie sollt ihr, du und deine Tochter, von nun an genannt werden?"

  • Die Antwort auf diese Frage richtete Marcellus nicht direkt an den Praetor, sondern er wandte sich dieses Mal zu den versammelten Menschen, die diesem Moment beiwohnten. Ganz offiziell und so, dass es jeder Klient, seine Tochter und auch jeder der übrigen Anwesenden hören konnte, sprach er die folgenden Worte mit lauter und kräftiger Stimme.


    "Mein Name soll ab dem heutigen Tage Lucius Aelius Claudianus Marcellus lauten. Meine Tochter erhält mit der damit verbundenen Aufnahme in die ehrwürdige Gens meines neuen Vaters den Namen Aelia Claudiana Dolabella."

  • Gutta nickte und schloß die Zeremonie.


    "Dann möge es so sein."


    Sim-Off:

    @Dolabella: Bitte beachte, dass du dich ab jetzt mit dem neuen Namen einloggen musst.

  • Aelius Quarto nickte zufrieden, als der Praetor die Adoption rechtskräftig machte und er lächelte, als sein angenommener Sohn seinen neuen Namen und den seiner Tochter öffentlich kundtat.


    Dann reichte er ihm feierlich und so, dass es alle sehen konnten, beherzt die Hand und umarmte ihn, so wie es ein stolzer Vater mit seinem Sohn zu tun pflegte. Er klopfte ihm auch kurz einmal auf die Schulter, aber das war mehr eine automatisierte Geste, wie sie sich bei vielen Wahlkämpfen auf dem Forum Romanum eingeschlichen hatte.


    Er lächelte auch seiner neuen Enkeltochter zu, sie aber umarmte er in der Öffentlichkeit nicht so herzlich, denn das hätte die stets überall anwesenden Lästermäuler nur zu falschen Gerüchten inspiriert.


    Schließlich wandte er sich dem Praetor zu und bedankte sich. “Titus Renius Gutta, wir sind dir zu Dank verpflichtet.“

  • Dolabella hat Tränen in den Augen bei der Zeremonie. Sie versuchte sich sehr gerade zu halten und sich nichts anmerken zu lassen , aber sie war sehr bewegt. Als ihr Vater die neuen Namen verkündete , wäre sie ihm am liebsten in den Arm gefallen, aber das verbot sich natürlich von selbst.
    Das lächeln ihrers neuen Großvaters erwiderte sie genauso freundlich und zurückhaltend wie er ihr entgegenlächelte. Sie wußte es würde alles gut. Ihr Vater würde kein Risiko eingehen was ihnen beiden schaden konnte. Sie vertraute ihm und freute sich auf die Zukunft

  • Die Stille hatte sich gelegt und der Lautstärkenpegel der Zuschauer wurde wieder etwas lauter. Während sich sein Adoptivvater beim Praetor bedankte, wandte sich Marcellus seiner Tochter und den Klienten zu. Mit einem zufriedenen Lächeln, ließ er seinen Blick kurz durch die Runde der Anwesenden schweifen, die diesem wichtigen Moment beigewohnt hatten und trat dann in ihre Mitte. Einige der Klienten kamen auch sofort auf ihn zu und schüttelten ihn gratulierend und beglückwünschend die Hand, andere hielten sich eher im Hintergrund und teilten durch ein Kopfnicken oder eine freundliche Geste ihre Zustimmung zu dieser Verbindung mit. Schließlich widmete er sich aber ganz seiner Tochter und sah sie lächelnd an.


    "Ich hoffe dein neuer Name ist nicht all zu gewöhnungsbedürftig."

  • Dolabella musste schwer schlucken , als ihr Vater sich ihr zuwandte. Sie hatte einen dicken Kloß noch immer im Hals und konnte zunächst nur antworten indem sie den Kopf schüttelte.


    Nein Vater, der Name ist ganz wunderbar, ich werde mich gewiss bald daran gewöhnen.Ich bin so stolz auf Dich flüsterte sie dann den letzten Teil ihrer Worte und griff nach seiner Hand die sie drückte

  • Der frischgebackene Aelier legte seinen Arm um Dolabella und wandte sich dann mit ihr gemeinsam zu Quarto, der noch immer mit dem Praetor beschäftigt war. Er wollte auf ihn warten, um dann noch einmal gemeinsam allen Klienten zu danken und noch das eine oder andere Schwätzchen zu halten. Kaum waren die ersten wichtigen Schritte getan – die Adrogatio war offiziell beendet und Quarto hatte sich bereits beim Kaiser für Marcellus Ernennung zum Eques eingesetzt – kreisten seine Gedanken schon wieder um das nächste Ziel. Er hatte bestimmt nicht auf seinen Senatsitz verzichtet, um nun weiterhin seine Zeit als Procurator Aquarum zu verschwenden. Vielleicht konnte der eine oder andere Klient seines Vaters wissenswerte Informationen über die derzeitigen freien Ritterposten liefern, oder Marcellus sogar mit direkten Verbindungen zu den richtigen Stellen behilflich sein.

  • Ein Bote brachte einen Brief und war froh, dass er das Officium gefunden hatte denn anscheinend gab es hier keinen Briefkasten oder er war ziemlich blind. Er gab den Brief schnell ab und machte sich dann wieder aus dem Staub!



    An den Praetor Urbanus
    Sella Curulis des Praetor Urbanus
    Basilica Ulpia- Roma

    Slave Praetor!
    Ich schreibe dir, da ich Flavus Germanicus Honorius, Sohn des Lucius Germanicus Proeliator, die griechische Peregrina Artemisia adoptieren möchte! Da ich nicht genau weiß, welche Informationen du von mir noch brauchst, und ich dich fragen will ob diese Adoption auch vom Legatus Augusti Pro Praetore der Provincia Germania Marcus Vinicius Lucianus durchgeführt werden kann, bitte ich dich mir Informationen und Anweisungen diesbezüglich zukommen zu lassen! Ich hoffe auf eine baldige Antwort von dir und mögen die Götter mit dir sein!


    gez. Flavus Germanicus Honorius

  • Gemeinsam mit seinen neuen Liktoren marschierte Manius Tiberius Durus direkt vom Comitium die Straße zum Trajansforum hinunter. Er betrat die Basilica Ulpia und sog langsam die Luft ein. Sie war leicht staubig, denn es war unmöglich, so eine riesige Halle sauber zu halten. Seine Schritte hallten durch die Halle, als er ganz nach vorn zur Apsis marschierte, während einer seiner Viatores ihm seine Sella Curulis nachtrug. Im Zentrum der Apsis wurde der Stuhl vor dem Altar aufgestellt und Durus nahm Platz. Jetzt war er der Praetor Urbanus, der Wächter über das römische Recht! Sein Vater wäre so stolz auf ihn gewesen!

  • Als erste Amtshandlung sah sich Durus die Anträge auf Strafverfahren durch, die teilweise bereits seit Urzeiten auf die lange Bank geschoben worden waren, wie ihm schien. Kein Wunder, denn hier war das Kaisergericht gefragt und dessen Hauptrichter war zur Zeit leider verhindert...


    Folglich galt es, Briefe an den Kaiser zu verfassen. Und zwar eilige...

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